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veilage z» Nr. 1VÜ de» luer Tageblatts und »«teign» für da» Erzgrbirgr. Mittwoch, den LS. August ISIS. sumpfige Gegend, im der in alten Zetten die Jatjagen ge haust Haban, und im der schon im 1». Iah Hundert von den polnischen Königen -rotze Jqgtzen veranstaltet wurden, di« vornehmlich dm Wisenten -altem, deren Zahl Man noch um die Mitte de» 19. Jahrhundert, auf 1400 schützte. Heute ist im Welowescher Urwald zum Schutze der wftsente die Jagd verboten. In der Witte da, Walde», am der Wa- vewcka liegt das Krondors vialoroteoa mit dem früheren Schloss« ds, König, August III. vom Polen. Woher stammt äer Ausäruck Aüchenäragoner? Wenig bekannt dürste sei«, datz der schmückende Beiname Mchendragomer, den man gern unseren drallen Küchenfeen gibt, keineeweg» iür dies«» nützliche Hauaperfonal erfunden morden ist, es gab vielmehr ein richtige« preußische» Regt- ment, das der Volks mund mit diesem Spottnamen bedacht hat. Das in Breslau garnisomieronde schlesische LeMüras- sier-Regiment Großer Kursürst Nr. 1 ist nicht nur das älteste preußisch* Kavallerie-Regiment, sondern auch ein, der ältesten preußischen Regimenter überhaupt. Auch im gan zen deutschen Heere gibt es nur einige wenige Regimenter, deren Alter um ein geringe» höher ist als da* des Bres lauer LeibkürafsierqRegimemts. Wie schon sein Name Gro ber KuMrst andeutet, ist das Regiment unter d«!m Trotzen KuffArstsn erriclftet worden. Ursprünglich war das Regi ment eine Drcgonertruppe, die zur Bewachung der kurfürst lichen Bagage dient«. Lus diesem Grunde führten diese Dragoner den Beinamen Küchendragoner. Das Regiment hat in fast allen Feldzügen, di« Preußen durchguWmpfen hatte, mitgesochten. Hervorragend hat «» sich z. B. ausge zeichnet bei der Belagerung und Erstürmung von Ofen, dem heutigen Budapest. Mit RüHlcht daraus war auch bei der ungarischen Millennium,feier eine Abordnung dieses preu ßischen MvaMer-Regiment» zugegen. Mit Rücksicht aus dies« lange und ruhmvoll« Vergangenheit hat man auch nie mals etwas von der Abschaffung dieses Kürassier-Regiments wissen wollen, selbst als gelegentlich der letzten Militärvor lage von der Beseitigung der MraMeEegimonter die Red« war. Bekannt ist, daß es auch im preußischen Heere heute nur noch dem Namen nach Kürassiere gibt, denn schon vor Jahrzehnten wurde di« Bestimmung getroffen, daß die Pan zer, die Kürasse, nur bet Paraden angelegt werden sollen. Vermischtes. Der Federbusch sl, Helmzier. Der Federbursch al» kriegerischer Schmuck ist all und entstammt den früheren Zeiten. Di« ältesten bildlichen Darstellungen von Truppen au» den astatischen Reichen -ei gen eist« Kopszier, die unserem heutigen Federbusch recht ähnlich ist. Während die Legypter einen derartigen Kopf putz nicht kannten, findet er sich allgemein Lei den griechi schen und römischen Soldaten. Die Größe des Federbusches richtete sich nach der Vornehmheit des Hehmträgers. Uirter dam kaiserlichen Regiment in Rom trugen die Legionäre ein dünn i» Mischel aus schwarzen Rabenfederry. während der große Busch dem Feldherrn oder den Angehörigen des kaiser. lichen Haus« Vorbehalten war. Im Mittelalter findet sich der Federbusch in Deutschland fast gar nicht und taucht erst um die Mitte de» 18. Jahrhundert» wieder auf. Um diese Zeit begannen di« Ritter und vornehmen Ktiegsmänner wieder ihre Kopfbedeckung mit Federbüschen zu schmücken. Allgemein zu: Einführung kamen sie erst durch die Truppen Friedrich» de» Großen, bei denen st« von Soldaten der an deren europäischen Staaten gesehen und nachgoahntt wurden. Heute gilt der Federbusch als besonderer Schmuck bei fest lichen Gelegenheiten, er wird deshalb auch dementsprechend behandelt. Der gewöhnliche Soldat trägt ihn nur noch bet der Parade, und auch da führen ihn nur besonder, bevor- zugte Regimenter. w w w VW WM I WWW VW w^ ' <> . ,<» < > Seiä sparsam mtt Brot unä < > <> Mehll Der enägültige Sieg <» ö hangt mit äavon abl Di« Lügenprestr ia Südamerika, Wie lnr Deutsche Uoberseedieinst Transocean, G. m. L. H., mttteilh erschien in der Nummer de» Jornal do Tom- m«rcio vom 12. Juli d». I». folgende Mitteilung: llhrt- sttania, 11 Juli. Rach Telegrammen au» Berlin Verust di« deutsche Regierung die Frauen zu militärischen Hebungen «in. Dies« Nachricht, die hier sehr viel kom mandiert morden ist, wird al» ein bedeutend« Mangel an männlichen Kämpfern ausgelegt, der auf die großen, von Deutschland erlittenen Niederlagen -urück-uMhren ist. Die Berliner Presse, besonders der vorwärts, protestiert gegen diese neuen, unter dem Vorwande schwerwiegender Gründe in das Heer eingesührten Gepflogenheiten. Es wird hinzu- gefügt, daß wenn diese Maßregel weiter angewendet wird, DeuffWand in einer nicht fernen Zukunft die schmerzlichen Folgen seines Irrtums zu erleiden haben wird. — Das Jor- nal do Tommercio ist eine große in Rio de Janeiro erschei nende Zeitung, die in ganz Brasilien verbreitet ist und als eine der wenigen führenden Blätter des Land« gM. Be zeichnend ist, daß die Nachricht angeblich üb« einen neu tralen Staat gemeldet wird. Es gilt die» offenbar als ein erprobt«? Wittel, faustdicke Lügen den harmlosen Südameri- kanern als glaubhaft erscheinen zu lasten. Vie Eisenbahn al» Lederlie'erant. Aus Lachen wird geschrieben: M» ein äußerst findi- g«r Kopf entpuppte sich jüngst vor den Aachen« Schöffen ein Schuhmacher, der auf merkwürdige Weise der Ledernot in seiner Werkstatt zu steuern und die mangelnden Vorräte zu evgänM verstand. Der gute Mann hatte nämlich täglich eine Kein« Eisenbahnfahrt in einen Nachbarort beruflich zu unternehmen, und von diesen Reisen pflegte er dann mit einige: Regelmäßigkeit einen jener hübschen braunen Leider streifen mit hermzuLHngen, die ursprünglich von Staats wegen dazu bestimmt sind, das Ooffnen und Schließen der Fenster in den Eisenbahnwagen zu erleichtern. Freilich, zum Besohlen von Stiefeln für erwachsene Personen mangelte « den Fensterriemen an der nötigen Brette, ab« es ließen sich doch aus dem sehr widerstandsfähigen fiskalischen Mate rial ausnehmend gute Sohlen für Kinderschuhe schneiden. Und so geschah «» auch eine Weile. Länge sollte sich jedoch der Riemenlicbhaber seiner billigem Lederquelle nicht zu er freuen haben, denn ein« schönen Tage» erwischte man ihn und steckte ihn zu den Uebeltätern. Und vor dem sKadi mußte er dann die Erfahrung machen, datz die Mitwelt für sein Tun keinerlei Verständnis an den Dag legte. Ein Monat Gefängnis wurde ihm als Sühn« verordnet. Ein deutsch« Fürstengrad i» Park, beschlagnahmt. Aus dem alten Picpusfriädhofe in Pari«, nah« der Place de la Nation, auf dem auch der General Lafayette begraben liegt, befindet sich die Ruhestätte des im Jahr« 1793 enthaupteten Fürsten Friedrich von Salm- Kyrburg. Dieser deutsche Fürst hatte sich in den letzten Jahren d« alten französischen Königtums «inen glänzenden Palast bauen lasten, der heute dem GvoUanzler der Ehren legion al, Wohnung dient. Al» Fürst Friedrich enthauptet worden war, wurde er mit vielen hundert anderen, di« das gleiche Schicksal getroffen hatte, in einem gemeinsamen Grabe be'gesetzt. Seine Schwester, eine Fürstin von Hohen- zollern, die Großtante Milhelm» II., erwarb unter dem Direktorium die Stätte, wo die Gebeine ihr« Bruder» mtt den übrigen vermengt ruhten und ließ sie mit einem Gitter umgeben. In diesen Tagen nun hat di« französische Negie rung di« Grabstätte de« deutschen Fürsten mit Beischlag be legt und da« fremde Eigentumirrecht daran Mr erloschen er klärt. Sie begründet« diesen Schritt damit, datz das deut sche Fürstenhaus nicht da. Recht g«hab habe, ein Landstück zu erwerben, auf dem mehr al, tmiismd Franzos«», begraben seien. Amerikanisch« Räaflaut« am de» erlisch«, Zensor. wi« di« Franks. Ztg. erfährt, «achtelt «in« MwMurter Firma dieser Tag« «inen Vries am Nerv York, der über ein neutral«, Land gegangen und zufällig dem britischen Zensor nicht in die Hände gefallen war. Gr kam also ungeöffnet beim Empfänger an. Da* Schreiben war mtt einem feuer- roten Einlagezettel -Älebh, der folgendem eng lischen Text enthielt: An den britischen Zensor! Sie können diesen Brief konfiszieren, wenn Sie wollen, aber Sir können nicht alle Durchschläge davon festhalten. St« können eine Million Briefe zrrstören und tausende neutrale Schiffe aw halten, aber Eie werden es nicht fertig bringen, die Wahrheit auf ihrem Wege durch die Welt aufzu- tz a l t« n. Versuchen Sie doch nicht mit einem Löschpapier gegen den Ozean anzugehen. Je mehr Efe zu verheimlichen suchen, datz Sie auf Ihren letzten Beinen gehen, desto mehr wird die Welt erkennen, was britische Macht ist, nämlich: der größt: Bluff, den «s jemals gegeben hat. Unterschrift: Amerika. — Wie aus dem weiteren Inhalt hervovgcht, haben verbände amerikanischer Geschäftsleute beschlossen, diese beredt: Ansprache an den Zensor fortan ihrer übersee ischen Post beizulegen. Sie fordern auch andere Geschäfts leute auf, ihrem Beispiel zu folgsn- Briefkasten äer Reäaklion. Nmvrtestast«« ««eilen wir Auskunft Ober alle an im» gerichteten Anfragen, mii Aulnatz«« von tnetiginische» NatschlSaen, Mündlich« lutkunst während den Ribakttong-epiechstnnden. «Sichtig, «tlt dringend. Dem anonymen Schreiber des SchmühVriefeS an uns, dessen Umschlag diese Auf schrift trug, zur Mitteilung, daß sich über Sudeleien, wie er sie zu Papier gevrncht hat, kein vernünftiger Mensch erregen kann. Inhalt und Ton, sowie die hetze rische Art des sogenannten Schreibens lassen zur Gei- nAge den verderbten Charakter seines Urhebers erkennen. Daß das Schreiben eine Unflätigkeit ist, die kaum über- troffen werden kann, hat der Schreiber auch gewußt, sonst Hütte er eS nicht anonym an uns geschickt. Uebw- dieS zeichnet jeder anständige, ehrliche Mensch seine Briese mtt seinem Ramien, sofern dieser mtackelloSist. Deshalb wird der Schreiber auch Wohl selber wissen, weshalb er seinen Kamm verbergen muß. Und schließlich zeigt Vie unfrankierte Absendung dcs Schreibens, daß dessen Verfasser sehr wohl Weiß, datz es keinen Pfennig wert ist. Gerichtssaal. * «Sieder ei« Spiouageprozetz. Bor dem Ferienstraf senat des Reichsgerichts begann am Dienstag der auf zwei Tage berechnet« Prozeß gegen die Kaufleute Josef Snep aus Hamburg und AlohS Snep aus Duisburg, sowie gegen den Vorzeichner Wiederhold aus Alten dorf V. Essen a. Ruhr wegen Verrats militärischer Ge heimnisse. ES Ist eine große Anzahl von Zeugen und militärischen Sachverständigen geladen. Tie beiden Snep And Ausländer, Wiederhold Deutscher. Josef Snep hüt sechs Jahr« im holländischen Heer« gedient. Es wird den Angeklagten vvrgeworfen, in den Jähren 1913 und 1914 vorsätzlich im In- und Auslände Zeichnungen und andere Gegenstände, deren Geheimhaltung im Interesse der Landesverteidigung lag, zur Kenntnis der Agenten fremder Mächte (Frankreich, England und Rußland), ge bracht zu hüben. Nach Berufung des Eröffnungsbe schlusses wurde die Öffentlichkeit wegen Gefährdung der Staatssicherheit während der ganzen Nerhandlungsdauer ausgeschlossen. der Dame kn Diensten de» Herzogs steh«, aber diese gern verlassen würde, wenn er wüßte, datz man ihn wogen der Teilnahme an dem Zuge de» Herzogs nicht vorsiohM würde. Al» der General da» Pfarrhaus ver- Setz, trat er nochmal» in do» Zimmer, in dem sich Frau v. Nttterholm befand. „Wan hat mir gesagt, Frau va- rmttu," sprach er höflich, „daß Ihr «oh« gern die Dienst« de» Herzog» verlassen möchte. Ich kann.r Sie versichern, datz Ee. Majestät der König Jerome und auch Ee. Majestät dm Kaiser den vmfsthrten junge» Leut« gern vstzeihm» werd«, wenn ft« freiwillig.au» dem Dienst de» Herzog» von Oel» scheiden. Ja, ich glaub« mich verbürgen z» Wunen, datz man Ihren Herrn Sohn al» Offizier in die westfälische Arm« ein stellen wird, wenn er darauf antrügt. Wir wollen da» Land und die verführten jungen Leute nicht unter der Unbesonnenheit de« Herzog» von O«I» leiden lassen, der seinem sicheren Untergang entgegen geht." ,HH danke Ihnen, Herr General," entgegnet« Frau v. Ritter holm erfreut. ,Zch werd« versuchen, meinen Sohn »um Austritt au» dam Dienst de» Herzog» zu bewegen." „Tun sie do» Madam«, und seien Sie versichert, datz Ihrem Sohn keinerlei Gefahr Wetter droht." Dor General verabschiedet« sich, Frau v. Ritt«hvlm in freudiger Erregung zurücklassend. Sie teilt dem zurückkehrenden Pfarrer und Wilhelminen sofort die Worte de» General» mtt . . . Ernst blickt« der Pfarrer zu Boden. ,Lch sagt« Ihnen schon, Frau Baronin," entgegenet« «, „daß ich Ihnen in dieser Beziehung keinem Rat erteilen kann. Sprechen St« mtt Ihrem Sohn selbst." „Sie haben doch auch ein Interesse daran, datz Konrad friedlich bei um» bleibt. Denken St« an Ihre Tochter, die mein Sohn liebt und die ihn Wied« liebt." ,Zch begrüße dies« Lieb« mit inniger Freudtz und hvffe zu Gott, datz « sie zu einem' Men Ende führt. AVer Aber unserem persönlichen VMS steht mir do» Glück und die Freiheit uxsere» geliebten Vaters- lande»." Wilhelmine schlang die Arme um den Racken do» Vater» und vorbarg da» trünenüberstrümt« Antlitz an seinem Herzen. ,Lch vertrau« dir, meine Locht«, fuhr der Pforr« fort, „datz du den rechten Weg wühlen wttst." An» dem Rebenzvmner, in dem man den schwer- verwundeten Franzosen gebettet Hatto, «rwnte ein schmerzliche» Stöhnen. Man «Ute an da» Lag« de» Verwundeten. Beim Anblick Wilhelminen» Huschte ein selige» Lächeln über sein schmerzvertzorrte» Antlitz. ,MÜoo» Wasser," flüsterten seine Lippen. Wilhelmine reichte ihm den Becher. AI» sie sich Wied« entfernen wollte, hielt der junge Franzose ihre -and fest. „Bleibe bot mir," bat «. Wilhelmine vermocht« e» nicht, di« Bitt« de» schwer Leidenden abzufchlagen. Si« setzte sich neben da» Lag« und ließ de« verwundeten thive -and, die dies« leise drückte. Schweigend lag der junge Mann da, die dunklen Augen unverwandt auf Wilhelminen» Antlitz geheftet. Zuwüien ging ein Zittern durch seinen Körper, und ein leise» Stöhnen rang sich über seine Lippen. WiL- helmtnen war e» seltsam zu Sinn. Der verwundet« war ihr fremd und doch hatte sie da» Gefühl, al» ob sie neben dem Lag« eine» teuren grismde» sitze, um ihn in sein« letzten Stunde zu trösten. Sie konnte sich nicht losreißen. Stet» war e» ihr, al» riefe eine inner« Stimme ihr zu: Do, wie am Sag« diese» Un glücklichen wirst du dereinst am Lag« deine» Verlobten fitzen! — Die Aehnlichkett Konrad» mtt dem jungen Franzosen trat mit jeder Minute deutlich« hervor. Selbst der Ausdruck sein« Augen schien ihr derselbe, wije der der Augen Konrad». Sie dachte an die Worte der Fran v. Rttterholm. war e» ein Unrecht, wenn Low rad do» rauhe, blutig« Kriegshandwerk verließ, um etnj stilles, friedliche» Glück an ihr« Veit« zu finden? Hatte sie nicht die Pflicht, der Mutter bittend zur Sette zu stehen, um Konrad zum Abschied au» dgm Kriegsdienst zu bewegen? Durst« sie ihn demselben furchtbaren Be schick aussetzen, welche» den armen jungen Artilleristen getroffen und zerschmettert hatte? Würde ihr jemand einen Borwurf machen können, wenn sie ihre Bitten mtt denen der Mutt« vereint«? Hatte dies« unglückselige Krieg nicht schon genug Opfer gekostet, Opfer, die nutz los der gewaltigen Macht de» französischen Kais«» gegenüber «Mienen. Mtt solchen Gedanken beschäftigt, hatte st« fast des verwundeten vergessen, der noch immer ihr« -and.fest- hielt. Jetzt fühlt« sie ein heftige» Zucken und Beben in dem zerrissenen Körper des Unglücklichen. Fest unv- krampfen sein« Hände ihire Rechte, daß es sie schmerzte. Besorgt beugte sie sich Wer ihn. Sein Antlitz hatte sich furchtbar verzerrt, seine Augen strahlten ihr in über- irdischem Glanz entgegen. ,Ma» ist Ihnen?" fragte Wilhelmine «schreckt. ,Mch, eS ist vorüber," seufzte der Franzose. ,Lch sterbe ... ach lassen Sie mir Ihre «and! Sehen Sie mich an! O, so stirbt e» sich schön... so sterbe ich gern. . ." Wied« ging ein Zittern durch seinen Körper. Im Krampf bäumte er sich empor. Tann atmete « tief und wie «leichtert aus und streckte sich. „Dank — Dank —" flüsterten seine Lippen. Tann lag « regungslos da, di« Augen nahmen einen starren, toten Glanz an, Wilhelmine Mlte. wie von sein« Hand ein« eisige Külte ausging. Erschreckt löste sie thde Hand aus der seinigen, lqste sia auf seine Stirn, auch diese fühlte sich eisig kalt an. . . 'Der junge Soldat hatte aUSge« litten, aber noch immer starrten sie die großen dunklen Augen de» Toten an. Wilhelmine vermochte den Blick der wten Augen nicht z» «trogen, sie sank aus die Knie«, verhüllte da» Gesicht mtt den Händen und betete ein leise» Vaterunser am Lag« des toten Heindes. „Führe uns nicht in Versuchung, sondern vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unseren Schuldigern," flüsterten ihre zuckenden Lippen — da schmettert« drau ßen vor dem Hause eine Trompete. Ein Hurra aus rauhen Kehlen ertönte. Wilhelmine spümg empor. Durch die offene TAr und di« Fenster der WoWstuV« sah sie, wie sich der Garten mtt den schwarzen, toten!- kopsgeschmückten Husaren de» Herzog» füllte. Ein junger Offizier eilte auf dis tzauStW zu. v» war Konrad v. Rttterholm, der seine Mutter jetzt jubelnd.mit den Armen umschlang. W w« WWelmtnen, att habe Gott ihr seinen Willen kundgegeben, während sie am Lag« de» Sterbenden gesessen. Kein, nein, Gott wollte nicht, datz Konrad gleich wie der Tote da M entrissen wurde I Er sollte leben ttn Glück do» Fvt^enS und der Liebe. Bebend sprachen Dee Lippen: .Sein Wille, Herr, ge schehe wiie tm Himmel also auch auf Erden." (Fortsetzung folgt.)