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Nr. 189 Wer Tageblatt und «»zeige, für la» Erzgebirge. Dienstag, de» 17. August 1»1b. heimatöank. Stiftung zur Mforgr für -l» KrtegsbesthLülgtru oa- für -l» ykatrrblirbrueu -er Befallenen. Nach sicheren Nachrichten wachsen diese SchwieriEttiten täg- ltch, woraus sich die heutig« Konferenz erkläre. » Die zunehmenden Meuter eie» t» ttalLenksche» Heere Der Kriegsberichterstatter der Innsbrucker Nachrichten meildet, daß muh Aussagen italienischer Gefangener am L. August bei Ponchi auf Bcühl de» Herzogs von Aosta 81 aus verschiedenen Alpini» und versagjlieriregirnentern stam» mande Soldaten angesichts von Abordnungen ihrer Truppen- körper wegen Meuteret standrechtlich erschossen wurden. Fälle von Meuterei haben sich im italienischen Heere in lchttr Zeit vermehrt. Di« ist auch di« Ursache Mr die fortwährenden Truppenverschiebungen vor unseren Fronten, sodaß wir heute fast von allen Regimentern Ge fangene halben. Auf die erwähnte Justivizierutng hin wur den die betreffenden Regimenter vom Jsonzo wsggenommen und durch solche vom der Tiroler und Kärntner Grenze be setzt. Reue italienisch« Batterien auf dem Kärntner Plateau. Aus Paris wird gemeldet: Mättermeldungen zufolge haben die Italiener während der letzten 14 Tage im Gren> gebiete des Plateaus von Kärnten eine große Anzahl neuer Batterien in Stellung gebracht, um die Beschießung der österreichischen Linien intensiver durchführen zu können. Die italienische Weinernte — ei« nationale» Unglück. Die italienische Weinerte wiird sich, wie der Bund nach Fl Sole meldet, dies Jahr voraussichtlich zu einem nationa len Unglück gestalten. Nach den bisherigen Feststellungen soll die gesamte Weinernte höchstens 20 Millionen Hektoliter gegen 43 Millionen im Vorjahre be tragen. Am schlimmsten betroffen ist Apulien, wo kaum 20 Prozent der vorigen Ernte erzielt werden wird. (WTB) Verschlimmerung der Lage i« Tripoli». Trotz der offiziösen Beruhigungen hat sich die Lage in Libyen abermals verschlimmert. Die Regierung verbot jeden Postvevlehr mit den libyschen Garnisonen außer der Stadt Tripolis. Bollettino Mlitare meldet die Ent hebung des Division-Generals Signori le von seinem Kommando. Vie Innere lsrlrir in fravUrrlch. Präsident Potncarö wirkte persönlich auf die befreundeten Volksvertreter ein, um einen Kammerflandal in der Sitzung am nächsten Freitag und damit die schlimm sten Folgen für die äußere Politik des Merverbandes zu vermeiden, der wegen der Unentschlossenheit der Balkan staaten vor den denkbar schwierigsten Aufgaben steht. Die rechtsstehende Presse setzt die Angriffe gegen die Kamm«, fort und erklärt, die Vorwürfe, welche von den Deputierten der Linken gegen den Kriegsminister schoben werden, seien schwere Eingriffe in die heilige Einigkeit. Die Presse der Rechten fordert das Parlament aus, die Re gierung unbehelligt regieren zu lassen. Die linksstehende Presse erklärt, es sei erfreulich daß endlich Parlamentarier den Mut.fänden, die Mißstände aufzudecken. Es sei besser öffentlich anzuklagen, als heimlich die Faust in der Tasche zu ballen. Lantern« schreibt: Wenn man die Deutschen zu besiegen versuche, müsse man zuerst sich selbst besiegen können. Wie der geringste Bürger müßten auch die höchsten Minister und Gnerale verantwortlich gemacht werden können. Herv 4 greift in der Euerre Soziale den iKriejgMninister scharf an. Der Kriegsminister habe sich der Aufgabe nicht gewachsen gezeigt. Wenn das Kabinett in diesen Tagen zusammenstürze, könne der Kriegsminister sich rühmen, an dieser fatalen Lösung mitgearbeitet zu haben. (WiT. B.) Di« französischen Radikal - Sozialisten verweigern Biviani das vertrauen. Tribun« meldet: Die radikal - sozialistische Partei be schloß in der kommenden Freitagssitzung des Parlaments gegen die VertrauenskundgebUng Mr da» Ministerium Viviani zu stimmen. Die Depesche de Lyon meldet aus Paris: Die radikal-sozialistische Gruppe be schloß, mit der geeinigten sozialistischen und der republika nisch-sozialistischen Gruppe gemeinsame Richtlinien festzu legen. (W.T.P) Das unterirdische Verdun. Der Pariser Mitarbeiter der United Preß besuchte mit Genehmigung Joffres mehrere französische Defestigumgs- u>e,?e ugd Melder LarüLer: Di< Geheimnisse Ver duns tagen Mr mir wie ein offener Buch. Durch d'e unte - irdischen Gänge, M LOO Fuß unter der Erve liegen. t> ng ich an der Hauptfront entlang und erhielt die Erlaubnis das ganze Beifestigungssystem zu studieren. 100 Fuß unter der Erde sprach ich mit dem Militärkommandanten, der mir ausetnandevsetzte, daß diese Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden seien, nicht weil Verdun in der Gefahr sei sondern damit er und sein Stab ungestört von den weitreichenden schweren deutschen Geschützen arbeiten kämen. Die unte - irdischsn ÄnlügeTi sind so umfangreich, daß die ganze Z < .l- bevölkerung Verduns in ihnen Platz finden kann. Mein Führer zeigte mir auch neue Erfindungen auf dem Gebiete der Munition. . Nach der Besichtigung sagte der mich be gleitende Offizier: Sie sehen, daß wir ber«it find. Wer wir haben keine Eile. Die Zeit arbeitet Mr uns. Mr kön nen die deutschen Rethen durchbrechen, wenn wir nur wol len. (!) Wer ein solcher Versuch würde zu teuer sein. Wir ziehen deshalb vor, die Deutschen ihr« Kräfte an uns er- proben zu lassen, was sie wahrscheinlich bald tun werden. W Var vabre engllrche YUegrrlel. Im Gqgensatz zu Regierung und Presse, di« dem briti- schon Volke einredein§ England kämpfe nur Mr die Freiheit und di« edelsten Rechte der Menschheit, gibt Lord Lin lithgow der Wahrheit die Ehre. In «in«M Briefe über den Krieg an die Zeitungen sagt er, daß man sich durch den Krtqg zu Sande nicht beirren lassen dürfe; auch die größte Sorge sollt« di« Engländer nicht davon abbringen, di« deut sche Flotte fest im Auge zu behalten. Kein Friede sei Mr England möglich.der nicht di« völlige Vernichtung Deutschlands al« Seemacht zur Grundlage habe. Nu, unter der Bedingung, daß di« deutsche Flotte vev- Die Mr unser Sachsonland ins Leben gerufen« Stiftung Heimatdank will durch Sammlung Mittel schaffen, di« al» Grundstock dazu dienen sollen, an den Kriegsbeschädigten RächstenliEe zu üben. Für die geldliche Versorgung wird das Reich eintreten. Aber damit allein ist dem Kriegs beschädigten nicht geholfen. Da» Gefühl, nur ein Versorg, ter zu sein, ist niederdrückend. Freudig «Habend dagegen ist da» Bewußtsein, selbst «och et» nützliche» Glied der mensch lichen Gesellschaft zu sei«. Dieses Bewußtsein allein bringt die Arbeitsfähigkeit. Di« Stiftung Heimatdank Hat es sich zur Aufgabe ge setzt, mit Hilfe der im ganzen Sachsenlande gegründeten und noch zu gründenden vereine Heimotdank die Kriegzbcschä. digton bet der Wahl eine» neuen Berufes zu beraten, sie dafür auszubilden, ihnen Arbeit an geeigneter Stelle zu vermitteln, sie über Versorgungsanfprüche aufzuklären, sie <— wo es not tut — in Heime oder Familien unterzubringen die Witwen der Gefallenem in ihrem Erwerbe zu fördern und die Waisenkinder zu erziehen, bis sie selbst ihr Brot in Ehren essen können. Ihnen, die kampfbereit und kamps- begeistert zum Schutz« für unser« Heimat Kraft und Gesund heit, ja ihr Leben geopfert haben, ihnen sollen die Geschütz- ten, die DahrimgebNebunen ein Gogenopfei- bringen, indem sie durch Spenden der Stiftung Vie erforderlichen Mittel verschaffen oder mindesten» dem örtlichen Vereine Heimat dank beitteten oder Leide« tun. schwinde, gebe es eine Zukunft Mr England, die des Lebens wett fei! Ein« englische Ablehnung der päpstliche« Friedewrvermittllung. Der katholische Bischof von Limmerickhat dem irr- ländischen Mgeordneten Redmond einen längeren Be richt gesandt um ihn zu ersuchen, die Vorschläge des Papstes zur Einleitung von Friedensverhandlungen zu unte'stützrn und bei der britischen Regierung darauf zu dttngen daß die Schritte des Papstes zur Wiederherstellung des Friedens gut ausgenommen werden. Wie die Times melden, hat der Ab geordnete Redmond darauf ablehnend geantwortet. Zum letzte« Zeppelinangriff ans Harwich. Reifende, di« aus London in Holland anlangten be richten. daß der letzte Zeppelinwngriff auf Harwich sehr schweren Schaden angerichtet hat, dessen Umfang amt- lich v e r h e i m 11 ch t wird. Beim Fort Lvndgoard entstand eine folgenschwere Explosion, di« zwar nicht in direktem Zu sammenhang mit den Bombenwürfen oer Zeppeline steht, jedoch in indirekter Weise damit zusammonhängi denn die Katastrophe «mtstand dadurch, daß infolge der allgemeinen Aufregung uitv Verwirrung mehrere Wachen ihren Posten verließen. Zahl der Toten ist nicht zu ermitteln doch ist sie sicherlich bedeutend, denn es wurden allein 13 durch di« Katastrophe sckposr verwundete Soldaten in das Militär lazarett eingeliefett. Ein« Heppelinbombe schlug in «inen Flügel des PostgeLäudes ein und richtete bedeutenden Scha- den an. Eine große Anzahl von Poüsäcken, di« noch ihrer crprüfung durch den Zensor harrten, gerieten in Brand und viele Postsendungen wurden teils durch da» Feuer, teils durch das Wasser beim Löschen vernichtet. Der postalische Betrieb via Harwich ist immer noch nicht völlig hergesteltt. Die englische Post ist in Holland in den letzten Tagen fast durchweg ausgebliÄen. Der Registriernngssonatag. (Meldung des Reuterschon Bureaus.) Vorgestern war der Registrierungssonntag. Die 2000 belgischen Flücht linge in Earlcourt wurden gleichfalls registriert. In eini gen Fäll-n wurde gegen die Registrierung», ds § mten Lcn> alt angewrndet In Birmingham wurde Mann zu einem Monat Zwangsarbeit verurteilt, roetl er Len Schutzmann, der ihm das Formular bracht«, geschla gen hatte. In Lurgan (Grafschaft Armagh) empfing ein Mann die Polizei mit Reoolverschüssen,. verbarrika dier t e sich im Hause und mußte zweiTagobelagert werden. Mül« heirateten am Sonnabend, «he sie di« Regt- strierunjgsformulave ausMllten. Londoner Frauen gegen dir Registrierung, (Nc-uter.) Am Sonntag sand in London eine Kundgebung von Frauen statt, in der gegen die Registrierung Einspruch erhoben wurde. Di« Frauen trugen Banner mit Aufschriften: Weg mit der Ausbeutung, Wqm die Frauen die Arbeit der Männer tun, müssen sie auch den Lvhn>er Männer erhalten. Frau Despard, die Schwester des Generals French, hielt eine Red«, in der sie sagte: Während England das preußische System in Mandern bekämpft, muh man dafür sorgen, daß man nicht selbst preußisch werde und die Frauen nicht als Notbehelf be nütze, indes die Männer weg seien. Sie hoffe, die Frauen würden sich nicht ohne Widerspruch in da» nationale Register eintragen. Silvia Pankhurst sagte, si« werde da» Register nicht ausfüllen, denn es handle sich lediglich um »ine List«, um billigereArbeikskräft» zu erhalten. (WsVV.) » veme iHirerer v-»--le. Au» allen Teilen unstrs Sachs en landes und aus allen Devölkerungskreisea ist der Sttftirngsaqfruf, der zu Spenden, Mr die Stiftung apffordert, ergangen. Der Herr Kretshaupt- maim unser« Regierungsbezirks hat sich an die Kreisringe- Mssenen mit der Bitte gewendet, die heilig« Dankespflicht gegenüber ünsern kämpfenden Brüdern zu einem kleinen Teile durch Beteiligung an dieser Stiftung mit Geldspenden zu erMllen. Jetzt wende ich mich an die Einwohner unserer Stadt, in der da» Sammelwerk noch nicht begonnen hat. Die Ein wohnerschaft unserer Stadt Aue, die unser Gemeinwesen und seinen Gewerbefleitz zu herrlicher BW« gebracht hat, die Mr di« großen Fragen unsere» Volk«, unsere» Reiche» und «nge- ren Vaterlandes stets Verständnis gegeigt hat si« wird auch diese herrliche Aufgabe der Nächstenliebe mit dem rechten Geiste erfassen. Mächte, wer dazu >bn der Lage ist nicht nur sein H«'z, sondern auch sein« Hand öffnen und der Stiftung Heimat dank ein« Spende zuwenden. Möchte unsere Stadt hierbei glänzen durch die herrliche Qpferwilligkeit ihrer Bürger. Zeichnungen st en liegen aus in der Ratskanzlei im Stadthaus«, bei allen hiesigen Banken unlb bei den hie sigen Geschäftsstellen des Auer Tageblattes und des Erz- gebirgischen VoMsfreundes. Zeige die Hekmat, daß sie danken kann. Au« (Erzgeb.), den 16. August ISIS. Stadtrat Schubert. war mit 800 000 Kronen, die Ladung mit 107 000 Kronen gegen Kriegsgefahr versichert. (W.T. B.) Ein schwedischer Dampfer von einem deutsche« Torpedoboot verfolgt. Der Voss. Ztg. wird aus Malmö gemeldet: Bon Y st adt aus beobachtete man Sonnabend nachmittag, wie ein deutsches Torpedoboot einen schwedischen Dampfer ver folgte. Nachdem die Verfolgung eine halbe Stunde gedauert hatte, wurde der Dampfer eingoholt und gekapert. Maa sah ihn nach Süden Mahren, von dem deutschen Torpedo- boot begleitet. Der Nam« de» Dampfers ist noch unbekannt. Der brennende italienische Dampfer Andrea in Savona angekommen. Torriere della Sera meldet: Ist Savona ist der ita lienische Dampfer der Genueser Reederei Dallorso Andrea a»gekommen, auf dem vor etwa zehn Tagen auf der Höhe der Azorentnseln ein Braud in der Mr die italienischen Staatsbahnen bestimmten Kohlenladung ausgebrochen war. Obwohl nach der Ankunft des Dampfers sofort die Feuer wehr gerufen wurde, dauert der Brand noch sott. » Mrsnr Antwort an oertemlcd Ungam. Di« amerikanische Note an Orsterreich-Ungarn hebt be sonder» hervvri daß Deutschland und Oesterdeich- llngaqn während de« südafrikanischen Kriseg« Muni tion an England geliefert Hütten. Die Rote sagt: Trotz der vommerz.«llen Isolierung eine» der kriegführenden Lette hak Deutschland am Großbritannien Tausende von Kilogramm Explosivstoffe, Pulver, Patronen, Geschosse und Wa sen «erkauft. Oesterrekch-U«garn hat demselben Käufer, obwohl geringer» Mengen, Munition verkauft. DHe Reit« gibt einen Überblick über die Verkäufe, welch« Deutschland und Oesterreich-Ungar« »ährend de» südafrikanischen Krie ge» mit Großbritannien abgeschlossen hätten und erklärt, wenn Deutschland und Oesterreich-Ungarn sich geweigert hätten, Großbritannien Waffen zu verkam en, wett ein sol che« vorgehen die streng« Neutralität der k. und k. Regie rung hätte verletzen können, hätte die Regierung Mit mehr Folgerichtigkeit und mehr UeSerzeugungskraft ihre» gegen. wtzrtigrU gsUsi-d .-rüch;« könnsL (M T B.) Der fatal« Rückgang de» Sterltngkues«. Daily Telegraph meldet aus Nswyork: Von Eng land sind letzthin 10 Millionen Dollars Gold, sowie ameri kanisch« Werte im Betrage von 30 Millionen Dollar, die bisher in englischem Besitz waren, angekommen. Diese Maß regeln haben jedoch nicht vermocht, sichtbare Spuren bei der Aufhaltung des Niederganges des Sterlingkurses zu hinter, lassen. Der Kur» -«Ehrte einige Tage lang ungefähr <71. An Finanzkreisen ist die Meinung verbreitet, daß der Rück- gang noch anhalten wird, wenn nicht Schritte -um Ausgleich der europäischen Verschuldung an Amerika durch besondere Finanzoperationen gemacht werden. Es liegt hier «ine finanztechnische Frage von allergrößter Bedeutung vor, die gelöst werden muß, wenn nicht ein völliger Still st and in der enormen Ausfuhr von Amerika nachEuropa eintreten soll. (W. T. B.) Eine russisch-Wwrlkantsche Uebereinkunft. Nach der Berlingske Tidende verbreiten Zeitungen in Washington die Meldungen, daß eine Ueberetnunft zwischen Amerika und Rußland über die Zulassung zur Ausfuhr von waren, welche sonst vom Ausfuhrverbot betroffen .sind,, er, zielt worden s«i. Hierbei sei Schweden gleichzeitig di« Verpflichtung etngogangen, diese Maren zur Tran- sitdurchfuhr durchzulassen, selbst wenn si« unter da« schwebende Ausfuhrverbot fielen. (W.T.B.* Vie «e« gelantlelev kappen ail SaUipon gerchiage«. Der Thristtaniaer Dampfer A lL e », mit Grubenhölzern von Archangelsk nach England unterwegs, ist, wie au» Thristian ia gemeldet wird, Sonnabend bei Atat torpediert worden. Die Mannschaft erhielt Zett, in Do» türkische Hauptgnarti« teilt uitterm II. Angnst di« Boote zu gehen und ttaf in O rnesund ein. Da» Schiff I «nttr Ups dar Da»tza«M«chw»t setzte tzm Feind, de» Mit de«