Die Kreideflora von Moletein in Mähren. I. Allgemeine Bemerkungen. Zur Zeit der Kreidebildung breitete sich über Holland und Norddeutsohland ein weiter Ocean aus, während in Mitteleuropa ein ausgedehntes Festland besland In dieses reichte \oin nördlichen Meer aus ein Arm nach Böhmen und Mähren, in welchem sich ziemlich mächtige marine Ablagerungen bildeten. Sie gehören sämmtlich in Mähren wie in Böhmen der obern Kreide an, also der Kreide über dem Gault. Es unterscheidet Prof. Reuss *), dem wir eine vortreffliche Arbeit über tlie Kreide Mährens zu verdanken haben, drei Glieder : 1) Die obern Kreidesandsteine mitMesostylus antiquus Bronn, Serpula filiformis Sow., Anomia truncata Gein., Pecten curvatus Gein , Exogyra Columba Goldf. und Ostrea vesicularis Lam 2) Den Pläner, welcher die mächtigsten Kreidelager Mährens bildet. Sie bestehen aus Sandsteinen, welche immer mehr oder weniger Kalk enthalten, während dieser dem untern Quader Mährens fehlt; nach Oben nimmt der Kalkgehalt zu und der Sandstein verwandelt sich in einen feinsandigen Kalkstein-Mergel. Nach Reuss wurden im Pläner von Borofin schöne Zweige der Sequoia Reichenbachi (Geinitzia cretacea Endl.) und am Steinberg bei Mährisch Trübau Micraster cor anguinum und bei Boskowitz der Ammo- nites peramplus Sow. gefunden. ü) Den untern Quader. Dieser liegt überall unter dem Pläner und erscheint nach Reuss in allen tiefem Thälern im Bereiche der Kreidegebilde in grösserer oder geringerer Ausdehnung, so in den Thälern von Petersdorf, Briessen und Moletein. Im südlichen Theilo des Mährischen Kreidegebietes bleibt er allein übrig, ist indessen überall von geringer Mächtigkeit. In Moletein lagert er unmittelbar auf dem Devonien und zerfällt ‘) Vgl. Di'- Aug. Eman. Reuss, Beiträge zur geognostischen Kenntniss Mährens. Jahrhuch der geolog. Reichsanstalt 1854. S. 659 u. f.