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- L870. zum sächsischen Erzähler WM Auch vom Kriegsschauplätze. Die ersten Wintermonate dieses Jahres verlebte ich unter dem milderen Himmel von Montreux meiner Gesundheit wegen, den Frühling in Genf, den langen, schönen, wonnigen Genfer Frühling, wie er nirgend sonst einkehrt „diesseits der Berge", eine Entschädigung für die dort ziemlich unerquicklichen andern Jahreszeiten. Die eintretende Hitze trieb mich weiter nach Norden, und zwar nach Zürich. Wenige Wochen darauf platzte plötzlich die Kriegs bombe, welche seit 1866 Vielen mehr nur ein unschuldiger Spielball in den Händen der Sensations politiker schien. Ich befand mich den gefährdeten Grenzen des Vaterlandes, den Feldern, auf welchen die blutige Entscheidung auszufechten war, ganz nahe. Wenn die grimme Bellona ihre unheilschweren Locken schüttelt, wenn der Mutterboden der Völker erbebt von dem Sturmschritt von Myriaden gegen einander rückenden Fuß- und Reitervolks und der Donner der männermordenden Feldschlacht die Länder durchdröhnt, dann ist kein Raum in den Köpfen und HerzqO für die Ideen und Gedanken des friedlichen Fortschrittspolitikerö. Alles ist bange Hoffnung auf Sieg und Errettung aus den Gefahren, die das Vaterland und jeden einzelnen Heerd umdrohen, und die Arbeiten für wachsenden Wohlstand, für Bildung und Gesittung weichen der gemeinsamen eifrigen Sorge Aller für die Gatten, Söhne und Brüder, die der Feind vor die Thore des Vaterlandes ge rufen, für Die, welche sie daheim in Bedrängniß gelassen, und Die, welche der Krieg sonst in Noth und Elend stürzt. Ich entschloß mich kurz, mit meiner Feder auch auf den Kampfplatz zu ziehen. Erst aber mußten die Armeen sich formiren und aufmarschiren. Diese Zwischenzeit wollte ich benutzen, die Südwestseite Deutschlands zu studiren, die stets in allen patriotischen Fragen, die von Westen her kommen, von Interesse fein wird, denn dort wird die Bevölkerung mannich- fach beeinflußt von jenem Ultramontanismus, der im baierischen Abgeordnetenhaus wahr und wirklich sich zu einer unpatriotischen glücklicherweise Minoritäts demonstration hat hinreißen lassen. Verehrter Fürst ! Biel ernste, schwere Stunden Erprobten Dich auf Deiner Lebensbahn, Doch hast Du stets den süßen Trost empfunden, Daß Dir Dein Volk in Treue zugethan. Und wie es Schmerz und Leid mit Dir getragen, Voll Sachsentreu' in tiefbewegter Brust, So hat die Freude auch in diesen Tagen Des Volkes treues Herz erfüllt mit Lust. ES sieht sein Heer, geführt von Deinem Sohne, Im Kampf für Deutschland in der Waffen Glanz; Im heißen Ringen nach des Kampfes Krone Ward ihm des Sieges reicher Lorbeerkranz. Ein'edler Theil in Deutschlands Riesenheere Geht seine Bahn durch Kampf und Tod zum Sieg, Trägt es ja doch begeistert seine Wehre Und seine Fahnen in dem heil'gen Krieg. Ob sterbend auch die treuen Brüder fallen, „Nur Vorwärts!" ist der Braven letztes Wort; Dorthin, wo Frankreichs stolze Banner wallen, Reißt es, o König, Deine Krieger fort. Sa lach in Würlemberg. kn, der rte di» or der ir und todte er es Kutter Seite Zheren Wie Jahre ncher- lanche fnung haben riete, mute, In man lechte des : gar . Juni ein hat, "trag rden daß die da hat irde, ;anz lsaß ank- der llich wen lrag elen lten >eiz, neu tel- ruS tet, lter nd. rrn zen oer !NS >eu kn ün Sr. Majestät -em König Johann von Sachsen. „So wie wir treu dem alten Bund ergeben, „So wollen wir es auch dem neuen sein." Dies Manneswort, einst für Dein Volk gegeben, Das lösen Deine Krieger herrlich ein. Und Freund und Feind erkennt die tapfern Krieger In Sachsens treuer, heldenkühner Schaar, Das Kreuz von Eisen reicht das Haupt der Sieger, Der König Preußens, Deinem Sohne dar. Auch and're Ehre ist ihm noch geworden, Es hebt sich stolzer jedes Sachsen Brust ; Das ferne Rußland sendet seinen Orden, Au schmücken seine deutsche Heldenbrust. Wenn heut', o König, hell Dein Auge leuchtet, Dein Vaterherz in edlem Stolze schlägt, Die Freudenthräne Dir die Wimper feuchtet, Ein fromm' Gebet zu Gott Dein Danken trägt; So wisse, daß in Deines Landes Gauen" Viel tausend Herzen innig nehmen Theil, Still betend mit dem Wunsche aufwärts schauen: „Heil unserm Fürsten, König Johann Heil! M. Hentschel. Vorrnabend, den 1. Oktober Aelletrißische Aeilage