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Der sächsische Erzähler : 31.08.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193308312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19330831
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19330831
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-08
- Tag 1933-08-31
-
Monat
1933-08
-
Jahr
1933
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 31.08.1933
- Autor
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' letzt«« Wssa««r«F»- «n«r Gr)H^tt«MaL<rna«M^S«M<«Rt ttj L W. r«Pt re M >1« Wer, «nn, aller W». chke. L lMd, -»f den un. i«r- 1V30 .. . «er«, «««sch, der Mu« Scheune, aq, K Wat U von ihlN ichd seiner j SV. Nooemb^ tv»die t »llt, daß di« versch ea unterlassen habe«, dl» thr zur Kenntnis -»kommen« rdeig,rufen« """ — -- Mersch ea unterlassen habe«, dl» thr zur »«nntntt gekommen« -»plant« Vrandsttftun- dea -aus- ihres -Bräutigam» Buck zur Anzeige zu bring««. Heut« legt« Buck wieder «in osfen«, Geftändntt ab, Luch di« Eheleutt Mersch gaben zu, datz Frau Johanna Mersch auf Anstiftung ihr«« Mannes Georg Wersch di« Hühnersarm nn-ezündet hatte, nachdem von ihnen di» wertvollsten Sachen fort, und zu Buck geschafft worden waren. Di« Angetlag. ten Nytsch, Jatzke, Michael und Agne« «ersch bestritten jede strafbare Handlung, «ährend Hantschick behouptet», daß Buck sich ihm zur Inbrandsetzung seine» Hause» an-«bot«n und daß dies« mit seinem Einverständnis auch ausgeführt worden sei. E» wur den verurteilt Bäck einschließlich einer ihm vom Landgericht Baut- z»n unlängst wegen schweren Diebstahls zuerkannten Straf« von 4 Monaten Gefängniszu4 Sohren 6 Monaten Zuchthaus, «iner Geldstrafe von HlV NM. oder wetteren SO Tagen Zuchthaus, zu - Vahren Lhrenrechtsverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht, Georg Mersch zu 1 Vahr S Monaten Zuchthaus und ö Vahren Ghrenrechtsverlust. Frau Johanna Wersch zu 1 Jahr Zuchthaus und 2 Jahren Eyrrnrechtsvenust und Hantschtck zu S Jahre» Zucht- hau» und - Jahren Ehrenrechtsverlust. Di« erlitten« unter- Mchungshaft wurde auf die Strafen angerechnrt. JOt sitzt nur Luck noch in Haft, DI« Beschuldigten Nytsch, Jatzke, Michael und Agnes Wersch wurden mangel» ausreichenden Beweis«» steige- sprachen. Da» Gericht will sich dafür «insetzen, daß di« Zuchthaus strafe der Johanna Wersch in «Ine Gefängnisstrafe umgewandelt wird. Amtsgericht Bischofswerda. Zwei verkehrsunfülle, die beide ohne nennenswerten Schaden abgeganaen sind, beschäftigten am Mittwochvormit- tag den Tinzelrtchter. Zn beiden Fällen hatten der Kraft wagenführer bzw. dl« Führerin auf den erhaltenen Straf befehl Einspruch erhoben, jedoch ohne Erfolg. Im ersten Falle war der Führer «ine» Bautzener Zigarettenlieferkraft wageno am IS. Juni in der 11. Vormittag »stunde auf der Kirchstraße (in der Nähe des Grundstücks des Kaufmann» Wolf) beim UeberHolen eines landwärts rechts gehenden auswärtigen Händlers, der einen Handwagen zog, nicht weit bzw. läng« genüa ausgebogen und führ den Hand wagen um, der unistürzte und beschädigt würde. — Das Ge richt erachtete den Kvaftwagenführer für schuldig, hielt aber hie im Strafbefehl zuerrannt« Strafe von 12 Mark für angoinessen. — Der zweit« zur Verhandlung stehende Unfall hatte sich am 17. -uli gegen X7 Uhr abend» auf der Neustädter Htratze (in der Nähe der Gastwirtschaft „Fe!- senkeller") ereignet. obwohl die Wtraße durch einen auf der rechten Seit« stehend«» Lastkraftwagen beengt «ar. überholte ein« hiesig« Autofahrerin, die stabtwäns fuhr, ein« auswärtige Radfahrerin, der nicht mehr genügend Platz blieb und die zum Sturz kam. Dabei zqg sie sich «ins Veinoerletzung zu. Die Kraftwagenführevln gab an, di» Radfahrerin gar nicht bemerkt zu Haven. Nach d«n Zeu genaussagen erachtete da» Gericht die Schuld jedoch al» er wiesen und beließ es bei der im Strafbefehl wegen Per- kehrsübertretung und fahrlässiger Körperverletzung aus-«- worfenen Strafe von 20 Mark. In der Urteilsbegründung führte da» Gericht u. a. aus: Selbst wenn die Radfahrerin nicht durch den Kraftwagen gestreift u. verletzt wurde,so hab» doch die Kraftwagenführerin die Radfahrerin fahrlässig Ge fährdet, so daß dieser ein sicheres Fahren nicht mehr möglich war und sie zum Sturz kam und sich verletzte. Ein gefährlicher Areundschaftsdienfi. vor dem Dresdner Schöffengericht standen vier jung«, bisher unbescholtene Arbeiter unter der Anklage de« Gebrauch» einer gefälschten Urkunde und de» versuchten Betruges bzw. der Bei hilfe dazu. Der Arbeiter Rudolf Wagner hott« sich in «iner Zwangslage befunden Er hatte mehrfach beim Arbeitsamt di« Stemvelkontrolle versäumt und stand vor der Tatsache, daß ihm für die versäumten Lage die Unterstützung nicht «»»gezahlt wer den würde. Er wandte sich um Rat an seinen Freund, den Arbei ter H„ der einen Ausweg wußte und diesen sogleich zielbewußt verfolgte. Er nahm die Stempelkarte und begab sich zu seinem Bekannten, dem Autoschlosser K., der einen Steindruck» D. zum Freund hatte. Dieser wurde dazu ausersehen und fand sich auch bereit, auf der Stempelkarte die fehlenden Kontrollstempel nach träglich anzubringen. Al» dies geschehen war, gelangt« die Stem pelkarte durch die gleichen Hände wieder in den Besitz Wagner» zurück, der nun zum Arbeitsamt ging, in der Hoffnung, daß alle» gut gehen «erde. Es ging aber nicht gut; vielmehr wurde di« Fälschung entdeckt, und die Folge war, daß alle vier Beteiligten unter Anklage gestellt wurden. Das Schöffengericht batte ange sichts der Umstande «in Einsehen, berücksichtigte bei dem Ange klagten Wagner dessen Notlage und bei den übrigen, daß es sich bei ihnen im Grunde um einen selbstlosen, wenn auch unerlaubten und für sie selbst geradezu gefährlichen Freundschaftsdienst gehan delt hatte. Wagner erhielt drei Monat« Gefängnis; die drei an deren kamen mit Strafen von 1 Monat bi» zu sechs Wochen da von. Außerdem entschloß sich das Gericht, allen Angeklagten eine dreijährige Bewährungsfrist zuzubilligen. , Schwurgericht Bautzen. (Nachdruckverboten.) Vouhea. -0. August. Brandstiftungen in Lölln und Vrehme« bei Bautzen beschäftigten da» Gericht in der Verhandlung gegen den 24 Jahre qlt«n l,dig»n>Zimmermann Paul Buck aus Breh- men, V«N' hSjährigen Wlrtschastsbesitzer Max Nytsch au, Lölln, di« ArbettersthUrau Margareta Jatzke au» Lölln, den Schichtigen Siedler Georg Wersch und sein« Ehefrau Jo- Hanna Wetsch geb. KrqUse au, Vorwerk GrUnztg bei Falken- walde, den Stz Jähr» allen Arbeiter Michael Hantschick, den 2SsShria«n Arb«ller Michael Wersch und da» ledige Hau»mäd- chen Agctt» Wersch aup Brehm«n. Die Wersche» sind Se- schwister. Buch «ar der frühere Bräutigam der Agne» Wersch. Di« ÄtzU ist btt Nachbarin dt» Nytsch. In vrehmen hatte es seit 1VS0 sechsmal gebrannt, Än IS. September 1SS1 «in, der Anna " ' » her ^beschuldigten Wersch,, gehörig« M die ihrem Sohn Georg gehörige und stack damals bewohnt« Hühnerfarm, am Ityeune de» Gastwirtt Krause, am 12. De- zember da» Hau» Hantschlckp» der di« Schwester «iner Kusine de» Georg Wersch'zür Krau hat. ans 1v. Dezember IMS do» Hau» de» SandwiM Hetzest, dessen Gigsntümerin die Kusin« de» Georg Wersch qtz und endlich am tS. Januar ILS3 da» Hau» Bucks. Nach diesem letzten Btand» geriet Buck derart in den Verdacht der Brandstifwng- Laß er verhaftet wurde. Nach langem Leugnen legtt er «in Geständnis dahin ab, daß er Nicht nur fein eigene» Hau», sondern mich dtt Scheune der Anna vtrw. Wersch, da» Hau» Hantschtck» »ich schließlich noch 4m IS. vuavst 1V2V al» 2vjähriger Bursche da» Wohnhaus ist» Nytsch in Lölln angezündet und daß «r von der beabsichtigten Inbrandsetzung der Hühnerfarm de» Georg Wersch Kenntnis erlangt, e» aber Unterlasten hatte, vorher rechtzeitig der Behörde von dem geplanten verbrechen Anzeige zu erstem««. Rach der nunmehr erhobenen Anklage sollt« Nytsch dem Buck zur Inbrandsetzung seines Haust» angeftlfttt, dtt Jatzke dem .Buck Beistand gesttfttt, die Eheleute Wersch ihr« Hühnerfarm und Hantschick sein Wohnhaus germinschaftttch mit Duck angebrannt. Michael Wersch nach dem Brand« de» Haust» Bucks diesem Bei- Hilfe geleistet, um ihn der Bestrafung zu entziehen, und die Agne» Wohin geht der Dollar? Rücktritt Vrvk. Moleys. — Bevorstehende Konferenz znüWen Roosevelt Harrison und Monlaau Norman. — Inflationa-ere-e in Amerika. — Roosevelt» Vläne tzntm gtzändrrt. Die au» Washington kommende Nachricht, daß der Unter- staatrsekretär im Department of State, Professor Moley, sein Racktrittsgesuch eingereicht, und daß Roosevelt es angenommen hat, wirkt al» Sensation. Möley nahm innerhalb der Roosevelt- schen Administration eine besondere Stellung ein, er gehörte zu den nächsten persönlichen Freunden de» Präsidenten und war Füh rer des foaenannten „Gehirntrusts*, da» heißt jene» kleinen Krei st» von Personen, die außerhalb de» normalen bürokratischen Apparate? den Präsidenten namentlich in wirtschaftlichen Fragen beraten und die al» die eigentlichen Inspiratoren seiner vielbespro chenen Wirtschastsexperimente gelten. Moley war im besonderen der entschiedenste Vertreter des Gedankens einer Nationalisierung der Wirtschaft im Gegensatz zu dem von Hoover befolgten Inter- Nationalismus Er hat dies« Ideen mit Schärfe auch auf der Lon doner Weltwirtschästskonferenz, auf der er neben dem Staats- stkretür Hüll die vereinigten Staaten vertrat, zur Schau getragen und ist dadurch In einen Konflikt mit dem immerhin elastischeren Hüll, dem er als Unterstaatssekretär untergeben war, geraten. Das und sein etwas großzügige« Auftreten gelegentlich 'einer Reise nach London --- er wollte schon in Queenstown lande« und batte sich dorthin zum Flug nach London «in Flugzeug bestellt hat auch den entscheidenden Anstoß zu seinem Ausscheiden au» dem Amt gegeben. Staatssekretär Hüll hat in Washington andernfalls feinen eigenen Rücktritt angedroht. Es ist immerhin bemerkenswert, daß Frankfurt als Festspielstadt. Han» Sachs-Schwanke auf dem Römerberg. (Brief au» Frankfurt am Main.) Frankfurt feiert ein Volksfest. Das ist nichts seltenes in der heiteren Mainstadt, die — sagt man ihr auch nach, sie sei nur die Brücke nach Südoeutschland — doch schon ganz suddeutsch fühlt und es ihrem inneren Wesen nach auch ist. Und doch, wie selten sind in den letzten Jahren wirkliche Volksseste gewesen. Not und Sorge habe» meist auch die Quellen de» urwüchsigsten Humors ver schüttet, so groß ist die Armut geworden, daß es nicht einmal mehr dazu reichte, die Kinder Karussell fahren oder „Zuckerstcngel" lutschen zu taffen, ganz zu schweigen von den sonstigen kostspieligen Attraktionen eine» Volksfestes, Aber die letzten Monate haben wieder Schwung in di» Frankfurter gebracht. Noch geht es nicht allen wieder aut, aber überall ist man wieder mutig geworden, ein« herrlich« Sommersonne tut das ihre dazu, daß es sogar schon wieder Uebermütige gibt. Frankfurt feiert wieder einmal ein Volksfest. Und es geht lustig und bunt zu in der schönen, geliebten Stadt am Main, vom Sachsenhäuser Ufer» von „dribb der Bach* muß man da» Frankfurter Stadtbild genießen. Recht» und links ein gerahmt von neuen Stadtteilen, mit modernen Siedlungen, liegt oi« Altstadt vor dem Beschauer. Der Hobe Sandsteinturm des Domes, gleich dabei «tne andere alte Kirche, dann die Altstadt mit kleinen und großen mittelalterlichen Häusern, deren Feinheiten man aus der Fern« nicht unterscheiden kann, aber man steht ihr bunte» Kleid und ihr« hohen Giebeldächer. Festlich geschmückt sind sie all,. Lustig wehen die Wimpel und Fähnchen in dem kleinen Abendwind, der sich am Fluß «Hoben hat. Ich gehe über eine der fünf Brücken, über dtt neue „Alte*, die an der Stelle errichtet ist, wo Karl der Große auf der Flucht vor den Sachsen die Furt durch den Main fand, von der die Stadt ihren Namen hat, während am anderen Ufer die „Sachsen Hausen*. Der Fluß ist belebt von Padd lern, Seglern, Schwimmern, überall tönt Musik. Was aibs es in Frankfurts Einen Menschenschlag, der derb aber trotzdem gemütlich ist, einen Dialekt, der einem zu Herzen geht, auch wenn man ihn nur mühsam versteht» «ine Altstadt, die sich an Größe und Schönheit mit der Nürnbergs messen kann, ober auch die Neustadt mit ihren Anlagen und musterhaften Neu- bau-Dohnfledlungen ist sehenswert. Mele Museen mit berühm- ten Kunstschätzen. Kerner „Frankfurter Würstchen* international berühmt, „Frankfurter Schlüppscher*, das sind freche Mädchen, berüchtigt in der Umgebung, und endlich herrliche« Getränk: „Süßen*. Süßer Aeppelweln, unveraorener Apselmost, dürst« wohl de« Fachausdruck für das wunderbare Frankfurter „Gesöff* lauten, da» man mit »Hartekuche*. Salzbrezeln, Handkitt und Riß (Rüssen) in ungeheuren Mengen zu sich nimmt, ohne Gefahr zu laufen, bchhwipst zu werden. Dann freilich, wenn eine der be- rühmten Aeppelweinpartien in einer Kneipe am Römerberg, auf Roosevelt tn diesem Widerstreit den ihm persönlich nach wie vor näherstehenden Moley fallen ließ und vor allem au» Rücksicht auf die alten Führer der Demokratischen Partei sich für Hüll entschied. Aber Moley war angesichts der tn der amerikanischen OefftnMch- keit gegen ihn, namentlich auch wegen seiner hohen Spesenrech nung für London, entfachten Stimmungsmache nicht zu hast«,. Roosevelt hatte ihn übrigen» schon vorher auf einen unpolitischen Posten mit dem Auftrag zur Untersuchung der Verhältnisse tm amerikanischen Verbrechertum abgeschoben. Die Weltöffentlichkeit interessiert sich dafür, ob der Rücktritt Moley» eine Aenderung in der wirtschaftlichen Außenpolitik Roo sevelt» Hervorrufen wird. In England gibt man der Hoffnung Aus druck, sich mit Hüll leichter über die Schuldenfrage verständigen zu können, wenn der unmittelbare Einfluß Moley», der tn dieser Beziehung intransigent war, nicht mehr wirksam ist. vielleicht sind diese Erwartungen zu optimistisch: denn man muß erst H- warten, ob die private Verbindung Moley» mit Roosevelt «ine Lockerung erfährt Auch hinsichtlich der wieder dringst« geworde nen währungspolitischen Probleme nimmt man jetzt «ine günsti gere Verhandlungsgrundlage an, und sieht eine Bestätigung dieser Vermutung in der soeben erklärten Bereitwilligkeit Roosevelts, Harrison, den Gouverneur der Bundesreservebank von Neuyotk, und Montagu Norman, den Gouverneur der Bank von England, im Laufe dieser Woche zu einer gemeinsamen Besprechung zu «MV- fangen. Gegenständ dieser Unterredung können nur ht« in Londön ungelöst gebliebenen Währungsfragen sein. Es beginnt bereu» da» große Rätselraten, ob man sich dabei über eine Stabilisierung von Pfund und Dollar verständigen wird. Dis Angelegenheit ist angesichts der erneuten Kursschwankun gen der beiden Währungen wieder im höchsten Maße akut gewor den. Die Abwärtsbewegung ging vom Dollar aus, ohne ersicht lichen wirtschaftlichen Grund, denn nach der Entwicklung der amr- der Slnnhetmer Höh oder ln Sachsenhausen sich verzögert, «enck einer au» der fidelen Gesellschaft, die sich unweigerlich dort -üftm- menstndet, Rheinwein bestellt, den man auch in Frankfurt aus erster Quelle bekommt, wird diese Gefahr akut. Etwas Neues bietet aber Frankfurt seit einem Jahr al» Fest- splelstadt, ja es hat auch als solche durch die im Soethejahr «rfotz- ten Freilichtaufführungen auf dem Römerberg internattonalen Ruf bekommen. - Der Römerberg ist die herrlichste Kulisse, die man sich für «in mittelalterliche» Spiel denken kann. Der „Götz* wird aufgeführt und Schwänke von Hans Sach» spielt man in «Iner Umgebung, die an Stilreinheit nichts zu wünschen übrig läßt. Mit ungeheurem Erfolg schallt da» populärste Zitat Deutschlands mit langem Echo — di, Akustik des Römerbergs ist so vorzüglich, daß man eine Meistersinaeraufführung, wenigstens de» dritten Aktes, plant — über den Platz. Bei den Sötzabenden sammelt sich um di« genau bekannte Zeit des berühmten Austritts da» Publikum an alttn Ecken des Platzes, um einmal den Genuß zu haben, da« Wort, da» viele von ihnen de» Deren denken, einmal laut und deutlich aus gesprochen zu hören. So sind dtt Frankfurter, derb, aber sie habftr Humor. Da ist auch Han» Sach, auf dein Römerberg von vornherein Erfolg beschieden. Jubel empfängt seine mittelalterlichen Fiauren, di« fahrenden Künstler, wenn sie In ihrer phantastischen Tracht au» den winkelige» Gaffen kommen, Aufstellung nehmen vor dem altehrwürdigen Rathaus, ihr Sprüchlein auflagen, derbe Poffen treiben und Lieblein singen, allerlei Weisheiten von sich geb«», Ve nen sich auch der Zuschauer von lüüS nicht verschließen kann. Wenn sie ihr Sprüchlein gesagt und ihren Tanz beendet hab«», treten sie mit einer linkischen Verbeugung ab. Neu« kommen aus heranrumpelnden Karren, «in neue» Spiel beginnt, unpolstisih. unmodern und doch ewiger Wahrheit voll. Dtt Scheinwerfer, yi« roten und grünen Lichter erhellen ein farbenprächtige», fröhliche» Bild vor der winMgen, giebelgeschmückten Fassade de« Nytners. Zuschauer liegen in den schmalen Fenstern, der den Römer berg umgebenden Häuser, der wandernd« Scheinwerfer beleuchtet sie zuweile gespensterhast, läßt da «in« Madonna an der Hauseck«, hier eine wunderbare Schnitzerei erkennen. Wir sind tm Mittel alter. Wir hören gar nicht, daß manchmal «in Auto vor der Zell herunterhupt, versunken sind wir, Jahrhundert« zurück, Bürger einer reichen freien Stadt, ln den Giebelhäusern hier um den Rö mer leben wir Heute ist «in Fest. „Fahrende* sind gekommen und spielen uns etwas vor, auch der hohe Rat ergötzt sich an ihren Darbietungen. Cin Fackekrrigen und Tanz beenden da» Spiel, «in letzte» Mal kaffen flackernde Lichter die Fassade de» Römer» ma gisch aus dem Dunkel emporiauchen. Dann wird es laut, und di« Menschen zerstreuen sich allmählich. Der Bann de» Spiele» wird abgeschüttelt, wir steigen au» dem Mittelalter zurück in unseren Waqen.der un» zurück in unsere Pension in der Mainzer Landstraße entführt. Die Altstadt steht unter dem dunklen Nachthtmmel wie vor SM Jahren und träumt von der Vergangenheit. V. fuchung d«r Räum« wurden vier jung« Leut« versteckt vorge- simd«n. vi« wurden d«r 3. Swutzpolizeiwache zugeführt. St« gaben an, schon S bi» 4mal tm Schloß grw«sen zu sein. An smem Tag« ssien st« tm Kellrr auf «men unt«rtrdisch«n San- gestoßen und Hütten versucht, diesen auszuschaufeln. As htütsn aber da, Vorhaben wegen de» Einstürzen, der Erdmafstn wieder. aufgegeben. Vermutlich handelt «s sich ttm Leut», dis versucht haben, tm Schloß Diebstähle auszu- führen. Hi« Krimmcupoltzet bat dt« weiteren Erörterungen ausgenommen. Es Hande» sich bst dem Schloß um ein«, der drei AlbrechtsschlSYer in Presven-N. Sebnitz, Hl. August. Hakenkreuz auf ckn« tschechische« AGdrikege. «uf di« 30 Meter hohe yabvikefs« einer Nix- dorser Firma batte in dsr Nacht «in unbekannter „Täter* sing groß» Hatsntreuzfcchn« -«-itzt. Dir tschechisch« Bahn- vrckstand alarmttrtsdls v«ndarm«rle, dl« den.Kaminfeger meister als einzigen Nir eine derartig« Leistung befähigten Mann dazu anhieit, die Fahne de» Anstoßes herabzüyolen. D«r unbekannt« täter scheint tn der Äkrobatenkunst nicht , die ...Erd- !Ähe«. S1. August. SS Gemeinden des Arbeitsamts- - Vsthen «bmmafenfrei. Der Direktor de» Meißner »amte», Stockmann, halt« die maßgebenden Vertreter SDAV-, der NSBV. und de» Stahlhelm zu einer Ve- . ing über tzi« zu ergreifenden Maßnahmen für die nunmehr einsetzende' Arbeitsschlacht tm Meißner Arbeit»- Amtsbezirk ekngelqden. Dir. Stockmann gab hierbei einen Ueberbldk über di« bisherigen Erfolge im Meißner Bezirk und teilte u. a. mit, daß bisher VS Gemeinden des Arbeit-- amtsbezirks von Erwerbslosen und Krisenunterstützungs- empfitagern hätte« freigemacht werben können. Meitze«. 81. August. El« Volizeisterafakrer schwer verunglückt. AO Mittwochmoraen stieß auf der Staats- straße nach Leipzig am Sastkof Zehren ein mit zwei Teilneh- mern «n der Pollzeisternftchrt aus Ludwigshafen besetztes Motorrad, als es einem entgegenkommenden Personenauto auswsichen wollte, mit einem in gleicher Richtung fahrenden Lastauto zusammen. Best« Sturz zog sich der Fahrer Haut- abschllrfungen und eine schwere Hanbverletzung zu, «ährend der Soziusfahrer mit einer Gesäß- und Mastdarmverletzung in bedenklichem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert wer den mußte. Riesa. 81^ August. Getreidefeimen niedergebrannt, «uf dem Gelände des Pfarramtes Krovach bei Schrebitz brannte am Sonntag eine große Getreidefeime mit 8SS Zentnern Weizen ui« 1800 Zentnern Stroh vermutlich in folge fahrlässiger Brandstiftung vollständig nieder. tzartnUmsdvrs. S1. August. Ei« Kind »m Mühlgraben «trank««. Beim Spielen fiel hier die zweijährige Erna IHN tn den Mühlgraben. St, hatte Mit vielen andere« Kindern zusammen gespielt, denen ihr plötzliches Verschwln, den entgangen war. Als hie Kinder Erwachsene oenach- richtiaten, und diese sofort dis Suche nach dem verschwunde- n«n Kinde ausnahmen, war es schon zu spät. Da» Meid- che« wuchs ertrunken aufaefunden. . vranhls bet Leipzig, N. August. AN Lqd« gchrückt. Auf der Landstraße Brandis-Gerichshain versuchte der Führet eines voll beladenen Leipziger Lastautos, einem plötzlich von eiyem Felde her auf die Straße einblegenden Pferdege, schirm auszuweichen, D-k Kraftwagen geriet dadurch tn den Straßengrobeft. Pabel wurde der Beifahrer am Kopf der art schwer geouetscht, daß her Tod auf der Stelle eintrat. Penig, 31. Llugust. Die Burgruine als waffenversieck. Durch die Peniger Gendarmerie konnte in der für den öffent lichen Berkehv fteiaegebemm Burgruine Zinnbera bei Penig «in Waff«nv4rsteck aufaefunden werden. Beschlagnahmt wurden, verschiedene moderne Pistolen mit der dazu gehöri gen Munition. Die Waffenbesitz», zwei Brüder aus Zinn- berg, Mch^em BMahmngslager in Colbitz zugeführt. Schneeberg. 31. August. Todbringender Irrtum. Auf tragische Weise kam der Stz Jahre alte arbeitslose Erich Schlesier aus Uttewalde bei Wehlen, der sich auf der Wanderschaft befand, um» Lebe«. Er hielt offenbar ein ein sames Schachthäuschen an der Hundshübeler Straße in Ntustädtel für eine Scheune, in der er übernachten zu kön nen hoffte. Als er das Häuschen betrat, stürzte er in den 4si Meter tiefen Schacht, der mehrere Meter hoch mit Wasser gefüllt «ar. Die Leiche des Verunglückten, die schwere Schä del- rOd Knochenbrüche aufwies. konnte geborgen «erden und wurde nqch der Totenhalle in Neustädte! gebracht.
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