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Ingeduld erwartet; denn er e Ä dahin, le "blau-weiß-rote Das Vaterland. - Skizze von Karl Perktold- Traunstein. (Nachdruck verboten.) Die junge Diesbacherin steigt vom Hochacker den schma len. Heilen Weg hinab. In ihren blauen Augen blitzt ein wildes Feuer, und der Bergwind spielt mit dem blonden Haar; daß es flammend um ihre Stirne flattert. Ueber die Schulter trägt sie die Sense, die im Sonnenlichte blitzt und gleißt wie das ewige Eis in der Ferne über dein Tale. Sanz allein muh sie die Ernte einbringen. Die Mutter ist küiyklich. Die Brüder und Knechte stehen irgendwo im Kämpfe^ Der Vater, der mit dem letzten Aufgebot zum Berg Äsel zog, ist nicht mehr zurückgekehrt. Man muh dankbar sein, daß der Hochacker, der bald Brot geben wird, nicht zerstampft und zertreten wurde von feind lichen Raffen, die täglich durch das Tal sprengen. Härte Züge graben sich tief um den Mund der Frau. Es ist der Schmerz, der aus ihrem Herzen hochwürgt. Und es ist die Wut, die in ihren Augen das wilde Feuer ange- züstdet hat. Zum Kommandanten muh sie. Der Kerl steigt chr^auf Schritt und Tritt nach. Pfui, nie würde sie sich diesem Ge-rnAm den Hals werfen! Die Tochter vom Maierhofer Msestie Geliebte gewesen, dann hat er sie weggeworfen wie em'ünbrauchbares Werkzeug. .Das soll sie heute bei oiesem Französling? Wenn sie nicht sreiwillig kommt, wird sie vorgeführt, hat es geheißen. WÄtz man etwas von ihrem Manne? Schreck erfaßt sie bei diesem Gedanken. Aber dann schüttelt sie doch wieder den Kopfj -von ihrem Manne werden sie nie etwas erfahren. Der ist mit Andreas Hofer in die Berge gezogen, irgendwo- hin mif eine stille abgelegene Almhütte. Als das junge MM durch die Dorfstraße mit den winkeligen anr' " Md halbzerstörten Bauerngehöften geht, blicken ihr d baten nach. Stolz und hochaufgerichtet schreitet sie imd tiefstt Verachtung prägt sich in ihren Zügen aus / ' Am" Tor zuM Rathaus, von dem die blau-wi 1t weht, empfängt sie der Adjutant. Mit einer ausge- »vpkchen Teste öffnet er der Dorgeladenen die Tür zum et ded Kommandanten. Der hat sie offensichtlich mit „Aber?" „Sie können ibn retten, wenn ..." Der Kommandant steht ganz nahe vor ihr, »qd seine Augen glotzen sie groß und fiebrig an. Sn seiner Macht steht es also, wenn ihr Mann morgen nicht erschossen wird. Monate hat sie ihren Gatten nicht mehr gesehen, und sie liebt ihn über alles. Sie liebt ihn mehr al» ihr Leben. Er, der so heldenhaft seinen Führer verteidigte, soll morgen tot sein? Sie känwst mit einem Entsittuß. Doch Ekel schüttelt sie, und dann springt sie wieder die Angst ay. . Draußen blauen die Berge. Oben — ja. Man sieht ihn; ganz oben sicht der Diesbacherhof, und dahinter zieht sich ein schmaler Goldstreifen am Saume des Hochwald« durch- das Grün der Matten. Sie selbst hat den Acker gepflügt und aesät. - Da knarrt wieder die Stimme, so daß sie zusammen zuckt. „Gut! Sie können sich nicht entschließen, da« Opfer zu bringen. Dann ist die Liebe zu Ihrem Manne nicht ,so groß..." ' - Dar ist ein Peitschenhieb. Zorn lodert in. ihr empor, und in ihren Augen wetterleuchtet es. „Schwelgen Siel Ich iebe meinen. Mann mehr als mein Leben. Aber ich— eben Sie einmal da hinaus — da oben ist meine Heimat — ehen Sie zu den Bergen empor, sie sind Tirol! Ein Mensch kann sterben, aber das Vaterland darf nicht sterben. Und würden alle ehrlos handeln, wie Sie es von mir fordern, dann müßte auch das Vaterland sterben ..." - Da» junge Weib wendet sich um und schreitet auf di« Tür zu. Verblüfft starrt ihr der Kommandant nach. Ueber die Straße geht die junge Bäuerin, stolz sich aufreckend, mit hocherhobenem Kopfe. Das ist die Liebe zum Vaterland«, denkt der Komman dant. Solche Opfer fordert die Heimatliebe, und solche Opfer werden ihretwillen getragen. Nie hat er erfahren, daß der Gang dieser Bäuerin, der so stolz war, wie er noch nie eine Frau bahingehen sah, ihr letzter wurde. Aufrecht ging sie an den tiefen Bergpuß. Nie- mand sollte ihr nachsagen können» daß sie ihren Mann nicht mehr geliebt hätte al, ihr eigene» Leben ... ingeduld erwartet; denn er steht mitten im Zimmer. Hohn» ächelnd verneigt er sich vor der Tirolerin. Siegesstcher fühlt ich der Herr dieses Landes, und seine Augen starren for- >ernd auf das junge schöne Weib vor ihm. ,Lch habe Sie rufen lassen — weil ich Wichtiges mit Ihnen zu besprechen habe..." Die Diesbacherin beachtet ihn nicht und sieht zum Fen ster hinaus. »Haben Sie gehört? Wichtiges, sehr Wichtiges, — habe ich mit Ihnen zu sprechen", wiederholt der Kommandant ein dringlich. Er hat ihr die Sense abnehmen lassen, bevor sie in das Zimmer trat. Daran denkt die Diesbacherin eben. „Tapfer sind Sie nicht, Herr Kommandant", sagt sie mit fester Stim me. — „Wieso?" fragt dieser gedehnt zurück. „Werden mal sehen, wie tapfer schöne Frauen sein können, wenn . . ." „Wie meinen Sie das?" fragt die Bäuerin spitz. „Wenn man ihnen mitteilt, daß ihre Männer erschossen werden . . ." Die junge Frau erbleicht, sie preßt die Lip pen zusammen und kämpft gegen die Tränen, die in ihre Augen treten wollen. Nicht feig werden vor diesem Manne dal — „Was ist mit meinem Manne gescheh«?" erkundig sie sich mit gezwungener Ruhe. -- „Er war mit Andreas Hofer auf der Flucht. Als unsere Soldaten die beiden «erfolgten, feuerte Ihr Mann ununter brochen, bi» Hofer entkam. Ähren Mann nahmen Mir ge fangen." > Ganz still ist es im Raum«. Ein« Fliege schlägt gegen das Fenster. Die Stille und das Summen der Fliege peini gen die junge Frau. Laut schreit sie plötzlich auf: „Sagen Sie doch; ist das wahr? Ist da» alles, war Eie eben sagten, wahr?" „Warum soll ich lügen?" kommt ironisch die Gegenfrage. ,Hhr Mann wird morgen erschossen", setzte ver Kommandant gedehnt hinzu. „Und niemand kann ihn retten", preßte dir Bäuerin aus äussteigendem Schluchzen hervor. . . , „Für einen Rebellen wird sich auch niemand einsetzen. Aber..." der vuu Reichslustfahrttululfier Göring hat de« Führer ^e» yeuge», dem Fluakapiläu der Deutsch« Lufchmcht, ien. omcka« Imerlta -'N. Vom Ltchufea-Prozeß. Die Angeklagten Heinz (link») und Carl Lahusen vor Gericht, da hinter ihre Verteidiger, Dr. Lönnig und Dr. Schmidt. -Vor dem Bremer Schwurgericht wird jetzt di« Schuldfraga q» dem Zusammenbruch de» Nordwolle-Konzern» geklärt, dessen Ruin ^einer^eit eine so schwere Erschütterung für die deutsche Wirtschaft Dl« Lrümmer-atir. I«N Ende d«Moorig«, ich« wüteie in Amerika ftlrchketllcher Medel- m, dem vieleMenscheu- WM ovfer si.l.N, »der Über Millionen llar Schad« anrlchtete. olg« der/ Rtgenpnie», ""«.O^nfolgien, kVE EM vUUUVMUW »Ul cht« Maryland «Aker, lt, wolwrchder Schvell- New-Iorb-RtW-Or- aß zur «ntgltisung kam- ann eine^urä _ t, wie wenn gai gewesen wäre. ' Diese» Gewitter überraschte zwei Karawanen. Li« jungen unter den Führern kannten denRegen ebenso wenig wie die Kamele. Di« Tiere taten instinktw da» Einfachste. Ne warfen ihr« Lasten ab.und . rannte» und.rannten, vl» sie da» Gewitter überwunden hatten, Si» der Schmecken d«« niedergehenden Wasser» hinter ihnen la« Vf« Mohamme daner glaubten, soweit si« keinen Regem kannten, «, da» Ende der Welt und «gaben sich in ihr Schicksal, während die Wasserfluten ihre Ladungen durchweichten. Diese Ka» rawanenfiwrer werden die einzigen sein- die do» Gewitter und sein« Folgeerscheinungen beklagen und die Schaden da von hatten. - Einen großen Tag hatte die Wetterwarte der Sahara. In dem schon sehr engmaschig gewordenen Netz der Meteo rologischen Stationen mit Radiöausrüftüng dürfte die Sa hara-Wetterwarte die interessanteste sein.- Sie siegt süd lich von Algier im Ahoggar-Gebirg«. Das Gchirge ststgt bis zu rund 2800 Meter enwor. Die Station siegt iw einem kleinen Ort; der nur von Tuareg» dechechnt wwb, die noch primitiv genug sind; um Li« Arbeiten d«MetedrmtÄ«n mtt größtem Mißtrauen zu betrachten. Auf dieser Station be obachtete nprn däs Fallen des Barometers, wie man es hier noch nicht gesehen hatte. Bis nach Rorsteurova hinauf wußte man diesen smsckttonellen BaroMsterstM Noch ay, Abend des gleichen Tage» durch da» Radio. Aber ttüch für die Sahara-Station war es eine Sensation» den Niedergang de» Gststtters allcherechnst in einer Gegend zu erleben, die seit. 48 Jahren keinen Regen mehr sM. Sonst bestand die Hauptaufgabe der Meteorologen M Vhaggar darin. , die großen Sandstürme vorher zu melden,'Re voiK der Wüste her zuM Meere herüberbrausen. Man nMßte sich erst eine Teqwerätur- und Luftdruck-Kenntnis anstguen, «« man treffsichere Voraussagen treffen konnte. Rmet dieftn Um ständen ist «» zu vststchen, daß der Wölk«chruch M/ d« och« Siiva eine Sstffasiönbedrutete. Für den Wetterbeobachter beweist dies« Regenfall, i daß es aus.der Erde kaum ein Gebiet gibt, über v«m es ; überhaupt nicht regnet. IN der Sochara/ kn Z,---- auch wohl an der Westküste von Peru und Bolivien soll e» Zpnen geben. wo man jahrelang auf den. Regen «arten -muß, Aber dann kommt er mit RiqemNengpn^ um alles i nachzuholen, was er vorh« versäumte. Wenn man au» Len ErMonsrillen und den vertrocknaten FlußtWr» gerade ! in der Sahara Schlüsse ziehen darf, muß man wohl anneh men, daß die Wüste eicht entweder öfter durch Regen ge- Gewitterregen mttmachte, der «et-, «a» da» heißt, dies« ungeheuren Regenmassen über sich er-Wm lassen- Wasser, immer mehr Wt" " ' " " scheinbar in der ter di« Sonne u segnet «ar al» heut« oder aber sonst über größeren Wasser reichtum verfügte. Prof. Leo Frobeniu» zog an -and fei ner Fund« t» Tripositanien den Schluß, daß wohl ein« Ober- flächenveränderung, vielleicht eine Hebung »der vielleicht auch «in« «equawrverfchtebung die Wüst« erst zur Wüste maM«. Phantasten meinen sogar, man könnte eine» Tage» die Sahara wilder bewässern, vi» dahin ober wird es noch einig« Zett haben, bl» däht» «erden di« Karawanen gewiß noch ost bet einem Regen, der nach 10 oder 20, oder wie jetzt, nach 48 Jahren mm ersten Male niedergcht, ausein- anderlaufen und Re Mohammedaner an däs jüngste Be richt glauben. WAviWv ... . . » HUAW BK W WWG WWffVWW - l« »WelvMkliksil SM. Alitzschza- t« die FlyMvsHYrr. wtb. »erlia. SO. August. Der Flug de, Ninislerpräsi- deuteu Reichsluftfahrkmiulfter, Söriag am LS. ds VU». »»» München nach Restin mußte, «k jetzt gemeldet «trd.avf Sruad driageader zeitlicher Di,Positionen während _. zlhelt durchgeführt «erden^ Da» Juaker,. fluazeug „Manfred v. Lichchofeu",davum ro^llühr tu war, geriet hierbei über dem Thüringer Wald tu etwa 2800 Meter Höhe tu «luemSchueestuvM uud kurz darauf tu «tu durch den plötzlichen KMestabeach entstandene, Gewitter, tu dem die Bordfunkstation durch Vlitzschlag außer Bekrist,«ar^ Trotz. dem wurde der Flug glatt «ud pSukttich durchgesührt, »ad terbedlaaungen tm Tlachtfluge esneat Ihr g r o h « , S örr- Neu, Ärd L«ftchm«nkfchlußkrast Zähig- k el t vuler Vewei» gestellt. Rachdem durch Bsitzsthlag da» -L-Grrük betrt-twuufähtg geuÄKn «ar» habenSieia un- erschüttersicher Ruhe veu Kua zu Eude grfttzrl. Männer Ihre» wert«» uud Ihr« «Summ v«rdLu««. d«« herau- unuhseudÄk, fliegerischen RachtMuh» stets als Dorblld D7chrrr-«u^satz-^n^r»M« VeschÄdeuhetk. der befi« mänultchen Tugeudeu. htagestrllt zu «erd««. Mt Sieg Heil Ihr danwarer Ist hohem Vogen flog der Wagen in «tn Ackerfeld und stürzte dort um, sämtliche fünf Insassen unter sich begrabend. Zwet Ottsönen waren sofort tot, zwei starben bald nach Hrer Einlieferung im Eßltnger Krankenbau». Der fünfte Mlsasse, Seiler, ein Sohn de» Direktor» der Firma Lütmler in Untertürkheim, erlitt eine schwere Gehirn erschütterung. Unter den vier Loten befindet sich ein« Frau. — Betrunkener Lhaufstmr fährt ^wet tzandwerkebur- schon la den Lod. Au» Völklingen (Saar) wird gemeldet: Wterhalb de» Thoma,werke» des Röchlinger Eisen- und Stahlwerk«» wollte «in Lieferwagen einem entgegenkom menden Aüto «»»weichen, streifte aber dabei die (Hausse«- bäum«. Durch das Schleudern des Wagen» wurden zwei HlMdwerksburschen, die der Besitzer mitgenommen hatte, och, d« Baumreihe die Köpfe buchstäblich zerschmettert. Di« Schpld soll den Besitzer des Wagen» treffen, der so betrun- bnückvar, daß er, wie polizeilich Mgestellt wurde, nicht ein- nmk etwa» von dem Vorfall wußte. — Schwerer Unfall bei einem Schaufliegen tu England. Hst »tnem Schaufliegen an der Küste von Barmouth Mckkionethsbire) kam gestern die englische Fliegerin Tyeack Mst'ihrmn Apparat zu tief herunter. Eine Tragfläche ihres AMstate» zerschmetterte Len Kopf eines 20jährigen Stuben- tem der-sofort tot war. Ein Bruder des Getöteten erlitt einst» Ärmbruch. Dann stürzte der Apparat ins Wasser. Di« Fsiegerin wurde mit Kopfverletzungen geborgen. '..V s Es regnet in -er Sahara. Nste Senfakou i« einer wüsteuzone. — Die Sahara- i wetterrvarle kündet da» Vetter an. — Himmels schleusen geöffnet. Drau,....;.. Die Sahara hat ihre Sensation, eine Sensation, von de» man hier noch jahrelang sprechen Mrd. Wann hätte man,je gehSrt, daß es südwestlich von der Oase-Siwa reg- nete? Richtig regnet, so daß die Sandmaflen und di« Stein- rillst» den Wasserwegen kaum schlucken konnten und alle tte- M.Brunnen aufbrachen? Nun, die Kinder der Sahara sauen, das sei schon M oder 200 Jahre her. Die Meteo- r««tzst», die schon beim letzten Reaenfall fleißig wären, stell- t'G fest, Laß genau 46 Jahre seit damals verflossen sind. Hnmethin ein« lange Zeit. 46 Jahre ohne das lebens- weckenbe Naß, 46 Jcwre ohne die Entspannung der sonnen- bMhfluteten Atmosphäre durch einen kühlenden, erfrischen- Dstn Regen ging ein Gewitter vorauf. Das Gewitter waf schost von der Küste her beobachtet worden. Man hatte 4» miffchnt den. Wolkenmaffen in die Wüstenzonen ent- lchrvtichen sehen. Bis es sich dann gut 200 Meilen von der Oase Suva entfernt entlud. Wer je in den Tropen einen