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Der Sächsische Erzähler Aufgabe der 1. Braunen Großmesse ist die Abwicklung NSDAP., ferner der Landbauernführer Korner, der u. a. «Geschäften. Sie will es insbesondere dey kleineren darauf hinwies, daß der 1. Januar 1034 vielleicht als Stich- nd m i t t leren deutschen Produzenten tag gelten könne für die Bildung eines einheitlichen sächsi- Dienstag, de« iS. Augmst 1VSS. 1. Betdlatt z« R««n«er IW MllvbMM „sMMev Smm * nvlii. Postenkette der Polizei liege» ein« Straß« d«s menschenleeren Zentrums d«r irischen Hauptstadt Dublin ab. LS hatte den Anschein, als ob der letzt« Sonittag für die singe irische Republik ein kritischer Laa ohne gleichen werde. An der letzten Stund« sagten je doch dl« Blauhemden ihren geplanten Aufmarsch ob und Staatspräsident de Valero blieb Sieger in die ser bisher unblutig ver laufenen Schlacht. MMMMkWilMkltklWV. Sech» Direktoren erhielte« 90000 bzw. SV 000 Mark, -iner 40000 Mark. — 3 MM. Mark Tantieme zuviel erhalle«. — Große Nebeaeinküafie. Dresden. 18. August. Vor einer Versammlung der Industrie- und Handelskammer Lhemnlh gab der Gausach berater für den Aufbau der Stände la Sachsen, Kreislelter Enders- Vreden, v. a. eia recht bemerkenswertes VUd von den Bezügen der Direktoren bei den Sächsischen Wer ken. Er wies darauf hin, daß die Sächsischen Werke, für die er al, Prüfer eingesetzt wurde, elf Direktoren hotten, von denen fünf Rtefengehälter von je 300000 Mark erhielten, die übrigen sechs bekamen SO 000 und K0 000 Mark, der am ..geringsten" Bezahlte hatte immer noch 40000 Mark lm Jahre. Hinzu kamen die Gewinnbeteiligungen an den Säch sischen Werken, denen jedoch nicht der Reingewinn, sondern der Bruttogewinn zugrunde gelegt wnrde. So ergaben sich la der Aelk von 1924 bl« 1932 TaNllemen, denen der Brutto gewinn von 104 Millionen zugrunde lag, während der Netto- gewinn nur 29,5 Millionen Mark aufwle». 3m Gegensatz zu den Bestimmungen des Handelsgesetzbuches hatte die Direktion die beachtliche Summe von immerhin 3 Millionen Mark Tantieme zuviel erhalten. Auch da« genügte noch nicht. Von einer Dachgesellschaft wurden nämlich an die SO Tochtergesellschaften betreut an denen die Sächsischen Werke wiederum beteiligt waren. So kam es, daß die Di-, rektoren auch in den Tochtergesellschaften saßen und mit der Dachgesellschaft Anstellung-Verträge besaßen, die ihnen auch dort GewiNubeteilsgvag zukommen ließen. Reben ihren Rlesengehältern ergaben sich so drei- bi« vierfache „Reben einkünfte-. Ferner haften sie aber noch 15 bl« 20 Auf- sichtsralsstellen inne, die Vergütungen von 2000 bi« 15 000 Mark jährlich abwarfen. Es handelte sich dabei um Be- triebe, die mit den Sächsischen Werken Zusammenhängen. Es ist selbstverständlich,:daß mit diesen-verrotteten Der- hältnissen gründlich aufgeräumt worden ist: und die Schul digen zur Verantwortung gezogen werden. schen Landstander, dem auch der Gartenbau al« vollberech tigtes Mitglied anaehören werde. Reichsverbandsführer Boettner-Frankfurt/Oder sprach über das Thema: „Die , Stellung des Gartenbaues im neuen Deutschland", wobei et - vor allem die kommende ständische Gliederung behandelte. Es werde alles geschehen, um auch dem Gartenbau sein Recht - werden zu lassen. Es gelte, nun dem Führer zu helfen, das l große Werk zu vollenden und ein einiges freies Deutschland mltzuschaffen. Die Tagung schloß mit einem Sieg-Heil auf 1 den Reichspräsidenten und den Reichskanzler. Die Notlage -er erzgebirgischen Holzindustrie. Wirtschaft-Minister Lenk in Olbernhau. Olbernhau. 15. August. Der sächsische Wirtschaftsmi nister Lenk wohnte am Sonnabend im Anschluß an eine Besichtigung einer Reihe von Betrieben der erzgebirgischen Holzindustrie in der Umgebung Olbernhaus, wobei er sich von der ernsten Notlage dieses Gewerbezweiges überzeug te, einer großen Kundgebung der Holzindustrie in Olbern hau bei, die aus allen Kreisen des Holzgewerbes stark be sucht war. Zunächst führte Gauwirtschaftsberater Ender. Borstendorf, M. d. R., aus, daß die restlose Abkehr von dem lkberalistischen Wirtschaftsboden die wichtigste Vorausset zung für eine Besserung der Verhältnisse sei. Durch Kuli- Löhne könne die deutsche Industrie die Zollmauern Les Auslandes nicht überbrücken, da dieses nur noch mit höhe ren Zollmauern antworten würde. Nur die allgemeine Durchführung des Grundsatzes „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" könne die deutsche Volkswirtschaft retten. Nach dem der Bürgermeister von Olbernhau, Dr. Lohse, betont hatte, daß Olbernhau infolge der schweren Notlage der Holz industrie eine Arbeitslosigkeit aufweist, die den Landes- uns Reichsdurchfchnitt bedeutend übersteige, führte der sächsische wlrtschaflsminister Lenk aus, daß die Notlage eine Hinterlassenschaft derer sei, die 14 Jahre lang regiert hätten. Das Volk müsse hinter Adolf Hitler und seinem Dierjahresplan stehen. Der Sieg des Nationalsozialismus und seiner 25 Programmpunkte würde bestimmt verwirklicht, wenn dies auch erst nach großen ein schneidenden Eingriffen möglich sei. Auf ein Wiederauf leben des Exports könne man nicht warten; es gelte viel mehr, die Landwirtschaft zu stärken, um dadurch diesen Hauptkunden der deutschen Industrie wieder kaufkräftig zu machen. Steuererleichterungen würden zweifellos über lang oder kurz eintreten, wenn die Arbeitslosigkeit weiter zuruckgehe. Die Umbildung von Gewerbe- und Handels kammern sei notwendig gewesen, da viele ihrer bisherigen Mitglieder nicht von den alten liberalistischen Grundsätzen adweichen wollten. Die Ausführungen des Ministers fan den bei den zahlreichen Anwesenden langairhaltenden Bei fall. Das sächsische Justizministerium zur Frage -er Reform des juristischen Studiums. Dresden. 15. August. In Sachsen stehen die Arbeiten an einer „Verordnung über die juristischen Prüfungen und die Vorbereitungen zum höheren Justiz- und Verwaltungs dienst" vor dem Abschluß. Ihren Ausgangspunkt nimmt die „Verordnung in der Vereinbarung zwischen dem Reich und den Ländern über die juristische Vorbildung" vom 20. September 1930 (RMBl. Nr. 42). Sie umfaßt deshalb außer den Bestimmungen über das Unioersitätsstudium, die in den Abschnitt „Erste juristische Prüfung" ausgenommen werden, auch die künftige Regelung des Vorbereitungsdienstes und eine grundlegende Umgestaltung der beiden juristischen Prü fungen. lieber die Frage der juristischen Studienreform haben zwischen dem Volksbildung-!- und dem Justizministerium Vorbesprechungen stattgefunden. Meinungsverschiedenheiten grundsätzlicher Natur sind hierbei über die Neugestaltung des Lehrplans nicht heroorgetreten. Eine erhebliche Beschränkung der Rechte des juristischen Lehrkörpers ist im Rahmen der geplanten Reformen nicht zu umgehen. Eine Knebelung der Wissenschaft oder Ein schränkung der Lehrfreiheit liegt jedoch nicht in diesen Maß nahmen. Die Wissenschaft soll sich nach wie vor frei entfal ten» aber nur auf nationalsozialistischer, nicht mehr auf liberalistischer Grundlage. 45000 sächsische Arbeiter-Neben erwerbssiedlungen. Dresden, 15. August. Mit großer Tatkraft wird dis Rückführung des entwurzelten Stadtmenschen zur ewigen Kraftquelle alles Lebens, der Heimaterde, durch Siedlung vorwartsgetrieben. Für das Land mit der größten Jndu- trie- und Bevölkerungsdichte, Freistaat Sachsen, kommt na- urgemäß die bäuerliche Siedlung weniger in Betracht. Dem teht neben anderen Gründen u. a. auch die gesunde Sitte der geschlossenen Vererbung der Bauernhöfe entgegen. Da» segen wird sich die Nebenberufssiedlung für Sachsen schicksal haft gestalten müssen, da sie neben Erwerb aus gewerblicher Tätigkeit unselbständiger, aber auch selbständiger Art (oberes krzgebirge) zusätzliche Nahrungsmöglichkeiten bietet und so >ei Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit zum wirtschaftlichen Rückgrat werden muß. Sachsens Gewerbe und Industrie nahmen ihren Ausgang von dem sogenannten industrial!- irrten Bauern, besonders im Erzgebirge und in der Lau- i tz. Noch leben und schaffen zahlreiche Arbeiter und Ge- verbetreibende Sachsens auf eigener Scholle, so daß glück- icherweise die neue Siedlungsbewegung an wertvolles Erb gut anknüpfen kann. Nach neuesten Feststellungen werden von den über 100 000 landwirtschaftlichen Betrieben unter 2 Hektar etwa 45 000, also fast die Hälfte, durch Arbeiter ln Industrie und Handwerk bewirtschaftet. Am stärksten ist die andwirtschaftliche Nebenerwerbssiedlung verbreitet in den Bezirken Oschatz, Großenhain, Kamenz, Bautzen, Döbeln, Dippoldiswalde, Freiberg und Grimma. Nicht ganze jede elfte Jndustriearbeiterfamilie Sachsens zieht hiernach zusiitz' Wie erinnerlich, spielten bereits im Vorjahre die Gehäl ter der Direktoren der Aktiengesellschaft Sächsische Werke in der Oeffentlichkeit eine peinliche Rolle. Es kam bekannt lich in vielen Ortschaften zum Lichtstreik, ohne aber etwas zu erzielen. Schon damals war verschiedenes über die Rie- sengehälter durchgesickert. Aber selbst der Landtag, vor dem die Dinge schließlich zur Sprache kamen, brachte es nicht fer tig, Licht in diese Angelegenheit zu bringen, da der Regie rungsvertreter sich bei den geforderten Auskünften nicht zu einer rücksichtslosen Bekanntgabe der tatsächlich gezahlten Gehälter verstand, so daß der damalige, wie sich jetzt zeigt, sehr berechtigte Vorstoß gegen die unberechtigten Riesenein- nahmen der ASW -Direktoren einfach im Sonde verlief. M Iss M »SSM Ml. MM » WM Die 1. Braune Großmesse, die vom Reichsausschuß für Ausstellungs- und Messewesen gemeinsam mit dem Kampf bund für den gewerblichen Mittelstand, den Reichsständen des deutschen Handels und Handwerks und dem Leipziger Meßamt vom 27. bis 31. August veranstaltet wird, ist in die Leipziger Herbstmesse eingeguedert und bildet einen mit Be zug auf die Aussteller rein deutschen Teil dieser Veranstal tung. Die Herbstmesse findet, wie gewohnt, in 33 Meßpalä sten der Leipziger Innenstadt und 10 Hassen auf dem Aus- stellungsgelände statt. Der Braunen Großmesse sind von diesen, insgesamt 43 Gebäuden 5 Hallen auf dem Messege lände vorbehalten. Ditz Mustermesse ist, wie gewohnt, in der Innenstadt untergebracht, während die übrigen Hassen auf dem Ausstellungsgelände die Messe für Bau-, Haus- uno Betriebsbedarf aufnehmen. Di? 1. Braune Großmesse ist Musterm ess e, genau wie es die übrigen Teile der Messe sind, d. h. es werden an Hand der auf der Messe ausgestellten Muster Käufe zwischen Herstellern und Wiederverkäufern abgeschlossen. Der 8 4 der Messeordnung, dessen wichtigster Satz lautet: „Der Ver kauf von Waren und Mustern an das Publikum für dessen privaten Hausbedarf ist den Ausstellern in jedem Falle ver boten", wird streng durchgeführt werden. Einzsloerkauf findet nicht statt; ..eine.Beeinträchtigung des ortsansässigen Einzelhandels ist also nicht zu befürchten. yonGes... und mittleren deutschen Produzenter deutscher Waren ermöglichen, die Leipziger Messe zur Erschließung neuer Absatzgebiete im In- und Auslande auszunutzen. Um diesen Zweck durchführen zu können, ist einerseits von den Ausstellern der Nachweis zu führen, daß es sich um Waren deutscher Herkunft — zu mindestens 80 v. H. aus. deutschen Rohstoffen bestehend, sofern es sich nicht um in Deutschland nicht gewonnene Rohstoffe handelt — und um deutsche Firmen handelt, deren Kapital überwiegend in deutschen Händen ist. Die 1. Braune Großmesse will allen Einkäufern ohne Rücksicht auf Nationalität und Rasse, Gelegenheit ge ben, sich von der Leistungsfähigkeit und den bodenständigen Eigenarten der deutschen Industrie und des deutschen Handwerks durch eigene Anschauung ein Bild zu machen. Sie ist eine deutsche Großhandels.Messe, soweit es sich um die Aussteller handelt. Sie wendet sich an die ganze Welt und begrüßt als Einkäufer jeden ohne Un terschied der Nation, der ihre Waren wünscht. * Jeder kann werben! Zur diesjährigen Leipziger Herbstmesse (27. bis 31. August) wird, wie in den vergangenen drei Jahren, in Der- binoung mit der Reklamemesse im Ring-Meßhaus eine Son- derschau „Jeder kann werben!" veranstaltet. Wie ihre Vor gängerin verfolgt diese Sonderschau den Zweck, dem tätigen Mittelstand, insbesondere dem Handwerk und dem Einzel handel, Wege zu einer erfolgreichen Kundenwerbung zu weisen. Sie will diese wichtigen Zweige der deutschen Wirt schaft mit dem Rüstzeug moderner Werbung bekannt machen, das für eiste Leistungssteigerung unentbehrlich ist. Sächsischer Gärtoertag in Ane. Aue, 15. August. Aue stand am Sonnabend und Sonn- tag im Zeichen der Jahrestagung des Landesverbandes Sachsen iM Reichsverband des deutschen Gartenbaues, zu der die sächsischen Gärtner aus allen Teilen des Landes in sehr großer Zahl..erschienen waren. Cingeleitet wurde die Tagung am Sonnabend mit der Eröffnung der von der Be zirksgruppe Aue u. Umg. veranstalteten Blumen-, Pflanzen- und Industrieschau. Die Eröffnungsrede hielt der Präsident der Fachkammer für Gartenbau, Plantagenbesitzer A. Dietze-Weinböhla, der vor allem betonte, daß auch die fach- fischen Gärtner gewillt seien, im Sinn des Bolkskanzlers Adolf Hitler am Wiederaufbau des Vaterlandes mitzuhelfen. Ein Gang durch das Aussttzllungsgelände, der sich der Er öffnung anschloß, zeigte, daß die Auer Bezirksgruppe in monatelanger Arbeit etwas geschaffen hat, was man im ge samten Erzgebirge hinsichtlich des Gartenbaues noch nicht gesehen hat. Nachmittags tagten in internen Sitzungen die Bezirksgrüppenführer und die Kreisfachberater der NSD AP. Im überfüllten Und herrlich geschmückten Bürgergar- tensaale fand am Abend ein Begrüßungskommers statt, der durch bke ,Mitwirkung des bekannten Erzgebirgsdichters und -sängers Anton Günther-Gottesgab und des Hanig-Damen- quartetts aus Zschorlau echt erzgebirgischen Charakter trug. Bezirksführer Rüsch-Eibenstöck hieß die Tagungsteilnehmer im Namen der Bezirtsgruppe Aue willkommen und der Landesverbändsvorsitzende Talkenberg-Leisnig übermittelte die Grüße des Landesverbandes. Erster Bürgermeister Hofmann-Aue dankte dem Landesverband für seinen Ent schluß, die Tagung in Aue abzuhalten. Weiter Lbermitrel- ten Grüße Dr. Menzel-Dresden für die agrarpolitische Ab teilung der sächsischen NSDAP, und die Leitung des Kreises Aue der NSDAP. Nach Sitzungen der Arbeitgeber des sächsischen Garten baues und der Gärtnerkrankenkasse fand im Burgergarten am Sonntag die Eröffnung der Hauptversammlung statt. Der Landesverbandsvorsitzende, der Äartnereibesitzer Tal kenberg-Leisnig, entbot der Versammlung einen herzlichen Willkommgruß stnd wies darauf hin, daß es die erste Ta gung sei, die unter dem Zeichen des Hakenkreuzes und des beginnenden Aufstieges stehe. Auch die Gärtner sollten am Wiederaufbau mit allen Kräften mitarbeiten. Weitere Be- grüßustgsansprachen hielten Oberregierungsrat von Broizen- Zwickau im Namen des sächsischen Wirtschaftsministeriums und der Kreishauptmannschaft Zwickau, ferner der erste Bürgermeister von Aue, Hofmann, weiter Bezirksführer Rusch-Eibenstock für die Gruppe Aue und Umgebung der