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DerMWeLrMer mmmur 15 Pfgz Str. 187 88. Jahrgang MWWssW W VljhlWMMSW ».MUMM. fruchtbar erscheint, wieder in Sang gesetzt; man ist eifrig daran, neue Industrien zu schaffen, wie etwa Keramik» und Textilwerke. Dabei wird auch die nebenberufliche Sied» lung, für die das ostpreußifche Gebiet bestens geeignet ist, nicht übersehen. Man will so die Industriearbeiter dauernd sichern und seßhaft machen. Das Schwergewicht der ostpreußischen Wirtschaft bleibt dabei nach wie vor bei der Landwirtschaft, die auch jetzt die Mehrzahl der Arbeitslosen ausgenommen hat. Und das menschenarme Land kann, vor allem bei Lurch die In» dustrialisierung verbesserten Absatzmöglichkeiten, noch viele Bauern fassen. Diese jungen Bauern der ostpreußi- schen Zukunft zu erziehen, ist das Ziel de» Landdienstes. Junge Leute zwischen 16 und 25 Jahren werden in Grup pen bis zu 20 Mann zusammena-faßt und in jahrelanger Schulung mit allen landwirtschaftlichen Arbeiten vertraut gemacht. Der Landdienst ist, im Gegensatz zum Arbeits dienst, freiwillig. In ihm finden wir hauptsächlich junge Westdeutsche. Die Ausbildung ist gründlich und nicht über» eilt. Ganze Bauern, arbeitsfreudig und arbeitsersahren, erzogen in Liebe zur neuen Heimat und zu echter Kamerad schaft, werden aus den Burschen gemacht. Ihre Zahl soll sich mit dem Fortschritt der Siedlung mehren. So hofft man im Laufe von acht Jahren, durch Indu strie und Landwirtschaft etwa zwei Millionen MeN» schen«-aus dem übervölkerten deutschen Westen wieder auf dem bindenderen Bo den des ostpreußischen Landes ansetzen zu können, woher auch die Mehrzahl ihrer Bäter einmal zu einer Zeit liberalistischer Freizügigkeit gekommen ist. Die sen zwei Millionen kann der ostpreußische Boden noch sehr wohl Heimat und Brot bieten. 37 OVO Quadratkilometer ist die Provinz groß, aber nur 2,1 Millionen Menschen bewoh nen diesen großen Raum. Die Erfüllung des Planes der Wirtschaftsumgestaltung und -entfaltung beseitigt dabei die Einseitigkeit der ostpreußischen Wirtschaft und macht da» Land gegen Kriseneinflüsse sicherer, unterbindet die Wieder holung einer ökonomischen Katastrophe, wie sie Ostpreußen in den letzten Jahren durchleben mußte. Und nicht nur das! Eine uneinnehmbare deutsche Festung gegen das an stürmen de Slaventum richtet sich das deutsche Bolkstum in der Pflege und Neubesiedlung Ostpreußens auf. Diese völkische Leistung rundet das ostpreußifche Wunder zu einer Voll kommenheit ab, wie man sie glänzender und erfreulicher nicht denken kann. Die schöpferische Meisterhand des Füh rers und der ihm ergebenen Paladine geben hier ein Bei spiel schönster Tat volkskameradschaftlicher Verbundenheit und deutscher Leistung, das fördernd und anregend die besten Gesinnungen im Reiche befruchten wird. Der Wille des einzelnen ist die Urzelle, die Hilfe der Getreuen, fördert die Absicht zum Ziele, der Erfolg aber bewegt die Massen und alle. Dieser große Erfolg ist das ost- preußische Wunder. Ileukirch und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt / Heimatkundliche Beilage / Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Prut Dresden Nr. 1S21. Gemeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. S4 Berlin, 11. August. In einem Erlaß an die Reichsan stalt für Arbeitsvermittlung macht der Reichsarbeitsminister darauf aufmerksam, daß auch bei dem neuen Arbeltsbeschaf- fungsvrogramm, dem sogenannten Reinhardtprogramm, die Vorschriften über öffentliche Notstandsarbeiten gelten. Aue Vereinfachung der Durchführung de» Programms erklärte er es für notwendig, daß auch bei denjenigen Ar beiten, die al, öffentliche Notstand-arbelten durckgesührt werden, von der Festsetzung einer Mndefhahl für die her- aniiehung vou Empfängern der Arbeitslosenunterstützung und Sriseuuuterstühuug abgesehen wird uqd die Grundförde rung aus Reichrmltteln für alle bisherigen Unterstützungs empfänger einheitlich gewährt wird. Der Minister ermächtigt die Reichsaapast daher, die Grundförderung auch für die bei diesen Arbeiten beschäftigten Wohlfahrtserwerbslosen zu zahlen. Der Präsident der Reichsanstalt weist zur Durchführung de» Relnhardtprogrammes die Arbeitsämter darauf hin, daß «in« Erweiterung de» Kreises der mit Arbeitswechseln zu finanzierenden Arbeiten zunächst nicht vorgesehen ist. Stra- henbauarbeiten find jedenfalls bisher nicht einbezogen. Neben die aus Ärbeitswechseln zu finanzierenden Maßnah men treten Arbeiten, welche durch die freiwillige Spend« zur Förderung der nationalen Arbeit gefördert werden können. Art und umfang dieser Arbeiten sowie das hierbei zu beob achtende Verfahren stehen zur Zeit noch nicht fest. Bei der Instandsetzung von Wohngebäuden, landwirt schaftlichen Wirtschaftsgebäuden usw. hat die Reichsanstalt zwar nickst bei der Dewmigung der Mittel, wohl aber bei der Vermittlung der Arbeitskräfte mitzuwirken. Der Präsident alledem, was man hört, geneigt, anzunehmen, daß uns tat sächlich der gebefreudige Osten nun auch den nationalen und deutsch-sozialistischen Menschen schenken wird. Aus tief ster Not — kein Teil des Reiches hat soviel leiden müssen wie Ostpreußen — gebiert sich hier der neue deutsche , Mensch, so wie des Schicksals Härte immer im Deutschen die I schöpferische Seele zu schönster Tat anfachte. Was aber ist heute? fragen wir. Wie bietet sich das Land dem^ Schauenden dar? Wo sind denn die Tausende und Tausende Arbeitsloser geblieben? Wo arbeiten sie? Wir rufen nach dem augenblicklichen und sichtbaren Zeichen des Wunders. Viele von ihnen, die vor kurzem noch müßig daheim saßen, sind jetzt im Arbeitslager. Man verwechsele es nicht mit dem Arbeitsdienstlager, Mit dem das Arbeitslager in seiner Organisation zwar viele» gemein hat, von dem es sich aber in seinen Zielen und manchem anderen grundsätzlich unterscheidet. In den Arbeitslagern werden die Arbeits losen aller Stände und aller Altersschichten gesammelt, da mit sie, deren viele seit Jahren nur von öffentlicher Unter- stützung gelebt haben, einmal überhaupt wieder an die Ar beit herankommen, sich ans Werken gewöhnen. In der Haupffache werden landwirtschaftliche Arbeiten geleistet, so auch Meliorationen, Straßenbauten, Flußregulierungen. Die Leute erhalten den ortsüblichen Lohn und dazu eine gute Verpfegung. Die meisten essen im Arbeitslager bes ser, als sie es daheim konnten. Auf Stand und Beruf wird keine Rücksicht genommen, vielen kommt die ungewohnte Arbeit anfänglich recht schwer an, aber mit bemerkenswer ter Schnelligkeit ergreift sie alle die Lust am Werke. Unter den Lagerinsasstn sind mele Frontsoldaten, die Schule des Krieges förden die Bildung neuer Kameradschaft. So wird der erste Zweck des Arbeitslagers, die Überwindung der seelischen Leere am allerehesten erreicht. Den Bewähr ten lockt die Möglichkeit, nach einem Viertel oder halben Jahre aus dem Lager heraus in den erlernten Beruf zu kommen. Ein aus Elbing angeforderter Metallschlosser aus dem Lager Neukirch-Höhe freilich zog den Lager aufenthalt vor. Nun verfalle man aber nickt dem Irrtum, die Arbeite- losen Ostpreußens seien alle in die Arbeitslager Lbergeführt worden, um dort in den schönen Sommertugen Notstands arbeiten xu verrichten. Zunächst einmal ist für den Win ter vorgesorgt; denn mehr als die Hälfte der Lager bleibt auch dann bestehen, und es gibt Arbeit genug im Wald und anderswo. Sodann ist ein sehr großer Teil schon der or- deutlichen Wirtschaft zugeführt, und viele sollen bis zur kal ten Zeit noch dorthin gebracht werden. Die bestehenden Betriebe werden wieder flottgemacht, vor allem auch müs sen viele Frauen (z. B. in Elbing bis zu 60 Prozent) ihren Arbeitsplatz den Männern räumen, wie denn auch die an deren Arbeitsbeschaffungsarten, wie sie allgemein bekannt sind, angewandt werden. Aber nicht nur die bestehenden Betriebe werden, so weit es angängig und wirtschaftlich Aen wie vor < ostpreußischen Erde, Brotes wachst. Eine kluge Leitung hat nach weisem Plane diesem Geiste die Möglichkeit zu greifbarer Betätigung gegeb.'n und ihn so in seiner Wirksamkeit zu Tat und Werk umge staltet. So wurde die Arbeit geschafft, so wurde der Sieg ganz. Und seine Grenzen kennt man noch nicht. Zum ersten Male wurde jene Volksgemeinschaft vom Geschick er- zwungen, nach der die deutsche Seele sich immer vergeben» gesehnt yat. Ahnt ener Berichter die köstlichen Früchte einer solchen Gemein chaft, der in diesen Lagen au» Ost preußen schreibt: ,H er ist — und die zwar noch wenigen, aber unerhört starken Eindrücke können nlO trügen — hier ist vielleicht ein neuer Menschenschlag im Werden, der Typ de» wahrhaft Deutschen, wie er Adolf Hitler al» letzte und höchste Vollendung seiner Sendung vorschwebt." Man ist nach rlazeigeaprel» (in Reichsmark): Di« 44 mm breit« einspaltig« Millimeterzeite 10 Pfg., örtliche Anzeigen S Pfg. Sm Tertteil di« SO mm breit« Millimeterzeil« SO Pfg. Für da» Erschein«« von Anzeige» in bestimmt«» Nummern und an kustimnüm Plötzen kein« Bewähr. — Erfüllungsort vischqfworrda. Tageblatt firrIisiHoftwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsisch« Erzähle, ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machung» der Amtshauptmannschash de» Arbeitsgericht» und de» Haupt- zollamt» zu Bautzen, de» Amtsgericht», de» Finanzamt», der Schultnspektton rmd de» Stadtrat» zu Bischofswerda behvMuhaseu» bestunmte Blatt gibt dann Erläuterungen für die Mitwirkung der Reichsan stalt bei der Durchführung des Reinhardt-Programmes. Dabei ist von besonderem Interesse seine Anordnung, daß Gemeindeanteile für die mit Grundförderung geförder ten Hanptunterstühnngsempfänger der Srisenfürsorge für Maßnahmen de» neuen Arbeltsbeschaffung»programm» nicht mehr angefordert werden sollen. Auch kommt Gne Er stattung der für Hauplunlerstühungsempfänger der Mohl- fahrt»unterstühung gezahlten Grundförderung durch die Ve- zirksfürsorgeverbände nicht in -rage. Bei den paufchalae- förderten Maßnahmen können Mchtunterfiühke zugewlesen werd». Dagegen ist bei Tagewerkabrechnung für Nichtunter- stützte wie bisher eine Grundförderung nicht zu gewcchren. IneWile W MMkWssWAlM. Berlin. 10. August. Für Arbeitsbeschaffung»)»«!« ward», wie dar »eichrarbeilrmlnisterlum mltteilL durch den Sreditausschuß der Deutschen Gesellschaft für öfseutliche Arbeit», AG., (vesfa), gestern Kredite vou üver fünf Ml- lion» AM. bewilligt, davon Sb« S Millionen RM. au» dem neuen Arbeitrbeschafsungrprogramm, dessen Durchfüh rung also rasch fortschreilet. Besonder» hervorzuhebeu ist. daß die Reichsbahn durch eia Darlehen der vesfa um» einer Million RM. in die Lage versetzt wird, die Elektrisie rung eia« «eit«» Strecke, und zwar d« O K«, lan gen zweigleisigen Strecke Plochingen —Tätzingen Tagesschau. * Der ««dltalmschutz der Deutschen Gesellschaft sür öffentlich« Arbeite« hat fürArbeilsbeschaffungszwecke weiter«SMilltonenRM. bewMgt. Die Arbeitrschlacht ist überall erfolgreich im Gange. , « Gegen den Intendanten der Mitteldeutsch» Rnndfuukgesell- lchaft Prof. Lr. Reubeck und gegen der» Geschifftssührer Dr. Sohl soMk gegen di« beteillgken ehemaligen Berliner Rundfunkletter ist «in Strafverfahren wegen gemeinschaftlicher Untre« eingeleitet worben, vr. Renbeck ha» Selbstmord verübt. * In Münch» wurde eine große Polizeiaktion gegen Komm«- nisten durchgeführt, die ergab, daß die Kommunist« «tarn Anschlag gchlhat haft» In einem Bienenhaus wurden «4 Mlllllrgewehre gesund« zahlreiche Kommncksteu wurden verhaftet. * Da» italienisch« Zlugzeuggeschwader wird morgen von Lissa bon (Portugal) ohne Unterbrechung nach Ostia (Mghafen von Roch znrückkehr» * Der Präsident von Kuba, Machado, leistet der amerikanischen Legierung widerstand und hat den Sriegrzustand Über Kuba er- * 2« Irland spitzen sich die politischen Verhältnisse immer mehr Ausführliche» a« anderer Stell«. Das ostpreußifche Wundör. D Land ohne Hrdettslofigkeit. - " Äff wenigen Tag» wird sich in der vom großen Vater- lande roh und sinnlos abgeschnürten -eutschen Provinz Ostpreußen da» große Wunder vollendet hab»: Das Land hat keine Arbeitslosen mehr! Alle ostpreußischen Hände- bi« gewillt sind, zu arbeiten, brauchen nicht mehr müßig zu ruhen; alle werkfreudigen ostpreußischen Hände schaffen wieder, ostpreußifche und noch andere „drüben aus dem Reiche" dazu. Cs ist wirklich ein Wunder geschehen! Ge rade hier im Osten, dem Menschen», g^ld- und industrie arm» Raume, der die willkürliche Gewalt politischer und wirtschaftlicher Irrungen der letzten Jahre am schwersten zu spur» bekommen hat, wird dem dunkeln Schicksal zuerst die siebenmal geknotete Geißel der Arbeitslosigkeit au» der Hand gewunden. Wie war das möglich? Wie konnte das Un erhörte geschehen? In Ostpreußen fragt man das nicht, aber, überall im Reiche hört man diese Frage, man hört sie auch im Auslande, und sie wird nicht ohne Zweifel gestellt, Zwefsel an der Tatsache, und wenn nicht das, so an der Eig nung der Methoden, die Arbeitslosigkeit zu besiegen. Das Wunder lockt Neugierige aus der Ferne heran; wer als Zwesfler kam, scheidet als Gläubiger. Eine» war die unumgängliche Voraussetzung für den Erfolg und wird es für seine Dauerhaftigkeit bleiben: da« ist der bergeversetzende Glaub« an die Führung und ihr Werk, aus dem ein nie gekannter Wille zur Arbeit und zum Opfer entsprießt. Las schwergeprüfte Ostpreußen gibt hierin dem ganzen übrigen Reiche, ja der ganzen Welt, ein leuchtendes Beispiel. Dieses Beispiel ist wert, auf die gleiche stufe mit jenen Stimmungen gestellt zu werden, die dieser Grenzland immer beherrschten, wenn die Frage um seine d«utsche Zukunft gestellt wurde, wie zur Ordensritter zeit, wie, uns sichtbarer, bei der preußischen Erhebung 1818, bei der Abwehr des Ruffenansturmes 1914. Einem von sol chem Willen und Glauben getragenen Geiste kann der Sieg ich nicht entringen. Diesen Geist treffen wir heute überall, N d«n Städten Königsberg, Elbing, Tilsit, sowohl wie auch n dm kleinsten Dörfern am Memel, in Masurien, im Sam- and, überhaupt in der ganzen Provinz. Wir finden tzn n den Amtsstuben wie in den Werkstätten, in dm Hör- A«n wie vor allem auf dem Lande, auf dem Acker, dieser ostpreußischen Erde, auf der ein Großteil des deutsch» -«rvsprecher Amt Bischofswerda Re. 444 «ad 445. in» Sm Fall« höher« Gewalt — Krieg oder sonstig« irgendwelcher sw- Störung d«» B«trl«be» tue Zeitung oder der Besörderung—inrich. tungen — hat der BezUhir keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung tur Zeitung oder auf Rückzahlung tu» Bezugspreise» Freitag, den 11. August 1V3S