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Der Sächsische Erzähler de» 8 1VSS erkundigt. Als !ager- >em 2. Beiblatt z» N»«»er 184 «ssssssssssss—SS— Aus Sachsen. I ich durch men und durch ) hab« aber di« I ) diese Ehrung m erster Linie al» " ' Seiten e» irr- und -ab« sich etwa 700 Mark au» der Kasse angeeignet, mit denen er da» Weit« gesucht habe. Der Freund habe nur noch Üoße hat sich dann zu Fuß eilend» nach dem Haupt bahnhof begeben und ist mit dem nächsten Zuge nach Mei ßen gefahren, wo er sich neue Kleidung gelaust hat. In einer Kraftdroschke hat er dann seine Flucht nach Leipzig fortgesetzt. Dort ist er in einem Hotel ersten Range» abge- stiegen und hat sich nach Vergnügungsstätten erkundigt. 7" er am anderen Tage von seiner ruchlosen Tat in den Tag, zettungen las. reiste in ihm der Entschluß, sofort mit dl Flugzeug nach Berlin zu fahren, wo «r im Menschenstrc,... unterzugehen hasste. Auf dem Schkeuditzer Flugplatz wurde Loße dann bekanntlich festgenommen. Von den geraubten 700 Mark hatte er nur noch 433 Mark bei sich. Di« Tat des Loße erscheint um so verwerflicher, als er von Martin mehrfach durch Gewährung von Speisen und Geldmitteln unterstützt worden war. Sein Geständnis dürfte nicht in vollem Umfange der Wahrheit entsprechen, denn verschiedene Umstände, die der Polizei bekannt gewor den sind, deuten darauf hin, daß Loße schon mit der Absicht, seinen Freund zu töten, nach der Kanzlei gegangen ist. Er wurde am Montag der Staatsanwaltschaft zugeführt. vre»d«n, 8. August. Alugzeugnollaudung. Am Sonn tag war der Reklameflieger der Sturm-Zigarettenfabrik, Sanvarz, mit seiner Maschine nach Sebnitz geflogen, um an läßlich des Blumenfeste» Blumen abzuwerfen. Auf dem Rückflug nach Dresden mußte er in der Nähe von Koppels dorf eine Notlandung vornehmen. Dabei wurde die Ma schine leicht beschädigt. Der Flieger blieb unverletzt. Kathen. 8. August. TödNch abgestürz». Eine Spazier gängerin stürzte von der sog. Rahmkante bei Rathen ob und konnte erst nach vieler Müh« geborgen werden. Ihre Verletzungen waren so schwer, daß sie in kurzer Zeit starb. Hartha. 8. August, organisierter Kirchgang. Die Kirch gemeindeglieder werden dazu aufgerufen, den organisierten ein Familienalied vertreten ist. Alle Verein«, Vereini gungen und^ Körperschaften sollen «benfall, allmonatlich ein» »kenhain. L Äüaust. Ein Bürgermeister töd- i. Beim Einfahren ' Der große Kummer. Skizze von Rudolf Daube-Stralsund. (Nachdruck verboten.) Nun war Karl Heinz endlich auf dem Wege zur Besse rung. Tage- und nächtelang hatten der Vater und die Mutter am Bett des Kleinen gewacht. Bangigkeit im Herzen, wenn er sich in wildem Fieber wälzte und vor Schmerzen schrie. Jetzt war die Krise überstanden. .Finder werden, wenn die Krise überstanden ist, sehr schnell wieder gesund. Ihr Wille, aus dem Bett herauszu kommen, beschleunigt die Genesung", hatte der alte Arzt ge sagt. ' Nun aber lag der Junge schon Tag für Tag in stiller Teilnahmlosigkeit im Bett. Sein« Wangen blieben schmal und bleich. „Unsinn", sagte der Arzt, „er ist gesund." Di» Eltern, arme Leut«, vertrauten dem Wort. Sie gingen wieder ihrer Arbeit nach, beide, denn der Verdienst war klein, und die Krankheit des Jungen hatte viel Geld gekostet. ' ' Karl Heinz sah die Sonne, di« durch die Gardinen schien und «in große» leuchtendes Viereck auf die Dielen malte. Draußen auf der Straße lärmten die Buben. Man konnte ihre Rufe genau hören. Sie spielten Fußball. Karl Heinz hob den Kopf und lauschte gierig nach dem Geschrei, wie sie „Tor" riefen, oder „Hintermann oder „Schuß . Er richtete sich aus, und seine Augen leuchteten, sein blasse» Gesicht über zog sich mit dem Röt der Erregung. Ja, Fußball! — Nun spielten sie dort draußen, der Erich, der Kurt, der Willi Bur meister ... Willi Burmeister — wenn sein Denken bis zu diesem Namen gekommen war» dann ging eine Veränderung in Karl Heinz vor. Seine Wangen wurden wieder blaß, seine Augen verloren den Glanz. Er kroch in die Kissen zurück. Nein, nichts hören von denen dort draußen. Wozu gesund werden? E« war ja doch vorbei mit dem Fußballspiel. Vorbei auch die Freundschaft mit Willi. Karl Heinz erinnerte sich nur zu genau, wie es an dem Tage gewesen war, bevor er krank wurde. Sie hatten auch dort draußen Fußball gespielt. Cr stand im Tor, und Wim war Mittelstürmer. Da» Spiel ging gegen die Elf von der Neuen Straße, einen akten erbitterten Gegner, den zu be siegen höchste» Ziel für die Buben aus der Königsaasse be deutete. Man kämpfte um die Meisterschaft des Viertels. Die von der König»gasse spielten an diesem Tage wie die Teufel. Angriff folgte auf Angriff. Der Gegner bekam kein Bein auf dl« Erde, wie Willi Burmeister triumphierend feststellte. Bei einem Stand von Zwei zu Rull war die Meisterschaft so gut wie sicher. Da, im letzten entscheid,nden Bürgerkrieg droht in Irland, General v'Duffy (link»), der Führer der „Blauhemden-. Ministerpräsident de Baleva (rechts,'. Irland, da» seit zwei Jahrzehnten des Kampfe» gegen England und des Bruderkriege» nicht zur Ruhe kam, steht vor neuen Wir ren. Der Ministerpräsident de Valera, dem die junge Republik so viel für ihre Entstehung verdankt, hat sich genötigt gesehen, eine Spezialarmee zu organisieren und zu bewaffnen, um einen Rück halt gegen die anschwellende Bewegung der „Blauhemden" zu be- sitzen. Augenblick geschah das Furchtbare. Der Rechtsaußen von der Neuen Straße schoß eine Flanke lang auf das Tor. Cin Weitschuß, eine unmögliche Dache. Aber das Unglaubliche geschah trotzdem: Karl Heinz ließ den Ball passieren. Der Gegner sah seinen Vorteil, und noch zweimal hatten Weit schüsse Erfolg. Als der Schiedsrichter das Spiel abpfiff, war die Meisterschaft endgültig verloren. Karl Heinz konnte gewiß verstehen, daß Willi Burmei ster außer sich war. Ihm, seinem besten Freunde, mußte man wohl das Recht zugestehen, auch einmal unverblümt seine Meinung zu sagen, besonders in einem so unerhört wichtigen Fall. Aber es gab gleich Ohrfeigen und kein Wort der Erklärung als ein paar Worte ins Gesicht geschrien: „Cin solcher Torwart wird in unserer Mannschaft nie wieder spie len!" Da hatte es ja auch keinen Zweck noch zu sagen, daß er selber nicht wisse, wie er zu so erbärmlichen Leistungen kam, daß es in fernem Kopf hämmerte und ihm schwarze Flecke vor den Augen tanzten. Karl Heinz verbarg den Kopf unter den Kissen, und Tränen traten in seine Augen. Nichts mehr hören von all dem Lärm dort draußen! Nie wieder mitspielen, nie wieder von Willi hören: „Mensch, der Karl Heinz als Tormann, der ist knorke!" Wozu war er nun eigentlich gesund geworden? . Al» die Eltern am Abend heimkamen, lag Karl Heinz bleicher als bisher im Bett, und die Kissen waren von Trä nen naß. Was ihn bekümmerte, konnte man nicht aus ihm herausbekommen. So war es an vielen Tagen, und Karl Heinz wurde im mer schwächer und immer teilnahmloser. Der Arzt legte die Stirn in bedenkliche Falten. „Aerztliche Kunst ist hier macht los", sagte er und zuckte hoffnungslos mit den Schultern. „Wenn nicht ein Münder geschieht . . ." Niemand hätte es für ein Wunder gehalten, aber eine« Morgens geschah es dennoch. Es klingelte an der Tür, und in das Zimmer stürmte Willi Burmeister. „Mensch, Karl Heinz!" schrie cr. „Kommst Du noch nicht bald wieder zum Fußballspielen? Wir sind mächtig im Druck, die von der Neuen Straße treten in vierzehn Tagen wieder gegen uns an. Du mußt doch im Tor stehen . . ." Willi Burmeisters kerniger Knabenseele ist es noch beute ein Rätsel, wie das, was seine Worte anrichteten, möglich war. Ein Kerl wie der Karl Heinz und so flennen! So schreien, daß die Mutter schreckensbleich aus der Küche stürzte und ihn, Willi, zunächst einmal aus der Stube hinausbefvr- derte, daß er nicht wußte, wo ihm der Kopf stand. Daß im Eiltempo der Arzt kam. Es war ihm auch nicht so wichtig, daß hinterher der Arzt ihm über den Scheitel strich und et- MinisterPrLstdetrt v. Kittinger zur Ber» leihung -es EhrenbürgerrechtS. Dreebeu. 8. August. Ministerpräsident v. Killinger gibt folgende» bekannt: Verschiedene Städte und Ortschaften haben mich zu ihrem Ehrenbürger «mannt. Ich habe dir» gem angenom men, vor allen Dingen bet den Städten, mit denen ich dur,' meine Geburt^ mein zeitweises Leben in il meine vorfahren eng verbunden bin. Ik Verleiher nicht im Unklaren gelassen, daß i< nicht al» eine persönliche anseke, sondern ii Ehrung meiner braven SA.-Kameraden, die mir in Zeit de» Kampfe» treu zur Seite gestanden haben. Nun ist aber genug de» Guten! Ich bitte, fernerhin von einer v«. kochung der Ehrenbürgerrechts, meine Perlon betreffend, abzusehen. v, Killinger, Ministerpräsident. Betrievseirrfchranrungen und »Stillegungen. Dresden, 8. August. Die Zahl der beim sächsischen Ar- ' bett»- und Wohlfahrtsministerium eingehenden Anzeigen über beabsichtigte Betriebseinschränkungen und -Stillegungen hat sich weiter verringert. Sie betrug im Juli nur noch 118 gegen 126 im Vormonat und 268 im Juli 1932 und Kat damit den niedrigsten Stand seit 1929 erreicht. Ebenso bleiben die auf Grund der Anzeigen vorgenommenen Ent lassungen weiterhin erheblich hinter denen in der gleichen Zeit der Vorjahre zurück. Von den 16743 Arbeitern und 1E9S Angestellten, die im April 1933 in den 121 Anzeige ,r- Attenden Industriebetrieben beschäftigt waren, wurden nach Ablauf der in der Regel vier Wochen dauernden Sperrfrist 1487 entlassen, während in der gleichen Zeil der Vorjahr« zweie bis achtmal soviel« Arbeitnehmer ihren Arbeitsplatz ver- loren. Drei Betriebe entließen sämtliche 243 Arbeitnehmer, 43 nur einen Teil der Belegschaft. In 69 Fällen wurden die beabsichtigten Entlassungen überhaupt nicht vorgenommen, und in sech» Fällen fand dir Stillegungsverordnung keine Anwendung. — Darauf hingewiesen sei noch, daß sich nach den Ergebnissen der Krankenkassenstatlsttk die Zahl der in Sachsen beschäftigten Arbeitnehmer im Mal d. I. um bei nah« 48000 erhöht hat. DaS Geständnis -es Mörders Loße. Dresden, 8. August. Wie bereit» gestern berichftt, Hot der verhaftetes Jahre alte Kanzleiangestellt« Loße gestan den, den 28 Jahr« alten, stellv. Kanzleioorsteher Martin er mordet zu haben. Wie zu der Verhaftung de» jugendlichen Raubmörders Loße noch mitaekeilt wird, zeigt« dieser bei seiner Vernehmung keinerlei Reue. Er versuchte, di, Tat zunächst als Ünglücksfall hinzustellen. Unter der Wucht der Beweismittel legt« er aber schließlich ein umfassendes G«- stchchnt» ah. Danach stattete er dem Martin, mildem er aus fettkx früheren Tättgkett befreundet war, am Freitag einen Besuch.ah. Als er. mit Märtin allein gewesen sei, sei ihm plötzlich der Gedanke gekommen, sich von dem vachandenen GMe etwas anzueignen.. Hier hab« ihm der Freund im Wege gestanden. Er habe deshalb die Pistole, die er kurz vorher einem Bekannten gestohlen hatte, gezogen und Mar tin aus nächster Näh« rücklings niedergeschossen. Angesichts des Schwerverletzten habe er zunächst die Flucht ergreifen wollen, es hab« ihn aoer nach dem Geld« gedrängt. Er sei deshalb umgekehrt, über den erschossen«» Freund gestiegen Kirchgang durchzuführen, besten Wesen davtn bestehen soll, daß jede Familie in jedem Gottesdienst wenigsten» durch ein Familienalied vertreten ist. Alle Verein«, Vereini gungen und Körperschaften sollen «benfall» allmonatlich ein mal geschlossen am Kirchgang teilnehmen. Meder rankenhain, 8. August. Ein Bürgermeister töd lich verunglückt. Beim Einfahren von Gerste wurde dieser Tage der h esige Bürgermeister Endmann von einem Pferd ans Bein geschlagen. Hierbei erlitt Endmann eine schwer« Knochensplitterung. An den Folgen der Verletzung ist er nunmehr im Krankenhaus verstorben. velsnlh i. E.» 8. August. Furchtbarer Selbstmord. Auf schreckliche Art und Weise hat sich am Sonnabendnachmit tag ein hier wohnhafter Bergmann das Leben genommen. Er war als Schießmeister auf der Grube des Kaiserin- Augusta-Schachtes beschäftigt. Der Lebensmüde band sich mehrere Sprengpatronen an den Leib und brachte dies» mit einer Zündschnur zur Explosion. Der Mann wurde in mehrere Teile zerrissen. U. a. wurden der Kopf und der Oberkörper bis unter die Arme vom Rumpfe getrennt. Der Grund zur Tat dürfte in Lebensüberdruß zu suchen sein. Bad Elster. 8. August. Fünf SA.-MSunec verunglückt. — Ein Toter. In der Nacht zum Sonntag stießen ein Kraft rad und ein Personenauto, die mit aus Reuth nach Bah Elster zurückkehrenden SA.-Männern besetzt waren, am Zollamt in Bad Elster zusammen. Dadurch kam der Per sonenwagen aus der Fahrtrichtung und führ die Böschung an der einen Seite der Straße hinunter. Da» Fahrzeug überschlug sich dabei. Die Insassen, fünf SA -M-nner, ka men unter den Wagen zu liegen. Einer der Verunglückten, der 21 Jahre alte Neudel aus Bad Elster, starb kurz nach seiner Einlieferung in das Sanatorium von Dr. Kohler. Die Verletzungen der vier Kameraden sind leichter Art. Landgericht Bautzen. (Nachdruck verböten.) Ein LilMchkeil»verbrecher stand in der Person de» verheira teten S1 Jahre alten Landwirts Ernst Otto Han t s ch e au» Klein drebnitz, jetzt in Oberputzkau wohnhaft, vor Gericht. Bereit» im November 1932 hatte er sich an einem 13jährigen Mädchen da selbst schwer vergangen und ein anderes Mädchen gleichen Alters mit einem unsittlichen Antrag beleidigt. Deshalb ist er vom Land gericht Pautzen am 18. April 1933 mit 1 Jahr S Monaten 1 Woche Gefängnis bestraft worden. Dieses Urteil ist rechtskräftig gewor den. Während dieses Strafverfahren noch schwebte, hatte er sich an weiteren zwei v und 11 Jahre alten Mädchen In Bischofswerda ln der Nähe des Stadtbades unzüchtig vergriffen. Für jeden dieser Fälle warf das Gericht heute Strafen von je 9 Monaten Gefäng nis aus und bildete daraus und aus der vorigen Strafe ein« Ge samtstrafe von 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis. Es blieb quch hei den im ersten Urteil erkannten 3 Jahren Ehrenrechtsoerlust. > AahrlSsslg gehandelt hatte der 51 Jahre alte Fleischermeister und Viehhändler Max Robert Kunze aus Königswartha, als er am '18. Januar. 1933 mit seinem Biehtransportwägev V0N einer Gcschäftsfahrt nach Dresden helmgekehrt war. Aus der Staatsstraße Dresden—Bautzen in der unweit des Gasthauses zum „Goldenen Löwen" gelegenen Doppelkurve an der Abzweigung der Straße nach Schönbrunn hatte auf der rechten Seit« «In Last- kraftzug gestanden. Link» in gleicher Höhe hatte sich da, Pferde fuhrwerk des Obsthändler» Schumann aus CroßhSnchen besunden. Im selben Augenblick hätte ein Personenauto diese gefährliche und unübersichtliche Stelle passiert, dem in etwa 25 Meter Abstand der Transportwagen Kunzes gefolgt war Das Personenauto hatte plötzlich angehalten. Kunze hatte es Überholen wollen und hatte da bei mit seinem schweren Wagen da« Fuhrwerk Schumann» ange- stoßen und es Ain Stück mitgenommen. Schumann war herunter- gefallen und hatte erhebliche Verstauchungen des Becken» und der Rückenwirbel erlitten, so daß er sich jetzt nur noch mühsam an Stöcken fortbewegen kann. Bei seinen vorgeschrittenem Älter wird was davon sagte, er sei ein braver Junge und habe dem Karl Heinz das Leben gerettet. Viel wichtiger schien es Willi Burmeisters kerniger Kna benseele, daß in dem Meisterschaftsspiel Königsgasss gegen Neue Straße jemand im Tor stand, der „knorke" war, und daß es nun endlich gelang, denen von der Neuen Straße die eigentlich schon längst fällig gewesene „haushohe Packung" zu verabfolgen. , > Tragt und schenkt Bernstein! Der in Ostpreußen mit besonderem Erfolg einaeleitet« Kampf gegen die Arbeitslosigkeit wird sich in nächster Zeit auch auf da« Bernsteinbergwerk Palmnicken an der Sam- landküste erstrecken. Diese in der ganzen Welt einzigartig dastehende Anlage, in der das „Gold des Nordens" zutage gefördert und verarbeitet wird, liegt seit geraumer Zett still. Marxistische Mißwirtschaft hat es in Verbindung nut einer verfehlten Suboentionspolitlk dahin gebracht, daß jetzt ge feiert werden muß, wo viele fleißige Hände schufen. Hinzu kam, daß der deutsche Markt mit ausländischem Schmuck überschwemmt wurde. Künftig wird in Deutschland wieder die Parole gelten müssen: Tragt deutschen Schmuck! Tragt Bernstein! Cs wird wahrlich kein Opfer verlangt, wenn man di« deutsche Frau und das deutsche Mädchen aufrust, statt aus ländischen Modetorheiten und nachgeahmtem, minderwerti gem Kitsch zu verfallen, jenes prächtige Naturerzeugni» wieder zu Ehren kommen zu lassen, aus dem die Hand des geschickten Arbeiters und Künstlers die schönsten Gebilde zu formen weiß. Der „Tag des Bernsteinarbeiters", der kürz- sich in dem einst roten Palmnicken in einer eindrucksvollen Veranstaltung der gesamten NSBO. de» Bergwerk», de» Kreise» Fischhausen und de» Landkreise» König»berg unter Beteiligung der Vertreter de» Staate» stattfand, hat den jetzt noch Feiernden die Zuversicht gegeben, daß sie bald wieder m Arbeit und Brot stehen werden. Der Obervrästdent von Ost preußen, Koch, kündigte an, daß «r in nächster Zeit mit allen dafür in Betracht kommenden Stellen der Reichrrealrrung Rücksprache nehmen wird, um Absatzmöglichkeiten für den Bernstein zu schaffen. Der Rrichssportkommisiar soll gebeten werden, dafür Sorge zu tragen, daß künftig «in Teil der Sportpreise aus Bernstein hergestellt wird. Die Verwen dungsmöglichkeiten für den bekanntlich in verschiedensten Farbtönen bi» zum reinen Schwarz vorkommenden Bern stein sind ungeahnt groß. Hauptsache aber ist, daß die deutsche Frau sich entschließt, für ihre Schmuckstücke wieder Bernstein zu bevorzugen. Sie wird da» um so lieber tun, wenn sie weiß, daß jede» Stückchen Bernsteinschmuck er- werbelosen Volksgenossen Arbeit und Brok gibt.