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BchsOllM LN -/ Der Sächsische Erzähler bui dann einesEhrenddktors IM ländfahrt Bchlmgruppe. Da« Luftschiff war vernichtet, da» Lebens werr de« Grafen zerstört. Al« er wenige Minuten später schhst an der Unglücksstelle erschien, traf er nur noch einen rauchenden Trümmerhaufen an. „E« war eben ein Un- Mck," waten sein« einzigen Worte. Ein Schrei de« Schrecken« und tiefe Bekümmern!« «Wen durch da» deutsche Land, al« der Draht di« kaum zu tzffende Nachricht bracht«. All« Gedanken richteten sich nach Fnwrichshafen in herzlicher Teilnahme mit dem schwerge- ptüften Grasen. Doch wahrend in Echterdingen die letzten Rauchwolken zum Himmel zogen, während noch die letzten Blitze des Unwetters zuckten, liefen aus allen Tett»n des Rtlches ermutigend« Sympathiekundgebungen ein. Das Beispiel eines einfachen Manne», der gleich nach dem Un- Mck dem Grafen seine Geldtasche al» Spende für ein neues Luftschiff überreicht hatte, wurde richtunggebend. In einer nationalen Begeisterung sondergleichen wurden Opfer ae- bracht. Schreck und . Trübsal vermochten nicht den greisen Erfinder niederzuwerfen, nicht da« deutsch« Volk, das fester denn se an den unerschrockenen Mann glaubt«. Nur dann wäre die Zerstörung des Luftschiffe« ein Un glück gewesen, wenn wir mutlos hätten die Arme sinken lasten. Das war die Meinung des gaiyen Balkes. Es, stand fest: Trptz Unglück un» Schicksalsschlag war der Kampf ge wonnen. Graf Zeppelin stand nicht mehr allein. Der Kronprinz erließ einen Aufruf: „Wir müssen dm einmal ge- wonneMl Borsprung in der Beherrschung des Luftmeeres behaupten." Der Dichter Ernst von Wildenbruch forderte in begeisterten Worten ein neues Luftschiff für den Grafen Zeppelin, der Kaiser ermchnte den Siebzigjährigen wr Wetterführung seines großen Werkes. Und de« Grafen Ant- woÜ an den Kaiser: „Ich werde mich mit Begeisterung Eurer Majestät und des deutschen Bolkes Auftrag zum Wei terbaum unterziehen", war der Beginn neuer unermüdlicher Arbeit, die in den gigantischen Leistungen des „Graf Zep- pelrn" unserer Tage ihre Krönung fand. Srenzland Sachsen. Von Ministerpräsident v. Killivger. In der Reihe der Srenzkampf-Schristen des Edwin- l" Runge-Verlags, Lerlin-Tempelhof, erscheint als Heft 2 „Das Grenzland Sachsen". Es ist bearbeitet von Stu- —AitNkat Morih Durach, zweitem Landesführer Sachsen des Dolttbundes für das Deutschtum im Ausland. Das - - lesenswert« Heft ist durch ein Geleitwort von Minister- Präsident v. Killinger ausgezeichnet. In diesem Bor- / . '/würt heißt es: Das Versailler Diktat, das auf Deutschland seit 14 Jahren mit Bleigewichten lastet, trifft das Grenzland Sach sen doppelt hart. Es hat dieses ausgesprochene Industrie- u»d Exportland nicht nur in seinen winschastlichen Lebens- mö-lichkeiten schwer erschüttert, sondern, Sachsen, auch ohne äüßtte Brenzoeränderungen,' in die Reih« der militärisch bedrohten Randgebiete Deutschlands gedrängt. i Die protekttonffüsche Planwirtschaft des tschechoslowaki schen Staates arbeitet mit zäher Ausdauer auf eine Ent- germanisjerung seines sudetendmtschm Randgebietes und auf die weitere Blutleermachung der sächsischen Grenzland- Wrtschast hin Wer die grenzlanddeutsche Not zu beiden Seiten der Grenze aus eigener Anschauung kennt, der 'weiß,-° ' daß nur die restlose Beseitigung der wirtschaftlichen und militärischen Hesseln de« Versailler Diktate« dauernde Hilfe bringen kann. In seiner großen außenpolitischen Reichstagskund gebung vom 17. Mai 1933 hat Reichskanzler Adolf Hitler u. a. ausgeführt: „Wir kennen nicht den Begriff des Ger- manifierens. Die geistige Mentalität des vergangenen Jahr hunderts, aus der heraus man glaubte, vielleicht aus Polen und . Franzosen Deutsche machen zu können, ist uns genau so fremd, ciwie, wir uns leidenschaftlich gegm jeden umge kehrten Versuch wenden," Aup diesem Bekenntnis des Führers heraus, das All gemeingut, unseres Bolkes geworden ist, werden wir nicht aüfhören, die Beseitigung des unseligen und unsinnigen Versailler Diktates mit allen Mitteln zu betreiben. Das Grenzland Sachsen stehl dabel mit in der vordersten Kampffront. Vom deutschen Volk erwartet Sachsen, daß es in seinem schweren Abwehrkampf wirksam unterstützt wird. Ein Der 5. AitWt 1SW. De- «rafe« Zchppettn schwärzester Tag. — Das Unglück bei Gchterdingen Bo» Adolf .Retz. Da« Jahr 1907 hatte dem Grafen Zebelin in feinem Keanpfe um di« Eroberung der Luft die Erfüllung «ine« langgehegten Wunsche» geHracht. Rackstem mit dem dritten oor^chm erbauf,» Luftschiffe zum ersten Mal« «ine acht- Mphtge Dquerfqhrt geglückt war, galt der Beweis für di« Brauchbarkeit sM«r bisher umstrittenen Erfindung al- er* bracht. Erstmalig stellt« das Reich-dem Grafen eine Bei« hstfe.für sein Werk zur Verfügung. Die Gegner begannen zu schwelgen, die Zahl der Freunde wuchs und mit chr das «ertKuenzudemkchnen Pionier der Luftschiffahrt. . Doch «l di« Gewährung weiterer Hilfsmittel knüpfte di« Regierung schwere Bedingungen. In einer vierund, M^igftüich^ Dauerfcchrt sollte Gras Zeppelin die Nytungsfähigmlt seiner Jüftschiffe erweisen. Di« Bpr» arbeiten begannen, Neueste Erfahrungen wurden aus- g«tz>«rtet und die UNkernehmung bis ins kleinste vorbereitet. Als Borpntbe zn dem, großen Deutschlandfiug folgt« am. 1. Juli 1908 eine hervorragende, vielbeiubelt« Fahrt in dir Schweiz. Eine Begeiftevuttg sondergleichen erfüllte das Limd- Das Luftschiff hatte sich glänzend bewährt. In ein« zmölfftündigen Fahrt hatte es eine Durchschnittsgeschwindtz- Ws von 60 Stundenkilometern und eine Hohe vonOOO Metern erreicht, ohne daß sich der geringste Zwischenfall er- ' ' ... Im Ausland würde der gelungene Flug viel Die Aufmerksamkeit der ganzen Welt «ar. auf „schüMstchen Grafen" gelenkt. M 1908 feierte Graf Zeppelin seiqey 70. Ge- ieierliche Huldigungen ohne Zahl wurden ihm üten dargebracht. Menchalben pries mgn/den Systems. Hohe Auszeichnungen wurden ihm e Geburtsstadt Konstanz und die Äädü Fried richshafen und Stuttgart ernannten ihn zu chreM Ehren- Mrger. Die Universität Tübingen verlieh ihm die Wurde eines Ehrendbktors. In Wort und Lied wurde er gepriesen. In Friedrichshafen wurden in Yen letzten Tagen des IM 1908 di« letzten Vorbereitungen für die große Deutsch- lündfahrt getroffen. Das für die Schweizerfahrt neuer- Spüle Luftschiff lag in der Hülle bereit. Ein« wesentliche Neuerung war eingeführt worden. Ein durch das. Luft schiff führender Layfaana Mtband die Hintere Gotchel mit -er vorderen. Bewährteste Mitarbeiter des Grafen wurden ausgewählt. > Schneller csis angeksindigt gab Gras ZeWelin am 4. August da« Zeichen zum Start. Günstige Wttterung in ganz Sülsteutschland ließ den Tag besonders geeignet er scheinen. Unter dem Jubel der Bevölkerung, über die das Luftschiff himoegglitt, zog es seine vorgeschrieben« Bahn, den Rhein entlang über Konstanz, Schaffhausen nach Basel, dann rheinabwärts über Straßburg, wo feierliche« Glocken geläut das Wunder grüßte, über SpryLr nach Wörins bis in die Gegend pvn Oppenheim. Ein geringfügiger Mo torschaden zwang hier zur Nottandung. Schon fiiU Stün den später könnte die Fcchrt nach dem vorgesehene» Tnd» M Mainz angetreten werden. Die alte' Bifchofsstadt war Wsndepünkt. W. unvergleichlichem Klegeszüg tzE es zu rück üknrr Mannheim zur kömglichen Residenz Stuttgart. Doch da machte ein neuer' Motorschaden zehn Kilometer jMich von Stuttgart bet Echterdingen eine nette Notlan- düng erforderlich, da ei» starker Gegenwind da« Aus- bessern des Schadens während der Fahrt unmöglich machte. Gechsundzwanzig Stunden waren seit dem Aufstieg in Friedrichshafen vergangen/ An der Landungsstelle hatten sich Tausends von Men schen elngefundett, das Riesenwerk zu betrachten. Zwei Kompanien Grenadiere sollten das Luftschiff gegen Wind- und Wettergefahren schützen. Man erinnert« sich, daß ein Fahr vorher das französische Luftschiff „Patrie" bei solcher Gelegenheit vom Winde entführt worden war. Da — während man, schon in Friedrichshafen die Vor bereitungen für den festlichere Empfang des kühnen Fliegers traf, während eine nach Tausenden zählende Menschenmenge geduldig viele Stünden läng aus das Eintreffen des Luft schiffes wartete, eilte di« Unglücksbotschaft durch die Welt. Ein starker Gewittersturm hatte sich plötzlich erhoben, das Luftschiff vpn seiften Ankern gerissen und in südwestlicher Richtung sortgetrieben. Etwa 50 Kilometer von der Lan- düngesteye entfernt, neigte sich das Hintere Ende nach unten, weiße Wolken stiegen aus der Spitze und plötzlich flammte mit furchtbarem Knall . eine i Feuersäule auf. Eine Rauch wolke folgte, die den Ballon den Blicken der . Menschen ent zog, Die Naturgewaltev schlugen den Riesenleib auf eine Dormer»t«g, de» s. Mr-Eft ivsr Oie Run-funkflan-ale. Pg. Hadamovski über -en Mirag- skandal. Der neuernannte Direktor der Reichsrundfunkgesell- schäft, Pg. Hadamovsky, sprach am Dienstagabend in einer öffentlichen Kundgebung im Hotel Wagner zu München über das Thema: „Der Rundfunk im neuen Staat." Vor her äußerte er sich gegenüber den Vertretern der Presse über den aufgedeckten Korruptionsskandal beim deutschen Rundfunk, wmei er u. a. feststellte, daß der sozialdemokrati- sche Ansager der Berliner Aunkstunde, Alfred Braun, ein Gehalt von 64000 RM. bezogen habe. Der Berliner Edel sude Alefch habe noch bis gestern 49 000 RM. bekommen. Auch andere Rundfunkgewaltige hätten Gehälter hejogen, die weit die Bezüge von Reich-Ministern überstiegen. Die zum Teil lebenslänglichen Verträge seien jetzt nicht nur annulliert worden, sondern man werde sogar noch Rück zahlungen verlangen, Es sei der persönliche Wunsch de» Ministers Goebbels, daß mit diesen Ministergehältery und Rundfunkpfründen gründlich aufgeräumt werde. Goeb bels habe ihm erklärt: „Nun räume» Sie aber rücksichtslos auf, daß nicht einmal mehr der Geruch in den Funkhäusern zurückbleibt." Von den leitenden Angestellten seien 50 v. H. entlassen worden. Infolge der Verwaltungsverein- sachung brauchten Neueinstellungen für die Entlassungen nicht zu erfolgen. Dadurch würden im Rundfunk Millio nen eingespart werden können. Diese Beträge sollen dem Ausbau unseres geistigen, künstlerischen und kulturel len Lebens zugute kommen. Auf eine Anfrage erklärte Ha damovsky, daß eine Herabsetzung der Hörergebühren nicht in Frage komme. Die weitere Anfrage, ob auch der bayri sche Rundfunk von den Korrupttonsfällen berührt werde, beantwortete Hadamovsky dahin, daß dies nicht zutreffe. Weitere Feststellungen. Riefengagen de« Rnndfunkanfagers. — Die Saube- rungsaktion im Rundfunk geht welker. — Neues au» den Aktenschränken. , Die Säuberungsaktion im Rundfunk fördert au» den Aktenschränken der deutschen Rundfunkhäuser immer neues Belastungsmaterial zutage, das beweist, mit welcher Gewis senlosigkeit die Gelder der Hörer verwirtschaftet wurden. Aus der Sichtung des Materials wird deutlich, wie sehr es die verantwortlichen Bonzen des Systemrundfunks verstände», sich gegenseitig ihre Gehälter zu Riesensummen heraufzu schrauben und sich gegenseitig mit aller nur erdenklichen Großzügigkeit Sondereinkommen von beträchtlichen Aus maßen zuzubilligen. An der Spitze dieser Großverdiener marschiert u. a. der sozialdemokratische Rundfunkreporter Alfred Braun. Zur Zeit wird von den zuständigen Stellen geprüft, ob die nach der Beurlaubung von Alfred Braun noch teilweise gewähr ten Dienstbezüge nicht zurückgefordert werden können. Da bei wird eine Reihe interessanter Einzelheiten über die Gel der bekannt, die an Herrn Braun gezahlt wurden. An Hand der Akten ist festzustellen, daß Herr Braun nach dem Abkommen vom 15. Dezember 1924 monatlich 1000 RM. erhielt, drei Monate später 1500 RM„ weitere drei Monate später 2500 RM., und in dieser Form steigerte sich das Einkommen bis durch schnittlich 4SSS RM pro Monat, wofür er nur neun Monate im Jahre für den Rundfunk arbeitete. Nicht ohne Geschicklichkeit floß dieses Einkommen Herrn Alfred Bryun aus den verschiedensten Konten zu. Es gibt da u. a. ein Gehaltskonto. Dazu erhielt er eine Unkostenpau schale. Dann zahlte man ihm eine Autorenlizenz für die Be arbeitung der von ihm zu inszenierenden Sendestücke. Eine Arbeit, die sich für einen Rundfunkregisseur eigentlich von selbst versteht, wurde also noch extra honoriert. Dann gibt es sür Herrn Braun ein Konto „Extraoergütung", worauf jährlich 4000 bis 8000 RM. verbucht wurden. Dann werden auf einem Konto „Ersatz der Spesen und Unkosten", jedoch ohne nähere Angaben, allein für 1927 rund 11700 RM.aus- gewiesen. An Fahrt, Trinkgeldern, Reise- und Hotelspefen bezog er allein für 1932 rund 6700 RM. Für 1927 bis 1931 erhielt er an Urlaubs» und Weihnachtsgeldern 5000 RM. Als Extrahonorar sind verbucht für 1929 2550 RM. Insgesamt bezog er von 1925 bi» Mitte 1933 rund 300 000 »M. Die Popularität, die sich von selbst aus der phantastischen Entwicklung de» Rundfunks ergab, wußte Braun für sich auszunutzen, indem er sich als Schauspieler neben seiner Rundfunktätigkeit an das Große Schauspielhaus und später an andere Theater engagieren ließ. Da er an der Programm gestaltung des Berliner Rundfunks mitwirkte, wird es ihm nicht schwer gefallen sein, jene Theaterauffiihrungen, in de nen er mitwirkte, als Uebertraaung in das Programm der Funlstunde einzusetzen. Die Reklame, die bei der Rundfunk- Übertragung auf ihn als Schauspieler abgestellt wurde; wirkte sich gewinnbringend für ihn aus, da er neben feiner garantierten Gage an den Ein nahmen de« betreffenden Theater« beteiligt war. Diese Dinge dürften der Oeffentlichkeit ja schon bekannt sein. Was bisher aber niemand wußte, ist der Bertxnht in den Untersuchungsakten des Herrn Braun, wonach er für lein Auftreten in den Theatern und die dadurch sich ergebenden großen Nebeneinnahmen auch noch van der Berliner Aunkstunde jedesmal «I» Soaderhoaorar von ISS Reichsmark erhielt. Diese Tatsache mutet um so «ngcheuerlicher an, al» Herrn Braun für die Proben und Vorstellungen e'« Urlaub Stück echt deutscher Heimaterde, eine «eiche Kultur und «in Volk«tum von besotwerer Eigenart gilt es zu verteidige». Ein« fleißige und intelligente Srenzbevölkeruna «artet auf Absatz ihrer Qualitätserzeugnisse, wartet auf Besuch de» watd- und bergumsäumten Grenzlandes Sachsen. Der sächsischen Regierung ist ein kostbares Gut d<» Reichsbaue, anvevtraut. Sie empfindet die Verpflichtung, -er gefährdeten GrenMurrt Sachsen und der dort um« Da sein rümpfenden Bevölkerung ihre besondere Sorg« ange- Lechen lassen. Sie weiß, daß sie damit nicht ein« enge sächsische Landespolittk, sondern eine wahrhaft großdeutfche Politik im Sinne de« Nationalsozialismus betreibt.