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I.P,!«M >u Nr 7- de» luer rageblattr» und Anzeige'» kN« das -rjgkblrg». Sonnabend, di« 4. April 1214. Stirne zu« >K«nntniemahme überwie», da- ihr zu prüfen an heim gegeben wurde, ob dem Bt«Heller nicht ein weiterer Erk- gewährt «erden könne. Nachdem Wg. Hettn«r tnatl.) die Petition befürwortet hat, bleibt die Kammer einstimmig auf ihrem früheren Beschluß bestehen. Präsi dent Dr. Vogel schließt die Sitzung mit Dank.-aworten und besten Wünschen für «in frohes Osterfest. Nächst« Sitzung: Am 20. April, nachmittags 8 Uhr. Tagesordnung: Etattapitel, Amtshauptnmnnschasten Aue und Werdau. * «lduchau. S. April. 2öjährige» Bürger, meisterjubtläum. Gestern konnte der hiesige Bür germeister, Herr Brink, auf eine 25jährige Tätigkeit al» Oberhaupt unserer Stadt zurückblicken. Dem Jubi lar, der sich die volle Sympathie unserer Einwohner in den vielen Jahren erworben hat, wurden von allen Schichten der Bevölkerung zahlreiche Beweise der Ver ehrung und Hochachtung zuteil. * Dettnltz t. «., 3. April. Selbst gestellt hat sich der im Januar 1914 nach Veruntreuung von Ge meinde- und Schulkassengeldern flüchtig gewordene ehe malige Gemetndevorstand des großen Nachbarortes Ra schau, Richard Enders. Er war bis nach Newark (Nordamerika) gekommen. Mit dem letzten Reste seiner Barmittel kehrte Ender» Ende März wieder nach Deutschland zurück und stellte sich der Staatsanwalt? er befindet sich in Plauen in Haft. * Mohrsvorf bet Burgstädt, 3. April. Tragischer TodzweierSchwestern. Gestern nachmittag wurde ou» dem Schweizertaler Wehr bet Mohsdorf die Leiche der in den dreißiger Jahren stehenden Frau Lohse ge borgen. Die Leiche lag Wohl schon vierzehn Tage im Wasser. Wie sich herausstellt, verschwand Frau Lohse vor vierzehn Tagen zusammen mit ihrer Schwester, die ebenfalls verheiratet war, aus Chemnitz? die Leiche die ser Schwester wurde vor vierzehn Tagen aus dem Chem- nttzfluß bei Glösa geborgen. Die beiden Schwestern lit ten an Schwermut. » * Cossebaude, 3. April. Verbrechen an einem Soldaten. Die Familie des hier stationierten Eisen- bahnschafiner» Schtebold erhielt aus Straßburg die Nachricht, daß ihr Sohn, der dort beim 105. Infanterie- Regiment da« erste Jahr diente, auf der Landstraße, mit Stichen im Gesicht arg zugertchtet, bewußtlos auf gefunden worden ist. Der junge Soldat ist auf dem Transport nach dem Lazarett verstorben. Der Soldat war mit seinem Kameraden nach dem Innern Straß burg» gegangen. Letzterer hatte ein Zigarrengeschäft aufgesucht, doch Schtebold bet seinem Austritt aus dem Geschäfte nicht mehr gesunden. * Wurzen, 8. April. Ungültige Ortskranken kassenwahl. Das Landesversicherungsamt zu Dres den hat Herr Beschluß des Stadtrates von Wurzen, durch den die Bertreterwahlen der Versicherten für die Orts krankenkasse für ungültig erklärt werden, bestätigt. In den kommenden Wochen hat eine Wiederholung dieser Wahlen stattzufinden. Königstein, 8. April. Bon der Festung. An fang dieses Monats ist das Wachkommando auf der Festung abgelöst worden, desgleichen ist Major v. Egi« dH vom Stabe des L^ib-Grenadier-RegimentS für die kommenden drei Monate mit den Geschäften des Kom mandanten der Festung beauftragt worden. * Bautze«, 8. April. Bon einem Automobil überfahren wurde vorgestern nachmittag hier aus der Löbauer Straße der 51 Jahre alte Arbeiter Bieb- rach. Dabet erlitt er so schwere Verletzungen, daß er vorvergangene Nacht im Stadtkrankenhause gestor ben ist. Den Autofahrer sott keine Schuld treffen, da der Mann beim Überschreite« der Straße in das Auto mobil hineingelaufen ist. Neues aus aller Welt. * Der Gesundhettszustwd de» Papst«. Der Köln. Volksztg. wird au« Rom gemeldet: Ms der Leibarzt de, Papste» am Freitag von seinem Besuch beim Papste -urü!h kehrte, bat er den Korrespondenten der Köln. Volksztg^ die in einem Teil der deutschen Presse verbre Wien falschen Mel dungen über da. Befinden de» Papste, zu dementieren. Nach dem Urteil de» Leibarztes gibt der Gesundheitszustand zu keiner Befürchtung Anlaß. An manchen Tagen behindere ihn, aber nur vorübergehend, «in Gichtleiden am rechten Kni«, was alsdann auch die Stimmung ungünstig beeinflusse. * Roosevelt in Sicherheit. Da» Gerücht, daß Roose velt in Brasilien ein Unfall zugestotzen sei, ist vermutlich auf eine Verwechselung mit dem Unfall einer Un terabteilung der Rooseveltschen Expedition zurückzufüh ren. Bet dieser hat sich Roosevelt überhaupt nicht be funden ; jedenfalls befindet er sich in Sicherheit. * Frau Susanne Ibsen gestorben. Die Witwe de« Dichters Henrik Ibsen Susanne Ibsen, ist ge stern im Alter von 77 Jahren gestorben. (Die nun mehr Entschlafene hatte Henrik Ibsen im Jahre 1858 geheiratet. Ihr Mädchenname war Daae Thoresen.) * Sin Kraftmagen in einer Abteilung Soldaten. Aus Berlin wird gemeldet: Am Fre tagoormittag fuhr ein Kraftwagen in der Scharnhorststiabe infolge Versagen, der Fußbremse in eine Abteilung Soldaten des 2. Garderegt« ment». Drei Mann wurden verletzt, konnten sich aber zu Fuß in die Kaserne begeben. Der Chauffeur hatte keinen Führerschein. * Kindesentführung durch einen Rechtsanwalt. Eine aufregende Szene ereignet« sich am DonnerStagnachmtt- tag in Köln a. Rh. Aus einem fahrenden Automo bil sprang plötzlich ein Herr und ergriff einen an der Hand eines kleinen Mädchen» gehenden drei Jahre al- ten Knaben. Der Herr warf einer im Automobil sitzenden Dame das Kind auf den Schoß, und bevor er Zeit fand, wieder etnzusteigen, fuhr da» Automobil davon. Polizeibeamtp nahmen den Herrn fest und auf dem Polizeipräsidium stellte sich heraus, daß der Ver haftete der Rechtsanwalt Dr. Pfeiffer au» Köln, der Rechtsbeistand jener Dame im Automobil war, die mit ihrem Gatten in Ehescheidung liegt. * Ein raffinierter Gaunerstreich, der «ine kleine Kü ¬ pen ickiade darstellt, wurde tn Teplitz-Schönau verübt. Tin uniformierter Postbote stellt« der Gattin eine, Gymnastalprofessors in Abwesenheit des Hausherrn ein Wertpaket zu, auf welchem Über zweihundert /Kro nen Nachnahme lasteten. Die Dame löste da» Paket ahnungslos ein, mußte aber später erfahren, daß sie das Opfer einer Gaunerei geworden sei, denn das Paket ent hielt nur PapierschnttzÄ. Die Begleitpapiere waren ge fälscht. Don dem als Postbote verkleideten Betrüger, der von de- Abwesenheit des Adressaten offenbar wußte, fohlt jede Spur. , * Bei« TPeettverfen getötet. Beim Speerwerfen de» Görlttzer Sportverein» wurde der 18 Jahre alte Kaufmann Wittig von einem Speer, der von einem Kol legen geworfen worden war, so unglücklich getroffen, daß er ihm in den Hal» ging und die Luftröhre sowie den Halswirbel verletzte. Der Verunglückte mußte vom Platze getragen werden. Am 1. April ist er seinen Ver letzungen erlegen, nachdem er noch kurz vor seinem Tode zu Protokoll gegeben hatte, daß bem Kollegen keine Schuld an dem Unfall betzumessen war. * Reue Schandtat der WahlrechtSwetder. Anhänge rinnen des Frauenstimmrechts versuchten gestern früh die Belmontkirche im Westen von Glasgow in die Luft zu sprengen. ES erfolgten drei Explosionen, durch die jedoch nur die Tür und die Türschwelle beschädigt wurden. * Eine Erweiterung der Aranenrechte in Rußland hat die Durchsicht de» Gesetzprojekts über die neuen Etat» der Zottdepartement« gezetttgt. E« wurden den dort angestellten Frauen, di« die Funktionen eine» Be amten der achten Rangklasse «»»füllen, alle Rechte eine» Staatsbeamten zuerkannt mit Ausnahme jener auf Titel und Orden. * Zum Untergang der Reufundland. Am Freitag wurde, nach einer Meldung au» St. John, ein amtlicher Bericht veröffentlicht, demzufolge die Gesamtzahl der Toten bet dem Unglück, da» die Besatzung de» Dampfer» Neufundland betroffen hat, S4 beträgt, und die der Ueberlebenden 37, die schrecklich durch den Frost gelit ten haben. Der Dampfer Benaventuta, mit den meisten Toten und 85 Ueberlebenden an Bord, war am Freitag früh fällig. Bon dem South-Troß hat man bisher noch nicht» gehört. * Vulkanausbruch in der Krim. Au» Simferopol wird gemeldet: Fünfzig Werst von Th«qdosia ist ein erloschener Vulkan wieder in Tätigkeit getreten. Dor Aus bruch war so stark, daß das Land in weitem Umkreise bm- nen einer halben Stunde von Lava bedeckt war. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Da» in der Nähe gelegene Dorf Djavtobe, da» gefährdet schien, blieb verschont, da der Lavastrom sich in entgegengesetzter Richtung fänen Weg bahnte. > (Schluß de» redaktionellen Teil««.) Jede verständige Mutter gibt ihren Kindern Kathreiners Malzkaffee. Kathreiners Malzkaffee erhält di« Kinder ftisch und kräftig und macht dm Kleinen die Milch schmackhaft. Tausende von Ärzten empfehlen ihn. strählt sie wiie ein Heiligenschein, alles, was sie sagt und tut, ist hinreißend, und wenn sie gar nichts sagt und tut, ist sie womöglich noch hinreißender. Kürz, sie ist ein Wun der der Schöpfung, das man gesehen haben muß. um zu begreifen, wiie groß es ist. der Welt, sein« Miene drückt dabei nicht die gelingst« Er regung au», und bett den Letzten Motten reichte er Frau Langham seinen Teller und Lat um grüne Erbsen. Die Dam« reicht« ihm den Teller lachend Drück und sagte: Sie find wohl verliebt, Harry? Ich habe Sie noch nie so begeistert von einem Mädchen reden hören. Der Redakteur erhob die Micke von seinen Erbsen und sah erst Frau Langham, dann ihre Tochter ruhig und ernst an. Nie? Ach sollte doch meinen, Sie mühten sich der Zeit erinnern, da ich Liebeshymnen zu singen pflegt«. Doch di« Zeiten sind vorüber. Gin geplagter Zefftungsmensch wie ich hat mit der Lyrik nichts mehr zu tun. Sie könnten übrigen» nichts Besseres tun, Langham, al» sich in eine der Enkelinnenzu verlieben, meinte Herr Becker, jede kriegt anderthalb Millionen .Mit, so viel wirft der Phönix Nicht ab. Außerdem ist jeder Mann über dreißig seinem Batevlande schuldig zu heiraten. Herr Becker war «>tn angehender Merziger und erst seit sechs Wochen verheiratet. Ich möchte nur wissen, brummte Overbeck, warum die Männer, die sich von den Weibern haben sängen lasten, immer noch andere nachziehen möchten. Und Äe, fuhr Herr Becker fort, ohne sich durch Lang- Ham« Schweigen entmutigen zu lasten, der bst der Alten sowieso einen Stein im Brett hat, Ei« könnten gewiß leicht ankommen. Bitt«, fuhr Langham auf, nennen Sie Frau Osborn nicht die Alte, sie liebt da« nicht und ich auch nicht. Wann ist denn dl« Gesellschaft? Uebermorgen? Wer hat «ine Einladung? fragte Fred. E» stellt« sich heran«, dost nur Frau Langham und TM» al« verwandte de» Redakteur» Karten erhalten hat ten. Dieser selbst al» erklärter Hausfreund, bedurft« keiner offiziellen Einladung, und die übrigen Pensionäre gehörten nicht tn Fra« veborn» Kreis». Wenn ich nur auch ein« Karte hätte, seufzt« Fred, früher lud sie mich immer «in, aber sie wird wohl gar nicht wissen, daß ich hier bin. Na, ich glaube, ich kann'» wagen, dich auch ohne Ein ladung mitzunehmen, sagte Langham. vom Tisch aufstehend. E, ist zwar eigentlich grausam, dein entzündbare» Herz Marie Dauville» Reizen zu nahe zu bringen, denn du wirst sicher Feuer fangen. Die Herren fetzten sich mit ihren Zigarren auf di» Terrasse, und die Damen flatterten im Gatten stimher.^ Frau Selben, in einem blaßblaum Kleide, von dem sich ihr zart«r Teint vorteilhaft abhob, setzte sich auf Sin Nied riges Taburett, fast zu Langham» Füßen. Ist sie wirklich so sOr schön, Harry? fragte sie. Langham blickt« sie an: Wie gut dir da» Kl«id steht, Totty, du solltest immer Blau oder Weiß tragen. Ach da» alte Ding, ich habe es schon «in« halb« Ewigkeit, sagte st«, unter seinem Blick errötend. Ein« halbe Ewigkeit, wie lange ist denn da»? Ich bekam e» vorigen Sommer. Langham lachte: Und da» nennt sie ein« halbe Ewig- kett! Was wirst du denn zu Frau Osborn» Gesellschaft anztthen? Nasa, erwiderte sie, ein ganz reizende» Blaßrofa, mein Perlenkallier sieht entzückend dazu aus. Sie legt« ihre ringgeschmilckstn weißen Hände auf feine Knie und blickt« lächelnd zu ihm auf. Wirft du tanzen, Henry? Du tust es jetzt so selten. Und doch konnten wir es «inst so gut zusammen. Nun, morgen abend werd« ich dir zuliebe meine chronische Faul- heit überwinden und tamen wie «inst. Frau Seiden» Herz klopfte hoch und sie zog plötzlich ihre Hände fort. Wie einst! Ob alle» wicher so stimmen würde? Damals hatte sie feine treue Liebe nicht zu «Mr digen gewußt, jetzt würde sie ihr halbe» Leben Harum geben, wenn sie sie -uvückgewinnen könnte. Langham schien sich der Wirkung seiner Worte gar nicht bewußt, er rauchte ruhig «etter. Aber, da« all»» ist kein» Antwort auf meine Fruge, begann Frau Dova nach einer Pause, stv« Mir nur, ist dem Fräulein Marie wirkvtch so außerordentlich Mn? Sie ist das schönste Mädchen, das ich je 'in Meinem Leben gesehen, war sein« durchaus nicht schmeichelnde Ant wort. Ei, biß sich auf die Lippen, denn Frau Becker, di« «Lett nähergetreten war, hatte Langhams Warte gehört und lächelt« spöttisch. Ist st« blond oder brünett? Blond natürlich, du weißt doch, daß ich von jeher nm Blondinen bewundert habe. Haben Sie denn überhaupt jemals «in« Dame ver ehrt, Herr Langham? fragte Frau Becker. Zeige ich nicht stets auf« deutlichste meine Verehrung für di« Damen dieses Hauses? Pah, Unsinn, darum handelt sich e» nicht. Ich will wissen, ob Sie in Ihrer Jugend jemals wirklich geliebt haben. Ich glaube, Sie haben Fischblut und können über haupt nicht lieben. Es ist halb acht und ich mutz Fräulein Krqstin« b«> grüßen. Totty, du hast mich ja in meiner Jugend ge kannt, erzähle Frau Becker, wie ich damals en» blonde Schönheit geliebt: ich habe jetzt keine Zett, Guten Abend, meine Damen. Bet diesen Morten ging er auf Fred gu, der am anderen Ende der Veranda mit Polly spielte. , Gehst du mit zu Fräulein Kvasting? Sie wird Mm müde fein, aber einen Augenblick möchte ich sie doch sehen und sprechen. , «Fred willigte ein, und beide schlenderten zum Gattentor hinaus. . , Gin glücklicher Mensch, dieser Langham, bemerkt« Herr Becker, ihm nachsehend, er heiratet sicher «ine von den Fran- -ösinnen und wird Millionär. Dann kann er Ihnen den Phönix übergeben, Overbeck. Ich -ab« H«rrn Langham vochtn gefragt, fiel fein« Frau «tn, ob er schon einmal geliebt habe, und « hat mich an Frau S«lden gewiesen. Und Frau Seiden? Sagst gar nicht», und das ich verdächtig. Ich sang» an zu glauben, dcktz sie »inst sttn» Flamme war. (Fortsetzung folgt.)