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Rtesenvögel -tute auf raum Kundert -erabgemindert, und ein doren, ihrem Ho KoNdorei wird von den Museen mit rund 800 Mark bezahlt, di« Eintragungen - Mecken, haben, und daß diese weit schliche Zunge sind. Neun Tage im Kondornest. An der Felswand gefangen. — Ein SP regelet für 500 Mark. — Der reitende LoveSfPrung. — Ändta ner im Dauerranfch. Zur Frage des neuen fächstfchen KandesbifchofS. Die ostsächstschen nationalsozialistischen Pfarrer haben sich am Donnerstag, den 2V. Juni, unter Vorsitz des kirch lichen Ikreisfachberaters der NSDAP-, des Pfarrers Schneider, Bautzen, zu einer ostsächsischen Arbeitsgemein schaft der nationalsozialistischen Pfarrer zusammengeschlos- fen. von ihrer ersten Tagung haben sie an den Herrn Reichs statthalter Mutschmann und an da» Cv.-lutb. Lan- beskonststortum folgende» Telegramm geschickt: Au« unserer gewiffeaSMäßigen Verpflichtung kür Kirche und Volk fordern wlr auch nach erfolgter Auflösung der kirchlichen Körperschaften die sofortige Einsetzung de» Vfarree» Loch. Dresden, zum kommissarischen eandeodischos» >g«ndi ständig» Prüfung, st vor einer gewaltigen Aufgabe. Mer neuer Kompositionen vorliegr »deutsche au, der ganzen Welt, Ame- ' Inien, Holland und Afrika au» allen Tauen Instinkt oder Erfahrung, aber n cht um wirkliches Denken handle. Demgegenüber stehen d e teilweise' verblüffenden Ergebnisse, die man auf zahlrechen zoologischen Unter suchungsstationen, hauptsächlich in den Tropen, erzielt hat. Ber der Stellung von psychotechnischen Aufgaben, welche die Tiere zu lösen hatten, kommt es immer wieder darauf an, eine Grenze zwischen erfahrungsmäßigem Lernen und Den ken, nämlich dem gedanklichen Ersoffen von Zusammenhän gen, zu ziehen. Einem süßmäuligen und zuckergierigen Papagei wurden gezuckerte Heidelbeeren gereicht, obwohl er Heidelbeeren nicht fressen Mochte. Er lernte schließlich, daß er seinen ge liebten Zucker Nicht anders als nur zusammen mit den Hei delbeeren bekam, und auch nur dann, wenn er diese fraß. Was machte er- Er nahm die gezuckerten Heidelbeeren lang sam und bedächtig, steckte die Beeren unter die Zunge und spuckte sie in einem unbeobachteten Augenblick heimlich wie der au». Ein besonderes Kapitel ist der Umgang von Tieren mit Werkzeugen, bei dem man sich vor Augen halten sollte, daß der Mensch Jahrtausend» gebraucht hat, um die einfachsten Werkzeuge zu erfinden und anwenden zu lernen. In einer Affenstation hatten die Tiere, wahrscheinlich nach dem Vor bild des Wärters, aus einem großen, ihnen in die Hand ge gebenen Schlüsselbund den richtigen Schlüssel herauszufin den. Das Schwierige für den Affen war die jedesmalige Erkenntnis beim Probieren^ Dieser Schlüssel paßt nicht, die Tür geht nicht auf, wenn ich versuche, ihn herumzudrehen. Einige Affen haben es auch verstanden, mit einem Stemmeisen den Bretterkäfig, in den man sie eingeschlüffen hatte, aufzubrechen. Dazu gehörte, wenn die Affen diesen Vorgang nicht einfach nachahmten — und sie hatten ihn noch nie gesehen — di« Erkenntnis votn Wesen des Hebel» und der vervielfachten Kraftwirkung bei seiner Anwendung. Demgegenüber scheint es kaum der Rede wert, daß Affen ohne, weiteres mit dem Prinzip d«s verlängerten Arms ver traut sind und sich eines Stockes bedienen, um eint weitab liegende Banane in den Käfig zu böleN. Lei Elefanten in einem Zirkus hat man zufällig be obachtet, wie ein Tier einen herumltegenden Schrauben schlüssel ergriff, damit die Kettenschraube aufdrehte, durch welche es an einem Fuß gefesselt war, und danach den Schlussel an seine Genossen zu gleichem Gebrauch weitergab. Erwähnt sei auch noch die erstaunliche Geschicklichkeit von Ar- beitseltfanten in Indien, die bti der Ausrodung von Urwald und Dschungel wertvolle Dienste leisten. Sie schieben selbständig die Loren auf den Feldbahnen, rangieren und stellen die Weichen. Das Ausroden geht bei ihnen sehr schnell vor sich. Sie reißen die Bäume mit dem Rüffel aus, packen sie dann am Schwerpunkt und tragen sie fort. Man mag über derartige Beispiele urteilen wie man will, über das eine wird man jedenfalls nicht Hinwegkommen, daß selbst durch Denken ein Tier noch keine Menschenähnlich, keit erlangt. Außerdem kommt kein Tier über ganz primi- Gtadt. Er hört« da» Donnern d«r Wagen:«» wttitz« tmttwr lauter, und schließlich wachte Martin»z aus. Die ganze Schlucht war von dem Doniwm erfüllt. Erst langsam begriff der. Mexikaner: Ein Geotltt«r Mutzt« weiter oben im Gebirge niedergegangen sein, und nun war au» dem trockenen glutzbett «In mehr al» -ihn Meter tiefer Strom geworden, der die ungeheuren waffermsnaen »in«» der seltenen ntkderkattfornischen Wolkenbruch« reißend zu Tal führte. Es schien fast ein Wunder. Denn dort unter» im Fluß winkte noch einmal ein« Rettungsmöglichkttt. Marti nez rafft« sich auf, stand am Abgrund, ließ sich hinunter» fallen, den Kopf voran. Die oorgestreckteN Händ« milderten d«n Aufprall nach einem Sturz von vi»rzig^M»tern. Das Wasser ritz Marti nez mit sich. E» trug ihn zum Kamm ein«r Well« hinaus und taucht« ihn wieder unter. Er glaubt, schon ertrink«» zu müssen, als die Schlucht «in Knie macht«, wo hohe Ge- röllmaffen am Fuß der Felswand ang«schw«mmt waren. Da» Wasser warf den Mexikaner dagegen. Er könnt« sich mit den Händen an einem Block festklammern, lag Minuten erschöpft, den Körper noch im Strom, zog sich dann lang sam aus dem Wasser. Dann taucht« er die Hand in d«N Wildfluß. Er glaubte, den seligsten Augenblick leme» gan zen Dasein» zu erleben. Nach Stunden konnte sich Martin«z westerschleppen. Das Wasser war rasch wieder gesunken. Er strauchelt« am Rand des Flusses dahin. Und dann schlug plötzlich ein Ruf an seine Ohren, auf den er neun Tage umsonst gewartet hatte: „Jossl" Freunde, Bekannte suchten ihn. Es dauerte ein paar Tage, bis Martinez sich erholt hatte. Er erfuhr nun, daß der alte Indianer tatsächlich erst am neunten Tage seinen Dauerrausch ausgeschlafen und sich auf seine Verabredung mit dem Mexikaner besonnen hatte. Er war spornstreichs nach San Rosalia gelaufen, um dort zu erfahren, daß man Martinez vermißte. Er übernahm die Führung Man fand den ausgebrannten Kraftwagen, der zweifellos durch Fehlzündung selbst die Ursache zum Brand gewesen war, sah den leeren Felsvorsprung. So schien die Rettung zu spät zu kommen. Doch die Freunde woll ten wenigstens die zerschmetterten Glieder des Mexikaner» retten, stiegen in die Schlucht hinab u. glaubten an ein Wun der, als sie Martinez im Geröll de» Flußbett«» dahinstrau- cheln sahen. Bon G. w « nd Nted«rtaNforni«n» die parallel zum mittrlamerikanischen Aistland oerlaufend», schmal« und gebirgige Halbinsel, «ar noch vor M»m Halden Jahrhundert von Tausenden von Kon- doren öevöttttk. Rücksichtslose Verfolgung hat die Zahl der Riesenvögel -«ule auf kaum Kundert he" ' ' ' ' Kondor«! wird von.... —..... Josö Martin«-, der dem Naturhistorischen Museum der Hauptstadt seine« Heimatland-q lch"n StÜa aeflefert hatt«, sah chwsTagio übirder tirfsingeschnit- tenes San Ltmoteo-Schlucht «in Kondorpaar kreisen D!« Bögtt, «ine langgesuchte Btute für dir Kamera des Mexika ner», mußten in den Felswänden d«S Canons horsten. Mar tinez versprach einem alten Indianer eine Belohnung von zehn Mark, wenn er den Kondorhorst entdecken würde. Di« Rothaut fand sich ein paar Tage später ein. Sie hattt das Nefk ermittelt und gleichzeitig festäestellt, daß man mit dem Kraftwagen den Rand des IM Meter tief eistgs- schnsttenen Canon» oberhalb d«» Horstes erreichen konnte. Martinez überzeugt« sich bald selbst von der Richtigkeit dieser Behauptung Er stand n-ben dem Indian«'- n»m gründ und sich etwa SO Meter senkrecht Unter sich auf einem »«inen Felsvorsprung di« Behausung der Vögel. Zwanzig Schritt vom Rand« der Schlucht entf«rnl erhob sich sink'einer Baum, stark genug, uyt ein Seil ür tragen, an dem Marti nez sich hinablassen wollte. Im Nest selbst lag ein Ei, ein« B«ute, dt« dtr Mexikaner nicht «r-offt hatte. Er wollt« nun am Nächsten Tag mit dem Indianer und einem Seil im - Kraftwagen wiederkommen und zum Horst hinuntergleiten. In seiner Freud« g<ch Martinez dem Indianer sofort die Belohnung. AM nächsten Morgen — der Mexikaner versäumte In San Rosalsa, seinem Wohnort, da» Ziel seiner Fahrt anzu geben b«dasterte Martinez dt« voreilige Auszahlung der Prämie. Denn erfand den Indianer in dessen Hütte sinn los betrunken liegen. Neben dem Alten stand noch ein halb voller Krug mit Schnaps. Martinez wollt« in seiner Unge duld nicht watttn, bis der Indianer seinen Rausch aus- fchlwfj Ur» fuhr allek» auf sem Abenteuer aus. i Er war froh, als er mit seinem Wagen den Rand der Schlucht nach Stunden erreicht hatte, denn der Motor schien nicht in Ordnung zu sein, und die Zündung arbeitet« unregelmäßig. Martinez legte das Seil um den Baum stamm, steckte di« Pistole in die Tasch«, hängte sich die Ka- mepa um die Schulter und ließ sich in dis Schlucht hinab. Ein Schuh in» Blau« verscheucht« da» Kondorpaar. Dann stand »er Mxikaner auf dem schmalen Felsvorsprung. Unter ihm fiel die Wand noch einmal fünzig Meter tief senkrecht in das ausgetrocknete Flußbett der Schlucht ab. Mit einem Blick überzeugte sich Martinez davon, daß der Fels nirgends auch nur di« geringste Abstiegsmöglichkeit bot. So würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als das Seil herabfallen zu lassen, es Über den Felsvorsprung zu legen und sich daran abzuseilen. Der Mexikaner wandte sich dem Nest zu. Ec machte ver schiedene Aufnahmen davon. Die Kondore störten ihn da bei Nicht. Doch plötzlich setzte für einen Augenblick sein Puls schlag aus. Er hatte in die Höhe geblickt Und sah dort über dem Rand der Schlucht Funken sprühen: Das Gestrüpp dort oben mußte in Brand stehen. Sein Wagen war ver loren, der Tank explodiert, denn sine dicke Rauchwolke puffte Über dir Schlucht hinweg. Und da» Seil? Martinez erkannt« die Gefahr, wollte nach dem Seil greisen. Doch im gleichen Augenblick stürzte es hercw und versengt« ihm im rasenden Fall di« Hand, die es Nicht aufzuhalten vermochte Die Lage de» Mexikaners war fast hoffnungslos. Nie mand außer dem sinnlos betrunkenen Indianer wußte, wo er sich befand. Die Rothaut aber kam nicht eher zur Ver nunft, bis sie nicht den letzten Tropfen Schnaps die Gurgel hinadgtjagt und den neuen Rausch ausgeschlafen hatte. Darüber konnten Tage vergehen. Ein Klettern an der Felswand war unmöglich. Hunger und Durst mußten das End« herbeiführen. In di« Schlucht kam ni« «in Mensch. Seine Qual durch einen Sprung in die Tiefe abzukürzen, verbot Martin«- s«in Glauben Er wollt« aber di« Hoffnung nicht aufgeben. Den er sten Tag verbracht« er damit, di« Riesenvögel immer wieder zu verscheuchen. Am zweiten Tag strichen sie ab, um nicht wieder zu kommen. Martinez schichtete am Rand de» Fels- - vorspruna, ein paar Steine, di« er neben dem Nest fand, zu einer klemen Mauer auf, di« ihm vor dem HerabtallkN im Schlaf »«wahren sollte. Dann legte er sich auf dem harten Bett nieder. Was sollte er anders tun, als den Hunger und Durst verschlafen? Am viert«» Tag wutd« d«r Schmerz in den leeren Ein- geweiden unerträglich. Vor dem Mexikaner lag das Kon dorei. Er hatte sich bisher gescheut, es anzuruhren, doch jetzt wollt« er «» essen, «inerlti in welchem Zustand es sich byand. Er zündete »in Feu«r an, das er mit den Zweigen nährt«, aus dem das Kondornest bestand, erhitzt« darin eine Steinplatte und schlug da» Ei darauf Es schien noch frisch zu sein und war genießbar. Da» Essen selbst wurde kür lsie ausgedLrrte Kchle zur Qual. „Gin teures Frühstück!" mußte „Martinez denken. Jede» Museum kattr ihm für das Ei 500 Mark gezahlt. Da» Ei stärkt« den Mexikaner ein wenig. Doch am fünften Tag gab er alle Hoffnung auf Rettung auf. Er bewarb um b«n Hrrnprrw des Reichskanzler» Adolf Hit- irr, dir AMana vchttemder tn BÄin ausaetrag«, wird. Der unter Vvrsttz von Swat»kap«llmeist«r Kurt S riegler von der Staat»ov»r Dresden tagende ständig» Prüfungs ausschuß dervMPB. steht vor ,' ' " da ein« Fülle wertvollster und sich sogar Auilond»deutsch« . rika, YkUnL, Portugal, Rumänien, Hol neben de» rvichsdeukschen Komponisten Der Vorstand der DMPL. hat den Nennungs schluß für den Vottsliidir-Komponisten-Wettbewerh aus 30 Juli, für den Dalzerkomponisten-Wettd«werb auf den S. August festgelegt. All« Anfragen sind an di« künstttrisch« Leitung d«r LMPB. Dresden, Zinzendorffstraß« 2l», zu richten. -Caspari. wollte wenigstens versuchen, der Nachwelt zu hinterlassen, wie er geendet hatte. So machte er Eintragungen in sein Notizbuch, schilderte fein unglückliches Abenteuer, beschrieb di« wissenschaftlichen Beobachtungen die er an den Kon-- hatte doren, ihrem Horst und dem Ei gemacht hatte. Er wollte die Eintragungen bis -UM letzte» Augenblick fortsetzen. Zwei weiter« Tage vergingen halb im Schlafen, halb in gedankenlosem Stieren. Dann glaubte Martinez am ach ten Tage, di« Zeit sei gekommen, um sich zum letzten Schlaf !inzulegen. Seine Glieder waren wie Blei, seine Zunge lag dick geschwollen im Mund«, die Lippen waren aufgesprun gen. Er band sein Notizbuch tn sein Halstuch, beschwerte es mit einigen Steinen und ließ es in di« Tiefe fallen. Irgend iemand würde es vielleicht einmal finden und dafür sorgen, daß feine Knochen ein christliches Begräbnis fanden. — Martinez legte sich wieder nieder und schlief ein. Er träumte. Er stand auf dem Bahnhof, das Kondor ti unter dem Arm, und wartet« auf den Zug nach Mexiko- Psychotechnik für Tiere. Ein raffinierter Papagei. — Der Affe als Türschließer. — Elefanten roden einen Wald. — Der Fuß als Geschmacksorgan. Von Dr. Herbert Ralph Taust. Bei der Anwendung der Methoden moderner Psycho- z technik auf die Erforschung ' des Tierlebens, wie sie neuer dings von zahlreichen Wissenschaftlern und Forschern vor genommen wirb, muß man ^wei grundlegende Untersu- chungsgebiete unterscheiden. Bei höheren Lebewesen, wie den Säugetieren, vermag man mit psychotechnischen Mitteln der Intelligenz und den ähnlichen Vorgängen im Gehirn nachzuspüren, bet niederen Lebewesen, wie z. B. den Insek ten, versucht man tn ihre Welt, in die Funkiionen und die Wirkungsart ihrer Sinne, einzudrtngen. Seit vielen Jahr zehnten schon befassen sich die Zoologen und Naturforscher Mit der Frage, ob es im tierischen Gehirn — soweit eins vor handen ist — überhaupt «in«n wirklichen Denkvorgang gibt, lieber diese Frage herrscht in der Wissenschaft noch heute er bitterter Streit, weil es ja schon sehr schwierig ist, abzugren zen, welche Regungen noch auf «in wirkliches Denken zurück- ' :zahl bet Wissenschaftler neigt zwar daß es ich immer nur um Trieb, l, aber n cht um wirkliches Denken stehen de teilweise'verblüffenden s zahlrechen zoologischen sinter- achlich in den Tropen, erzielt hat. tioe Denkprozesse, deren schon ganz kleine Kinder Mia sind, hinaus. Immerhin ist aber das Begreifen «ine» Prinzips oder eines Zusammenhangs auf Grund einer Erfahrungs kette der Anfang wirklichen Denkens. Soweit es sich um Tiere höherer Art handelt, ist, und das muß betont werden, eine Verständigungsmöglichkeit für den Menschen gegeben. Wäre das nicht der Fall, so könnte» Tiere nicht dressiert werden. Wenngleich die Tiere unsere Sprache nicht verstehen, so wissen sie doch unsere Mimik, un sere Bewegungen und den Tonfall unserer Stimm« zu deu ten. Besonders bei Haustieren kann man in einem gewißen Umfang mit den Tieren sprechen. All das fällt weg, wenn e- sich um niedere Lebewesen wie z. B. die Insekte» handelt. Abgesehen von den äußeren Lebensformen weiß man von ihnen noch herzlich wenig, insbesondere von der funktionellen Organisation ihres Lebens und der Tätigkeit ihrer Sinne. Wir wissen zwar, daß die Flieg« ein Facettenauge besitzt, und könne» uns theoretisch vorstellen, wie das von ihr ge sehene Bild ihrer Umwelt sich aus einer großen Zahl von Einzelbildchen zu einem groben, gerasterten Gesamtbild zu- sammensetzt. Wie es aber beispielsweise um das Unterschei dungsvermögen für Farben und Formen bei den Insekten bestellt ist, läßt sich auf Grund anatomischer und Mikrosko pischer Untersuchungen nicht mit Bestimmtheit sagen. Hier greift nun die Psychotechnik für Insekten ein, die in ihren Versuchen so außerordentlich einfach Und doch so überaus aufschlußreich ist. Auch von ihnen sollen Nur ganz wenige Beispiele herausgegriffen werden. Zuvor sei her- oorgehoben, daß es «ine Verständigung zwischen Mensch und Insekt nicht gibt. Auch eine Insektendrefsur gibt es nicht, wie Man vielleicht bei dem Gedanken an den „Flohzirkus vermuten sollte. Bei dem einen Versuch, von Mathilde Hertz berichtet, wurden auf weißen Grund schwarze, ausgeschnittene Figu ren gelegt und nur auf einer wurden die Fliegen gefüttert. Ließ man die Insekten ihren ihnen allmählich bekannten Nahrungsplatz anfliegen, so mußte man beobachten, daß sie ein Kreuz und ein Quadrat wohl unterscheiden konnten und sogleich zu ihrem Futter auf dem Quadrat eilten. Dagegen verwechselten sie das Quadrat regelmäßig mit einem Kreis und anderen „geschlossenen" Figuren. Daraus konnte man ohne weiteres den Schluß ziehen, daß die Fliegen gar kein bis ins einzelne gehendes Unterscheidungsvermögen besitz«», sondern bestenfalls geschlossene Figuren von gegliederten unterscheiden. Diese Beobachtung bestätigt die theoretische Ansicht, daß mit dem Facettenauge kein deutsches Bild ge sehen werden kann. In ähnlicher Weise gestalten sich dir Versuch« zur Ermittlung der Farbsichtigkeit von Insekten. Von einem Versuch mit Bienen berichtet E. Opfing«r, der sich mit dem Verhältnis zwischen Orientierungssinn und Gesicht dieser Insekten befaßt. Auch hier fütterte man di« Bienen mit süßer Nahrung auf ganz bestimmten Figur«». Waren sie satt, so erhoben sie sich, schwirrten einige Mat« über der Stelle herum und flogen dann fort. Der Mechanis mus des Orientierungssinns arbeitete also. Bei der Rück kehr suchten sie. auch wenn die Figuren vertauscht waren, erst den alten Platz auf. Nachdem sie di« Veränderung bemerkt Hütten, versuchten sie mit dem Auge ihr altgewohn tes Fütterungskreuz zu entdecken. Eine ganz eigenartige Beobachtung könnt, matt übri- ,ens bei solchen psqchdtechnischen Versuchen an einer Schmet- erllngsart, nämlich den Aomiralrsaltern, machet:. Dtts« treckten, sowie sie mit dem Fuß eine Zuckerlösung berührtet, ofort den Rüffel aus und schlürften gierig. Bei gewöhn- ichem Wasser und auch bei anderen, etwas klebrigen Lä ,en taten sie das nicht, wohl aber bei so dünnen ösungen, daß selbst eine vielfache Verstärkung von iK ziemlich empfindlichen menschlichen Zunge nicht n chmeckt wird. Ein« Untersuchung bestätigt« die Ansi sie Admiralsfalter richtige Geschmacksorgan« an de» gewissermaßen zum Vorschi empfindlicher al« die mens«