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""7 I« '0N merkt, gekreuzte SchlMettraar'findet, is Zeichen des Bistums. Interessant war str i. Sie ist als Kapelle eingerichtet, in der frü- chatten wurden. Das kleine Museüm Se» tternttldungen, V,, — grauen und Mädchen ausgewiesm «erden, grauen und Mädchen hätten da« Rauchen zu unterlassen. In denpar- teiamtlich anerkannten Lokalen und allen nationalen East« ftStten sollen Plakate aufgehängt werden, die da« -tauchen und das Gejchminktsein der Frauen veMeten. Lrimmllschau, 30. Juni. Sprung «an der vrßcke, von der Bismarck-rück«, an der vor noch nicht langer Zett ein junger Mann den Freitod suchte, sprang ein 16jähriges Wetter?" beachten. Mr haben un» daran gewöhnt,,ernst haft unsere Unternehmungen, Reisen, Ausflüge,. Feste von der Wettervoraussage abhängig zu machen.>»ir lind auch ' c gutmvttgen Wissenschaftler (oder lktionen?) gekommen, die der Menschhett nicht die Freude am Weekend, am Nereinsaus- ten sstW»»- .cheiter bis b«: ietzungen in da« Krankenhaus eingeliefert. Der Grund zu dem verhängnisvollen Schritt ist wever in beruflichen, noch in persönlichen Mißhelligkeiten zu suchen. "-'-"7 " ' ten. Der »iaentNch, Akt hegluut mtt her Daus, von vier Ktndem nationalsozialistischer Parteigenosse», und im An schluß daran findet di« Tragung der Hochzeitspaare statt. Am Nachmittag wird «ine groß« gem«insam« Trauungsfeier in einem Lok« im Berliner Osten abg,hatten werden. Zu dieser Feier, di» Konzerte und künst*^^ " " Art umrahme» Norden, sind bereit« Einlaßkarten ausgegeben worden. — ro Sah« b»1«d«rf«lb«a -in»«. Ein seltene« Jubi läum könnte «bl achtzigsHriger Backer d«r holländisch«» Stadt Aslsmeer feiern. Schon mit zehn Jahren war er bei einer Blumm-andluna al« Laufbursche angestellt. Später wurde er Dächer und erledigte auch nebenbei klein« Kontorarbetten. Ä, diesem Jahre feiert« er leb, siebzig- jährwe« Jubiläum, rva, die Firma zum Anlaß nahm, ihn mit besonderen Ehrungen zu bedenken. Der alle Man», der alle Erfolg« und FehtsOSge seiner Finna miterlebt hat, ist mit seinen achtzig Jahren noch sehr rüstig und al» Fak totum bei allen Angestellten beliebt, so daß die Firma ihn auf seinen Wunsch noch nicht pensioniert hat. werbevberlehrer Wetzig, di« Lehrer Lusche und Fischer und der Parteisekretär Hennig. YM«au, SO. Juni. Bürgermeister Gröger tritt zurück. Nach etner Mitteilung Lat Bürgermeister Gräser, der seit dem 22. April beurlaubt ist, da» Amt al, Bürgermeister freiwillig medergelegt. Da auch Stadtrat Lr. Moeser und Stadtrat Erfurt nicht mehr im Dienste sind und beide wahr- cheinkich nicht wieder in« Rathaus zurückkehren werden, ind jetzt all« drei besoldeten Ratsstellen unbesetzt. Minde- ten« eine dieser Stellen wird eingezogen werden. Ueber die Neubesetzung wenigstens der Bürgermeisterstell« dürfte die Entscheidung nun bald fallen. LlchtnMu-Lallnberg, 80. Juni. Zu dem Aamilleu- drama in Neuschäuburg. Im HWgen Be-irkrkrankenhaus ist die Frau Emma Schettler aus Neuschönburg, die, wie ge meldet, am Dienstag früh von ihrem Ehemann mit einer Axt schwer verletzt worden war, ihren Verletzungen erlegen. Der Täter hat sich bekanntlich nach der Tat m «mem Teiche ertränkt. Siegmar, bv. Juni. Verkehrruufall mik Todesfolge. Sestern mittag wurde auf der Rosmarinstraße die SS Jahre alle Führerin eines Milchwagens au« Stelzendorf durch «inen Möbelwagen überfahren und tödlich verletzt. Lhemnitz, 30. Juni. Die Volkszählung vom 16. d. M. hat für Chemnitz eine Einwohnerzahl von 348419 ergeben. Im Jahre 1SS1 hatte Chemnitz die Höchstzahl von 360 650 Einwohnern. Chemnitz, 30. Juni. Segen Skrumpflndustrle. In der Sitz», delskammer Kemnitz, die der niste in der Strumpfindustrie könnt, daß in c " "" 7 ten bei der Kammer errichtet . Ole „Wettermacher". Wie -er Meteorologe arhstitet. Bon Erwin Büchner. Es ist ganz selbstverstärchltch für mm, daß wir bei der täglichen Zeitungslevüre auch die Rubrik: „Wie wird da» Wetter?" beachten. hast unsere Unternehmungen, Reisen, Sui der Wettervoraussage abhängig zu machen schon hinter die Schliche der gutmütigen Wi der wohlmeinenden Redaktionen' Menschheit nicht die Freude am ! flug, am Leben ganz allgemein, verderben Mllen uyd ihr an sich ungünstige Wetterprognose in stißem - gen und schwere. Hagelwetter hinter ,Hi schauern" verstecken. Wir wiflen längst, -- wölkt" einen durchweg bedeckten Himmel bi die für „gegen Abend" angekündigte „Auf erst spät in der Nächt, wenn keiner mehr em einzutreten pflegt. Und wenn für «jnen herrlich«» ren katten Wintertag die Voraussage läutet: „Um Mmag « wärmer", so ist das rettungslose« Tauwetter. Aüch was man von d«r Notiz: „Für die Jahreszeit etwa« zu kalt", hatten muß, lehrt uns dieser Sommer wieder. Nun, das sind Wettervoraussagen für gewöhnliche Sterb'- liche; was die wissenschaftliche Wetterforsthung — ohne be- schönigende Berkleidüng — bedeutet, wUen wir vor Mm aus der Fliegerei, die ohne zuverlässige Wetterprognosen praktisch unmöglich wäre. Wie kommen nuw Re'Wetter propheten zu ihrer Weisheit? ' Neben den allgemeinen Regel» und physikalischen < setzen, die in der Meteorologie Anwendung finden; sinst die täglich all« aller Well eingehenden Wettermeldung ., die verarveitet und überprüft werden. Um 8 UHr morgens, mitteleuropäische Zelt, stehen die Beobachter von eüvq tzyü meteorologischen Stationen Europa», Noroafrika« und Klein asiens auf ihrem Postens Zur gleichen Zeit mache» die^üf hoher See befindlichen Schiffe ihre Beobachtungen. Wäs die abgelesenen Instrumente über Wind und Welkru besagen wird in einem chiffrierten Teletzrämm^z ' , und der Sammelstelle eines jeden Landes g< kt oder°W- drahtet. Di« deutsche Seewarte inHamburg istWse Sam« melsteve für Deutschland, - Die Sammelstelle ihrersetts se». det zu international vereinbarten Zeiten die SacymelMel- dungen durch eine große Funkstation in die Welt. ' Jede Wetterdienststelle erhält so die gesamten Wetter meldungen. Zusammen mit deck, was die Apparate über die nächste Umgebung sägen, werden die BeobachiMge» in ^verschiedene Karten eingetragen. Luftdruck, .Regenmenge, sss—SS———SSW schen Kloster Lehnin hierher übergeführt worden. Auffallend ist noch, daß man überall das gekreuzte Schlüsselpaar'findet. Es war dies das Zeichen des Bistums. Interessant war für uns die Krypta. Sie ist als Kapelle eingerichtet, in der frü her Gottesdienste abgeyalten wurden. Das kleine Museüm' des Domes brachte für uns eine große „Sehenswürdigkeit", Denn neben einer alten Stickerei, die den Hungertod dar stellte, enthielt es nämlich als alte Reliquie u. a. die Schleu der Davids ll — Neben dem Dom befindet sich die Ritter- akademie. Diese Anstatt stammt aus der Zelt der grotzesl preußischen Könige. Sie wollten nämlich, daß ihre Ländes kinder, besonders der Adel, nicht nur in den alten Sprachen unterrichtet, sondern daß sie vielmehr auch auf das höfische Leben vorbereitet würden. Diese höfische Bildüng sollte den Adligen nun die Einrichtung der Rittevakademie geben. Hier bekamen sie u. a. Unterricht in Französisch, Englisch, im Fechten und im Reiten. Jetzt ist di« Schule in ein Real gymnasium gewandelt. Oben auf dem Dach de» Internats hütete gerade zu unserer Ueberraschung ein Storch sorglich sein Nest. Nach den Besichtigungen werden schnell die Einkäufe fürs Abendbrot erledigt. Und Punkt 6 Uhr geht ey weiter, Wir mästen uns beeilen, wenn wir noch vor Toresschluß dj« Jugendherberge in Potsdam erreichen wollen. Doch diese Fahrt durch die schöne Landschaft der Havelseen ist uns ein herrliches Vergnügen. Das Detter hat sich gebessert, und" an Regen ist jetzt nicht mehr zu denken. Gebessert hat sich aber auch vor allen Dingen die Straße. Glatte, schnur- aerade Asphaltstraße haben wir jetzt vor uns. An manchen Stellen bieten sich uns sogar herrliche Radfahrwege. Heisa! Ist da das Fahren eine Lust! Rasch kommen wir vorwärts, Und freudig grüßen wir bald die Wiege des preußische» Soldatentums, Potsdam Tin Hauptziel unserer Wande rung ist erreicht. Ts dunkelt schon, als wir einfahren. Nach öfterem Erkunden treffen wir dann genau um S Uhr in der Jugendherberge ein. Ein ganzer Gebäudeabschnitt steht uns zur Verfügung: 2 Schlafräume, 2 Tagesräume und Dinge, wovon man nicht spricht! Schnell wird ein kräftiges Abend mahl gekocht, und der Magen kommt zu seinem Recht. Nach allgemeiner Reinigung suchen wir unsere Betten auf. Und bald ist die ganze Meute, müde von der Anstrengung des heutigen Tages und im Vorgeschmack des Genusses, den uns morgen Potsdam mit seinen Sehenswürdigkeiten bieten wird, fest eingeschlafen. Wie tief manche schliefen, beweist die Tatsache, daß sie nicht einmal durch den polternden Sturz eines Kameraden aus dem Oberbette aufgeweckt werden konnten. Mitscherlich. (Fortsetzung folgt.) Neues aus aller Wett. — Eine Mastenkauuag. Am Sonntag findet in der Lazaruskirche imVerliner Osten eine Mastentrauung von etwa fünfzig Paaren statt, die sämtlich der Natio nalsozialistischen Partei angehören, und Deutsch« Christen sind. Es handelt sich fast ausschließlich um älter«, längst standesamtlich getraute Männer und Frauen, die den früher versäumten kirchlichen Akt nunmehr nachzuholen wünschen: Sämtliche Männer werden die braune Uniform tragen. Nach dem Einmarsch der Fahnenabordnungen folgt der Ein zug der Hochzeitspaare, die von dem Pfarrer und den Kir- chenältesten geführt werden. Wahrscheinlich wird eine Ka pelle der Motorsturmstandarte den Einzug mit Musik beglei- - — - Lhemnitz, 30. Juni. Die Volkszählung vom 16. d. M. >l von 348419 ergeben. Höchstzahl von 360 650 . « die Preisschleuderel in der .. jtzuna der Industrie- und Han- mnitz» die der Gestaltung der Preisverhält- -trumpfindustrie galt, gab der Präsident be- allernächster Zeit die verschiedenen Fachschaf kammer errichtet werden würden. Die erst« Aufgabe der Fachschaft für die Arumpfwarenindustrie werde sein, mit aller Entschiedenheit gegen die Preisschleuoerel vor- zugehen, um «ine Gesundung der schwer darniederliegenden sächsischen Strumpfindustrie herbeizuführen. Lhemnitz, 30. Juni. Unter dem verdacht des Versiche rungsbetruges verhaftet. Da» Polizeipräsidium Ehemnitz teilt mit: Im Jahre 1931 ist in Rochlitz ein« Scheune mtt Erntevorräten niedergebrannt. Den Umständen nach lag vorsätzliche Brandstiftung vor; doch konnte der Täter damals nicht ermittelt werden. Unter dem dringenden Verdacht, diese Scheune in Gemeinschaft mit seinem in Riesa wohn haften Bruder zum Zwecke des Versicherungsbetruges vor- sätzüch in Brand gesteckt zu haben, ist am 28. Juni d. I. der damalig« Pächter dieser Scheune, der Landwirt Sch. in Rochlitz vorläufig festgenommen und dem Amtsgericht Roch litz zugeführt worden. Der Bruder des Festgenommenen ist bereits vor einigen Wochen wegen vorsätzlicher Inbrand- setzung seiner Villa in Leisnig ebenfalls festgenommen worden. Lhemnitz, 30. Juni. 350 000 Mark ln Devisen beschlag- qahmt. Dom Hauptzollamt Ehemnitz wird mitgeteilt: Bei der von der Zollverwaltung durchgeführten Kontrolle der nach dem Ausland gerichteten Postsendungen sind in den zum Bezirk des Landesfinanzamtes Leipzig gehörigen Post ämtern Devisen im Gesamtwerte von 350000 Mark be- schlognahmt word«n. Gegen die Absender sind durch -je Staatsanwaltschaften Strafverfahren wegen Devifenver- gehens eingeleitet worden. Lhemnitz, 30. Juni. Dm mit Schminke und Lippen stift! Der Kreisleiter der NSDAP. ChemNitz, Ernst Mutz, und die Frauenschaftskreisleiterin Frau Hanna Schnabel wenden sich mtt einem Aufruf an alle Frauen und Mäd chen, in dem sestgestellt wird, daß in letzter Zeit das Rau chen, Schminken und Anmalen der Lippen unter deutschen Frvüen und Miidchen schr überhand genommen hat. Die naKouastozlalistischen Frauen könnten das nicht mehr still- schweigend mit ansehen und hätten sich entschlossen, hierge gen'Mfs schärfste Front zu machen. Bei allen Parteiver- anstaltungen sollen künftig angemalte und geschminkte Eine Schulwanderung zu Rade durch die Provinz Sachsen nach -er Mark Brandenburg, auLgesührt von der Unterprima der Deutschen Oberschule Bischofswerda, vom 9—14. Juni 1933. , 2. Tag. Fläming—Brandenburg—Potsdam. Nach der Besichtigung der Schloßkirche soll es sogleich ab gehen. Der Mann für den Kessel ist bestimmt, und bald er tönt der Ruf „Aufgesestenl" In langer Reihe geht es zur Stadt hinaus. „Wir traben in die Weite" erklingt aus 13 frischen Kehlen. Der Himmel gleicht zwar echt sächsischem „Wurschtfett", aber geregnet hat es noch nicht. Ueber den Flecken Straach eilen wir unserem nächsten Ziele, Belzig, zu. 32 Kilometer! Na, hoffentlich gibt's dort eine Molkerei! So denken wir alle. Unsere Strecke führt jetzt über den Flä ming, eine langgestreckte Hügellandschaft. Es sind uralte Dünen, deren Entstehungsgeschichte bis in die Eiszeit zurück geht. Die meisten Orte sind hier flämischen Ursprungs. Als nänstich hn 11: und 12. Jahrhundert die Nordsee die Küste der Niederlande heimsuchte, kamen viele Flamen ins Land und ließen sich hier nieder. Eine Reihe von Ortsnamen er innern an die ursprüngliche Heimat: Gräfenhagen, Niemegk, Wittenberg u. a. m. Auf den Zustand der Straße über den Fläming waren wir schon aufmerksam gemacht nwrden, und die Erfahrung in der Annaburger Heide hatte uns auf das Kommende vorbereitet! Ein schmaler Streifen am Ranhe -er Straße ist etwas fest gefahren, das ist für uns auch die einzige Möglichkeit, überhaupt zu fahren. Weicht man etwas von diesem Streifen ab, versinken die Räder so fort in-en hohen Sand der sogenannten „Straße". Eine Stockung ist da ja leicht erklärlich. Wir sind gerade so schön auf freier Strecke, als auf einmal ein herrlicher Platzregen auf uns niederrauscht. Ein paar klägliche Ktrschbaume, die den Weg begrenzen, sollen uns Schutz gewähren. Das Ist für sie eine Aufgabe, der sie natürlich bei weitem nicht ge- wachse» sind. Als wir nun so glücklich alle völlig durchnäßt sind, hört der Regen endlich auf. Die Laune, die sich trotz des Gusses nicht fortschwemmen ließ, beginnt sich wieder allmählich zu erholen. Die Sonne trocknet schnell, so daß bet unserer Ankunft in Belzig die Nässe vollkommen von unse ren Kleidern verschwunden ist. Aber nun zur Molkerei! Natürlich müssen wir erst durch die ganze Stadt. Die Fahrt wird zu einem Kampfe mit dem erbärmlichen Pflaster der preußischen Städte, der für uns in dieser Hinsicht verwöhnte Amerikas nevefler Hrevzer; - - Der nme »nl«itÄlische1v W» Tonnen Kreuzer „Portland'!, ' ein Schiff, dir» in vielen Eknzelheiten nach dem Vorbild des -deut schen Panzerkreuzers „Deutschland" gebaut wurde, ist in Los Ange- les (Kalifornien) , in Dienst gestellt worden. Nach deM emednls- losen Verlaus der Genfer Verhandlungen verstärkt auch Amerika jetzt wieder seine Rüstungen, in seinem Haushalt sind für da» lau fende Jahr nicht weniger als 23« Millionen Dollar für Rüstung», ausgaben eingesetzt. ! .... ...... Sachsen ein fürchterlicher wird. Denn diese .Katzenköpfe" findet man bei uns ja nicht einmal in den Dörfern! Kaum sind wir an der Molketei angelangt, heißt es auch schon: „Hier gibts nichts! Wir müssen zur Verkaufsstelle!" Also auf anderem Wege wieder rein in die Stadt. Der Bäcker laden wird erst gestürmt und dann tankt jeder die nötige Milch. Es sollen unheimliche Mengen nach gutem Vorbild gewesen sein. Es ist gerade Mittagsstunde. Um 1 Uhr gehts weiter. Wir wollen ja heute bis Brandenburg und dann noch bis Potsdam! Also heißt es die Milchmasten, und was drin noch an Fleisch und Brot schwimmt, bis zum letzten Molekül in ?8 umsetzen! MU Belzig liegt der Flä ming hinter uns. Und jetzt fahren wir auf ziemlich ebener Strecke unserem Tagesziele zu! In Golzow überrascht uns noch ein kleiner Guß, der uns aber nichts schaden kann, denn diesmal sind wir besser gedeckt. Nach langer Fahrt bei fröh lichem Gesang sehen wir auf einmal in der Ferne die Havel blinken. Nun kann «rk bis Brandenburg nicht mehr weit sein. Und richtig! kaum haben wir -en nächsten Berg ge nommen, sehen wir es auch.schon »qr uys in. d«r Ebene liegen. Diese schönen, so verschiedenen Türme der Stadt geben einen herrlichen Anblick. Vergab geht e». Branden burg zu. Unterdessen ist ein Gewitter heraufgezogrn. Wer den wir die Stadt noch heil erreichen? Wir treten ins Ra- rein, was das Zeug hält, doch der Wettergott hat es heute auf uns abgesehen! Kurz vor der Stadt, bei den ersten Häu sern erwischt uns der Regen, gerade wie Heinrich I..anno 927. Zum Glück stehen an der Straße große Linden. Ihnen vertrauen wir uns an. „Hier werden wir wohl noch mal so davonkommen." So dachten wir. Wer der Regen nahm wie anno 927 so an Stärke zu, daß selbst das dichte Laubdach unserer Lindenbäume ihn nicht abzuhatten ver mochte. Doch was schadet das? In der Stadt sind wir bald wieder trocken. Brandenburg, die älteste Stabt in der Mark, trägt noch ganz den Charakter einer alten Feste. Auf einer Insel war es angelegt worden. Jetzt jedoch hat es sich weit darüber hinaus an den Ufern der Havel ausgebreitet. Die alte Stadt nennt man die Dominsel. Sie war unser Ziel. Nachdem wir un» die älteste Kirch« Brandenburgs, die Gotthardtskirche, angesehen hatten, fuhren wir zum Dom. Beide Kirchen sind Backstelnbauten. Cs waren nach Lieben werda die ersten gtoßen Bauten dieser Art, die wir auf unse rer Wanderung sahen. Der Pförtner des Domes läßt wegen des Preises mit sich handeln, und die Besichtigung beginnt. Die Eigentümlichkeit des Domes ist, daß hinter dem ersten Altar ein« breite Freitreppe zu einem höher gelegenen Altäre führt. Beide sind schließbare Flügelaltäre. Der be rühmtere ist der letztere. Er ist 1375 aus dem alten märki-