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D-rMMLrM-r «ozelgesprel, (in Reich «na rk): Dl« « urm breite elnspaltia, Mlllimetrrzetle 10 vfg-, örtliche AMei-en S Psg. 2m Teztt-tl «i 0l> wm breit« Millnneterzeil« 30 Psg. Für da» Erscheinen von Antigen in bestimmten Nummern und an »«stimmten Platzen keine SewShr. — SrsMmigeort »ischof«»erda. Donnerstag, den 1. Juni 1933 88. Jahrgang Weg« st eümg man doch amreh- Glckzlge Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten DerSLchsisch«Eqähler ist da«-m D«Sff«n1Üch>mgderaüttlichenBstannst machrmgen der Amtshaupttuamrschast^ desÄrbettsgertcht» und de» Haupt- Sv kehesstraße«, das den Ansprüchen des neuzeitliche« Kraftverkehrs entspricht und produktive Auswirkung in wei testem Umfang sür die Kraftverkehr-Industrien und die Treib- stofswirtschafk zuläßk, wobei eine organische Verbindung znst- schen der Eisenbahn und der Sraftverkehrswirtschaft unter maßgeblicher Beteiligung der Deutschen Reichsbahngesell schaft hergestellt werden soll, sowie schließlich die nachhaltige staatliche Förderung von zusätzlicher Produk tion. insbesondere auch für den Export zum Ausgleich des Valuta-Dumpings. Es wurde beschlossen, eine S o «Mission unter Füh rung des Relchsbankpräsidenlea einzusttzen, die die mit diesem großzügigen Arbeitsbeschaffungsprogram« zusammenhängenden Flnanzfragen bearbeiten und insbeson dere allein und autoritativ bevollmächtigt sein soll, alle den Geld- und Kapitalmarkt betreffenden Angelegenheiten zu re geln und zu überwachen, damit nicht Störungen des Geld- uad Kapitalmarktes durch falsche Dispositionen oder Ein griffe nlchtveraatworkllcher Stellen eintrelen. Da» Reichskabinett verabschiedete endlich noch das vom Reichsernahrungsmlnifier vorgelegte Gesetz zur Regelung der landwirtschaftlichen Schnldver-ällnif- s«, das eine grundsätzliche Neugestaltung des landwirtschaft lichen Kreditwesens enthält und für die Landwirtschaft eine wesentliche Erleichterung der Zinslast herbeiführt. Die nächste Kabiuettsfltzung findet erst nach den Pfingst- feiertagen statt. Monats» —, in . Mnzchmmmer io W» «unmerlöSk-) Ai. 127 Unabhängige Zeitung für ave Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Bellaaen: Illustriertes Sonntagsblatt / Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich Mao, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 M Tagesschau. * Dos Retchskabimtk verabschledA« am Mittwoch ein Gesetz zur Vermladeruu, der Arbeltsloflgkett, da, den «elchsfbunqmmst fler enoöchttgt. Aebelwschatzaawelstmgea im Gesamtbetreche bi, zu einer Milliarde Mark arwprgeben. Vorgesehen sind Sebäude-J«- standsetznuge«. Siedlung, FbißpeguNeruagen, Schaffung eine, Rei zes i»»N großen Verkehrostraßen und andere Maßnahmen. - »elch-mloifier Dr. «oebbel, Hal am MUUvochabend die Rückreise «ach Berlin angetreten. Vor seiner Abreise Hai er noch dle llallenische und die deutsche Press« empfangen, zu der er sich über seine Eindrücke in Italien äußerte. Ans dem Vegriißnng»- abend der deutschen Kolonie in Rom sprach er in bemerkenswerter FWM über dle Ziele de» deulschm» Rastonalsoziall,««,. die lief- greifende wellanschauNche Umwälzungen vormwsetzen. * Di« Gankanchsbundsührer de, deulschea Mrkschas^bnad«^ bl»her Sampfbuud d« gaverbllchen Mlkletflaade», tagten am Mitt woch ln Verlin. per Reichsführer legte als Ziel dar. da. Later- nehtneriam im aattonalsoziallstifchen Geist zu erziehe« und eine Wandlung der wirtschastSgesiMmng in Ventschlaad z» erreichen. * Der tzauptaueschuß der Abrastnugskonsenrnz b» Genf wird sich nach Beendigung der ersten Lepmg de» engüschen Kocmenlloas- enlnmrs» bi, z»m 27. Juni veriagen. Der englische Eniwnrf soll die Grundlage der künftigen Abrästnag^onventtou sein. * Vie Wohnung de, Landeoluspetienr, der NSDAP, in Oester reich. Habicht in Linz, wurde mn Mittwoch zweimal polizeilich durchsucht, ebenso wurden da, wiener Adolf-HMer-Hau, utck> Ver- »«HrSlÄaL btt RSDAP. la Lausdrvck durchsacht. W eWKche» ö n ander« Stelle- net. „NöLkifcherE^eotmch^e^ in Wien Wlea. 31. Mai. Die heutigen Ausgaben des „Völkischen Beobachter" und der in München erscheinenden sattrischen Wochenzeitschrift „Die Brennessel" wurden heute nachmittag beschlagnahmt, und zwar wegen Aufreizung gegen die Re gierung und wegen Beleidigung des Bundeskanzlers. Auch di« kommunistische „Rote Fahne" ist beschlagnahmt worden. , Gebührenfreie Durchreise durch Oesterreich. Berlin, 31. Mai. Zu der Ausreisesperre nach Oesterreich wird von zuständiger Sette ergänzend mltgeteilt, daß Reisen de, die lediglich durch Oesterreich durchreisen wollest» von der Reisegebahr befreit werden können, wenn sie einen durchgehenden Fahrt au « w e i s besitzen. Die Durchreise durch Oesterreich muß in diesem Falle innerhalb von höchsten» 24 Stunden vom - «ml Lischostcverda Rr. «t« «ad 44S. 2Ul FKK hoher« ««walt — Krieg od«r sonstig« irgendwelcher Störung des Betrieb«, der Zeitung oder d«r Beförderungeeinrich- tunam — hat d«r Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung de« Zeitung oder auf Rückzahlung d« Bezug,preist» Ueberschreiten der österreichischen Grenze ab beendet sein. Die Befreiung wird von der Sichtvermerksbehörde im Paß ver merkt. Die Sichtoermerksbehörde hat ferner die Nummer des Befreiungsvermerks und den Behördenstempel auf dem vorgelegten Fahrtausweis anzubringen. Die Regelung gilt sowohl sür Reichsangehörige, die nach dem 31. Mai 1933 das^Reichsgebiet über Oesterreich verlas sen, als auch für Reichsangehörige, die bereits vor dem 1. Juni 1933 mit ordnungsmäßigem Ausreisesichtvermerk aus dem Reichsgebiet ausgereist sind und über Oesterreich in das Reichsgebiet zurückkehren wollen. Oie Antwort Wie«». Der deutschen Verordnung, die eine 1000-Mark-Gebühr für die Einreise nach Oesterveich und die Durchreis« vor schreibt und di« in Wirklichkeit einer Sperre für den Ver- gnügungsoerkehr gleichkommt, hat, wie gestern gemeldet, die Regierung Dollfuß mit der Androhung ein« RKHe von Gegenmaßnahmen geantwortet, lieber das ' Maßnahmen, Ausreisevisum nach Deutschland, der unter dem Ausfall der reichrdeutschen Sommerg denden Hotetunternehnmngen, Verrechnung d« chisch-deutschen Handelsverkchrs zum Ziele der des deutschen Einfuhrüberschusses nach Oesterreich, im Reiche nicht sehr erstaunt sein, konnte mcm di . men, daß die Maßregeln, wenn die Wiener Regierung gur Weitertveibung des Konfliktes entschloßen «ar, auf diesen Gebieten liegen mühten. Ueberrascht mutz man vielmehr darüber fein, daß Vie sen Maßnahmen zum Teil ein ausgesprochen partchwtt^ scher Charakter zukommt, so daß also die „Represscckien sich nicht allein gegen das Reich, sondern auch gegen einen Ten des österreichischen Boltes selbst richten. Die Einführung des Ausreisevisums geschieht nach der regieruimsosfizMen „Reichspost" eigens zu dem Zwecke, eine Kontrolle üb« die Person«» auszuüben, die einen regen Verkehr ins Reich pflegen. Ganz deutlich wird aber die parteipolitische Tendenz bei der Hilfsaktion für die betroffenen Gaststätten. Bon d« Unterstützung sollen solche Unternehmen ausgeschlossen wer den, deren Inhaber »durch di« parteipolitisch« Hetze selbst Schuld an der Schädigung de» österreichischen Fremden- verkchr» tragen". Wer in Wahrheit schuld an der 1008» Mark-Gebühr ist, die Frage zu klären, darf Herr Dollfuß sich an seine eigene Nase fassen. Gegen wen ab« seine Dro hung gerichtet ist, weiß man auch: offenbar gegen die große Schar jener Gastwirte, die nicht mit den Maßnahmen der Wien« Regierung gegen die Nationalsozialisten einver standen ist. So treibt Dollfuß seine Klassifizierung des Dost kes In voll- und minderwertige Staatsbürger weiter. Latz gerade die Besten des Vaterlandes von der Diskriminierung getroffen werden, werden diese, da es von Herrn Dolstutz ausgeht, zu ertragen willen. Der Erfolg der Zwang »ver- rechmmg im Handelsverkehr dürfte Ech in sein« Luswlr- kung nicht den Erfolg haben, den die Wiener Regierung sich verspricht. An sich kann das» Reich, so schmerzllch da» auch sein sollte, cher auf die Handelsbeziehungen zu Oesterreich verzichten als umgekehrt, vor allem «Der wird sich diese Maßnahme nicht von heute auf morgen einspielen können, und wir hoffen gern«, daß der Kampf nicht bi, zur letzten Schärfe ausgetragen zu werden braucht. Wir hoffen die», obwohl wir überzeugt sind, daß es bei Henn Dollfuß, mm er sich einmal in diesen selbstmörderischen Kampf verbissen hat, eine Einkehr kcqnn geben kann. Aber die politisch« Lest Karrsfuchrrngerr bei österreichischen Nationalsozialisten. Men, 31. Mai. (Eia. Mekdg.) Di« WoAmng des Landeslnspekteurs der NSDAP, in Oesterreich, Habicht, in Linz, wurde heute zweimal durchsucht. In ein« Erklärung in der .Nachtpost" ubt Habicht scharfe Kritik an dies« Maß- nähme, die man zu einer Zett getroffen habe, wo der Bun desländer mit Hm Verhandlungen pflege. Diese Haussu chung stelle, so heißt es im gleichen Blatte weit«, eine ernste Verletzung des deutschen Exten-itorialvechtes dar, da Lan desinspekteur Habicht Presseattache und Mitglied der Ge sandtschaft ist. Men, 31. Mai. Am Mittwoch früh wurde im Wiener Adolf-Hiüer-Haus sowie in den Büroraumen der Gaulei tung d« NSDAP, für das Land Niederösterreich auf rich- ternchen Befehl eine polizeiliche Hausdurchsuchung vorge nommen, die sich auf den Verdacht des Hochverrats und des verbotenen Besitzes von Waffen und Sprengstoffen stützte. In beiden Fällen verlief di« Haussuchng vollständig ergeb nislos. Um 11 Uhr vormittags wurde auch das Braune Haus in Innsbruck und das Derkehrslokal der Nationalsozialisten, der Gasthof „Bierwüstl", von Gendarmerie und Polizei be-i setzt. Cs wurde eine Hausdurchsuchung vorgenommen, die vielleicht darauf zurückzuführen ist, daß von der sozialdemo kratischen „Volkszeitung" gemeldet wurde, die Ml. und SS. in Tirol seien von Bayern aus mit Pistolen und Munition reichlich ausgerüstet worden. Don der Nationalsozialisti schen Partei wurde diese Meldung als frei erfunden vezeich- Eine Milliarde Arbeitsschahanweisungen. Entscheidende Maßnahmen ;rrr Kehednng der Ardeitsiostgkett. Berlin, 31. Mai. (Wolff-Telegr.) Da, Reichskabinett befaßte sich heute nachmittag in mehrstündigen Verhandlun gen mit den Fragen der Arbeitsbeschaffung. Verabschiedet wurde ein vom Reichsfinanzminister vorgelegtes Gesetz zur Verminderung der Arbeltsloflgkett, durch das der Reichsminister der Finanzen ermächtigt wird, Arbeitsschatzanweisungen im Gesamtbetrag HI» zu einer Milliarde Mark zwecks Förderung von 2a- staudfrtzuugs- und Vrgäazungsarbeilen an öffentlichen Gebäuden sowie an privaten Wohngebäuden und wohnN^eu, fern« für vorslitdllsche Kleinsiedlungen, landwirflchaftliche Siedlung«», Flußregulieruugen, Gas-, Wasser- und Elektrizitätsversorgung, liefbauarbeiten uud Sachleistungen an Hilfsbedürftige auszugeben. Da» Gesetz «ckhSlt ferner Bestimmungen üb« die Steuerfreiheit für Ersatzbeschaffungen, für eine freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Ar beit, für die lleberführung^ weiblicher Arbeits kraft« in die Hauswirtschaft und für die Förderung der Ehesiandsfchließung durch Lhestandshilfen and Ehe stand» darlehn. Der Reichskanzler regte an, über die Vorschläge hinaus einige großzügige A^eitqwojekte beschleu- mgt in Augrstf zu nehmen, und zwar in erst« Reihe «in um- faugreiche» Vanprogramm für Hansrepara- tureu und Wiederherstellung ein« gesunden Gnmdstücks- «adWohuuagswirtschastim Zusammenhang mit eia« Reu- regeluug auf steuerliche« Gebiet durctzufüh- rea, fera« die Schaffung eine» Rehes von Groover- Kondor, in Erwartung der Paraphie rung des Niermachtepaktes. London, 31. Mai. Zu hiesigen amtlichen Kreisen ««lau tete heute, man rechne damit, daß morgen in Rom der Vier mächtepakt paraphiert werde. Heute fei der Wortlaut des Vertrage» In Genf von den Juristen geprüft worden. Sir John Simon teilte im Unterhause mit, « hoffe, be reit» morgen endgültige Erklärungen üb« den Viermächte pakt abgeben, vielleicht sogar dem Hause bereit» seinen amt liche« Text unlerbreften zu können. Nach französischen Meldungen enthält der Pakt die tät liche Verhinderung jeder Dertragsrevision und komme einem Osttocarno gleich. Mussolini über den Uiererpakt. Varls, 1. Juni. (Drahtb.) Der „Matin" veröffentlicht den Inhalt einer Unterredung, die ein« seiner Mitarbeiter mit Mussolini hatte. Danach habe Mussolini erklärt, daß der französische Gegenentwurf gegenwärtig die Grundlage der Verhandlungen über den Viererpakt sei. Bei dem gegenwär tigen Stande der Spannung in Europa könnten zwei Mächte sich nicht unmittelbarverständigen. Man müsse die vier großen europäischen Mächte zusammen bringen, die gemeinsamen Interessen vertauschen und aus schalten, was sie trenne. Der Diererpakt werde eine Art Vor wort für den Zweierpakt und die spätere unmittelbar« Verständigung zwischen jenen zwei Mächten sein. Der Mitarbeiter des „Matin" schließt mit der Frag«, weshalb die französischen Staatsmänner, die häufig englische Minister in Paris empfingen, nicht auch einmal — wie ,z. B. deutsche Staatsmänner — mit Mussolini Fühlung nehmen. Uor einer Konferenrpaufe in Genf. Senf, 31. Mai. Das erweiterte Präsidium der Abrüstungskonferenz hat heute beschlossen, selbst die zweit« Lesung des englischen Konventionsentwurfes vorzubereiten. Der Hauptausschuß wird in den nächsten Tagen noch einige Sispmgen abhälten, um formell die erste