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DerSälMcheLrzMer TkgMtt MIWOwerda ' AeukiriH und Atmgegend Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Der Mlchfische EyShler ist das zur DeröffenUichung d« amtlichen Brkmnt- Beilagen: Illustriertes Sonntaasblatt Heimafiumdltche Beilage -- Frau machungen der Amtshauptmannschast, de» Arbeitsgerichts und de» Haupt« und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von zollamt» zu Bautzm, des Amtsgerichts, de» Fiuanzamth der Schuliuspektion Friedrich' May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postlchecktonto Amt und des Ltadtrat» zu Bischofswerda bchSrdlschnseÜs beftumnte Blatt Dresden Nr, lö21. Vemeindeverbandsgirotasse Bischofswerda Konto Nr. S4 tn. itbev Monat», »hotzmin b« -r 10 vsg. (E « « -en>wr«ch" »lschotz«rda Vr. «44 und «4S «azeigeaprei» (In Rttch»n»«r)r Di« 44 mm breite elnspattia« Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiaer irgendwelcher Millimeterzeile 10 Pfg.. örttich» Ameisen 8 Pf». Sm Tertteil «« dtönmg de» Betrieb«, her Zeitung oder der Beförderungselnrich- so wm breit« Millttmterzetl« so M. «ar da» ErscheMen von hmoen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in stimmten Nummern und an bestimmten Plötzen Nachlieferung der Zeitung oder aüf SWtqahlung de» Bezugspreises.kein« Gewähr. — Erfüllungsort Btschofswerd«. Nr. 124 Montag, den 2V. Mat 1S33 88. Jahrgang Tagesschau. * An der Schlageler-Gedöchlnlrfeler aus der Golzheimer Heide bei Düsseldorf nahmen über S00000 Personen teil. Auch der Vater und der prüder Schlageler» waren zugegen. Ministerpräsi dent Göring hielt die Sedenkrede. * Lei den gestrigen Wahlen zu« Danziger Volkstag errangen dse Nationalsozialisten «lt 37 von 72 Mandate« di« absodrke Mehrheit. Di« Sozialdemokraten und Sommunisteu «rlltte« starke Verluste. * Ans d«e Tagung ix» Lunde» Deutscher Leichssteuerbeamteo küudigte Staatssekretär Reinhardt vo» Reichsflnanzmlaistertu« eine grundlegend radikale Reform der Steuergesetze au. All« Steuer« «Wen sozial gerecht und wirtschaftlich tragbar sein. * Di« gegen di« nationalsozialistische peweguug tu yeflerreich«,- lasseue« Ilnterdrlicknngsmatznahmea der Regierung Dollfuß haben die Reichsregiervng zu einer scharfen Gegenmaßnahme veranlaßt. Ab 1. Sani wird di« Avsreis« nach Oesterreich von der «Teilung «in« Auareisefichlvermerk» gegen «im Gebühr von 1000 Mark ab hängig gemacht. * Die AoftralienfUegerio Marga von Etzdorf ist, von Stambul kommend, auf dem Flugplatz von Mo«»llmi«h in tileinaflen bei einer veruagtilllten Landung abgefiürzt. DK Fliegerin, die vover- sehrt davon kam, beging Selbstmord, ^Ausführlich« an ander« Stell«. Führung -es VDA. veran- irter Tagung" nach Passau Der"VDA. hat sich bis zuletzt aus» äußerste bemüht, trotz 'enden politischen Treibereien und Reisesperre fiir Oesterreich 1000 Mgrk fiir ein Nifrrrn. Tin« Korresp« lrkung d« de«lsi her Klagenfurter pfn Anzahl von Tagungen, Antwort kann nur lauten: Fortmit dkeserRegle« rung t Wie Klagenfurter NDA-Vagmig nach Passau verlegt. Die Ereignisse der letzten Zeit haben in ihrer unmittel baren Auswirkung auf die Gestaltung der VDL.-Pfingst- tagung in Klagenfurt die Reickss"' ' laßt, diese Tagung al« .Klagens» zu verlegen der immer mehr sich häufenden politischen Treibereien und gehässiger Zeitungsanariffe bestimmter politischer Gruppen in Oesterreich die Durchführung dieser aus Volksdeutscher und gesamtdeutscher Grundlage stehenden Tagung zu ermög lichen. Obwohl der VDA. sich auch deutlich bereit erklärt hatte, die allgemein bestehenden Vorschriften zu beachten, kamen weitere Behinderungen.' Es wurde den reichsdeulschen Teil nehmern auch »«wehrt, vom Reich« amtlich aner kannte Flaggen zu zeigen und im Festzuae mit führen. Die allgemeinen politischen Ereignisse ««schärften die Lage derart, daß die Gewähr für die freie, dem Grund charakter dies« Mlngfivrravstaltung entsprechend« Durchfüh rung der VDA.-Tagunamehr gegeben «schien. So ordnete dte BDA-Reichsführung un Zusammenhang mit den von behördlicher Seite getroffenen Maßnahmen die Verlegung der Gesamttagung nach Passau an. Sämtliche Einladungen und Zusagen gelten nunmehr für Passau. In Passau wird das Klagenfurter Programm zur Durchführung kommen. Der VDA. will tn der alten deutschen Bischofsstadt Zeugnis oblegen von der Einheit und Ganzheit de» deutschen Volke» mit dem Blick nach Osten, und in unlöslicher verbu». denheit mit dem deutschen Volke Oesterreich» wird der VDA. sich zur Wahrung deutscher Mission der Alpen- und Donau länder, zur Schlcksalsgemeinschast aller Deutschen in der Welt bekennen. Wettere Rückwirkungen der deutschen Ktchtgebutzrenverordnung für Oester ¬ wien, 28. Mai. (D s B«i d« vorstehenden Verlautbarung handelt es sich also um di« Ankündigung einer Verordnung, die am Montag, den 2S. Mai, mit Wirkung ab 1. Juni erlassen werden wird. An den amtlichen Berliner Stellen werden nähere Einzelhei ten zur Zeit nicht bekanntgegeben. Es wird jedoch versichert, daß auch eine Umgehung dieser Verordnung, etwa durch eine Reise nach Oesterreich via Schweiz, erschwert werden würde. Im übrigen hat tn reichshauptstädtischen Kreisen di« Ankün digung dieser Maßnahme ketneUeberraschuna aus gelöst, vor allem deshalb nicht, weil nach dem unfreundlichen Empfang deutscher Minister in Oesterreich sowie auf Grund der aus Wien vorliegenden Nachrichten über die Bekämp fung des Nationalsozialismus in Oesterreich irgendwelche Neigung, die Urlaubswochen dort zu verbringen, in natio nalen Kreisen an sich schon nicht mehr vorhanden war. „Kort mit Dollfuss". Die Landesleitung der NSDAP. Oesterreichs erläßt zu dieser Verordnung über den Äusreisesichtoermerk für Oesterreich eine Kundgebung, in der es u. a. heißt: „Die verantwortlichen Stellen des Reiche« sind sich durchaus der schweren Folgen bewußt, die diese Maßnahme für den ohnehin schwer notleidenden Fremdenverkehr Oesterreichs und Vie von ihm abhän gigen Volksteile nach sich zieht. Sie bedauern diese Folgen in Interesse der unschuldig betroffenen deutschen Volksgenos sen in Oesterreich aufs tiefste, aber nachdem alle offiziellen und inoffiziellen Versuche, die Bundesregierung zu einer an deren Haltung gegenüber dem Reich und der nationalsozia listischen Bewegung zu veranlassen, völlig ergebnislos ge wesen waren — ja sogar mit »«schärften Mchnahmen be antwortet wurden — blieb dem Reich nur noch dieses letzte Mittel zur Verhütung schwerster Konflikte übrig. Die deutsche Grenze i,st gesperrt. Dem österreichischen Fremdenverkehr, den zahllosen mit ihm ver bundenen Existenzen und damit der gesamtösterreichlschen Wirtschaft droht schwerste Gefahr. Soll Oester- reich» Volk zugrunde gehen, nur damit zum Nutzen all« Feinde des Deutschtums die Regierung Dollfuß erhalten bleibe? Die Antwort kann nur lauten: F o r t mitdie - ser Regierung, die alles zerstört, und her mit einer Regierung der nationalen Konzentration, dis allein Oester reich wirtschaftlich, politisch und kulturell vor dem Ruin zu retten vermag." Die Forderung noch Neuwahlen. Wien, 28. Mai. Die grotzdeutschen Abgeordne ten Dr. Straffner, Foppa und Zärpoch sprachen am Sonn abend beim Bundespräsidenten vor und verwiesen darauf, daß allein Neuwahlen «ine Beruhigung in der Bevölke rung herbeiführen könnten. Der Bunvespräsident sprach sich jedoch in scharfen Worten gegen solche Neuwahlen aus. Di« Landesleitung der NSLBP. veröffentlicht eine Erklärung, in dex es heißt: Soll Oesterreichs Volk zu- Von der Relchsreglerung wurde am Sonnabendmlttag eine Erklärung herattsgrgcken, die Gegenmaßnahmen gegen die Vorgänge tu Oesterreich enthält, und die vom 1. Juni ab eine Ausreisegebahr von 1000 RM. nach Oesterreich ein- führl. 2« der Erklärung heißt es daß dte gegen die natto- nalsoziallfiische Bewegung in Oesterreich auf dem Rotver- ordmmgawega erlassenen Maßnahmen der österreichischen Bundesregierung, die in dem absolvier» Verbot all« Uni- formen, Fahren und Emblem« gipfeln, di« Gefahr herauf beschworen hocken, daß die in Oesterreich al, Gäste weilen- den eGchödenkfchen Nationalsozialisten in Konstlkt mit den österreichischen Behörden geraten, was zwangsläufig zu einer Störung der freundschaftlichen Beziehungen zu Oester- veich führen müßte. Zn dem Bestreben, di« reichrdeuffchea Reisenden vor Zwischenfällen zu bewahren uud alles zu ver meiden, um» zu eia« Störung des deuffch-öfierreichischen V«hälkniss-s führen könnte, wird der «Achsinueamlnister eine Verordnung ertaste«, wonach ab 1. Juul 1S33 die Aus reise nach Oesterreich von der Erleilang eines Ausrelfestchk- verMerks abhängM gemacht wird. Der Ausreffesichtvermerk wird nur gegen eine Gebühr von 1000 RM. «keilt. Dl, Verordnung wird am Montag, den 28. Mai 1933, «lasten ««den. Darin werden nähere Angaben auch üb« g«v«e Ausnahmen von der Sichtgebühr, nämlich im «Aä « e« k - he «G-tt, - «fch-f lttch e » «eis-u. enthalten fein. Von zuständig« Stelle wird zu diese, Er klärung noch mltgeleilf, daß es angesichts der österreichische« Maßnahme« dem deutschen Ratio«alsozialismu» wie de« deutschen Vehörden unmöglich gemacht worden sei, darüber ich keinerlei Zwischenfälle er- ade im Jntereffe d« freund en Beziehungen z« diesen v-s Pfingsten in Aussicht genommen waren, und -ei denen «eiÄdentsch- «schttam sollt«, abgesagt mord«. So hab« abgttagk: Der vayerlsche Kriegervereia die Teilnahme am Tirol« randeskriegerfest la woorgl, d« -averische Md österrAchlsch« Gas- uud Vasserfachmäanerverein die Inns bruck« Jahresversammlung, die Mitte Juni stattfiade« sollte und 800 Reichsdeutsche nach Innsbruck bring« sollte. Auch die deutsche» Hockeyspieler werden zu Pfingsten nicht nach Mm kommen. In Salzburg, Tirol und Vorarlberg bchürchtet «au ia- folge dps Ausreise»erbokes die schlimmsten Auswir kungen für den Fremdenverkehr, d« ohnedies sehr im arg« liegt. In Rottenbura in Tirol wurde von den Aremdenv«- kebrsverelaen der Umgebung gegen die Haltung der öster reichischen Regierung protestiert. Die österreichische Presse W der Sicht- gedShrverordmmg. Wien, 28. Mai. Di« neue Sichtgebührenordnmrg für die Ausreise nach Oesterreich beherrscht die heutige Sonntags- presse vollkommen. Ohne Ausnahme wird feftgestellt, daß Oesterreich durch diese Maßregel an seiner empfindlichsten Stelle, dem Fremdenverkehr, aus da« schwerst« getroffen wird. Wenn auch die dem Nationalsozialismus feindlich aegenüberstehettden Wiener Blätter den Schritt der deutschen Regierung mehr oder minder scharf kritisieren, so klingen die Kommentare doch schließlich in dem Wunsche aus, daß der Konflikt durch beiderseitiges Entgegenkommen ^glichst bald beigelegt werden möge. Dte deutsch-österreichische Tageszeitung bezeichnet die Maßnahme der Reichsregierung angesichts der unfreund lichen Haltung der österreichischen Regierung als die für sie einzig mögliche Folgerung und betont, saß es nunmehr allein in der Hand der Bundesregierung liege, die Voraussetzungen für eine sofortige Wiederaufhebung der Grenzsperre zu schaffen. Selbst die Arbeiterzeitung stellt fest, daß die Regierung Dollfuß es nicht nöttg gehabt habe, dem Reichsjustizkommis sar Frank bei sein« Ankunft in Aspern erklären zu lasten, sein Besuch sei unerwünscht, und ihm in SalMrrg eine Bot schaft zu schicken, di« einer Ausweisung ähnlich gesehen habe und daß die Angelegenheit auch mit diplomatischen Mitteln hätte erledigt werden können Strenge österreichische Devisen bestimmungen. Aus Berlin wird durch das Wolff-Büro mitgetellt: Von zuständiger amtlicher Stelle wird darauf hingewie sen, daß nach den in Oesterreich gellenden Devisenvorschriften aus Oesterreich nur 200 österreichische Schillinge bzw. der Gegenwert von S00 österreichischen Schillingen ausgeführt werden dürfen. Dies gilt auch für die Durchreise durch Oesterreich. Deutsche Reichsangehörige, die einen größeren als den genannten Geldbetrag btt sich führen, haben damit zu rech nen, daß ihnen bei der Ausreise aus Oesterreich von dem österreichischen Grenzzollamt der Mehrbetrag beschlagnahmt wird, wie dies beinahe täglich seitens des österreichischen Eisenbahnzollamtes in Kufstein geschieht. Um eine Beschlagnahme von Geld und die mit der Wie dererlangung verbundenen Scherereien zu vermeiden, wird den deutschen Reisenden dringend empfohlen, selbst bei der Einreise nach Oesterreich, insbesondere auch bei der Rückreise von Italien, von den österreichischen Zollbeamten die mitge- führten Geldbeträge im Reisepaß vermerken zu lasten. „Graf Zeppelin" nach Uom gestartet. Friedrichshafen, 28. Mai. Das Luftschiff „Graf Zeppe lin" ist am Montag um 0,25 Uhr zu seiner Fahrt nach Rom gestartet. An Vvrd befinden sich insgesamt 25 Passagiere. An der Romfahrt de» „Graf Zeppelin" nehmen u. a. teil: Reichrstatthalter von Württemberg, Murr, mit Frau, der bekannte italienische Journalist Dr. Ridoni, vom „Cor- riere della Sera", ferner Dr. Marie Srome von der „Stom ps", Ministerialrat Panzeram vom Luftfahrtministerium in Berlin, der stellvertretende Vorsitzende des Reichrverbander der deutschen Presse, Hauptmann a, D. Weiß vom „Völki schen Beobachter , und der Cbef vom Dienst im WTB. Alfred-Jngemar Berndt. Das Luftschiff wird wegen der vor- «»»sichtlichen ungünstigen Witterung einen etwa» veränder ten Kur» einschlagen und zwar durch da« RHSnetal, und dann vor Marseille längs der Riviera entlang über Genua, Livor no nach Rom. Die Ankunft in Rom wird gegen S Uhr er wartet. Dort wird ein« Landung auf dem Militärflugplatz Tiampino vorgenommen, der bet Rom liegt. Bei der Zwi schenlandung werden Reichsminister Dr. Goebbels und Mussolini «»steigen, vielleicht auch der König von Italien. Das Luftschiff tritt darauf eine zweistürißige Rundfahrt an üb« Rom und die pontinischen Sümpfe. Um 7 Uhr wird es wieder landen. Rach Aufnahme weiterer italienischer Ehren-