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Kalinin«Antmatt st« Maasevett. scharr Moskau. 19. Mai. yn seiner Antwort arrRoosebett sr- ^ges klärt der Präsident der Sowjetunion, Kalinin, er sei über« 7" iklhrir zeugt, daß der Appell des amerikanischen Präsidenten unter " den Völkern der Sowjetunion den wärmsten Widerhall sin- Sch^n > ergibt sich auch, daß man selbst innerhalb der französischen Regieruna nicht einig ist und daß der Plan Macdonalds in den nächsten Tagen vielleicht gewisse Ueberräschungen von französischer Seit« erleben kann. Aus der Oberlaufitz. Bischofswerda, 20. Mai. Sonntagsgedanken Der Weg aus der Angst: Ev.Joh. 16, 23—33. Lieber Leser dieser Sonntagsgedanken! Du sollst jetzt nicht etwa unnötig aufgehalten und gelangweilt werden durch eine phantasievolle Schilderung über den Begriff und die verschiedenen Arten der Angst. Du weißt ja selber nur zu genau, was „Angst" ist; du brauchst doch jetzt nur zurück- zudenten an die vielen Aengste, die du während deines Le bens schon durchmachen mußtest! Aber weißt du auch, daß es einen Weg gibt heraus aus aller Angst? Auch aus der Angst, die vielleicht gerade in diesen Ta gen dein Herz umklammert, könntest du herauskommen, wenn du nur den einzig möglichen Ausweg dazu finden und beschreiten würdest. Laß ihn dir nennen: Es ist das Gebet! Wer da Angst hat um seine wirtschaftliche Existenz oder um das Fortkommen seiner Kinder oder um die Zukunft seines Volkes, der höre auf die Mahnung des heutigen Sonntags. Er trägt den Namen Rogate, das heißt aber: Werdet Beter! Jesus verheißt uns: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er's euch geben." — Innere Ruhe, Frieden, ein neues gläubiges Hoffen: Das ist das Größte, was Gott uns überhaupt geben kann und was er uns auch jederzeit geben will, wenn wir nur Beter sind, die nicht müde werden, ihn im Namen Jesu Christi anzurufen. Ein gar nicht auszudenkender Segen wüvde über unser deutsches Volk kommen, wenn es wieder würde zu einem Volke voll Betern! Da würde allmählich auch der letzte Rest kleingläubiger Aengstlichkeit und müder Resignation aus ihm verschwinden, und alle in ihm ruhenden Energien würden frei werden für die Arbeit am Wiederaufbau des teuren Vaterlandes. - Dis große Rede unseres Volkskanzlers -am Tage der nationalen Arbeit klang aus in einem Gebet. Millionen haben ihm gelauscht und es in sich erlebt als den eigentlichen Höhepunkt jenes unvergeßlichen Feiertages. — An dieses Erlebnis wollen wir uns. heute wieder erinnern. Das wird uns innerlich bereit machen, daß wir hören auf die Mah nung des Sonntags Rogate: Werdet Beter! Hinter dem betenden Führer muß stehen ein betendes Volk! Nicht nur an einzelnen seltenen Feiertagen wollen wir uns aufschwingen zu den Höhen einer gläubigen Be- geisterüng. Wertvolle Glieder im Ganzen unserer Volksge meinschaft sind wir nur dann, wenn wir uns auch im Alltag bewähren. Wir müllen dazu imstande sein, — ungehemmt durch irgendwelche Gefühle der Angst ununterbrochen Tag für Tag unsere ganze Person einzusetzen im Dienste an UN- irren Mitmenschen! - Darum noch einmal: Rogate: Hinein ins Gebet! Denn; Cs ist der Weg aus der Angst. CH«. S. , -—- -V- ' - —* Schlageter-Lhrung. Das sächsische Gesamtministc- rium erläßt folgende Verordnung: Zur Ehrung von Leo den werde. Die Sowjetunion werde mit denjenigen Regie rungen, die an der Verwirklichung des militärischen und wirffchaftlichen Friedens interessiert seien, stets bereitwillig Zusammenarbeiten. Mach Heine Einigung über einen Devifenwasfenstillstand. Washington, 19. Mai. (Reuter.) Staatssekretär Hüll erklärte heute, in der Frage eines Devisenwaffenstillstandes sei noch keine Einigung erreicht, doch nähmen die Bespre chungen zwischen den Direktoren der Bundes-Reserve-BaN- ken und der Zentralbanken von Großbritannien, Frankreich und anderen Ländern ihren Fortgang. Die Möglichkeit der Schaffung eines Bundesausgleichsfonds nach dem Vor bild des britischen Devisenausgleichsfonds sei erörtert wor den. Uor Wiederaufnahme der Besprechungen über einen Uier- mttchtepakt? London, 20. Mai. Der politische Korrespondent der «Daily Mail- erfährt, daß die Besprechungen über einen Vlermächlepakt ohne Zeitverlust wieder ausgenommen wer- den sollen. Die britische Regierung werde in dieser Sache jede Anstrengung unternehmen. Der Zeitpunkt gelte ange sichts der Aenderung der deutschen Haltung in der Ab rüstungsfrage al» günstig für die Wiederaufnahme der Be sprechungen, zumal da der deutsche Reichskanzler wiederum aus die Notwendigkeit einer Bertrag,revlsion hingewlesen habe. E, verlaute», daß die britische Regierung Vorschlägen werde, der abschließende Pakt solle nicht, wie ursprünglich geplant, 5 Jahre, sondern 10 Jahre in Kraft bleiben. Schlaget« wird au» Anlaß der zehnjährigen Wiederkehr de* Tages, an dem dieser Held sein Leben für die Befreiung , Inland« geopfert hat, für Freitag, den 26: Mai, folgendes angeordnet: Auf den staatlichen Dienstgebäuden, Schulen und Stiftungsgebäüden sind die Landesfarben Weiß-grün, die Reichsfarben Schwarz-weiß-rot und die Ha- kenkreuzflagge auf Vollmast zu setzen. Den Gemeindebehör den wird anheimgestellt, die öffentlichen Gemeindegebäude entsprechend zu beflaggen und die Bevölkerung aüfzurufen! sich dem Vorgehen der öffentlichen Verwaltung anzuschlie ßen. Auf Gemeindegebciuven kann neben den obengenann ten Flaggen die Semeindeflagge gesetzt werden. Vormit tag» 10,10 bis 11 Uhr findet eine Schlageter-Feierstunde im Deutschen Rundfunk statt mit Uebertragung des Schulhör- spiels Schlaget« von Eberhard Wolfgang Müller. Das Hörspiel wird auf alle deutschen Sender übertragen. Die Schulen, die Rundfunkelnrichtung besitzen, oder sich noch — vielleicht leihweise — beschaffen können, haben ihre Schüler nach kurzer geeigneter Einführung an dieser Feierstunde teilnehmen zu lassen. —* Unbegründet« Gerüchte über bevorstehend« Jucker- prelserhöhuvgen. Der Reichsverband des deutschen Nah rungsmittel-Großhandels, Berlin, Berbandsgruppe Dres den, schreibt folgendes: „Von unseren Mltgliedsfirmen sind uns in der Bevölkerung umlaufende Gerüchte von bevor stehenden Zuckerpreiserhöhungen vielfach gemeldet worden, und in letzter Zeit mehren sich diese Gerüchte auffallend. Diese sind aber durch« us unbegründet und scheinen tendenziös verbreitet zu werden, um Unzufriedenheit in der Bevölkerung hervorzurufen. Auf Anfrage bei unserer Spitzenorganlsation in Berlin, die in engster Verbindung mit der Zuckerindustrie und den maßgebenden Regierungs stellen steht, wird uns mitgeteilt, daß weder von der Zucker industrie eine Preiserhöhung (abgesehen von dem üblichen, ganz geringfügigen Monatsaufschlaä für Zinsen und. Lager kosten) beabsichtigt, noch von der Regierung eine Steuer erhöhung, die die Zuckerpreise erhöhen könnte, geplant ist." Auch die BischofswerdaerKaufmannschaft legt Wert auf die Feststellung, daß von bevorstehenden Zucker preiserhöhungen kein« Rede sein könne. —* „Der Choral von Leukhen". Der zweite nationale Film, den uns die Ufa in diesem Jahre beschert und der gegenwärtig in den Kammerlichtspielen gezeigt wird, lebt ganzaus der großen Tradition deutscher Geschich te und ihrer Wirkung auf die Gegenwart erwachenden vaterländischen Wollens und Hoffens. Der Kriegsfilm „Morgenrot" ist das Hohelied auf die gewaltige Leistung des ganzen deutschen Volkes, dargestellt an dem Beispiel des Unterseebootskrieges. „Der Choral von Leuthen" will Uns wieder einmal zu Friedrich dem Großen führen, jener Jde- algestalt eines Preußenkönigs, der wie kein anderer den kategorischen Imperativ der Pflicht erfüllt hat, und der sich stolz als erster Diener des Staates fühlte und dennoch. aus seinem Dasein und Wirken heraus aufs neue den immer wieder angezweifelten Satz bestätigte: „Männer machen die Geschichte"; denn Leuthen ist nicht nur eine gewonnene Schlacht, es ist der Sieg des Willens und Wollens über dis Zweifelsucht, der Siegdes Geistes und der Energie über die Masse, der Sieg des Mutes und der Entschlußkraft über die Zaudettaktik. Der Soldat, der an jenem Dezemberabend vor Leuthen d«n Choral „Nun danket alle Gott" anstimMte, hat sicher noch nicht gewußt, baß sein König mit Hilfe einer unerhört schwieriasn militärischen Operation, der schiefen Schlachtordnung, den Sieg errungen hatte, «r hat ebenso wenig Kenntnis gehabt von der Seelenverfassung des Kö nigs — er sang in seinem gesegneten dunklen Drange das alte schöne Lied, seine Kameraden fielen ein, von Wachtfeuer zu Wachtfeuer pflanzten sich die Klänge fort und gaben dieser Abendstunde ihre welthistorische Weihe. Der Film hat sich bemüht, diese Weihestimmung, den Eindruck der großen Entscheidung und der Persönlichkeit des Königs in Bild und Ton einzufangen. Wer sich darüber klar ist, wie schwer dies ist und welchen Schwierigkeiten im besonderen die Lösung des Problems Geschichte und Film immer noch und immer wieder begegnet, der wird zwar manches in der Auffassung des Regisseurs Karl Froelich etwas eigenwillig finden, aber er wird es das Werk nicht entgelten lassen. Denn hier ist der gute Wille zum nationalen Film lebendig. Hier wird dem deutschen Volke und vor allem auch der deutschen Ju gend vor Augen geführt, was eine kleine Nation vermag, wenn sie den richtigen Führer hat und im Glauben an ihre gerechte Sache „alles freudig setzt an ihre Ehre". In be- wegten Bildern zieht der Tag von Leuthen vorüber, vom Aufmarsch der Preußen bis zur entscheidenden Attacke Ziethens und zum Sieg. Eine kleine Liebesgeschichte im Schloß zu Lissa erhöht den Reiz der Handlung. Fridericus Rex wird wieder von Otto Gebühr dargestellt, dank seiner vorzüglichen Maske'und seines guten Spiels recht eindrücks- voll. —* verbilligte feste Rundreisekarten. Die Pressestelle der Reichsbahndirektion Dresden teilt mit: Die im Wmter versuchsweise für Reisen nach Wintersportgebieten einge- führten festen Rundreisekarten, mit denen eine Fahrpreis ermäßigung von 25 Prozent verbunden ist, werden, da sie sich das ganze Jahr über für Ausflugsfahrten eignen, auch weiterhin ausgegeben. Darüber hinaus werden mit Gültig keit vom 20. Mai 1933 noch eine Anzahl neue, besonder» auf den Sommer abgestellte Rundreisekarten eingeführt. Die Rundreisekärten gelten für alle Personenzüge. Eil- und Schnellzüge dürfen gegen Zahlung des tarifmäßigen Zu schlags benutzt werden. Die Geltungsdauer der Karten be trägt für Entfernungen bis 299 Km. 15 Tage und für grö ßere Entfernungen 30 Tage. Die Fahrt kann mit der Ründ- reisekarte auf einem beliebigen Bahnhof des Re'isewcges in der einen oder anderen Richtung angetreten, sie muß aber in der einmal eingeschlagenen Richtung durchgeführt wer den. Fahrtunterbrechung ist innerhalb der Geltungsdauer beliebig oft und beliebig lange zulässig. Nähere Auskunft erteilen die Fahrkartenausgaben und Auskunftsstellen. —* Zur Neuregelung der Kurzarbeller-Unlerstühung. Der Reichsoerband des deutschen Handwerks hatte kürzlich bei den zuständigen Reichsstellen eine Aenderung der Be stimmungen über die Kurzarbeitersürsorge erbeten. Insbe sondere sollte die jetzt vorgesehene Mindestzahl von zehn be schäftigten Personen völlig gestrichen oder wenigstens auf vier bis fünf Arbeitnehmer herabgesetzt werden. Dem Reichs verband wird von besonderer Seite erklärt, daß die Frage der Neugestaltung der Kurzarbeiter-Unterstützung noch keine Erörterung gefunden habe. Anscheinend werden noch Ver handlungen darüber geführt, wer Träger der Arbeitslosen- bzw. Kurzarbeiter-Unterstützung sein solle. Solange diese Berlin, 19. Mai. Das Reichskabinett hat in seiner heu tigen Sitzung folgende Gesetze verabschiedet: 1) Än Gesetz über den vollstreckungsschuh für die Bin nenschiffahrt, 2) ein Gesetz über weitere Maßnahmen auf dem Ge biete der Zwangsvollstreckung. 3) ein Gesetz über Treuhänder der Arbeit, 4) ein Gesetz zum Schutzeder nationalen Symbole, 5) ein Gesetz zur Aenderung strafrechtlicher Vorschriften. Da» Kabinett hak ferner beschlossen, zum Schuhe des Gartenbaues auf die Rückzahlung oer von der Reichs regierung der Deutschen Gartenbau-Kreditbank gegebenen Darlehen zu verzichten und den Gartenbau au« den zur Ver fügung stehenden Mitteln besonders zu berücksichtigen. Ueber die verschiedenen heute verabschiedeten Gesetze ist im einzelnen folgendes mitzuteilen: Regelung der Kohn- und Arbeits bedingungen. Das Gesetz über Treuhänder der Arbeit sieht die Einsetzung von Treuhändern der Arbeit vor, denen in erster Linie die Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen übertragen wird. Diese Regelung wird in Zukunft nach vollendetem Aufbau einer berufs ständischen Sozial- und Wirtschaftsverfassung Aufgabe der Berufsstände sein, also nicht mehr wie bisher durch Verbände erfol gen, die ohne Verbundenheit im Berufsstand sich als klas senmäßige Gegenspieler gegenüberstehen. Den Gewerkschaften fehlt zur Zeit noch, auch nach ihrer Umstel lung in der Leitung, der Zusammenschluß auf berufsständi scher Grundlage. Es würde daher mit der für die Zukunft beabsichtigten Regelung nicht zu vereinbaren sein, in der Uebergangszeit die Regelung der Lohn- und Arbeitsbedin gungen von den bisherigen Organisationen durchführen zu lassen. Ebenso sind auch die Verbände der Arbeitgeber in der Umstellung begriffen und kommen daher als Tarif kontrahenten im gegenwärtigen Augenblick gleichfalls nicht in Frage. Neben der Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen haben die Treuhänder der Arbeit alle Maßnahmen zu tref fen, die der Aufrechterhaltung des Arbeitsfriedens dienen;, auch sollen sie zur Mitarbeit an der Vorbereitung der neuen Sozialversicherung herangezogen werden. Das Gesetz über weitere Ulatznahmen auf dem Gebiete der Zwangsvoll streckung umfaßt acht Artikel. Es sieht nach verschiedenen Richtungen eine wesentliche Erweiterung des Vollstreckungsschutzes für nichtlandwirtschaftliche, forstwirtschaftliche oder gärtnerische Betriebe vor. Die Zwangsversteigerung eines Grundstücks ist auf die Dauer von längstens sechs Monaten nach dem neuen Gesetz einstweilen einzustellen, wenn die Nichterfüllung der fälligen Verbindlichkeiten auf Umständen beruht, die in der wirtschaftlichen Gesamtentwick lung begründet sind und die abzuwenden der Schuldner Nicht in der Lage war. Das Gesetz zum Schutze der nationalen Symbole verbietet, die Symbole der deutschen Geschichte, des deutschen Staates und der nationalen Erhebung in Deutschland öffent lich in einer Weise zu verwenden, die geeignet ist, das Empfinden von der Würde dieser Symbole zu verletzen. Die Prüfung und Entscheidung, ob ein Gegenstand unter Mißbrauch eines nationalen Symbols in den Verkehr gebracht worden ist, soll im Verivaltungsoec- fahren stattfinden. Das Mittel, mit dem den Mißbräuchen in diesen Fällen begegnet wird, soll die entschädi gungslose Entziehung sein. Mit Rücksicht auf die Vermögensnachteile, die mit der Einziehung verbunden sind, wird die Möglichkeit einer Beschwerde gegeben. Entschädi gungen sollen in keinem Falle gewährt werden, auch wenn der Betroffene schließlich obsiegt. Das Gesetz zur Abiinberung strafrechtlicher Klarschriften enthält zunächst Bestimmungen über den Vollzug der Festungshaft, die zwar in ihrer bisherigen Form ohne Ar beitspflicht bestehen bleibt, deren Anwendungsgebiet jedoch so eingeschränkt wird, daß Rechtsbrecher, bei denen eine Ar beitspflicht erforderlich erscheinen könnte, nicht mehr in die Festungshaft gelangen. Ferner bestimmen die neuen Vor schriften, daß das 1929 in Genf unterzeichnete internationale Abkommen zur Bekämpfung der Falschmünzerei nunmehr ratifiziert werden soll. Die Ratifikation setzt bestimmte Aen- derungen des Strafgesetzbuches voraus Endlich behandeln die neuen Vorschriften die Frage der Reichsverweisung straf fälliger Ausländer, die Ausspähung diplomatischer Staats geheimnisse Und das Anknüpfen und Unterhalten landesver- Neue Beschlüsse des Reichskabinetts. räterischer Beziehungen. Weitere Punkte der neuen . Vor schriften betreffen die Tierquälerei und das Denunzian tentum. - Marelstenterror gegen NSDAP, im Prager Parlament. Prag, 19. Mai. In der böhmischen Landesvertretung kam es heut« zu großen Tumultszenen. Als der deutsche Nationalsozialist Gebauer sich zum Worte meldete, stürmten die deutschen Sozialdemokrat«.« und Kommu nisten zur- Rednertribüne und "verhinderten den National sozialisten am Sprechen. Die deutschen Sozialdemo kraten gaben eine Erklärung ab, in der sie ankündigten, daß, solange di« Maßnähmen gegen ihr« Genossen in Deutschland anhalten, sie die Nationalsozialistische Bewe gung in der Tschechoslowakei auf das schärfte bekämpfen und ihre Vertreter nicht zu Wort kommen lassen werden. Nach längeren Verhandlungen teilte bei der Wiederauf nahme der Sitzung der Vorsitzende mit, daß der National sozialist unter Protest auf das weitere Wort verzichte. Ausschluß Georg Bernhardts aus dem Rerchsverlrarrd der deutschen Presse. onb Berlin, 19. Mai. (E. M) Das Ehrengericht des Landesverbandes Berlin im Reichsoerband der deutschen Presse hat heute Georg Bernhardt wegen seiner gegen das neue Deutschland gerichteten groben Beschimpfungen und Verleumdungen, die in dem Artikel des „Journal de Geyöoe" vom 5. d. Mts. enthalten waren, aus dtm Reichs verband ausgeschlossen. Wegen der Schwere der Verleum dungen, ihres landesverräterischen Charakters und der Niedrigkeit der Gesinnung, die aus den Ausführungen her vorgeht, ist in dem Urteilsspruch erklärt worden, daß Bern hardt „cum infamia^ aus dem Verbände ausgeschlossen wird. ...