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. ' jund — Bergen — Saßnitz/Putbu, und Larlshagen-Trassen- heide. II. Nach der Nordsee: Am 18. Iuli ab Dresden Hbf. 20.10, ab Riesa 21.11; ab Leipzig Hbf. 22.32 nach Hamburg Hbf. — Am 18. Juli ab Chemnitz Hbf. 19.49, ab Glauchau 20.27, ab Altenburg 21,18 nach Hamburg Hbf. III. Nach Berchtesgaden Salzburg: Am 14. und 16. Iult ab Dresden Hbf. 18.31, ab Leip zig Hbf. 20.09 (mit Halten in Freiberg, Chemnitz, Glauchau, Zwickau, Altenburg, Reichenbach u, Plauen) nach Berchtes- gaden/Salzburg. IV. Nach München: Am 1. und 14. Iuli ab Leipzig Hbf. 20.81, ab Dresden Hbf. 19.24 (mit Halten in Altenburg, Freiberg, Chemnitz, Glauchau, Zwickau, Reichenbach und Plauen) nach München Ab Leipzig Hbf. 20.28, ab Altenburg 21.06, ab Reichenbach 22.08, ab Plauen 22.39 nach München. — Am 15. Iuli ab Dresden Hbf. 19.24, ab Freiberg 20.24, ab Chemnitz 21.18, ab Glauchau 21.50, ab Zwickau 22.12 nach München, ferne»: Am 6. Juli ab Löbau 17.50, ab Bautzen 18.12 nach München. V. Nach Thüringen — Aranlfurl (Main). In der Nacht vom 6. bis 7. I u l i ab Löbau 23.29, ab Bautzen 23.51, ab Dresden-Neustadt 0.52 nach Weimar — Erfurt — Eisenach — Fulda — Frankfurt (Main). VI. Nach dem Riesen- und Glahergevirge: Am 15. Iuli ab Dresden Hbf. 11.30, ab Bautzen 12.40, ab Löbau 13.04 nach Greiffenberg (Bad Flinsberg) — Hirschbera — Oberschreiberhau — Krummhübel/Schmiede- berg — Glatz (Mittelwalde — Kudowa-S. und Seitenberg). Sämtliche Züge fahren nur die 3. Wagenklasse. Die Fahrpreisermäßigung beträgt 20 v. H. für Hin- und Rück fahrt. Die Verkehrstage, Verkehrszeiten, Fahrpreise und allgemeinen Bedingungen werden in einem Uebersichtshefte zusammengestellt, das vom 1. Juni an bei den Fahrkarten ausgaben zum Preise von 10 Rpf. käuflich zu haben ist. Vom 8. Juni an können dann die Sonderzugfahrkarten unter Benutzung der besonderen Bestellkarten, die bei den Fahrkartenausgaben unentgeltlich abgegeben werden, be stellt werden. Sense in WMe lies Mr. Die tapfersten Briefträger der wett. — Heldenmut eines Arztes im llrwatde. ! Von Werner Dagsburg. Der Lenz, den wir in Deutschland mit solcher Begeiste rung begrüßen, ist an manchen Punkten unseres Planeten als Gefahrenbringer gefürchtet. Davon weiß vor anderen der tapferste Briefträger der Welt ein Liedchen zu singen. Wenn die Wärme des Frühlings das Eis zerbricht — und das geschieht im hohen Norden naturgemäß ziemlich spät —, muß der Wackere, der Picton-Jsland unweit von Neufund land mit Post versieht, täglich von neuem mit den Elementen um sein Leben kämpfen. In einfachen Eisbooten durchqueren di« Briefträger das Meer. Nur die Kraft der Ruder treibt die winzigen Fahrzeuge durch das Wasser. Wind und Strö mung spielen mit den mächtigen Eisblöcken, die sich den furchtlosen Beamten bisweilen in gigantischer Höhe ent gegenstellen, so daß die Bedrohten aus dem Meere flüchten und das Boot tragen müssen. Manchmal sind es sogar Menschen, die von den Tapfe ren befördert werden. Kürzlich starb auf dem Festlande eine Frau, die von der Picton-Jnfel stammte und dort auch ihre letzte Ruhestätte finden wollte. Alsbald trafen sechs Post boten ein, die Leiche abzuholen. Sie hatten, sich durch die Eisschollen einen Weg bahnen müssen und dabei einen Kna ben mitgebracht, der im Krankenhause eingeliefert wurde. Zehn Stunden dauerte es, bis die Männer ihre tote Last durch die feindlichen Elemente hindurch an' ihren Bestim mungsort befördert hatten. Der Transport kranker Men schen, die von den Männern getragen werden müssen, ist keine Seltenheit. Die also Beförderten haben ihre Ueber- sahrt abzuarbeiten, wenn sie bewegungsfähig sind. Es ist auch schon vorgekommen, daß die Postboten volle zwölf Stunden im Wasser zubringen mußten, weil sie sich von treibenden Eisschollen eingeschlossen sahen. Als die Nacht hereinsank, zündeten die Inselbewohner große Tranfeuer an, um den Vermißten den Weg zu zeigen. Aber diesen ge lang es erst gegen vier Uhr morgens, nahe genug an den Hasen heranzukommen, so daß sie durch ein Boot von der Insel erreicht werden konnten. In demselben Augenblick traf auch — natürlich zu spät! — der Eisbrecher ein, den die Regierung gesandt hatte. Zu den Männern, die täglich ihr Leben aufs Spiel fetzen, gehört auch ein großer Teil der Aerzte, wenngleich diese Gefahren von der modernen Wissenschaft und Technik auf ein Mindestmaß herabgedrückt werden konnten. Wie sehr diesem Berufe die Selbstaufopferung für den Mit menschen in Fleisch und Blut übergegangen ist, lehrt das Beispiel des belgischen Arztes Doktor Caron, mit dem sich vor einigen Jahren die Gerichte zu beschäftigen hatten. Er war als Rächer seiner Familienehre zum Mörder geworden und mußte aus dem Kongostaate flüchten, wo er als be amteter Mediziner wirkte. Die Behörden hetzten Polizei streifen zu je zwei oder drei Mann auf die Spur des Arztes. Aber nur der Sergeant Emil Flussien war so glücklich, auf die Fährte des Wildes zu gelangen. Denn die Neger hatten sich bereits durch ihre Rauch- und Trommelzeichen verstän digt, daß ein fremder weißer Mann durch ihr Gebiet ge flüchtet sei. Ein seltsames Geschick fügte es, daß einer der Menschenjäger, der Begleiter des Sergeanten, im Urwalde in eine der Fallgruben geriet, in denen die Eingeborenen größeres Wild zu fangen pflegen. Der spitze Pfahl riß dem Polizeibeamtcn den Unterleib auf. Natürlich konnte er sich nun nicht mehr fortbewegen, und bald schwebte der Verletzte in Lebensgefahr. Jede Hilfe schien aussichtslos, da es weit und breit keinen weißen Arzt gab. Da aber ließ der schwarze Häuptling, in dessen Dorf der Polizist Unterkunft gefunden hatte, die riesigen Trommeln dröhnen. Die Nachbardörfer gaben die Botschaft weiter: „Ein Schwerverletzter sucht ärzt liche Hilfe." Am Morgen kam die Nachricht, daß sich im Um kreise von fünf Tagemärschen kein heilkundiger Mann be finde. Aber am Mittag traf die Kunde ein, daß ein weißer Arzt hcrannahe. Und kurz darauf war er da: Doktor Caron, der verfolgte Totschläger. Cr hatte bereits die rettende Grenze erreicht, als er den Hilferuf vernahm. Ohne Be sinnen kehrte er wieder um. Trotz der schweren Strafe, die sind jetzt in den Thronsaal gekommen, eine Ab chinesischen Kaufleute , von Java. Sie sind bei , ebenso unbeliebt wie bei den Weißen der Besuch beim Kaiser von Java. Bilder aus dem Land, in dem auch heute niemand Hunger hat« Bon Anton Da» Flugzeug, das uns in zehn Tagen von Amsterdam nach Batavia brachte, kreist über dem Hauptbahnyof der Sundd-Metropole, überfliegt Hotel-Paläste, landet auf einem erstklassigen Flugplatz. Man fährt durch die Asphaltstraßen der Hauptstadt Ja vas und merkt nicht, daß die 300 000 Einwohner Batavias ebenso unter der Krise leiden wie die Leute in New Dort oder Berlin. Luxuriöse Autos, neueste europäisch« und amerikanische Marken, Geschäfte, di« ebenso in der Rue de la Paix liegen könnten wie hier in Ostasien ... Gewiß, im „Hotel des Indes" wird weniger Champagner getrunken als zur Zeit des Zucker-Booms. Aber noch immer muß man sich Wochen vorher anmelden, wenn man im Brastagi-Hotel am Tobasee, der Riviera Sumatras, ein Zimmer haben will. Obwohl das 15 Gulden täglich kostet. Und die Eingeborenen, die nicht in den Städten wohnen, merken überhaupt kaum etwas von Krise und Hunger und Unrast. Im Dessa, im javanischen Dorf, kostet das Leben pro Tag und Kopf 314 Cent, sechs Pfennig also. Und wer nicht selber kocht, in den Restaurants, den Warongs ißt — flie genden Küchen, die Kaffee und Ci zum Reis servieren —, braucht im Tag auch nicht mehr als 10 Cent. Niemand friert auf Java, niemand hungert, und niemand braucht sich Sorgen um die Miete zu machen, denn ejn paar Palmblätter und ein paar Bambusstangen find immer zu finden. Und Kleider? Zwei Meter Tuch für einen Sarong genügen. Die javanischen Kaufleute geben ihn um 60 Pfennig. Trotzdem wird es für die Holländer immer schwerer, die Massen im Zaum zu halten. Ueberall gibt es kommunistische Aufpeitscher. Die Malaien aus den Städten gehen nicht in ihre Dörfer zurück, wenn sie arbeitslos sind, sie wollen nicht mehr aus die Reisfelder, es gibt Unruhen. Die Holländer versuchen mit möglichst wenig Gewaltanwendung auszu kommen, sie veranstalten Wettkämpfe und Tiergefechte, for deren religiöse Feiern und die Zeremonien der alten javani schen Herrscherfamilien, um die Malaien von der Politik ab zulenken. ' , Und so kommt es, daß wir, kaum aus dem Flugzeug ge stiegen, mitten im javanischen Dschungel an einem Fest teil- nehmen können, wie es farbiger und exotischer kaum zu er leben ist. Zehn Tage von Amsterdam fort erleben wir eine feierliche Audienz beim Soesoehoenan von Soerakarta, beim Kaiser von Java. Soerakarta ist die amtliche Hauptstadt Javas. Sie hat 200 000 Einwohner, breitet sich über einen Umkreis von gut 30 Kilometer aus. Die Hütten sind im dichten Dschungel ver streut, unter den Palmen des Aequators versteckt. Wir warten im Hotel, bis uns ein Beamter des Gouver nements zur Audienz holt. Dieses Gouvernement hat seinen Palast unter einer Ziegelfestung, deren vier Kanonen auf eine kleine Stadt für sich gerichtet sind, den Kraton. Dieser' Kraton — kaiserlicher Bezirk — ist von einer niederen Lehm mauer umgeben. In ihm wohnen mehr als 20 000 Men schen. Und alle gehören zum Hofstaat des Schein-Kaisers, dessen Ahnen einmal ganz Mataram beherrschten, ganz Java. Jetzt ist sein Einfluß aus seinen Harem beschränkt. Alle Geschäfte werden von seinem „Aelteren Bruder", dem hollän dischen Residenten, geführt. Als wir den Kraton betreten, werden wir von einer Abteilung kaiserlicher Soldaten empfangen. Sie gehen bar fuß, in zerrissenen Hosen, vom Gürtel aufwärts aber schauen sie wie Generäle aus. Goldtressen und Orden blitzen; auf dem Hut schwankt ein mächtiger Federbusch. Die vorsintflutlichen Gewehre sind mit einem Pfropfen verschlossen, und auch auf dem wiegt sich ein Feder bündel. Ein drittes krönt die Lanzen. Wir gehen an Lehm häusern vorbei, den Dalems der Prinzen und dem Krapok- ten, dem großen Harem. Wir kommen an Djeladags vorbei, in denen die Pferde und die Hirsche, die Affen und die Tiger des Monarchen untergebracht sind. Ueberall Trauerweiden und überall Palmen, Orchideen, dichtes Grün, das die Arm seligkeit der Gebäude verdeckt. «. Zischka. Es ist ein aroßer Festtag, und so ziehen neben uns noch viele andere Gaste zum Palast. Würdenträger in zerrissenen Hausschuhen, aber mit prächtigen, roten und gelben seidenen Sonnenschirmen. In einem großen auadratischen Hof, den ein chinesischer Turm überblickt, wartet man auf di« Audienz. Ein Zeremönienmeister in roter Uniform kommt, ge leitet uns zum „Nagel der Welt". Er sitzt auf einer Art Würfel au» blauer Seide unter einem goldenen Thron himmel au» sechs übereinander gestellten Schirmen. Er trägt den Kelok, die topfförmige javanische Kopfbedeckung aus geflochtenem Stroh, und ein« holländische Generals uniform. Ring» um den Thron stehen Räucherpfannen, und der Kaiser ist eingehüllt in einen blaugrauen Nebel. Seine Finger sind mit Ringen überladen, das GesiM ist ge- chminkt, es sieht au» wie eine alte Göttermaske. Ddr Kai er kaut Betel, und nur wenn er in einen goldenen Navf puckt, den ihm vier Höflinge Hinhalten, kommt Leben in das Gesicht ... Man verbeugt sich vor dem .Hüter de» Merapi und des Soembing", und der Kaiser macht «ine Grimasse. Man verbeugt sich noch einmal und setzt sich auf einen der zwan zig Lehnstühle, die für di« Europäer bestimmt sind und die aus einem ärmlichen Schiffswartesaal zu stammen scheinen. Die eingeborenen Würdenträger sitzen auf der Erde, nackt die Füße und nackt Brust und Schultern. Die Etikette schreibt das vor, denn der Herrscher soll die Herzen seiner Untergebenen schlagen sehen. Hinter dem Thron steht eine Abordnung des Harems. Pfauenfedern im Haar als Zeichen ihrer Würde. Mit Perlen bestickte Sarongs fallen über die Füße, die nie ein Mann sehen darf. Die Brüste und Arm« sind nackt. Chinesen sind jetzt in den Thronsaal gekommen, eine Ab ordnung der chinesischen Kaufleute von Java. Sie sind bei den Javanern ebenso unbeliebt wie bei den Weißen der Kolonie, aber der Kaiser von Soorkarta muß sie wohl emp fangen. Sie sind eine politische und vor allem, eine wirt schaftliche Macht. Aller Handel ist in ihren Händen, sie allein vrrleihen Geld. ; Als die Audienz zu Ende ist, sehen wir uns den Aufzug des großen Harems an. Dieser Harem ist augenblicklich von 356 Damen besetzt. Ihnen schließen sich 150 Prinzessinnen reinen Blutes an, 130 halbblütige Prinzessinnen, 340 noch weniger reinblütige Prinzessinnen und 180 Mütter recht mäßiger Kinder des Kaisers. Der Zug wird von den zwölf Favoriten und von der augenblicklichen Lieblingsfrau be schlossen. Sie schreitet unter einem zyklamenförmigen Schirm dahin, an dem goldene Glöckchen hängen. Ihr brauner» glatter Leib ist nackt bis aus eitlen Sarong aus Pfauen federn. Sie trägt keinen Schmuck, keine BrillantdiadeMe wie die anderen Haremsdamen, hat keinen Stockfächer und keine Päradiesreiherfedern im Haar. Ihre Schönheit aber ist berauschend. Eine Sarde von hundert Jungfrauen um gibt sie, Kinder noch, di« einmal in den Harem eintreten werden. Sie tragen Krise — Dolche — und Bambushelme mit Asfenschwänzen daran. Aus ein Zeichen werfen sich alle Frauen, alle Soldaten, alle Festgäste in den Staub. Mix einen Augenblick scheint der Kaiser wieder die alle Macht zu haben, di« unum schränkte Gewalt über Leben und Tod seiner Untertanen. Sein Gesicht ist starr, er scheint an seine göttliche Sendung zu glauben. Neben ihm aber steht der holländische Resident, um drei Köpfe größer, ein weißer Riese. Sein Gesicht ist sorgenvoll, tiefe Falten sind um den schmalen Mund des Holländers eingeschnitten. Es ist nicht mehr leicht, dieses Riesenreich zu regieren Ost möchte er, daß der Kaiser von Java noch selber all di« Sorgen hätte, auch größere Aufgabe^ als die, seinen Harem neu zu organisieren. seiner wartete. Nach drei Tagen hatte er den Kranken ge rettet. Dann erst entwich er endgültig. Der Sergeant Flussien mußte dann einen amtlichen Verweis dafür ein stecken, daß er den Verbrecher hatte entkommen lassen. Milder konnte man ihn nicht bestrafen. Von Gefahren umlauert ist auch das Leben der Forscher, die sich mit der „Kultur" der primitiven Völker beschäftigen. Und unter all den Raritäten, für die sich die Gelehrten.und die Völkerkundemuseen interessieren, stehen obenan die — Menschenköpfe, die bemalten Siegestrophäen, die der waf fengewaltige Australier vom Rumpfe des unterlegenen Feindes zu trennen pflegt. Natürlich haben die Weißen den barbarisclren Brauch lätzgst durch schwere Strafen aus der Wett geschafft, wenn es auch sehr befremdlich klingt, daß es überhaupt noch diese unheimliche Ware gibt. Die Eng länder verfehlen denn auch nicht, sich von Bewaffneten be gleiten zu lassen, wenn sie den streitbaren Wilden einen Be such abstatten. Die dunkelhäutigen Männer erwarten das Kommen der Weißen in voller Kriegsausrüstung. Die Weiber sorgen durch Trommelschtagen für den Ohren schmaus. Der Preis für einen Menschenkopf ist fest: eine Kanne Spiritus. Auf Feilschen lassen sich die finsteren Männer von Neuguinea nicht ein. Kann man es ihnen ver denken? Bei dieser Ware? Neues aus aller Welt. — Selbstmord im Aabrikschornstein. In Barcelona hat ein Schornsteinfeger auf eigenartige Weise Selbstmord ver- übt. Nach Besteigung eines etwa 30 Meter hohen Fabrik schornsteins warf cr einen mit Steinen beschwerten Brief ab; gleichzeitig stürzte er sich in den Schornstein. Aus dem Inhalt des Briefes, der sofort gefunden wurde, geht hervor, daß der Schornsteinfeger freiwillig aus dem Leben scheiden wollte. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden, da der Körper im Innern des Schornsteins sich zwischen zwei Vorsprüngen festgeklemmt hat. — Schmugglerware tm Autoreifen. Durch die Anzeige eines Chauffeurs kam die tschechische Grenzpolizei einem be absichtigten Schmuggel auf die Spur. Der Privatchauffeur eines Millionärs aus Jägerndorf, der vor einiger Zeit ent- lassen worden war, hatte erfahren, daß sein früherer Arbeit geber mit seiner Gattin nach Deutschland reisen wollte. Er beobachtete den Wagen des Millionärs, den der Besitzer selbst steuerte und sah, daß vor der Abfahrt das linke Vorder rad ausgewechselt wurde. Der Chauffeur schöpfte Verdacht und machte die Grenzpolizei auf den Wagen des Millionärs aufmerksam. Als das Auto an der Grenze ankam, wurde es angehalten. Man forderte die Insassen auf, auszusteigen und machte sich an die Durchsuchung des Wagens. Auf An ordnung des Chauffeurs montierten die Beamten das be zeichnete Vorderrad ab und fanden im Reifen versteckt einige wertvolle Edelsteine ohne Fassung und die ansehnliche Summe von sieben Millionen Tschechenkronen. Der Millio- när und seine Gattin wurden daraufhin festgenommen, und der Chauffeur, der. den beabsichtigten Schmuggel verraten hatte, erhielt eine angemessene Belohnung. — Der Brjllanmng In der Sammelbüchse. Eine unge wöhnliche Ueberraschung erlebte der Küster einer Londoner Kirche, als er nach dem Gottesdienst die Sammelbüchse, die am Eingang für milde Gaben aufgestellt ist, öffnete. Unter den kleinen Münzen befand sich ein sorgsam in weißes Pa pier eingewickelter Gegenstand. Als er die Hülle entfernte, funkelte ihm ein kostbarer Brillantring entgegen. Noch größer wurde seine Ueberraschung, als er in der Büchse noch einen goldenen Manschettenknops von feinster Ziselierarbeit entdeckte. In die Schmuckstücke waren die Namen zweier Juweliere eingeprägt, die sich jedoch an zwei ganz entgegen gesetzten Enden der Weltstadt befinden. Ob zwischen den beiden kostbaren Almosen ein Zusammenhang besteht, weih niemand. Die Kirchenbehörde, der dieser Fund gemeldet wurde, hat auch nicht herausbekommen, ob der geheimnis volle Spender sich nur eine besoUders romantische Art aus gesucht hat, Wohltätigkeit zu üben, oder ob die Schmuckstücke durch ein Versehen in die Sammelbüchse geraten sind. Auf jeden Fall wird der Erlös, den Man aus dem Verkauf der Kleinodien erhält, vielen armen Familien Hilfe bringen. Die Spenden, die die Kirche sammelt, dienen nämlich zur Beschaffung von Lebensmttteln und Einrichtung von Speise anstalten für arme und kranke Kinder aus den Londoner Elendsvierteln. Der Berkaus der beiden Schmucksachen dürfte eine ansehnliche Summe einbrioaen, die dazu aus reicht, zweitausend arme Londoner Kinder salb zu machen.