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major Loitze, Major Lurdach, zahlreiche höhere VMere dtr allen tzmnee sowie Vertreter oe, Rates und des Stadt- verorvnetenkollegium» der Stadt Dresden bei. - Nachdem Prinz Emst Heinrich di« Front der alten Gre- naMre abgeschritten hatte, kielt Superintendent FMer diePredtgt. Er wies auf den gewaltigen Wan del der Dinge in DeutsHand hin und dankte Reichspräsi- dNt v. Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler, daß sie docs deutsche Bolt im letzten Augenblick vor dem Untergang gerettet hatten. Nach dem Feldgottesdienst sand ein Vordetwarfch der allen Soldaten vor dem Prinzen Ernst Heinrich und dem lchten Kommandeur der sächsischen Grenadierbrigade, Generalmajor v. Seydlitz-Gerstenberg, statt. Hierauf be- gaben sich die Abordnungen der einzelnen Regimenter zum Ehrenhain des Garnisonfriedhofs, um dort für die gefalle nen Kameraden Kränze niederzulegen. Am Gonntagnachmittag fanden sich die Teilnehmer in dem wiederum überfüllten Ausstellungspalast zum Aestkommers ein. Nach begrüßenden Worten des Vorsitzenden der Lan- dervereintgung der sächsischen Grenadrervereine, Mertz- schlkg, hielt Generalmajor v. Seydlitz-Ger- st e n berg die Festrede. Er gelobte namens der alten Gre nadiere dem greisen Reichspräsidenten und dem jungen Bplkskanzler treue Gefolgschaft. Begeistert stimmten die Tallsittide das Deutschlandlied an. An den Reichspräsidenten und den Reichskanzler wur-en Ergebenheitstelegramme ge sandt. Vorsitzender Mertzsching gab bekannt, daß General A Nchdlitz, Oberstleutnant von Schönberg, Direktor Schultze und Schriftleiter Schurig zu Drenmitgliedern ernannt woAken seren. — Die Grüße der Stadt Dresden überbrachte Stadtverordneter Dr. Kluge. — Der Kommers war um rahmt von künstlerischen und musikalischen Darbietungen. An ihn schloß sich ein Festball an. Noch lange blieben die Teilnehmer in froher Wredersehensstimmung beisammen. Ml« Wtzeslis Ski SWsW zrlSlMMSkMlSki. Lhemnlh. 16. Mai. Der Sächsische Feldkameraden- bund, bervorgeaangen aus dem kameradschaftlichen Zusam menschluß der Angehörigen der sächs. Feldformationen, be ging hier unter starker Beteiligung der Bevölkerung die Feier seines zehnjährigen Bestehens. Der Kommers c. r Sonnabend in den überfüllten Sälen des Vereinshauses nahm einen würdigen Verlauf. Der zweite Vorsitzende Zill er konnte u. a. den Landeskommandanten von Sach sen. Generalmajor Boltze begrüben, ferner den Oberbürger meister Arlart-Chemnitz, Kreisyauptmann Dr. Grille sowie Vertreter verschiedener Behörden und befreundeter Ver bände. In seiner Festansprache nahm Hauptmann Wanckel vom Inf.-Reg. 11 eingangs eine weihevolle Ehrung der Ge- fallenen vor. Anknüpfend an das Opfer der toten Kamera den gab er einen Rückblick über die letzten 14 Jahre und be- tonte. daß die alten Frontsoldaten sich stets der Zersetzung entgegengestellt hätten. Aus kleinen Vereinigungen heraus ermtM der stolze Bund. Einig nach innen und frei nach außen habe er von jeher seine großen Ziele verfolgt, zu denen auch ein unbeugsamer Wehrwille gehöre. In dem Feldkameraden Adolf Hitler sei Deutschland ein neuer Füh rer erwachsen. Es folgte Vie . Weihe des Bundesbanners und Her Fahne der Vereinigung des ehemaligen Res.-Jnf.- Reg.245. Zahlreiche Bannerehrungen sowie Ansprachen des;d«neralmajors Boltze und des Oberbürgermeisters Ar- latt.Alossen sich an. Hü gleicher Zeit hielten die China- und Afrika- Krieger ihre Gedenkfeiern im Marmorpalast ab. . Am Sonntagmorgen rückte ein stattlicher Zug Front soldaten, begleitet von über fünfzig Fahnenabordnungen, SS. und SA. vom Adolf Hitler-Platz nach dem Zeisigwald wo die Weihe des Gedenkplahes für das Inf.-Reg. 104 und für die Kolonialkrieger stattfand'. Nach kurzer Ansprache übergab der Landes verbandsführer 104 Schmidt den Gedenkplatz. Oberstleutnant a. D. v. Boemken, Präsidialmitglied des Deutschen Kolonialkriegerbundes, führte in seiner Weihe red« vor allem der Jugend vor Augen, wie notwendig Ko lonien für Deutschland seien, für die viele brave Kolonial krieger ihr Leben geopfert hätten. Der erste Bundesführer des Sächs. Feldkameradenbundes, Fahrig-Leipzig sprach noch ün Namen des Bundes. Bei beiden Weihefeiern wurde am Sonnabend und Sonntag dem Reichspräsidenten und dem Reichskanzler Treue gelobt durch Absingen des Deutschland- und des Horst Wessel-Liedes. Der ehemalige Kaiser hatte ein Begrüßungs- telegrämm geschickt. Die Bundesversammlung richtete Grußtelegramme an den Reichspräsidenten v. Hindenburg und den Reichskanzler Hitler. Am Sonntagnachmittag fanden stark besuchte Regimentstreffen der Ersatz-Inf.-Re- gimenter 23 und 32 und des Res.-Inf.-Reg. 248 statt. Nationalsozialistischer Flugtag in Großenhain. * Großenhain, 16. Mai. Der deutsche Luftfportverband in Großenhain veranstaltete am Sonntag hier einen Flug- tag,-der zu einer gewaltigen Kundgebung für das deutsche Luftfahrtwesen wurde. Trotz des Regenwetters hatten sich mittags Tausende eingefunden, um an der nationalsozialisti schen Veranstaltung teilzunehmen. Pünktlich um 12 Uhr marschierten die SA., SS., Hitlerjugend, Stahlhelm, Arbeitsdienst und Milltärvereine an und nahmen Auf stellung. Nach eiiiem Böllerschuß betrat der letzte Komman dant des ehemaligen Großenhainer Flugplatzes das mit frischem Grün geschmückte Rednerpult. Er wies auf die hervorragenden Leistungen unserer Flieger im Weltkriege hin und betonte, daß die deutsche Luftfahrt trotz der Knebe- lungHurch die Feindstaaten im Bereich der gestatteten Möglichkeiten unerreicht an der Spitze marschiere. Nkch ihm nahm Ministerpräsident v. klllinger das Wort zu einer Ansprache, in der er den deutschen Luft- fahrtminister und Vorkämpfer für das Flugwesen, den ehe maligen Kommandeur der Richthofen-Staffel, Hauptmann Eoerrng, der Jugend als Vorbild hinstellte. Es diesem Mann« der Tat in der Förderung der Luftfahrt gleich zu tun, sei eine der vornehmsten Aufgaben der Ärmend. Darauf taufte der Ministerpräsident da« neue Segelflugzeug, das die Jugend der Ortsgruppe Großenhain im Deutschen Luft fahrtverband selbst gebaut hatte, auf den Namen Hermann Goering. Sieben Sturmfahnen der Standarte 101 wurden im Anschluß hieran durch den Ministerpräsidenten geweiht, der die einzelnen Fahnenträger durch Handschlag verpflichtete. Darauf fand ein Vorbeimarsch der Verbände vor den Füh rern statt. Zehn Flugzeuge starteten sodann zu einem Be grüßungsfluge, wobei beachtliche Leistungen im Kunstfluae gezeigt wurden. Leider mußten die Veranstaltungen schließ lich wegen des allzu starken Regens eingestellt werden. Stolpen, 16. Mai. Die neuen Stadtverordneten traten zu ihrer ersten Sitzung im feierlich geschmückten Sitzungs saale zusammen. Das neue Kollegium setzt sich zusammen aus 7 Nationalsozialisten und 2 Vertretern der Kampffront Schwarz-weiß-rot. Nach den üblichen Wahlen wurden Reichspräsident von Hindenburg und Reichskanzler Hitlev zu Ehrenbürgern ernannt. Die Bilder der neuen Ehrenbürger wurden im Saale aufgehängt. Pirna, 16. Mai. Reichskanzlerbesuch abgesagt. Reichs- kanzler Hitler, der ursprünglich am kommenden Sonntag zur 700-äahrseier Pirnas und zur Einweihung des Richard Wagner-Denkmals im Liebethaler Grund kommen wollte, bat diesen Besuch im Hinblick auf die politische Lage abge sagt. Sebnitz, 16. Mai. Aestgenommenrr Vaumfrevler. Auf der Staatsstraße Sebnitz—Bad Schandau (Flur Lichten hain) sind 14 Straßenbiiume und 6 Pfähle angehackt wor den. Der Baumfrevler wurde am Sonnabend früh durch den Gendarmerieposten Sebnitz in einem 20jährigen Bur schen aus Lichtenhain ermittelt. Er wird seiner gerechten Strafe zugeführt werden. „ Großenhain, 16. Mai. Scheunenbrand. Sestern nacht brannte die Scheune des Gutsbesitzers Menzer in Groß raschütz vollständig nieder. Man vermutet Brandstiftung. Grimma, 16. Mai. Die Ehefrau mit einem IagdgewHr erschossen. In der Nacht zum Sonntag hat der 50 Jahre alte Gastwirt Bruno Büttner, Besitzer des Gasthofs „Zum Weißen Roß" in Mutzschen, seine 39 Jqhre alte Ehefrau Hedwig mit einem Jagdgewehr erschossen. Von dem gleichen Schuß wurde ein in Mutzschen wohnender Handlungsge hilfe, der mit der tödlich Verletzten ein Liebesverhältnis un terhielt, in den rechten Unterarm getroffen, als er ihr beim Sprunge aus einem Zimmer im Erdgeschoß durch das Fen ster nach der Straße zu behilflich sein wollte. Der im glei chen Augenblick von dem Ehemann B. abgegebene Schuß traf die Frau in den Rücken, durchschlug den Körper und drang durch die Brust heraus in den Arm des Handlungsge hilfen, der die Frau hielt. Der Täter wurde verhaftet uNd dem Amtsgericht Grimma zugeführt. Bei seiner Verneh mung gab er an, daß er seine Ehefrau keinesfalls habe er schießen wollen. Das Gewehr sei losgegangen, während er versucht habe, seine Ehefrau vom Sprung aus dem Fenster abzuhalten. Ob es sich um eine Eifersuchtstat handelt, läßt sich noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Der Leichnam der Erschossenen wurde dem Institut für gerichtliche Medizin übergeben, während der verletzte Handlungsgehilfe ins Krankenhaus Wurzen gebracht wurde. Leipzig, 16. Mai. Große Erfolge der großen Rassehund ausstellung Leipzig vom 20./21. Mai. In detz letzten Tagen kamen zu den bereits gestifteten 32 Staatsehrenpveisen noch Staatsehrenpreise des Botksstaates Württemberg, des Volks staates Bayern und der Freien Stadt Bremen. Außerdem hat das Reichswehrministerium einen prächtigen Ehren-, preis für die Diensthundemssen zur Verfügung, gestellt. Die Rassehundausstellung Leipzig nimmt also ein Ausmaß an, wie wir es bis jetzt in Deutschland noch nichts gesehen haben. Nach einer Mitteilung der ÄUsstellungsleituna lagen chn 10. Mai weit über 1000 Meldungen zu der Ausstellung vor. Den weitesten Weg macht ein PersischesWindspiAvon Istanbul-Persien nach Leipzig. Es trifft am kommenden Sonntag in Leipzig ein. Die Teilnahme der Rassehundbe sitzer ist also außergewöhnlich stärk. Leipzig, 16. Mai. Unsinnige Vernichtungswut in einer Gärtnerei. Nachts sind in einer neu eingerichteten Gärtne rei von unbekannter Hand große Verwüstungen angerichtet worden. Die Täter haben mit am Tatort vorgefundenen Blumentöpfen etwa 700 Scheiben der Mistbeetanlagen zer trümmert und. die darunter stehenden Pflanzen vernichtet. Die Blumentöpfe sind ebenfalls in Trümmer gegangen. Ferner wurden eine Menge hochstämmiger Rasest aus, der Erde gerissen und in einen Brunnen geworfen. Freiberg, 16. Mai. Verurteilter Brandstifter. Das Schwurgericht verurteilte den Bergarbeiter Dölitzsch und den Arbeiter Müller zu je drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrenrechtsverlust. Sie hatten im Februar 1932 eine Scheune in den Poisenhäusern bei Wilmsdorf in Brand gesteckt. General von Francois gestorben. Hermann von Francois, General der Infanterie, der zu Beginn des Weltkrieges führend an der Befreiung Ostpreußens teilnahm und der dann in der Durchbruchsschlacht von Gorlice und Verdun weitere Lorbeeren errang, ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Auch als Militär schriftsteller ist General pon Frangois heroorgetreten. . EhMUß, 1». Wat. LremdM« verhaflet. Am letzten Freitag brach in Neudorf 1. E. m einem von drei Familien bewohnten Hause Feuer au«, da» aber rechtzeitig bemerkt und im Keime «rsttckt werden konnte. Die polizeilichen Er örterungen ergaben vorsätzliche Brandstiftung. Unter dem dringenden Verdacht der Brandstiftung wurde jetzt der Be sitzer vorläufig festgenommen und dem Amtsgericht in Oberwiesenthal zugesührt. Pockau, i. E., 16. Mai. Sch««« Unglück durch elue herabstürzeade Trommel. Bei der Papierfabrik von Gün ther L Richter waren am Montagvormittaä Arbeiter damit beschäftigt, «ine schwere Trommel auszuwechseln. Sie wurde an Ketten mit einem Flaschenzug hochgezoaen. Die Befe stigung zerriß jedoch, und die Trommel stürzte zu Boden. Dabei wurde der 43 Jahre alte Arbeiter Waldemar Otto aus Sofa sofort getötet und der 40 Jahre alte Arbeiter Un ger au« Sofa schwer verlttst. Werdau, 16. Mai. Munitionsfund« ln einer Scheune. In Fraureuth wurden am Sonntag in einer Scheune eines Gutsbesitzer« mehrere MMtärgewehre und Munition gefun den. Den Fundort hatten Kommunisten bei einem Verhör bekanntgegeben. Leisnig, 16. Mai. Auflösung der SPV.-Orkrgruppe. Der Vorsitzende der Leisniger Ortsgruppe der SPD. hat an Amtsstelle erklärt, daß er die Ortsgruppe aufgelöst habe und daß dadurch eine Vertretung der Partei in den städtischen Kollegien und Ausschüssen wegfalle. Die städtischen Inter essen nehmen somit künftig nur noch NSDÄP.- und Kampf front-Vertreter wahr. Plauen t. V., 16. Mai. Da» Lande«posaunenfest ver legt. Das Landesposaunenfest in Plauen i. V. ist mit Rück sicht auf den Johannistag vom 24.-25. Juni auf den 1. und 2. Juli verlegt worden. Reichenbach l. v., 16. Mai. Schwer« Autounglück. — Zwei Lote. Am Gonntagnachmittag fuhr der 42 Jyhre alte Gutsbesitzer Gustav Männerich au» Niendorf im Kreise Hetzen im benachbarten Friesen mit seinem Kraftwagen die steile Greizer Straße abwärts. Dabei streifte der Wagen beim Durchfahren der S-Kurve am Schloß Friesen einen Baum und prallte gegen die Schloßmauer. Der Fahrer und seine Frau wurden unter dem Auto mit schweren Schädel brüchen und anderen Verletzungen hervorgezogen. Frau Männerich starb bereits auf dem Transport ngch dem Rei chenbacher -städtischen Krankenhause, während der Gutsbe sitzer selbst seinen schweren Verletzungen am Montagmittag erlag. Netzschkau i. V., 16. Mai. Awei berufsmäßige Geld- schrankeinbrecher sestgenommen. Bor einiger Zeit wurde im Verwaltungsgebäude des Gaswerkes ein Geldschrank einbruch ausgesührt, der jetzt seine völlige Aufklärung ge funden hat. An dem fraglichen Abend wurde von SS.- Mannschaften ein Kraftwagen mit dem Berliner Kenn zeichen an einer etwas dunklen Straßenecke beobachtet. Als eine im Wagen sitzende Frauensperson keine befriedigende Auskunft über das Halten des Wagens geben konnte, wurde der Kraftwagen nach der Polizeiwache gebracht und dort sichergestellt. Später erkundigte sich ein in Netzschkau nicht bekannter Mann sowohl nach dem Wagen als auch nach der Insassin. Da sein Auftreten zu Bedenken Anlaß gab, wurde er ebenso wie die betreffende Frauensperson festgehalten. Die näheren Ermittelungen ergaben nun, daß der Festge nommene mit einem zweiten Täters dem es aber gelungen war, aus Netzschkau zu entkommen, den Einbruch im Gas werk ausgeführt hatte. Jetzt ist es möglich gewesen, auch ihn, und zwar in Berlin, zu ermitteln und festzunehmen. Bei den beiden Männern handelt es sich um zwei gewerbs mäßige Berliner Celdschrankeinbrecher, während ihre Be gleiterin aus der Tschechoslowakei stammt; sie ist, obwohl sie aus dem Deutschen Reiche ausgewiesen ist, unerlaubterweise zurückgetehrt und hat den beiden Einbrechern Helfersdienste geleistet. . Sas Gesetz zum Schutze des Einzelhandels. Berlin, 15. Mai. Im Reichsgesetzblatt vom 13. Mai wird nunmehr das von der Reichsregierung beschlossene Ge setz zum Schutz des Einzelhandels vom 12. Mai 1933 ver öffentlicht, das der Abwehr der dem Einzelhandel aus der gegenwärtigen wirtschaftlichen Not drohenden Gefahren und zur Sicherung des Bestandes der mittelständischen Betriebe dienen soll. Das Gesetz enthält u. a. die Bestimmung, daß das Verbot der Errichtung, Erweiterung und Ver legung von Linhejtspreisgeschäfken nicht nur bis zum 1. April 1934, sondern unbefristet gilt. Ferner dürfen nach dem Gesetz Verkaufsstellen, in denen Waren zum Verkauf seilgehalten werden, in der Zeit bis zum 1. November 1933 nicht errichtet werden. In dieses Verbot fällt u. a. auch die Uebernahme einer Verkaufsstelle durch ein mehrere Verkaufsstellen betreibendes Unterneh men, die Uebernahme durch eine andere Person, sowie die Aenderuna der Betriebsart. Auch die Ausdehnung des Ver kaufes auf Lebens- und Genußmittel in Ver kaufsstellen, in denen andere Waren zum Verkauf feilge halten werden, wird hierdurch verboten. Die Vorschriften finden auch auf Konsumvereine und Werkkon- fumanstalten Anwendung. Von diesen Verbotsvar schristen können von der Reichsregierung Ausnahmen zuge lassen werden, die in der Durchführungsverordnung des Ge setze« näher angeführt sind. Danach sind Ausnahmen zu lässig, wenn ein besonderes Bedürfnis für die Er richtung einer Verkaufsstelle vorliegt, zum Beispiel in Kur- und Badeorten, wo dis Errichtung zur Förderung des Fremdenverkehrs gerechtfertigt sein kann. Weiterhin bestimmt das Gesetz, daß selbständige Handwerksbetriebe in Warenhäusern, Einheitspreisgeschäften und Konsumvereinen nicht mehr errichtet werden dürfen. Die Reichsrsgierung kann bestimmen, daß Handwerksbe triebe, die in derartigen Betrieben bereits bestehen, g e - schlossen werden. Die vorsätzliche oder fahrlässige Zu widerhandlung gegen das Gesetz wird mit Geldstrafe be straft. Eine Entschädigung wegen des Schadens, der durch die angeordneten Maßnahmen entsteht, findet nicht statt. Ein zweiter Artikel des Gesetzes bestimmt noch, daß die Ausübung des Handels mit Gegenständen des täglichen Be darfs untersagt werden kann, wenn sich aus einer rechtskräftigen Verurteilung des Handelstreibenden wegen Betruges, Wuchers oder schweren Verstoßes gegen das Ge setz gegen den unlauteren Wettbewerb seine Unzuverlässig test in bezug auf den Gewerbebetrieb ergibt.