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Der Sächsische Erzähler 2. Vertritt «, 10s 1VS3 de» mm WW W m WM W «Mia m« in Gruppen Ringenhain. Ringenhain, 8. Mai. Der lag der nationalen Arbeit wurde auch hier mit frischen Weckrustlängen eingeleitet. Als bald regten sich überall fleißige Hände, um den sauber vor gerichteten Häusern, Gärten und Zäunen ihren letzten fest lichen Schmuck zu geben. Kränze, Girlanden, Fahnen, farbige Bänder usw. ließen erkennen, daß auch die Bewoh ner unsere» Orte« den Aufruf der nationalen Regierung im innersten erfaßt hatten. Um 8 Uhr wurde von einer Ab ¬ ordnung der hiesigen Al. in feiersicher Form vor der Schule di« Hakrnkreuzfahn« «hißt und unweit davon wehten die schwarzweißroten Fahnen de» neuen Deutschland». Um 9 Uhr sanden sich die Oberklassen der Bolk»schule zusammen. Herr Schulleiter Gebauer erläutert« den Kindern in seiner Ansprache die Bedeutung de» Tage» und bereitete sie auf die folgenden Rundfunkreden vor. Da» Horst Westel- lieo u. die Rationalhymne beschlossen die Feier. Nun hörten sich Kinder und Gäste die Kundgebungen im Berliner Lust garten an. Ein Lautsprecher, den Herr Schlossermeister Lehmann auf dem Bodenfenster der Schule ausgestellt hatte, ließ auch die Bolkrgenoss-n än den Festlichkeiten teilnehmen, di« nicht über ein eigene« Radiogerät verfügten. Nach mittag, 4 Uhr lammest« sich die gesamte Einwohnerschaft mit den SctzUkindern -um Festzuge durch den Ort. Gegen SSO Männer und Frauen rähten sich in Gruppen geordnet unter der Leitung des Herrn. Zitzarrenfabrikanten Kirschner aneinander» Eine Abteilung der SÄ. mit der HakenkreMahne^diwLhMÄeutsche Orden, die Ortsvereine mit den Fahnen, die Lerufsgruppen her Handwerker, Ge werbetreibenden, der Landwirtschaft,die Arbeiter u. Arbeite rinnen der großen hämischen Betriebe, die Heimarbeite rinnen, Angestellte . mH ^Beamk. Zwischendrin gingen die Schulkinder in -er Kleidung und mit den Symbolen der obengenannte Beruf«, die jüngsten Jahrgänge mit um kränzten Fahnen und Wimpeln. Freudig begrüßt wurden dl« Retter, unter denen vor allem von den Kindern ein Husar in schmucker Uniform angOaunt wurde. Luch jwei Wag« fuhren mitr Li« Firma Riethmüller hatte em rich tige« Deberhausel aufgebaut, in dem ein Weber am Web stuhl den Schützen hinüber und herüber warf. Neben ihm saß eine Frau am Spinnrad. Die Landwirtschaft halte einige Ar-ettsmaschinen aufgebaut, die von Männern und Frauen während de, Zuges bedient wurden. Wie zu einem wirklichen Volksfeste bewegte sich der Zug durch die im Schmuck prangende Straße und die geschmückten Wege de» Dorfe» nach dem Festplatze. Zwei Gedichtvorträge leitet« zu der Ansprache des Herrn Bürgermeister Thoma, über. „Wir wollen sein ein einig Bolk von Brüdern, in keiner Not uns trennen noch Gefahr". Mit diesen Worten begrüßte er di« Gemeinde, und nun würdigte er in klaren, wohlgeformten Worten die Bedeutung des Tages al« Be ginn eines neuen staatlich« und völkischen Leben«, er forderte Achtung und Ehrerbietung für die führenden Männer: Adolf Hitler und den Feldmarschall von Hinden burg, er forderte zu freudiger Mitarbeit auf und wies mit deutlichen Wort« Nörgler und Besserwisser in ihr« Schrank«. Mit gemeinsamem Bekenntnis zum neuen Deutschland, mit dem gemeinsamen Gesang« des Deutsch landliedes und de» Horst Wesselliedes schloß die Rede. Nach dem der Gesangverein unter Leitung des Herrn Oberlehrer Reck zwei Chöre vorgetragen hatte, zerstreute sich die feiernde Gemeinde zu zwangloser, fröhlicher Gesellligkeit auf dem Festplatze. geht vor Eigennutz — im Saale hier anbringen lasten, es sind vielmehr auch di« aufgehängten Bilder unserer großen Führer, Generalfeldmarschall v. Hindenburg u. Reichskanz ler Adolf Hitler, beschafft worden. Ich hoffe Sie hiermit einveHanden und ich bitte Sie, unsere gemeinsame Arbeit damit zu beginnen, daß wir unsere Blicke zu unseren beiden Führern wenden und ausrufen: Unser Reichspräsident v. Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler: Sieg Heil! -- Im Anschluß daran wurde Kenntnis genommen, daß der Sächs. Gemeindetag die Anfertigung eines Ehrenbür- gevbriefes für die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Reichspräsident v. Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler für diejenigen sächsischen Gemeinden, die nicht selb ständig eine Ehrenurkunde schon überreicht hätten, beschlos sen habe, und daß die Gemeinde Neukirch ihre Beteiligung an dieser Aktion angemeldet hat. Hierauf dankte Herr'Doktor Flieger Herrn Bürgermei ster Seidel für die sOmen Worte, die er d« beiden großen Führern des Deutschen Volkes gewidmet hat. Er wies hin auf die tiefe Bedeutung der nationalsozialistischen Bewegung und auf die von der Person des Führers ausgehende über zeugende Gewalt, die jeden, der Hitler wirklich mit ganzer Seele erfaßte, unwiderstehlich in sein« gütig« Bann zwinge. Ein fanatisch denkender Sozialdemokrat.Habe, nachdem dieser Hiller gehört, ihm (Dr Flieger) gegenüber den Ausspruch getan: „Was der Mann sagt, das glaubt er und was er glaubt, das führt er durch". So, schloß Dr. Flieger, sollen auch die Gemeindeverordneten nur sagen, was sie glauben und auch durchführen. Hierauf wurden die Wahlen vorgenommen. 1. Wahl des Gemeindeverordnetenvorstehers und Stell vertreters, Les Schriftführers und Stellvertreters: Die Wahl ergab auf Vorschlag der nat.-soz. Fraktion folgendes: als Vorsteher: Bürgermeister Seidel, stellv. Vorsteher: Willi SkWM Am ttr «müiMmiW» ii le«. Neukirch (Lausitz), 5. Mal. Di« erste Sitzung des nach dem Gesetze der Gleichschaltung neu gebildeten Ge- mcindeverordnetenkolleglums fand am Mittwoch statt. An wesend warm all« 10 Vertreter der NSDAP, und der Der- treter der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot, während die Vertreter der Sozialdemokratie fehlten. Herr Bürgermeister Seidel eröffnete die Sitzung, in dem er etwa folgendes ausführte: Meine sehr verehrt« Herren! Es ist mir eine besonder« Ehre, die Herr« des neuen Kollegiums, nachdem bas Gemeindeverordnetenkolle gium dem Reichsgesetze über die Gleichschaltung eine Zu samensetzung erhält, wie st« sich au» dem Ergebnisse der Reichstagswahl vom 5. März ergibt, begrüßen zu könn«. Mit besonderer Freude kann festgestellt werden, daß der große Einigungsgedanke unseres Bolkskanzlers Hitler sich nun auch in unserer Gemeindevertretung widerspiegelt. Niemand empfindet die Vorteile und daß die Zeit des Diel redens nun endgültig vorüber ist und durch praktische Ar beit abgelöst werden soll mehr als der in leitender Stel lung tätige Beamte. Ich bin überzeugt, daß Sie mit mir dm festen Willen haben, für unsere liebe Gemeinde Neukirch das Beste schaffen zu helfen und sich dabei leiten lasten von dem vornehmsten Grundsatz« der großen Volksbewe gung: „Gemeinnutz geht vor Eigennutz". Ich gelvbe Ihnen das gleiche und bitte Sie, bei unserer gemein sam« Arbeit auf eine gegenseitige Achtung der Meinung zu halten. Wenn ich auch weiß, daß der im neuen Deutsch land übliche Fahrergedanke uns weitgehende Bewegungs freiheiten nicht mehr läßt, so bin ich mir aber doch bewußt, daß dann, wmn die gemeindliche Selbstverwaltung auch nur einigermaßen aufrechterhaltm bleib« soll, manche Ent schließung auch unserer eigenen Initiative überlassen blei ben muß. Zur Erinnerung an den heutigen Tag habe ich nicht nur den eingangs erwähnt« Leitsatz — Gemeinnutz «ohla. Pohl«. 8. Mai. Vie Aeier des Tag« der nationalen ArbeÜ wurde von den Einwohnern unserer drei Dörfer Schönbrunn, Pohla und Stacha in schöner Einmütigkeit be gangen. Schon am früh« Morgen wurde den Kindern der Obertlaflendte Bedeutung diese» Feste, de» deutschen Ar beiter», de, schaffenden deutschen Menschen klar durch eine kleine Schulfeier mit den durch Rundfunk übertragen« Re den de» ReichsprSsidenten und de» Reichsprvpagandamini. ster». — Der Predlat de» darauffolgenden Gottesdienste» war da, Wort Ioh. v, 4 zugrundegelegt: „Ich muß wirken die Werke de», der mich gesandt hat, solange es Tag ist: es kommt di« Nacsst, da niemand wirken kann." Herr Pfarrer Hille sprach vom Joch und Fluch der Arbeit einer ver gangenen Zeit, die abgelöst wurde von unserer Idee der Ar beit äl» Schaffensfreude, al» Dienst am Nächsten, an Staat und Bolk» wofür un» de« Volkes Kanzler, «in Hand- und Geistesarbeiter, da» Beispiel albt. — Am Nachmittag zogen im Schmuck von frischem Grün, von Blumen und Fahnen, sieben Reiter, die Schulkinder, di« Feuerwehren, die Lu- gendverein« und der Turnverein, der Unterstützungsverein, ein Festwagen der Stachaer Handwerker und Gewerbetrei benden, die Arbeiter de» Rittergutes Pohla mit Festwagen, Ochsmreitern, Pferden u. Ackergeräten, der Männergesang verein und der Gemischte Chor und dl« Militärvereine unter den^chneidigm Marschweisen der Schönbrunner Feuerwehr- kapelle bei großer Anteilnahme der Bevölkerung durch die festlich im Schnuck der Fahnen und des frischen Grüns prangenden Straßen unserer Dörfer. Festgeläute der Star ken unserer Nein« Bergktrcke empfing den farbenfrohen Zug. Auf dem Festplatz in Pohla begrüßte Herr Bürger meister Forke r die Festversammlung in einer kurzen An sprache, di« er in «in Heil auf den Bolkskanzler Adolf Hit ler ausklingen ließ. Was einst in den Tagen der Reforma tion Ullrich von Hutten seiner Zeit zurief, nahm Herr Orts pfarrer Hill« zum Ausgangspunkt seiner Festrede: „Es ist eine Lust zu leben!" In begeisterten Worten pries er den VolkskanKer, der uns durch seine Tatkraft die Möglichkeit zu neuem Leben, neuer Schaffensfreude gegeben hat. Er hat uns zu unserem Volk« zurückgeführt, hat uns diesen Feiertag der adelnden Arbeit und damit die gegenseitige Achtung vor jedem schaffenden Menschen wieder geschenkt. Die Festrede wurde umrahmt von den Darbietungen der Feuerwehrrapelle, des Gemischten Chores, de» Männer gesangvereins und der Schulkinder. Nach einem Schluß wort de» Herrn Bürgermeister Forker klang die schöne Feier im Deutschlandliede aus. — Möchte doch jeder der am gro ßen Werke mitschaffenden Festteilnehmer, möchte jeder unse rer Einwohner aus dieser einmütigen Kundgebung den Willen mitgenommen hab«, zu verwirklichen, was uns Herr Pfarrer Hille am Schluß seiner Ansprache so dringend ans Herz legte: „Die Bruderhand her! Fest besiegelt den Bund mit dem heiligen Schwur« der Treue! — Die Bruderhand Herl" Der große Unbekannte. Kriminalskizze von Robert M. Sugg- Wien. (Nachdruck verbalen.) „Oben bei dem Amerikaner Douglas scheint nicht alles in Ordnung zu sein", äußerte sich der Detektiv, der das Poor- Haus zu bewachen hatte. „Haben Sie etwas Verdächtiges wahrgenommen?" fragte Chefinspektor Handl hastig. .'.Plötzlich ging da» Licht aus, und dann kam es mir so vor, als ob dunkle Gestalten ..." „Wann war das?" ,Surz bevor Sie kamen, Herr Chesinspektor." „Hat jemand da« Haus betreten, der Ihren Argwohn erweckte?" „Nicht daß ich wüßte. Ich kenne die Leute ziemlich^gut, die hier ein- und ausgehen. Kein Fremder .. ." „Was- ist los?" unterbrach ihn sein Vorgesetzter uner wartet, wobei er auf den ersten Stock wies. „Sehen Sie die Umrisse des Mannes, der an dem Fensterkreuz lehnt?" „Merkwürdig. Früher war er nicht da." „Behalten Sie das Haustor im Auge! Lassen Sie nie mand hinauss Irgend etwas stimmt da nicht. Ich gehe hinauf, um nach dem Rechten zu sehen. Sollte ich innerhalb von zehn Minuten nicht zurück sein, dann folgen Sie mir." Chefinspektor Handl stürzte ins Haus. Er setzte über die breite Stiege, überquerte den Korridor; vor der Tür hielt er bestürzt inne. Sie war nur angelehnt. Er lauschte. Kein verdächtiges Geräusch regte sich. Mit der Fußspitze stieß er behutsam die Tür auf. Undurchdringliche Finsternis starrte ihm entgegen. Seine Hand schob sich unwillkürlich in die Tasche. Er riß den Dienstrevoloer heraus, huschte in die Wohnung und drückt« hinter sich leise die Tür -u. Schwarz«, Schweigen sprang ihn an. Sekundenlang schloß er die Augen, um sich an die Dunkelheit zu gewöhn«. Bor ihm blinkte ein Heller Gegenstand auf. Lautlos schlich er sich heran. Aber es war nur die Klinke der Zimmertür. Im nächsten Augenblick polterte er in das stockfinstere Zimmer. „Ihre Rolle al» großer Unbekannter ist ausgespielt. Diesmal . .. Wollen Sie wohl die Hand hochnehmenl" rief der Chesinspektor barsch. ,Lch kann Sie sehr gut sehen. Das Fenster hinter Ihnen ist keine besonder» günstig« Dek- kung für Sie. SWren Sie sich nicht! Sonst brenne ich Ihnen eine blaue Bohne in» Fell." Ein unartikulierte» Grunzen war die Antwort, Handl tastete mit der linken Hand vorsichtig die Wand ab. Endlich fand er den Schalter. Im Nu flammte das Licht auf. Mit Gepolter entfiel ihm der Revolver. Vor maßloser Verblüffung glotzte er seinen Gefangenen an. „Mister Douglas . . . stotterte er betreten. „Sie — Sie? Wer hat Sie denn gefesselt und geknebelt?" Chef inspektor Handl lachte verzweifelt auf. Das war die größte Schlappe, die er seit seiner zwanzigjährigen Dienstzeit erlit ten hatte. Er befreite den Amerikaner von den Fesseln Dann sank er erschöpft in einen Stuhl. „Sie Schurke!" wetterte Mr. Douglas. „Ein zweites Mal führen Sie mich nicht mehr am Narrenseil. Sie schlei chen sich als Polizeibeamter in meine Wohnung ein, über fallen mich, rauben mir die Edelsteine, und dann dann kommen Sie zurück, um den glorreichen Befreier zu spielen." „Was was sagen Sie da?" fuhr der Chefinspektor auf. „Ich habe Sie üoerfallen und beraubt? Das ist doch stark!" „Spielen Sie kein Theater! Mich können Sie nicht mehr einseif«." »Letzt geht mir ein Licht auf", sagte Handl grimmig. „Der große Unbekannte, vor dem wir Sie beschützen wollten, hat uns ins Handwerk gepfuscht. Der Mann ist ein großer Schauspieler und beherrscht jede Maske. Indem er mich als Aushängeschild benutzte, hat er Sie übertölpelt." Der Amerikaner starrt» den Beamten unverwandt an. „Verdammt", sagte er endlich, „jetzt, da Sie mich darauf auf merksam machen, nehme ich allerdings Unterschiede wahr... Wofür sind eigentlich Ihre Polizeispitzel da?" begehrte er plötzlich auf. „Sie bewachen mich wie einen Schwerverbrecher auf Schritt und Tritt, vorgeblich um mich zu beschützen; aber in Wirklichkeit wollt« Sie nur auf die Spur Ihre» soge nannten großen Unbekannten kommen. Und ist Ihnen da» gelungen, he?" „Wohin ist er eigmtlich geflüchtet?" Der andere zuckte verständnislos die Achseln. „Was weiß ich . . . Jedenfalls zur Tür hinaus", meinte er ver ächtlich. „Ein Glück, daß die Edelsteine wenigstens versichert waren! Ich gehe jetzt in den Klub; den Abend laste ich mir dadurch nicht verderb«. Warten Sie einen Augenblick, ich begleite Sie hinunter." Der Hausmeister knallte au» der Loge, als er Mr. Doug las und den Chesinspektor sichtete. „Müller", sagte der Amerikaner, „da ich heute wahr- cheinltch spät heimkomm«, wecken Sie mich morgen erst um elf Uhr. Vergessen Sie nicht, mir ein Bad vorzubereltm." »La, Hern'' Auf der Straße verabschiedeten sich die beiden Herren. „Lieber Handl," meinte Mr. Douglas versöhnlich, „nehmen Sie den Fall nicht allzu schwer. Ich habe so das Gefühl, als wenn uns der morgige Tag eine große Ueberraschung brin gen würde. — Richtig, Ihre Spitzel . . ." „Sind nun überflüssig", fügte der Chefinspektor hinzu. „Sie haben unseren Schutz kaum mehr nötig." „Da jetzt die Katze aus dem Sack ist," lächelte der andere zweideutig, „bin ich vollkommen Ihrer Ansicht." — Tags darauf schrillte um Punkt elf Uhr das Telephon. Handl hob die Hörmuschel ab. „Kommen Sie sofort zu mir!" brüllte Mr. Douglas am anderen Ende des Drahtes. Zehn Minuten später stand Handl dem Amerikaner gegenüber. „Was ist denn geschehen? Wie sehen Sie nur aus?" „Wenn Sie eine Nacht in einer Badewanne zubringen müßten, würden Sie auch nicht ... Ich bin bestohlen wor den, man hat mich gefesselt und geknebelt . . ." „Das weiß ich ja alles schon." „Was? Sie wissen es und rühren keinen Finger? Die ganze Nacht lassen Sie mich . . ." „Ich habe getan, was ich tun konnte." „So, so! Sie haben getan, was Sie tun konnten", bellte der Amerikaner gereizt. „Aber zum mindesten hätten Sie mich doch befreien können." „Das tat ich doch ohnehin." „Treiben Sie Ihre Narrenpossen nicht auf die Spitze, Chefinsvektor l Der Hausmeister hat mich erst um elf Uhr aus der Badewanne befreit." „Aber Sie sind dock gestern nacht in den Klub gegan gen." Die Zornesader schwoll ihm an. „Außerdem haben Sie Müller in meiner Gegenwart beauftragt, daß er Sie um elf Uhr wecken soll." ,Lch soll Müller . . ." „Um Himmel» willen", rief der Beamte plötzlich außer sich. „Sind Sie nicht der Mann, den ich gestern vom Fenster- kreuz herunterholte?" „Was soll da» wieder heißen?" „Run ist mir alle« klar. Unser großer Unbekannter ver steht es, sich ins rechte Licht zu setzen. Mr. Douglas, er hat Sie einfach glänzend kopiert. Und damit in mir ja kein Ver dacht aufkommen sollte, fesselte und knebelte er sich selbst, während da« eigentliche Opfer in der Badewanne schmachtete." „Einerlei", sagte der Amerikaner. ,L)«r Mann ist ein Genie: «r interessier mich."