Volltext Seite (XML)
DerSMscheLrMer Freitag, den 5. Mai 1VSS L05 88Iahrgang der Sonn. und m Monet«: Nr Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk -«Mchch. machmgeuder jollumGzuVi Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten "«Ühler ist da»-m BrrSsstnilichungder aaülichen Bekannt- Imtshauptmannschast, de« Arbeitsgericht» und de« Haupt« d«N, d« Amtegerichir, de« Finmuanüs^ der Schulinspektion al« zu Bischofswerda behvrducherseit» besmnmte Platt 44 vuo drill« «tnspaltta« m 8 Pfg. Sm Toxttril Li« für da» Lrschklnm von » an besttmmnn Milden !rsüllung,ort Bischofswerda. UnabhängigeZeitung für alle Stände in Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte« Sonntaasblatt Heimatkundliche Beilage x Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischoftwerda. — Postscheckkonto Acht Dresden Sir. LS21. Gemeindeoerbandagirokasie Bischofswerda Konto SH. 64 444 und 44». Uezrigruprei, (In Reich,mark): Di« „ ionstiaer irgendwelcher Mlllimeterzeil, 10 Pf-., örtlich« Lnzeig«n »HÄM In d«r ckefchSst». Störung de» vetrled« der Leitung oder der Deförderung«elnrich. vo WM breite Milllmeterzell« 30 Pfg. g 10 Pf«. <Eomiw«ad- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung »der Anzeigen in bestimmten Nummern und Nacha«s«una der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». keine löewShr. — Erfüllungsort Ochm dl« veust-e Die Deutschnationale Partei« 'en: . . am- Es ist gut und not- — „— in Gwf «elckrwch kck sttu Amt aw Pröfldeut dm «eichst«-, buadm niedergelegt. um la einem Verfahre« gegen die Deutsche Gelreidehandelsgesellschast »ollst, havdlungsfreiheil zu haben. v>« Geschttfissührua- de» Rrichslandbund«, ist dem priifldmlm Mein- berg ilberlragm worden. *) Ausführliche« an anderer Stell«. Tagesschau. * Reichskanzler Adolf Hitler Hal dem Senat der Technischen Hochschule Stuttgart «ltgeteltt, daß er bittet, von feiner Emm- nun« »UM Ehrendoktor absehen zu wollen, da er gmndftltzllch Lhrmdottortitel nicht anzunehmen gedenke. * Lei der Nachprüfung der Kassen und vücher der bisher mar- ristifch« Semertschaslen hat man schon umfangreich« Vergeudun gen per Veitr«W»geld«r sowie skandalSs« korrupklonserfcheinungen stftPMt. * Der polnische Altßeuminlfier Veck hat den deutschen Gesand ten in Warschau, v. Moltke, zu einer Besprechung empfangen. 2a den deutsch-polnischen Beziehungen ist eia« Entspannung einge- trttteu. Di« Leichsregienwg rast zur Einbeziehung des geifltgeu kamptzebietr« in die Berliner Olympischen Spiel« von IS» auf. chegwßmd diese» geistigen Wettkampfe« soll «in Drama sein, da, dl« ewigen MmschheiMprobleme im Sina« d«r am Kampfe «eil- nehweade» «etton betzoudett. Die ventsch« Reichobahngeschlschaft hat zur Verminderung der UrbeUsloWeN «in umfassende, Veschaffuag-progtam« auf«- fie«. Für Sonuahchch, den 6. Wal, ist l« R«U«« Schloß in Stutt gart eine Besprechung sämtlicher Instizminifier drr Litadrr t» Au- Wesenheit d«« Reich,sustizmi«>ster» angeseht worden. tte, ihr aber doch erheblich Zusehen wird. Das Zentrum treibt mit schwerer Schlagseite. Das ist natürlich auch auf die Anhängerschaft nicht ohne Wirkung geblieben. Die ge plante und verkündete Auffüllung der Führerschaft mit jungen Kräften stößt auf die größten Schwierigkeiten, denn einmal ist kaum ein« Äugend »schänden, die imstande wäre, gegen die Nationalsozialisten auch nur einiges in dis Waagschale zu werfen, dann aber fehlt es natürlich gerade jetzt an derLust, sich für eine Partei zu exponieren, deren fer neres Schicksal vollkommen ungewiß ist. Wie man mit die sen Schwierigkeiten überhaupt fertig werden soll, weiß nie mand. Ueberall begegnet man nur der äußersten Zurück haltung. Die Entscheidungen, vor denen auch das Zentrum auf die Dauer sich nicht wird lotstellen können, sind bei den Deutschnationalen bereits im Fluß. Die Unterredungen zwischen Hitler und Hugenberg haben zu greifbaren, be ruhigenden Abmachungen nicht geführt. Die führenden Gremien der Partei tagen fast in Permanenz, um über Einfluß und Gleichberechtigung der Partei zu wachen. Man hat naturgemäß bei den Deutschnationalen, die ja «in Be standteil der nationalen Front sind, rechtzeitiger al, beim Zentrum erkannt, daß, wenn alles „gleichgeschaltet" ist, wenn es neben den Nationalsozialisten kaum noch andere Parteien geben wird, die Parteigebilde, die sich in ihrer bisherigen Form noch erhielten, Sinn und Gewicht verloren haben. Denn sie müßten notwendig zu einem Bestandteil der alten Zeit werden, ist einen Gegensatz gegen alles geraten, was Moder so d«M großen Umichmelzungsprozeß in Hitlers Feuervfen unterworfen ist. Diese ENtwickluna ist mit ma- thematischek Sicherheit vorauszuberechnen. Wenn SO Pro zent de» deutschen öffentlichen Leben» aus dem Geist« des Nationalsozialismus neu und einheitlich gebildet werden, SIMM WWWs -es Skiff«. UorfMag Goebbels' für 1836. > Athen. 4. Mai. Reichsminister Dr. Go«bbel« hat Dr. Wilhelm Leyhausen, der von der deutschen Reichsregienmg zu den Festoorstellungen de» „Angelos Sikelianos" nach Athen entsandt worden ist, ermächtigt, folgende Erklärung abzugeben: ' . ,. < Da» junge Deutschland ist der Ansicht, daß es im Staue de» Aorlschrettens des menschlichen Geistes handelt, wenn es den Gedanken der Olympiade in vollenoet« r Weise, da» heißt nach dem Worte Friedrichs v. Schiller »Kampf der Wagen und Gesänge" wieder austebeu zu lasten versucht. Die deutsche Reichsregiemna erNLrt, daß sie die Olympiade 1936, die das Los ihr als sastgeberia zu erteilt hak, in diesem Sinne zu erweitern gedenkt. Sie ist entschlossen, alle beteiligten Nationen auch zu einem Wett kampf des Geiste» einzuladen. Die Freundschaft unter den Nationen wird letzthin immer nur auf dem Le- kenntni« jeder einzelnen Nation zu sich selbst beruhe«. Dar um schlägt die deutsch« Reichsregierung al, geistiges Kamps- gebiet den Bezirk des unveräußerlichen Besitztum» einer je den Nation der Erde vor: der Sprache. die letzte Kunst der Sprache aber ist das Drama. Jede mitkämpfiade Na tion soll Zeugnis ablegen von ihrem eigensten Geist und dessen Stellung zu den ewigen Problemen der Menschheit, zu Freiheit. Liebe, Schönheit und Gott. Die deutsche Reichsregierung, die weiß, daß sie i« Sinne des deutjchen volles handelt, möchte die Volker der Erde anregen, Ihr zu helfea, die Olvmplade ihrem ältesten Gedanken getreu zu vollenden, so daß dieses Welttreffen in immer vollendeterem Maße ein Werk des Frieden« werd« und Im innigsten Zeichen des Geiste» vor sich gehe. Die deutsch« Reichsregierung wird die beteiligte» Na- «oaen einzeln zu weiteren Beratungen über die Mitarbeit an diesem Grauten einladen. MW« r«Wbv i« Avlmk sb Wer. Gewiß, da» Ausland hat, vom Borurt-il «ingenommen, lang« nicht ander» al, ablehnend den Kanzler HUler zu be- hmweln gewußt. Aber so wie seine Persönlichkeit sich bei seinen inneren SegNern durchsetzt' o gewinnt er auch drau ßen immer mehr Freunde, oder wenigstens rufen cknste Männer die Verhetzten zur Sachlichkeit, zu einem rSgen Urteil auf. Die Stimmen des Verständnisses wachs«» im ge samten Ausland«. Den ewigen Fragen im englischen Un ¬ muß der Rest, wenn er beim Sträuben bleibt, verkümmern. Aus dieser Erkenntnis hat der Deutschnationale Par- tcivorstand, wie wir an anderer Stelle des heutigen Blatte berichten, beschlossen, nicht mehr den Namen Partei, sondern „Deutschnationale Front" zu führen. Hugenberg wollte in Voraussicht des Kommenden diese Umwandlung bereits im Dezember v. 2. vornehmen. Die Deutschnationale Partei korrespondenz" begründet diesen Schritt folgendermaßen „Das deutschnationale Gedankengut ist durch Parteiklar.' mern überhaupt nicht zu begrenzen. Es ist gut und ru.' wendig, daß gera.de in dieser Zeit großer Umwälzungen «ii festes Stück Boden erhalten bleibt, auf -em diese« schlechthin nationale Gedankengut wurzeln kann, und aus dem e» im mer wieder neue Nahrung zu ziehen vermag." Dennoch steht man in politischen Kreisen Berlins diesen Umbildung«- bestrebungen mit einem gewissen Pessimismus gegenüber. Man glaubt nicht, daß damit -er große Aufsaugungsprozeh verhindert wird, denn, so sagt man, die Zukunft Deutsch lands. beruht nur auf der geschlossenen Einheit der Nation. Acht Millionen organisierte Artreiter und Angestellte unterstellen sich be dingungslos -em Reichskanzler. Berlin. 4. Mai. tEig. Meldg.7 wle -er ZeikmaMeust meldet, haben sich die großen und kleine« Verbände der Au- gestellten und Arbeiter bedingungslos und vorbehaltlos der Führung Adolf Kitter, unterstellt. Etwa 8 Mlllloae« or ganisierter Werktätiger habe« sich damit dem neuen Deutsch land eingegliedert und sind gewillt, dem Maefchtrltt der ua- tionalsozialistischen Revolution zu folg«. Morgen «ir den, Reichskanzler von dem Leiter de« Aktion»ausschusie» Dr. Ley die offizielle Meldung erstattet. Zm Feuerofen. Um dk «tnhett der Nation. Mit Riesenschritten und einer Durchschlagskraft sonder gleichen bewegt sich die Revolution auf das ihr von Adolf Hitler gesteckte Ziel zu. Ob es einzelne Eigenbrödler begrü ßenswert finden oder nicht — Tatsache ist, daß heute schon der Staat und die wichtigsten Positionen der Selbstverwal tung im öffentlichen Leben identisch sind mit der National sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Gestern waren es die einst allmächtigen Gewerkschaften, die, teils gezwungen, teils reiwillig, sich in den Rahmen einfügten, in dem die Neu- chöpfung der Nation und des Staates erfolgen soll, heute ind es die großen Wirtschaftsverbände, die Svitzenorgani- ationen der Industrie. Solche großen Verschiebungen müs- en natürlich zwangsläufig die Aktion weitertreiben. Denn viele andere politische und organisatorische Gebilde verlieren ihren Sinn und ihre Schwerkraft, wenn die weithin das öf fentliche Leben beherrschenden Stellungen vom Nationalsozia lismus gestürmt werden. La» gilt vor allem für die noch übriggebliebenen Par teien. Die Sozialdemokratie befindet sich in voller Auflösung. Di« Annexion der Gewerkschaften, die Aufdeckung der Kas sengebarung, die bereits im Gange ist, werden ihr den Rest geben. Der Kommunismus besteht offiziell nicht mehr, ob gleich er unter der Decke natürlich immer noch sehr rührig rst. Ihn vollends auszutreten wird nicht leicht sein; bei sei nen verflossenen Anhängern moralische Eroberungen zu machen, wird manche Anstrengungen kosten. Aber die Der- hältnlff« zwischen hüben und drüben sind klar, die Bahn, in welcher der Kampf sich abspielen wird, ist abgesteckt. Anders verhüll es sich mit den beiden anderen großen Parteien, welche mit Bängnis das Gewitter über sich be trachten: den Deutschnationalen und dem Zentrum. Was zunächst da, Zentrum anlangt, so hat es bisher am be harrlichst«» dem Abbröckelungsprozeß, der da» Schicksal aller übrigen schon seit Jahren war, widerstanden; dem äußeren Anschein nach wenigstens. Bisher ist nur der ge schlossen« Uebrrtrllt einer kleinen Gruppe von Stadtverord neten zu Unna bekanntgeworden. Um so stärker aber ist di« Entmutigung in den Mihrerkreisen. vor allem fest da» Schicksal der Link«, besiegelt ist, fehlt dem Zentrum al» Partei nicht nur der Sinn, sondern auch die politisch-takti sch« Operation»-«»». Nun kommt noch der Verlust der Christlichen Gewerkschaften fiir da» Parteigefüge hinzu, der zwar für diese Partei nickt so folgenreich sein wirb wie der Ausfall der Freien Gewerkschaften für die Sozialdemokrat Lüstling für Opfer der Arbeit.—Aufruf AdolfWers <md. Berlin. 4. Mai. (Eia. Meldg.) Reichskanzler Adolf Hitler erläßt, wie die NSK. mittelst, folgenden Aus ruf: Eia -enkwürdiger Lag ist vorüber, der erste Feiertag -er nalioualea Arbeil^Jn überwältigenden, noch nie dage wesenen Kundgebungen bat sich das deutsche Volk zur Eh rung der deutschen Arbeit und de» deutschen Arbeiterkums bekam»!. Ueber ganz Deutschland hin hat diese» wunder bare Bekenntnis in tausendfachen Demonstrationen ergrei fenden Ausdruck gefunden. Aber dieser historische Tag darf nicht Vorbeigehen, ohne daß der elementare Gefühlsaus bruch des Volkes aW einen bleibenden Ausdruck findet, und ohne daß diese» ideale Bekenntnis auch seinen materiellen NiederWag in einer Leistung der Dankbarkeit findet. Sieben deutsche Bergarbeiter, Angehöriger des Arbei terstande,. denen da» Los -er härtesten Arbeit zugesallen ist, sind am Vorabend des 1. Mai einem furchtbaren Un glück zum Opfer gefallen und auf dem Felde der Arbeit ge blieben. Witwen «md Walsen sind ihrer Ernährer beraubt worden. Der Tod dieser Helden soll der ganzen Nation der Anlaß sein, eine Stiftung zu errichten, aus der von jetzt au allen Soldaten der Arbeit, die auf -em Felde de» Kampfe« um da» tägliche Brot fallen, dl« ausreichende Versorgung ihrer Famillen gewährleistet wird. E» darf nicht mehr vor kommen, daß in Zukunft solche Opfer der Arbeit auf die knappen Leistungen iSer -ffenttichen Fürsorge angewiesen lad. Es ist vielmehr eine Ehrenpflicht aller Deut- chen, insbesondere aber der Begüterten unter ihnen, hier hr Best« und Möglichste» zu tun. Ich rufe Hiera»« zur Errichtung einer Stiftung für die Opfer der Arbeit auf. Au» ihr fallen in Ankunft die Hinter bliebenen aller deutschen Arbeiter, die in ihrem Beruf töd lich verunglückt sind, unterstützt «erden. Diese Stiftung kau» uicht groß genug sei«. Sie muß ei« sichtbare» Symbol der Ehrfurcht des deutsche« Vol- ke« vor der »alsoüufa« Arbeit «ad eia Deut- «al der uuzerreißbuliea Gemeinschaft aller Klasse« uud Stäube «utereiaaader wer de«. Spende« für diese Stiftung können aut da» Konto: „Stiftung für Opfer der Arveil^ bei der Reichrkreditgesell- fchafi, Verna W. 8, Kaulonuunuer IM» 49, elagezühtt wer- Vie Verweaduug der Mlttel wird von eiaem Ehren- ausschuß HM««l. der sich au» solgeudeu Persou« zu- smumrusetzt: Walter Schumaua, Fritz Thysten, Dr. Emil Georg stavß.