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Bäume umgerissen. Bemerkenswert ist, daß die Bäume kei neswegs frei standen, sondern inmitten eines Wäldchens. Um dorthin zu gelangen, muß man von der Frankenthaler Straße hinter der letzten dort stehenden Lärche rechts den Feldweg abbiegen (am Waldbeginn ist eine weiß-grüne Markierung.) — Die drei gestürzten Bäume sind eine Fichte, eine Kiefer und eine Eiche. Im Fallen haben sie gemeinsam einen Erdbällen aus dem Boden gerissen, der nun senkrecht etwa 7 Meter hoch ragt. Der Erdbällen hat auf tonigem Untergrund gestanden, der von einem Quellwasser durch furcht wird. Dieser Umstand mag den Sturz zweifellos be günstigt haben. Der Erdbällen hat nur eine Dicke von etwa 35 Zentimeter und trug außerdem noch mehrere kleinere Bäumchen. Im Niedersallen haben die drei großen Bäume eine ganze Anzahl anderer Bäume teils mehr, teils weniger beschädigt. Der größte von den dreien, die Fichte, hat unten einen Durchmesser von rund 80 Zentimeter und der Stamm erreicht die stattliche Läng« von 28—30 Meter, die Kiefer hingegen hat einen unteren Durchmesser von nur etwa 40 und die Eiche einen von 15 Zentimeter. Der Anblick der gestürzten Bäume auf so engem Raum ist überwältigend. Schmölln, 19. April. Nach alter Tradition veranstaltete der himae Mannergesangverein (M. d. D. S. und S. S.) am 1 .Osterfeiertag m Großes Crbgericht sein alljährliches Osterkonzert, dem ein sehr guter Erfolg beschieden war. Den Veranstaltern wäre freilich nach all den Mühen ein ausver- kaüstks Haus zu wünschen gewesen, zumal der Eintrittspreis dek Notzeit entsprechend niedrig gehalten war. Im ersten Teil erklangen gut vorgetragene Männerchöre, von denen ganz besonders „Sturmbeschwörung" (von Dürrner komp.) angrsprochen haben mag. Daß die Volksliedbearbeitungen im Programm „Muß i denn", „Süß' Liebe liebt den Mai" und der gemischte Chor „Woran ich meine Freude hab" bei Sänger und Zuhörer jederzeit einen guten „Klang" finden, bewies auch diese Veranstaltung von neuem. Eine launige Abwechslung krachte das humoristische Männerquartett „Eine Sängerfahrt nach Dresden" von Iunghähnel, wenn auch „sechs" Sänger das „Quartett" gesanglich gut meister ten. Einen recht würdigen Abschluß der gesanglichen Folge bildete die „Hymne an die Nacht" (Andante aus der So nate Op. 27 L. o. Beethoven, bearb. von Haim), so daß nach dem Konzert dem Verein und seinem'rastlosen Dirigenten, Herrn Kantor und Schulleiter Kramer, ein wohlverdien ter Beifall gezollt wurde. — Eine kurze Würdigung verdient noch im 2. Teil der Vortragsfolge die Operette „Heimat liebe" von Georg Melke, die nur zu aut erkennen ließ, daß die Spieler sich mit Fleiß und Liebe m ihre Rollen vertieft und,eingelebt hatten und der Leitung ihres bewährten Re- giffmrs, Herrn A. Schönwälder, in jeder Beziehung gefolgt waren. Es hieße das Verdienst eines jeden Mit spielers schmälern, wollte man einen herausheben und die übrigen unerwähnt lassen. Ein gutes Zusammenspiel und lebeMges Gestalten mit recht netten gesanglichen Leistun gen, dabei vor allem den „Amtsdiener Schnapp" nicht zu verüessen, bereiteten der zeitgemäßen Operette eine würdige AüMyrung, zumal Vaterlands- und Heimailiebe eine sin nige Betonung erfuhren. Reicher Beifall war Lohn und Dank der Zuhörer, in denen vielleicht noch nachklingt: Ö Herrgott, erhalt' mir mein Heimatland, meist Dörfchen, mein kleines, am Nordseestrand! — Ein anschließendes reges Tänz chen hielt die Besucher noch einige Stunden in frohester Stimmung beisammen. - l?. Putzka«, 19. April. Bühuenschauturnen des Turnver- eins Puhkau DT. Am 1. Osterfeiertag veranstaltete der hie sige Turnverein im Saale des Erbgerichts ein öffentliches Buhnenschauttrrnen, bei dem sämtliche Abteilungen des Vereins mitwirkten und die Besucher einen tiefen Einblick in die Tätigkeit des Vereins bekamen. Mit einem Vür- fpmch, vorgetragen von einem kleinen Mädchen, und einem schönen Gruppenbild begann die reichhaltige Vortragsfolge. In abwechslungsvoller RÄHe folgten liebliche Reigen und Singspiele der Mädchenabteilung, gut ausgcführte Frei- übuNgen und Pferdspringen der Kstabenabteilung unter Leitung des Kinderturnwarts M. P a u l. Das Keulenschwin gen der Turnerinnen unter Leitung des Turnwarts K. > M<l r.s.ch ner wurde ebenfalls gut ausgeführt und zeugte von'großer Gewandtheit. Die Hantelübungen der Männer riege sowie die freien Gruppen und Stabwindeübungen der Turner gaben Zeugnis von einer guten turnerischen Durch bildung. Originelle Bodenübungen, humoristische Freiübun gen und di« Tanzhumoreske aus der Biedermeierzeit, aus geführt von 2 Turnerinnen, ließen den Humor zu seinem Recht kommen und riefen große Heiterkeit hervor. Das Barrenturnen der Turner unter Leitung des rührigen Obcr- turnwarts O. Eisold zeigte gute Leistungen und bildete den Abschluß der wohlgelungenen Veranstaltung. Sämtliche Darbietungen ernteten reichen Beifall des dankbaren Publi kums. Der Abend wurde von der Demitzer Musikkapelle durch schöne Konzertstücke während der Zwischenpausen aus gefüllt. Ein flotter Turnerball hielt die Besucher noch einige Stund en beisammen. Bautzen, 19. April. Das Ostereierschieben am Proitschen- berg, dieser ausschließlich Bautzener Brauch, wurde diesmal durch das regnerische 'Wetter aufs schwerste beeinträchtigt. Zwar war auch wieder eine förmliche Budcnsladt mit Ständen für Apfelsinen, Aepfcl, Eier, Kuchen nsw. auf gebaut, ustd roieder bevölkerten zahlreiche Kinder den Ab hang des Proitschenberges, unentwegt ihr Schlacht- und Feldgeschrei „Wellasina" anstinrmcnd, doch der Massen besuch fehlte. Wo sonst bei schönem Wettes oft ein lebens gefährliches Gedränge und Geschiebe zu beobachten war, da Hatmr die verhältnismäßig wenigen Besucher hinreichend Platz. Die Osterfahrten, Sie von Dresden aus von der Ober postdirektion und von der Kraftverkehr A.-G. veranstaltet wurden, führten nur wenige Teilnehmer hierher. Die Zahl der Omnibusse, Privatautos. usw., die sonst aus naher und weiter Ferne in großer Zahl hier eintrasen, waren ebenfalls verhältnismäßig sehr schwach vertreten, und die Bahn hatte auch keinen besonders starke» Verkehr nach Bautzen zu.vsrzeichneist So kam es, daß die Buben und Mädels am Hang« des Proitschenberges, die in roten und grünen, gülden und blauest Jacken, Schals und Mützen zwar die altgewohnte Busttheit hervorzauberten, von der „Ernte" dieses Eierschiebens nicht sehr erfolgreich nach Hause gingen, obwohl ihr „Apellasina" unentwegt erklungen und oft ge nug zu einem wahren Stimmorkan .angeschwollen war. Manche „Ueranten" hatten den Platz, vollkommen durch näßt .und mit geringem Erlös in der Tasche, schon vorzeitig verlassen. Der Wettergott war dem diesmaligen Ostcrcicr- schieben gar nicht hold gewesen. — Der Abend des ersten Feiertages brachte in Bautzen eine prächtige Illumination der tausendjährigen Stadt; und die trutzigen Wahrzeichen Mtbautzens standen im wirkungsvollen Licht der Schein werfer. Der Bautzener Derkehrsvereln unter Leitung des Schriftleiters Schwarz veranstaltet« am Sonntag einen von vielen Fremden besuchten zwanglosen Lausitzer Heimat abend. Der zweite Feiertag versuchte zwar, zeitweise durch Helles, trockenes Wetter die Unbill des ersten Feiertages zum Teil wieder gut zu machen; doch hinterließ auch der Ostermontag bei den zahlreichen Besucher» der Spreestadt und der Oberlansitzer Wendel im allgenreinen einen un freundlichen Eindruck. Das Eierschiebcn soll übrigens anläß lich der bevorstehenden Iahrtausendfeier wiederholt werden. Kleinbauhen, 19. April. Großfeuer. Ein verheerendes Feuer brach am Ostersonnabend gegen ^4 Uhr in der Scheune des Dachdeckermeisters Gustav Reichel aus. In kurzer Zeit wurde auch das Wohnhaus ergriffen. Trotz des energischen Eingreifens der Feuerwehren war es nicht mög lich, das Gebäude zu halten. Als das Feuer bemerkt wurde, stand die Scheune bereits in Hellen Flammen. Auch der an stehende Schuppen wurde ergriffen. Da die Stalltür sich im Schuppeninnern befand, war ein Retten des Viehes unmög lich. Es kamen um: zwei Kühe, eine Ziege und 15 Tauben. Ferner wurden ein Motorrad, drei Rollwagen, drei Kasten- und ein Kutschwagen vernichtet. Reichel befand sich während des Ausbruches des Feuers zu einer Beerdigung in Pursch- witz. Der Schaden ist nur zum Teil durch Versicherung ge deckt. Bautzen, 19. April. Vom Soziussitz löblich abgestürzt. Einem Unfall mit tödlichem Ausgang fiel am Sonnabend gegen 16 Uhr die 23jährige Frau Olga Kunze aus Lip- pitsch zum Opfer. Ein Verwandter von ihr hatte sie auf sei nem Leichtkraftrad (Sozius) mitgenommen. Beim Nehmen der Kurve Königswall—Nordstraße ist Frau Kunze anschei nend infolge eines Ohnmachtsanfalles linksseitig vom Rade gefallen und bewußtlos liegen geblieben. Von Sanitäts mannschaften wurde die Verunglückte nach dem Stadtkran kenhaus gebracht. Dort wurde an der Frau ein schwerer Schädelbruch sestgestellt, an dessen Folgen sie am gleichen Tage verstorben ist. Kamenz, 19. April. Am Sonnabendvormittag sind die Schuhhaft-Gefangenen von Kamenz (mit Ausnahme einiger besonders belasteter Häftlinge), Pulsnitz und Riesa, insge samt etwa 100 Mann, in das Kinderheim Stenz bei Königs brück übergeführt worden. Das dortige Schutzhaftlager um faßt jetzt etwa 150 Gefangene. Löbau, 19. April. Rekrulenvereidigung. Beim Löbauer Ausbildungsbataillon fand dieser Tage die Vereidigung der neuen Rekruten statt. Auf dem Hofe der Jägerkaserne wa ren die zu vereidigenden Mannschaften der drei Kompagnien im offenen Viereck angetreten. Bataillonskommandeur Major v. Tettau hielt nach dem Erklingen des Niederländi schen Dankgebetes eine Ansprache an die jungen Soldaten. Superintendent Jagsch und Erzpriester Scholze wiesen auf die Heiligkeit des Eides hin. Unter Trommelwirbel und dem Flaggenlied und dem Präsentieren der Vereidigungsparadc wurde die schwarz-weiß-rote Kriegsflagge hochgezogen. Feierlich legten dann die Rekruten ihren Eid ab. Mit einem Hoch auf das deutsche Vaterland und dem Deutschlandlied schloß die feierliche Handlung ab. Die Rekruten besuchten am gleichen Tage die Aufführung des Filmwerkes: Der Choral von Leuthen. Neugersdorf, 19. April. Wassensund. In den letzten Tagen wurden von der hiesigen Gendarmerie bei einigen linksgerichteten Einwohnern Waffen gefunden, und zwar sechs Revolver mit 500 Schuß Munition. Im Zusammen hänge damit wurde ein Kommunist in Haft genommen. Großschönau, 19. April. Jugendliche Erpresser. Einen üblen Streich spielten zwei junge Burschen dem Gutsbesitzer Gustav Goldberg, der am Karfreitag früh einen Er presserbrief an seiner Haustür fand. In dem Brief wurde Goldberg aufgefordert, bis abends 10 Uhr an dem Quellen turm hinter der Schrebcrgartenanlage 20 Mark zu hinter legen, andernfalls würde seine Scheune in Flammen auf gehen. Für den Fall-, daß er die Polizei verständige, wurde ihm angedroht, daß dann auch sein Wohnhaus eingeäschert würde. Auf Anraten der Polizei hinterlegte der Gutsbe sitzer einen Brief, in dem die Briefschreiber aus Sonnabend vertröstet wurden. Die Ueberwachung des hinterlegten Briefes verlief zustüchst ergebnislos. Später wurde dann festgestellt, daß er abgeholt worden war. Am Sonnabend überwachte ein größeres Polizeiaufgebot den zweiten Brief. Die Mühe sollte nicht vergeblich sein. Nach kurzer Zeit machte sich ein Radfahrer verdächtig, der schließlich den hin terlegten Brief an sich nahm. Durch schnelles Zugreifen ge lang cs der Polizei, den Briefschreiber in der Person des zu Ostern aus der Schule entlassenen Heinz Träger festzuneh men. der gestand, am Gründonnerstag nach empfangenem Abendmahl (!) den Brief mit dem 17 Jahre alten Heinz Tischer geschrieben zu haben. Für das Geld wollte sich Träger einen Anzug kaufen, um den Rest an seinen Mit wisser zu verteilen. Bei Träger wurden einige Schund romane gefunden, so daß es naheliegt, daß er durch diese Lektüre auf dett verbrecherischen Plan gebracht worden ist. Stolpen, 19. April. SO. Geburtstag. Seinen 80. Ge burtstag konnte kürzlich der ehemalige Fuhrwerksbcsitzer Ernst Barthel begehen. Vater Barthel wurde von allen Seiten geehrt, besonders von seinen Feucrwehrkameraden.! Ist er doch der letzte noch lebende Gründer der Wehr, der er i seit 61 Jahren angehört und noch heute trägt er mit Stolz seine Obersamarariteruniform. Das greise 'Geburtstagkind erfreut sich bester körperlicher und geistiger Frische. Auch seine Gattin, die 76 Jahre alt ist, erfreut sich noch bester Ge sundheit. Osterrerten im Wendenland. Marienstern, 19. April. Kaum jemals hat das Oster- rciten unter so ungünstigen Witterungsverhältnisscn stattge funden, wie Heuer am ersten Feiertag. Bei strömendem Re gen, der teilweise schon vormittags einsetztc, und durchweich ten Wegen mußten die Tonfilmäufnahmen durch „Fox Tö nende Wochenschau" getätigt werden. Trotz des denkbar schlechten Wetters wurde zuerst die Ostrocr Reiterprozession auf dem Wege von Jauer nach Miltitz gefilmt, dann die Mariensterner im Klosterhof, weiterhin die Crostwitzer, teil weise schon im Dorfe Schweincrden und beim Austritt aus demselben air der St. Sebastianstatuc, alsdann nochmals im Kloster selbst. Wegen der Kürze der Zeit und der äußerst unangenehmen Witterung ließen sich weitere geplante Aus nahmen nicht ermöglichen. Schon am Dienstag wurde der Film in Berlin, Paris, London und anderen Städten Euro pas vorgeführt, um dann seinen Weg nach Amerika und der übrigen Welt anzutretcn. Auch der Frcmdcuzustroin war sehr gering, betrug vielleicht nur zehn Prozent der sonst üb lichen Besucherzahl. Die hiesige Prozession zählte 25 und die Erostwitzer 90 Paare. Die sonst prächtig gekräuselten Mäh nen hatten unter dem Regen merklich gelitten. Lrostwitz. 19. April. Das Crostwitzer Osterreiten litt diesmal sehr unter der Ungunst der Witterung. Die einhei mische Bevölkerung war nur schwach vertreten. Zur Mit tagszeit, als die Osterreiter sammelten, setzte ein starker Zu strom von Fremden ein, die mit acht Autobussen aus Dres den nach hier gekommen waren. Auf dem Kirchhofe bot sich das alte gewohnte Bild. Herr Kaplan Handrick segnete die Prozession ein. An Stelle des verstorbenen Kirchvaters Wäurick, Nucknitz, trug Herr Gutsbesitzer Leider, Caseritz, das Wahrzeichen der Bittfahrt: das Kruzifix. Die Statue des glorreichen Heilandes führt bereits jahrelang Herr Flei schermeister Graf. Erfreulich war die starke Beteiligung aller umliegenden Gemeinden trotz des anhaltenden Regens. Besitzer und Dienstbote, Herr und Knecht, alle waren in stattlicher Zahl vertreten, um den Segen Gottes für ihre Felder zu erbitten. Auch die umliegenden Rittergüter Jeß nitz, Puschwitz, Doberschütz, Räckelwitz hatten ihre Pferde geschickt, nicht zu vergessen die Staatsgäule der hiesigen Bautzener Brauerei-Niederlage. Auf dem Friedhöfe wur den die üblichen Gebete gesprochen und dabei der Verstorbe nen aÄacht. Wittichenau, 19. April. Die Osterreiterprozession wurde durch unfreundliche regnerische Witterung stark beeinträchtigt. Der Fremdenverkehr ließ viel zu wünschen übrig. Bei der Wittichenauer Prozession wurden 171, bei der Ralbitzer 121 Reiter gezählt. Der Schwarzoiehhändler Bernhard Wels nahm das 25. Mal an der Prozession teil. Den Jubilar ehrt« man durch Ueberreichung des Silberjubelkranzes. * Ostrih, 19. April. Saatreiter-Prozessionen in der Ober lausitz. An der hiesigen Saatreiter-Prozession am 1. Feier tag nahmen 92 Landwirte und Pferdebesitzer aus Ostritz, Marienthal, Blumberg und Leuba mit ihren prächtig ge schmückten Pferden teil. Der selten so stark beschickte Reiter zug begann pünktlich um 13 Uhr auf dem Pfarrhofe in Ostritz. Von da nahm er seinen Weg um die in jungem Grün prangenden Saaten und berührte dabei die Orte Blumberg und Marienthal. An vier festlich hergerichteten Wegkreuzen wurden von der Pfarrgeistlichkeit die vier Oster- eoangelien verkündet. Der Marienthaler Klosterhof und der Ostritzer Marktplatz wurden dreimal umritten. Gegen 165 Uhr war die Prozession beendet; eine feierliche Vesperan dacht in der Pfarrkirche schloß sich an. Auch in Grunau, Königshain und Seitendorf fanden Saatreiter-Prozessionen statt. Letzte Drahtmeldungen. Das Einfuhrverbot unterzeichnet. London, 19. April. Die Proklamation über das Verbot dec Einfuhr russischer waren ist im Anschluß an die Bera tungen des Königs mit dem Geheimen Rat lm Schloß Windsor unterzeichnet worden. Umwandlung der Strafen in Ausweisung? Moskau, 19. April. Die beiden Engländer Thornton und Macdonald sind heute nacht wieder ins Gefängnis zu rückgeführt worden. Wan nimm tallgemein an, daß es ihnen gestattet wird, Berufung einznlegen oder daß ihre Freiheits strafen in Ausweisung aus dem Gebiet der Sowjet union umgewandelt werden. Täglicher Wetterbericht der sächsischen Landeswetterwarte vom IS. April, mittags 12 Ahr. Wetterlage: Deutschland wird noch immer von einer Luftströmung aus nördlichen Gebieten getroffen. Diese ließ die Temperaturen fast im ganzen Reich etwas zurückgehen. Die Bewölkung ist nur in mehreren Teilen des Reiches — so auch in Sachsen — gering. - Das nördliche Hoch hat sich etwas gekräftigt. Es dürfte langsam südwärts fortschrcitcn. Wenn cs auch etwas tiefer in unser Be reich gelanget, wird, so ist doch damit zu rechnen, daß die anfangs erwähnte S! mung eine Saörung unscrs Wetters hcrbeiführen wird. Auch das Mittclmeerticf kann etwas Einfluß auf unser Wetter erlangen. Witterungsaussichten: Zeitweise etwas auffrischende Winde aus nördlichen Richtun gen. Veränderliche, meist starke Bewölkung. Temperaturverhält- nissc nicht weitgehend geändert. Vorübergehend geringe Rieder schläge. Amtliche VekamitmachlWen. Am Freitag, den 21. April 1SZZ, norm. 10 Uhr, sollen im ge richtlichen Bcrstcigcrungsranme (Bieter sammeln Amtsgericht, Erdgeschoß) 1 Personenkraftwagen (vrennabor), 1 Geldschrank, 1 Rational kasse. 1 Dczimalwage, 1 Ladentisch. 2 Ladenlafeln, 1 Regal, ein Klavier. 1 Bücherschrank. 2 Schreibtische und versch. andere Mö bel, 1 Nähmaschine, 1 Schreibmaschine, 1 Posten Herrenanzüge und Mäntel meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht» Bischofswerda. Versteigerung durch das Finanzamt Bischofswerda. Sonnabend den 22. April 1SZZ vorm. 11 Ahr sollen in Bischofs werda (Sammelort der Bieter: Finanzamt) 2 Schreibmaschinen (Mercedes und Continental). 1 Rechen maschine. 2 Schreibpulte. IGeldschrank. 2 Regale, 1 Schrelb- tischsessel. 1 Muskerständer und 1 Schreibtisch öffentlich versteigert werden. Vollslreckungsstelle. Vieh- und Schweinemarkl in Bischofswerda Mutti, »ei kl. Ml M. Großer Auftrieb zu erwarten Da» hentlge Blakt omsoßt 12 Seite«. ' Rotationsdruck u. Verlag von Friedrich May, G. m. b. H., verantwortlicher Schriftleiter: Max Fiederer, jämüuh in Bischofswerda.