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DerMWeLrMer KUMM «MW W MMI MlsWIMkl. Tagesschau. nen Namens aufrichtig für di« groß dienst« zu danken, die Sie sich durch die ! de» Dualismus zwischen Reich und Preußen für Retchswiülsier ««ring, za» Mnifierpröfidentrn in preußea er nannt. Vie Aebernahme de» Amte» wird am 20. April erfolgen. * In» Relchafkatihaller ln Bayern wurde Generalleutnant a. L. -ranz Ritter v. Lpp ernannt. * Dleastag nachmittag wurde R«ich»minister Goering von Rtnssolinl empfangen. Heute Mittwoch vormittag werden Vize kanzler ». Papea «ad MtaifierprSfldent Goering vom Papst in besonderer Avdien, empfangen. * 2a der Sitzung der denlschnalloaalen Reich»iag»fraktion wvrde der Abg. SchnÄt-Haanover aa Stelle de, bisherigen Vor sitzende» Dr. vberfohrea zn« verflhendea der Irottion gewählt. * Vie Wahkkreimwrtretnugen Westfalen-Bord, Westfalen-Süd, Üöln-Aachen and Sobleaz-Irier der Deutschen volkwartel haben nunmehr ttzr« Anfwfuug beschlossen. sie empfehlen ihren Mit- gliedern den RebertrUl zur nattonatsozialistischeu Bewegung. * SA1 Erlaß de» Auükorruptiousgesehe» wurden 22 -Skle schwerer tio rruptio u safgedeckt. *) Lü«führüch«s an anderer Stell«. TagMtt firZWchwerba Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbeztrk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dir SikWche EttzShler ist da, M Beröfferttlichung der amtlichen Bekannt- »llchmrgm der Amtshaoptmannschaf^ de« Arbetdsgerichts und de- Haupt- Mimt» «B«nch«tz d«A«M-erWs, de« Finanzamt», der SchuNnspettion «ch de« EKadtraw P» Bischof,wecka behvrdstchersetts bestimmte Blatt Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen; Illustrierte» Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage / Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr, 1521. Gemeindeoerbandsgirokafse Bischofswerda Konto Nr. 64 Hindenburg an Papen. Darauf hat der Reichspräsident Vizekanzler v. Papen von seinem Amt als Reichskommissar für das Land Preu ßen entbunden und ihm mit folgendem Telegramm seinen Dank für die in diesem Amte geleisteten Dienste ausge sprochen: Vizekanzler v. Papen, Deutsche Botschaft, Rom: Lieber Herr v. Papen! Ihrem Anträge um Entbindung von dem Amte des Reichskommissars für das Land Preußen habe ich soeben entsprochen. Es drängt mich. Ihnen bei dieser Gelegenheit namens des Reiches wie eige- 'jen Ber - . . . . , Beseitigung de» Dualismus zwischen Reich und Preußen für die Durch setzung des Gedankens einer einheitlichen politischen Füh rung in Reich und Ländern erworben hoben. Daß nun mehr Ihre ganze Arbeitskraft der Reichste- gierung zur Verfügung steht, begrüße ich mit Ge nugtuung. Mit den besten Grüßen bin ich in treuer Kameradschaft Ihr ergebener ».Hindenburg, Reichspräsident. Killer an Goering. Der Reichskanzler hat am 11. April den zur Zeit in Rom befindlichen Reichsminister Goering mit folgendem Telegramm zum Ministerpräsidenten ernannt: An Minister Goering, Rom, Deutsche Botschaft. Ich ernenne Sie mit Wirkung vom heutigen Tage zum Ministerpräsidenten von Preußen. Ich bitte Sie, Ihre Geschäfte am 20. April in Berlin übernehmen zu wollen. Ich fühle mich glücklich. Ihnen diesen Beweis meines Vertrauens und meiner Dankbarkeit geben zu können für die s o großen Verdienste, die Sie sich um die Wie dererhebung des deutschen Volkes seit über zehn Jahren als Kämpfer unserer Bewegung, für die siegreiche Durchführung der nationalen Revolution als kom missarischer Minister des Innern in Preußen erworben haben, und nicht zuletzt für die einzige Treue, mit der Sie Ihr Schicksal an das meine schlossen. Goering bei Mussolini. Pape«« neue Mission. Als Pisebaniler und Diplomat der Reichsregierung. Schon vor seiner Ahreise noch Rom Latte der Vizekanz ler von Papen Len Reichspräsidenten gebeten, ihn von sei nem Amt al, Reichskommissar von Preußen zu entbinden. Papen Lat diese» Amt seit dem 20. Juli de» vorigen Jahres ununterbrochen bekleidet. Nur Reichskanzler von Schleicher war während der kurzen Dauer stmes Kabinett» gleichzeitig Reichskommissar von Preußen. Mit der historischen Tat vom 20. Juli begann die große Offensive zur Beseitigung des Dualismus zwischen dem Reich und Preußen. Mit der Auslösung des Amtes des Reichskommissar» und der Ernen nung Goering» zum preußischen Ministerpräsidenten ist der Dmnismus de facto beseitigt. Durch die besondere Gleich schaltung des Reiches mit Preußen durch die Personalunion de» Reichskanzlers mit dem preußischen Statthalter ist Preu- ßen, wenn auch nicht buchstäblich, so doch organisch im Reich aufgegangen, es ist das eigentliche Reichsland geworden. Ärrch die Entlastung von den preußischen Aemtern wird es nunmehr auch dem Vizekanzler ermöglicht, sich seinen eigentlichen Aufgaben mehr zu widmen, als dies notge- dnnraen in den letzten Monaten nicht immer der Fall sein konnte. Der Vizekanzler soll nicht nur Stellvertreter des Reichskanzlers und zweiter Vorsitzender des Reichskabinett» sein, es ist vielmehr beabsichtigt, ihm eine Reihe Funktionen und besondere Vollmachten zu übertragen, die seine Stellung innerhalb des Reichskabinetts einerseits und nach außen hin anderseits stärken und unterbauen sollen. Wir werden also in Zukunft nicht nur eine Reichskanzlei, sondern auch eine Vizereichskanzlei haben mit einem eigenen Beamtenstab, aber ohne ein eigene» Ministerium. Die beiden Tlejchschal- tungsgesetze sind für die künftige Struktur des Reiches non derart einschneidender Bedeutung, daß es praktisch erscheint, nicht nur da» Reich-Minister,um des Innern allein mit deren Durchführung zu betreuen. Dieses Ministerium wird hinfort das rein Formale und Juristische, das sich aus den beiden Gesehen ergibt, erledigen, während die Dizereichs- kanzlei gewissermaßen über den diplomatischen Verkehr zwischen dem Reick und die Länderregierungen zu wachen hat, eine Aufgabe, die besonders viel Takt und Geschick ver langt. Bon der Diplomatie nach innen zur Diplomatie nach außen ist nur ein Schritt. Franz von Papen ist zwar alter Militär, aber leine eigentliche Domäne, der auch seine ganze Liebe gilt, ist die Diplomatie. Bekanntlich war er auf ver schiedenen diplomatischen Posten im Ausland als Militär attache. Auf der Konferenz in Lausanne hat er bewiesen, Laß er auf dem überaus glatten Boden der internationalen Diplomatie durchaus seinen Mann zu stellen in der Lage ist. Auch seine gegenwärtige Mission nach Rom kann als ein Hinweis auf seine künftige Tätigkeit angesehen werden. Da der Reichskanzler aus nccheliegenden Gründen kaum immer in der Lage sein wird, auf den künftigen internationalen Konferenzen Deutschland zu vertreten, ist daran gedacht, Herrn von Papen im besonderen mit dieser diplomatischen Vertretung zur Unterstützung des Reichsaußenministers zn betrauen. Lediglich die Form wäre neu, die Nutzanwen dung und die Verwertung gerade dieser Fähigkeiten Herrn von Papen» ist bereits aus der Sachlage bedingt. Wer die Aktivität des Vizekanzlers in den letzten Mona ten au» nächster Nähe zu beobachten Gelegenheit hatte, wird nicht daran zweifeln, daß er seine ganze Kraft daran setzen wird, im Dienst« des Vaterlandes di« innen- und außen politischen Ziel« zu erreichen. Berlin, 11. April. Reichskanzler Hiller hat in seiner Eigenschaft als Reichsslatthalter für Preußen den Reichs minister und kommissarischen preußischen Innenminister Goering zum preußischen Ministerpräsi denten ernannt. Der zur Zeit in Rom weilende Mini- slerpräsident Goering ist telegraphisch von seiner Ernennung verständigt worden. Der Herr Reichspräsident hat auf Vorschlag de» Reichs kanzler» am 10. April den Generalleutnant a. v. Fran, Ritter v. Lpp zum Reichsslatthalter in Bayern ernannt. von dem Plane, angesichts der Abwesenheit der meisten Labinettsmltglieder und des Reichskanzlers von Berlin, die Ernennnung der Reichsstatthalter und des neuen preußi schen Ministerpräsidenten erst nach Ostern zu vollziehen, ist also eine Ausnahme in bezug auf die beiden größten deut schen Lander gemacht wott>en. Die Ernennung der übri gen Reichsstatthalter bleibt zurückgestellt. Mit der Beru fung des Generals v. Epp zum Reichsstatthalter für Bayern hatte man ebenso allgemein gerechnet wie mtt der Ernen nung des Reichsministers Goering zum preußischen Mini sterpräsidenten. Die Amtsübernahme wird selbstverständ lich erst nach der Rückkehr des Vizekanzler» v. Papen und des neuen preußischen Ministerpräsidenten aus Rom nach Berlin ftattsinden. Ministerpräsident Goering ist zur Uetzer- nahms seines neuen Amtes für Donnerstag, 20. April, auf- geordert worden. Papen an Hitler. Berlin, 11. April. (Wolff-Telegr.) Vizekanzler von Papen hat an den Reichskanzler unter dem 7. April fol gende» Schreiben gerichtet: „Sehr verehrter Herr Reichskanzler! Mit der am heu tigen Tage vom Reichskabinett verabschiedeten Vorlage eines Gesetzes > zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reiche ist ein Gesetzgebungswerk begonnen, das für die staatspolitische Entwicklung des Deutschen Reiches von histo rischer Bedeutung sein wird. Der Schritt, den die mir sei nerzeit unterstellte Reichsregierung am 20. Juli 1932 zur Beseitigung des Dualismus zwischen Reich und Preußen getan hat, erhält seine Krönung durch die nunmehrige neue enae gesetzliche Verflechtung der In teressen des Landes Preußen mit denen des Reiches. Sie, Herr Reichskanzler, werden, wie einst Für st Bismarck, nunmehr in der Lage sein, die Politik des größ ten der deutschen Länder in allenPunkten mit der des Reiches gleichzuschalten. Nach dem das neue Gesetz Ihnen die Möglichkeit gibt, den preu ßischen Ministerpräsidenten zu ernennen, bitte ich Sie, dem Herrn Reichspräsidenten die Mitteilung machen zu wollen, daß ich das Amt des Reichskommissars für das Land Preu ßen gehorsam in seineHand zurücklege. In vorzüglicher Hochachtung Ihr aufrichtig ergebener (gez.) von Papen." Httlrr an Hindenburg. Der Reichskanzler hat dem Herrn Reichspräsidenten diesen Brief mit nachstehendem Schreiben übermittelt: Hochverehrter Herr Reichspräsident! Der Vizekanzler v. Papen hat an mich ein Schreiben gerichtet, daß ich zu Ihrer gütigen Kenntnisnahme diesem Briefe beilege. Herr v. Papen teilte mir schon in den letzten Tagen mit, er sei mit Minister Goering übereinge- kommen, von sich ans zurückzutreten owie durch das neue Gesetz der Gleichschaltung der Polit k in Reich und Ländern die Einheitlichkeit der Führung der Regierungs geschäfte in Reich und Preußen gewährleis et sei. Am Abend nach per Verabschiedung des neuen Geset zes über die Einsetzung der Reichsstatthalter sah Herr von Papen dieses Ziel erreicht und bat mich, nunmehr di« Er nennung des preußischen Ministerpräsidenten vorzunehmen, wobei er sich selbst zur weiteren Mitarbeit an der Reichs regierung nunmehr voll zur Verfügung stellte. Herr v. Paven hat sich durch di« U«bernahme der kommissarischen Leitung Preußens in dieser schweren Z«it seit dem 30. Januar ein großes Verdienst für die Durchsetzung des Gedan kens der Gleichschaltung der Politik in Reick und Ländern erworben. Seine Mitarbeit im Reichskabinett, für die er nunmehr seine ganze Kraft zur Verfügung stellt, ist eine unendlich wertvolle, mein inneres Verhältnis zu ihm ein so herzlich freundschaftliche», daß ich mich aufrichtig freue über die große Hilfe, die mir nunmehr dadurch zuteil wird. In tiefer Verehrung ' gez- Adolf Hitler. Rom, 11. April. Am Dienstagnachmittaa wurde Reichs- s Minister Goering vom Chef der italienischen Regierung im Palazzo Venezia empfangen. Die Unterredung dauerte etwa 1^ Stunden und trug einen sehr freundschaft lichen Charakter. Danach empfing Mussolini noch den deut schen Botschafter von Hassel zu einer Unterredung. Am Dienstagabend fand bei dem deutschen Botschafter beim Quirinal ein Festessen statt, an dem der Ches der ita lienischen Regierung, der preußische Ministerpräsident Goering und Vizekanzler v. Papen teilnahmen. Am Mittwochvormittag werden Vizekanzler v. Papen und der preußische Ministerpräsident Goering vom Papst in besonderer Audienz empfangen werden. Minister Goering hat heute vormittag die Besprechun gen mit dem italienischen Luftfahrtminister Balbo über die verschiedenen Fragen des deutsch-italienischen Flugwesens ausgenommen. Die Besprechungen gel ten einmal der für diesen Sommer geplanten Uebersliegung des Nordatlantik durch das italienische Geschwader von 29 Maschinen unter der Führung des italienischen Luft fahrtministers Balbo und zweitens der Verstärkung des Flugdienstes zwischen Deutschland und Italien. Der Verkehrsflugdienst zwischen Deutschland und Italien kann verstärkt werden, wenn die neue Iun ke rsma ich ine I v 82, die Minister Goering gestern nach Rom gesteuert hat, in den regelmähiaen Dienst einge stellt wird, und wenn die Italiener entsprechend schnelle Maschinen einsetzen. Wie Unterstaatssekretär Milch mit- tellt, ist schon ein größerer Auftrag für 1 v-82-Maschinen von der Lufthansa vergeben worden. Die Vorverhandlungen zur Weltwirt- schaftskonferenz. Bei der außerordentlich großen Bedeutung der bevor stehenden Washingtoner Besprechungen zur Weltwirt, schastskonferenz einerseits und dem vorläufigen Fehlen ge nauerer Kenntnis der zur Verhandlung kommmenden Fragen anderseits kann es nicht wundernehmen, daß überall weitgehende Vermutungen und Spekulationen auf tauchen. Fest steht jedenfalls, daß Außenminister -ull vor einigen Tagen erklärt hat, die Bereinigten Staaten f«ien entschlossen, die 18 Jahre lang betriebene Politik d«r wirt- WchhcknMMmsi« Täglich mtt gkwnahm« d«r Sonn- und Feier- laß«. LeznßiprN» für bl« ZNt «im» halben Monat», Fni in, Hans halbmonatlich Mark IM, bei« »holen in der Geschäft, stell« wöchentlich 2 Vtz «nMauamer 1ü Vs». sSonnAend- nuamnr 1» Pfg.) Fernsprecher Amt Bischofswerda Rr. ««4 and 44S. 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