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218 Jovan C v i j i c: Das Karstphänomen. [2 Die Berichte über die geologische Aufnahme des adriatischen Karstes enthalten wichtige Beobachtungen über die morphologischen und hydrographischen Eigenschaften der einzelnen Karstgebiete, über ihr Verhältnis zu der Tektonik, sowie auch über die Bildung derselben, Wir heben hier von den Arbeiten, welche einzelne Gebiete des adria tischen Karstes behandeln, nur jene von Stäche, Tietze, v. Mojsisovics und Key er hervor. * 1 ) — Mit der Erforschung aller Karstphänomene im Krainer Karste und Feststellung ihrer Charaktere im allgemeinen befasste sich Schmidl 2 ) in seinem grundlegenden Werke über »Die Grotten und Höhlen von Adelsberg, Lueg, Planina und Laas«. Er hat sich im Jahre 1850 vorgenommen, »eine genaue Topographie der Grotten und Höhlen« in Krain zu entwerfen und sein Werk enthält eine Fülle von präcisen Beobachtungen über Dolinen, insbesondere über die grollen, steilwandigen Dolinen nördlich von Planina und über die tiefen Schloten von öerna und Piuka Jama, weiter über die Mehrzahl der Höhlen und unterirdischen Wasserläufe in Krain. Ein ähnliches Ziel verfolgt für den Triestiner Karst die Arbeit von Moser. 3 ) Supan 4 ) fasst alle Resultate, welche über die Karstphänomene des adriatischen Karstes bekannt waren, in eine kurze Übersicht zusammen. Über die Karstphänomene in Süd-Frankreich und im Jura hat Fournet eine eingehende, vorwiegend auf seinen eigenen Beobachtungen beruhende Darstellung entworfen. 5 ) Im Werke von Daubree sind zahlreiche Ergebnisse der Forschungen in französischen Karstgebieten zusammengestellt. 6 ) Durch die Untersuchungen von Märtel sind die Karstphänomene in den Causses der Cevenen bis zu einem solchen Grade erforscht, dass sie, auch in dieser Hinsicht, als ein Seitenstück zu jenen in Krain und im adriatischen Karste betrachtet werden können. Die Dolinen verschiedener Typen sind beschrieben und vermessen worden, einige unterirdische Flussläufe sind erforscht, so dass die Kenntnis der Oberflächengestaltung und der hydrographischen Verhält nisse der einzelnen Plateaus von Causses wesentlich gefördert ist. 7 ) Auch eine systematische Behandlung der einzelnen Karstphänomene fehlt nicht. Über Karren sind zahlreiche Beobachtungen veröffentlicht; eine erschöpfende und bis zu einem gewissen Grade abschließende Arbeit über denselben ist die von Heim. 8 ) Die Arbeit von Ami Boue »Über die Karst- und Trichterplastik« ist die erste systematische, wenn auch lückenhafte Behandlung der morphologischen Eigenschaften der *) Stäche, »Die liburnische Stufe und deren Grenzhorizonte.« Abh. d. geol. R.-A. Bd. XIII. H. 1, 1889. — Tietze, »Geol. Darstellung der Gegend von Karl stadt und dem nördlichen Theile des Canals der Morlacca«. Jhrb. d. geol. R.-A., 1873. — v. Mojsisovics, »Zur Geol. d. Karsterscheinungon.« Zeitschr. d. deutschen und österr. Alpenvereins, 1880. — Reyer, »Studien über das Karstrelief.« Mitth. d. k. k. geogr. Gesellschaft. Wien 1881, p. 76 u. 101. 2 ) »Die Grotten und Höhlen von Adelsberg, Lueg, Planina und Laas.« Wien 1854. 8 ) »Der Karst.« Jahresber. über das k. k. Gymnasium in Triest, 1890. *) Supan, »Österreich-Ungarn.« 1889, p. 285. ! j M. J. Fournet, »Hydrographie souterraine.« Mem. de l’Acadbmie de Sciences Belles-Lettres et Arts de Lyon. VIII, 221—296. 6 ) Daubree, »Les eaux souterrainnes.» l, p. 296 u. w. 7 ) Märtel, »Sous terre.« Annuaire du Club Alpin. Framjais 1888, p. 267. Annuaire d. C. A. F. 1889, p. 102; Annuaire d. CI. A. F. 1890, p. 204, und 1891, p. 224. Les nouvelles grottes des Cevennes. Soc. longuedocienne de gdographie 1889. T. XII, I und II Trimestre. — Revue de göogr. Decembre 1889, p. 426. — Les Cevennes. Paris 1890. De Launay et Märtel, »Note sur quelques questions relatives 4 la geol. des grottes et des eaux souterraines.« Bull, de la Soc. g6ol. de France. XIX, 1891, p. 142. 8 ) »Über die Karrenfelder.« Jahrbuch d. Schweizer Alpenclub. 1877—1878. Bd. 13, p. 421—433. t -- ...... _ . .. v ..— > . .