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1. zn «nnnner Der Sächsische Erzähler l 1S3S Aussicht haben, als Kampf» über den Vierer-Pakt voranaingen. Man hat den Eindruck, daß Norman Davis das Schwergewicht der europäischen " ' " ' " ' i > in allen Punkten der euro- . konform geht. Es muß angenommen werden, daß die bekannte Reise des Amerikaners nach Berlin erheblich zur Klärung der Ge samtsituation beitragen wird. Die Deutschlandreise Norman Davis wird diesem maßgebenden amerikanischen Staats mann die Möglichkeit zu einer Aussprache mit den führen den Berliner Kreisen geben, einer Aussprache, von der mög licherweise sehr vieles abhängen wird. Es wäre daher durchaus zu begrüßen, wenn die Berliner Reisepläne Nor man Davis sich schon bald verwirklichen ließen. Aus Sach c-. Wege zu nationaler Siedelung. Dresden, 6. April. Die Ortsgruppe Dresden im Natio nalen Deutschen Siedlerbund hielt am Mittwoch im „Herzog Albrecht" eine überfüllte öffentliche Sitzung ab. Der zum ersten Vorsitzenden gewählte Geschäftsführer May eröff nete die Sitzung mit programmatischen Ausführungen zum Sisdlergedanken im Sinne des erwachten Deutschlands. Nur ein undankbares Volk könne die Größe der Tat Hitlers ver kennen. In diesem Sinne forderte der Redner die Versam melten zu einer Huldigung für den Reichskanzler auf, mit der er ein schlichtes Totengedächtnis auch für die Gefallenen der nationalen Bewegung verband. Zum Thema übergehend sagte er, das zuverlässigste Mittel zur Entproletarisierung des gemeinen Mannes sei die Siedelung, wenn der Staat für die sichere Existenz des Siedlers sorge. Bäuerliche Boll siedlung scheide für nebenberufliche Siedlung aus, schon weil Angelsächsische Reisen. Norrnarr Davis kommt «ach Berlin, Maedonald fährt nach Washington schäft an der Auhenhandelspropaganda und dem Außen handelsdienst gegeben. Das Land Sachsen, so fuhr Dr. Winter fort, ist natur gemäß an der Umstellung von der Weltwirtschafts- auf die Binnenmarktspolitik mit einem auf sie abgestimmten Außenhandel stark interessiert. Man muh aber auch in Sachsen die Tatsache, anerkennen, daß auch bei der Behebung der sogenannten Weltwirtschaftskrise der Ex- portmarktvonehedem in seiner früheren Struktur nicht mehr existi e x t. Wir Haden heute in Deutsch land die Exportzählen von 1900, teilweise 1897; und es wird aller Anstrengung bedürfen, sie zu halten. Die Entwicklung zum Binnenmarkt ist eine deutsche Frage. Und in diesem Rahmen kommt der sächsischen Landwirt schaft und Industrie eine besondere Bedeutung zu. Erstere ist industriebedingt, d. h. ihre Lebensbedingungen sind von der sächsischen Industrie und Arbeiterschaft abhängig. Nun hat die sächsische Wirtschaft eine besonders starke Ein wirkung auf die gesamtdeutsche Handelspolitik bisher nicht gehabt. Eine größere Berücksichtigung Sachsens beim Ab schluß neuer Handelsverträge erscheint nur recht und billig. Wenn aber auch anerkannt werden muß, daß ein großes Interesse Sachsens an der Handelsvertragspolitik des Rei ches besteht, so muß doch betont werden, daß die sächsische Industrie in der deutschen Binnenmarktspolitik eine Sonderstellung einnimmt. Dies gilt besonders für die Lieferungen für den Arbeitsdienst. Als Land der Textilindustrie kann Sachsen sich auf derartige Lieferungen umstellen. Und es ist eine Forderung der Vernunft, daß der Reichskommissar für den Arbeitsdienst bewußt auch einen Teil der Aufträge für außersächsische Arbeitsdienstgruppen nach Sachsen legt. Es wäre für die sächsische Wirtschaft sehr ungünstig, wenn Fragen auch wohl der europLis Maedonald reist v! , .. kiimpfer der Methode persönlicher Aussprachen. Man muß die Energie de» englischen Ministerpräsidenten, der nicht mehr der Jüngst« D. ebenso, bewundern wie seine Reiselust. Seit er an der Spitze' des englischen Kabinetts steht, weilte er, von unzähligen Reisen nach Senf und Paris abgesehen, in Berlin, Washington und Rom. Es sind 3^> Jahre her, seit Macdonald in Washington mit Hoover verhandelte. Der damaligen Reise des englischen Ministerpräsidenten wurde größte Bedeutung beigemessen, denn man erwartete von ihr sehr viel. Diese Erwartungen wurden enttäuscht. Macdonald hat keine Heilsbotschaft aus Amerika mitgebracht.. Mrd er diesmal glücklicher sein? In England ist man schon seit langem skeptisch, in bezug auf gewisse Unterneh- mungen des Ministerpräsidenten. Die besten Absichten Macdonalds werden durch die politische Realität zunichte ge macht. Als der bekannte konservative Politiker Winston Churchill kürzlich im Unterhaus sich sehr ironisch über das außenpolitische Talent Macdonalds äußerte, löste er große zustimmende Fröhlichkeit aus. In heutiger Zeit genügen weniger denn je güte Absichten — man erwartet von den Diplomaten posiüve Leistungen. Damit soll nicht gesagt sein, daß di« Amerikareise Mac donalds zwecklos und von vornherein zum Mißerfolg verur teilt sei. Aber es ist bezeichnend, Latz man in England skep tisch geworden ist. Man rechnet im Jnselrekch mit der Mög lichkeit des Sturzes Macdonalds, falls er die von ihm über nommenen Aufgaben nicht mit Erfolg löst. Die Amerika reise des englischen . Staatsmannes wird für seine Laufbahn oön schicksalhafter Bedeutung sein. Am 2S. April beginnt im Unterhaus die große Budget-Debatte, und da kann Mac donald sich auf manches gefaßt machen, wenn bis dahin der Macdonald-Plan der Abrüstung, der Mussolini-Plan des für die einzelnen Gliederungen des Arbeitsdienste» der Zwang zur Beschaffung innerhalb der Standortprovinzen eingeführt würde. Dies gilt auch für alle Lieferungen im Rahmen des allgemeinen Arbeitsbeschasiungsprogramm». Sachsens Sonderstellung weist allenthalben darauf hin, daß die sächsische Wirtschaft etwa auf die Basis einer Werkstatt Deutschland» gebracht wird, einer Werkstatt der Vielgestaltigkeit, Maünigsaltiakeit und Präzision im Gegensatz zur westdeutschen Werkstatt. E» mutz also eine Umorientie rung gewisser sächsischer Industrien, die einen Weg zum Binnenmarkt finden können, vor sich gehen, und zwar mit Hilfe des Reiches. Um diese Hilfe zu kämpfen und Verständnis für da komplizierte sächsische Wirtschaftsgebiet zu schäften, so fuhr Dr. Winter fort, ist eine Aufgabe, die sich die sächsische kommissarische Regierung besonders angelegen sein Mt. Das bedeutet aber auch, daß einige Industrien, -le exportbedingt sind und Aussicht haben, als Kampf industrien zu gelten, um der deutschen Wirtschaft den not wendigen Rohstoffimport zu ermöglichen, im Interesse der gesamtdeutschen Wirtschaft mehr gefördert wer ben müssen als bisher. Zur so umgestellten Außenwirtschaft gehört die Export förderung durch den Staat. Sachsen hat hieran «in yeson- deres Interesse. Die Leipziger Messe ist seit Jahrzehnten das größte deutsche Exportförderungs-Institut geworden. Diesen großen Apparat des Leipziger Meßamts weiter aus- zubauen, muß der gesamtdeutschen Wirtschaftspolitik Vor behalten bleiben; es handelt sich hier um eine wertvolle Ein richtung, die der Initiative der beteiligten Wirtschaftskrise entsprungen ist und in der Richtung des berufsständfschen Gedankens liegt. Die wichtigste exportfördernde Funktion ist aber die Wirtschafts-Propaganda, in deren Dienst auch die Auslandsvertretungen des Reschs stehen. Sie erfordert von den Beamten ein hohes Maß von Kenntnissen. Großer Wert kommt der Marktanalyse zu, die genaue Informationen über die allgemeine Nach frage nach einem Artikel, Preise der Konkurrenzfabrikate, Höhe der Zollsätze usw. zu liefern hat. Gerade auf dem Gebiete der Wirtschaftspropaganda ist die staatliche Export förderung stark ausbaufähig. Die Zukunft der Ausfuhr liegt mehr denn je nicht im Massen- sondern im Quali tätsexport. Der Redner betonte weiter die Notwendigkeit, die scharf« Trennung der beiden großen Wirtschaftssphären, der Land wirtschaft und der Industrie, fallen zu lassen. Ge rade in Sachsen sehe man, wie sie sich gegenseitig ergänzen und bedingen. Die Industrie sei aus dem Handwerk ent standen, und das Handwerk war nichts anderes als der An fang der Arbeitsteilung im Bauerntum. Grundlage jeder Wirtschaft sei und bleibe daher die Landwirtschaft. Ohne sie könne auch die sächsische Exportwirtschaft nicht be stehen. Es war die Sendung Adolf Hitlers, so schloß der Vortragende seine Darlegungen, diesen Gedanken auch in Sachsen heimisch zu machen. Die von ihm eingesetzten Männer sind sich der Schwierigkeit gerade des sächsischen Wirtschaftsproblems im Rahmen des großen Hitlerplans voll bewußt. Sie werden wie bisher die sächsische Wirtschaft mit pfleglichen Händen bewahren. Die Losung der Stunde ist gerade in Sachsen, den revolutionären Folgerungen der Zeit auf wirtschaftlichem Gebiete vorsichtig Schritt für Schritt nach jeder Richtung *hin abwägend Rechnung zu tragen. Die Devise heißt: Erst wägen, dann wagen! Bier-Mächte-Direktorium« und die Verständigung mit Ame rika in der Schwebe bleiben. Der englische Ministerpräsident wird in Washington be müht sein, Roosevelt für seine Pläne zu gewinnen, vor allen Dingen wird Mackwnald versuchen müssen, das Mißtrauen der Amerikaner gegenüber einer „Diktatur der europäischen Großmächte" zu zerstreuen. Vielleicht wird er Roosevelt günstig zu stimmen versuchen durch die Konzessionen auf wirtschaftspolitischem Gebiet. Man weiß in England sehr gut, daß Roosevelt außerordentlich viel an dem Gelingen der Weltwirtschaftskonserenz liegt. Das Zusammengehen der beiden angelsächsischen Mächte würde die Erfolgschancen der Weltwirtschaftskonferenz erheblich vergrößern. Dem entsprechend wird auch die Neigung Roosevelts größer sein, in der Frage der europäischen Politik den englischen Kurs einzuschlagen. Es braucht kaum gesagt zu werden, daß die neue Ame rika-Reise Macdonalds in Frankreich di« größte Be unruhigung verursacht hat. Man ist sich in Paris über die Mittlerrolle, die Macdonald heute wieder einmal spielt, nicht ganz im klaren, und man befürchtet, daß die Zweifel- los beträchtlichen Sympathien, die Roosevelt Frankreich «nt- gegenbringt, sich nach der Reise Macdonalds vermindern könnten. Um so eifriger ist Frankreich bemüht, den Sonderbeauf tragt«» Roosevelts in Europa, Norman Davis, auf seine Seite zu bringen. Cs siel auf, daß der entscheidenden Kabi- nettdsitzuna in Paris die Beratungen Knit Norman Davis über den Vierer-Pakt voranaingen. Man hat den Eindruck, daß Norman Davis das Schwergewicht der europäischen Lage in Paris sieht. Aber vielleicht ist es doch falsch, daraus zu schließen, daß Norman Davis " patschen Politik mit Frankreich k MW WMMNWM I« MW MnWkl. Dresden, 6. April. Dr. Hans Erich Winter von der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei sprach am Donnerstag abend im Mitteldeutschen Rundfunk über das Thema: „Deutsche Binnenmarktspolitik und sächsischer Außen handel". Der Vortragende bezeichnete einleitend das konservative Festhalten am Liberalismus gerade auf wirt- schastlichem Gebiet als Schwäche. Nur langsam breche sich nach dem Niederbruch der weltwirtschaftlichen Gedan kengänge die Erkenntnis Bahn, daß es nur eine Summe aller Volkswirtschaften gebe. Es gelte nun, hieraus die zwangsläufige Folgerung, die für Deutschland verstärkte Agrarpolitik bedeute, schnell zu ziehen. Zwischen dieser agrarpolitischen Notwendigkeit und dem Außen- handel bestehe überdies eine grundlegende Beziehung, die gar keinen Gegensatz darstelle, sondern einen organisch z»nd zwangsläufig gemeinsamen Nenner habe, die raumgebundene BlnnenmarklspolMk. Grundlage der Wirtschaft sei die Raumfrage; und alle Entwicklung in dieser Hinsicht könne nur vom Gesichtswinkel eines geschloffenen Raums aus gesehen werden. Der deutsche Aararpolitiker müsse zugleich Außenhandelspoliti ker sem. Agrar- und Wirtschaftspolitik seien untrenn bar v e r b u n d e n. Damit zeige sich auch die Abweichung von der bisherigen Linie der Weltwirtschaftspolitik deut lich. Während bisher der Export Selb st zweck war, sei er in der geschloffenen Wirtschaft nur Mittel zum Zweck, nämlich zu dem Zweck, die Entlastung der Indu strie durchzuführen, soweit sie für die Landwirtschaft ein Zuviel darstelle. Unter diesem Gesichtspunkte gewinne die Exportpolitik für da» Vauernkum eine ganz andere Bedeutung als früher./ Sie wirke als Sicherheitsventil. Und damit sei auch das Interesse des Bauerntums und der Landwirt- Unaufhaltsam wird Amerika in den Wirbel europäischer Politik hineingezocken. Der amerikanische Delegierte Norman Davis, der vor einigen Tagen von Amerika nach Europa zu nickgekehrt ist, befindet sich auf einer Rundre se, die ihn wahrscheinlich auch nach Lenin führen wird. Fast zu gleicher Zeit reist der englische Ministerpräsident Maedonald nach Washington zu! Roosevelt, um sich mit ihm über die Fragen der Weltwkrtschaftskonfercnz, der Abrüstung, aber schen Politik, zu unterhalten. in und gern. Er ist ein eifriger Vor nan muß Osnaus tselinisclis kinrsllisitsn ülrsr Konstruktion uncl ^alirtsclinik, clis frage: l^slium oäsr ^asssörstoffgas, äturm^alirtsn, >VSttsrclisnst, Funkpeilung uncl Kata- stroplisn-tlrsaclisn kslianclslt aussülirlicli clor 5ammslv/srk: »Isppslin-^sltsalirtsn«, wslcliss von krocliloutsn als l>ests, vollständige Darstellung kersiclinst v/irä. sine clsr msistgsrauclitsn ligarsttsn Dsutscli.loncls. HTI8-?ackungsn entgolten scl-te 2eppsltn-sioto§ im SroMormat. mul) man rauclisn, vfsil sie einen clsixirtigsn Qualitäts-Vorsprung liat, cla6 sie kaum von teuren Borken oetsks'clksiäen ist clie öilclsr-5ammlung äss Deutschen lisi6t: