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mmnmrlö Pf*) Freitag, den 7. April 1V3S 88. Jahrgang Täglich M tüwnahm, der Sonn- und Feier- für die Zeit «ine» Haiden Monate: Fr« in, ) Mar» 110. bei« »holen in der Gefchäps- Fernsprecher Amt Vischoftwerda Nr. 444 und 44S. Im Falle höherer Gewaü — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung de, Betriebe, der Zeitung oder der Beförderungeeinrich- Tagesschau. * Auf ei««« Lmpfangsabend des Berliner Verband« der aue- wärSge» Preße sprach« Reich»kanzler Hiller und Propagandami- ulftrr Goebbel» -bfr dl« Stellung und die Aufgaben der Presse im ««« Staate. Di« »Arbetlsgeuieiaschast vslpr«ßischer Regiment» vereine in Berlin" Hut dem Reichskanzler Hiller da, Ostpreuhenkreuz verlie- hm in Auertebnung seiner Verdienste um Ostpreußen und Danzig. * Der 1. Mai soll im Gegensatz zu den bisherigen Maifeiern ei« Feiertag aller schaffenden Deutschen sein» srel von dem Gedan ke» he» Slassenhass«. Da, Reichekabinett wird in den nächsten ll!agen ein Gesetz verabschieden, durch da, die Feier de. Tag« ge nau geregelt wird. Dir lltnberusung d« preußischen Landtag, zum 6. April ist wieder abgesagt worden, vormwslchllich ist mit der nächst« Voll sitzung «llchl vor de« L. Mai zu rechn«. Der oeuernaunle dmffche Botschafter für die Vereiulgleu Staate», Lr. Luther, wird am Sonnab«d mll der «Bremen" die Ausreise «ach woshkugtoa «tret«. *) illu»führllch« an anderer Stell«. verblüffende Art, wie plötzlich neben dem seit langem inter national erörterten und vorsichtig geförderten Mussolini- Pakt ein eigener Macdonaldplan auftauchte, wirkte verblüf fend. Die diplomatischen Vorbereitungen dieser Aktion wa ren völlig unzulänglich. Der Endeffekt ist nur, daß weder die englische, noch die italienische Anregung verwirklicht wird und Frankreich mit seinen Bundesgenoffen kalt kö chelnd das Scheitern dieser impulsiven Bemühungen regi strieren kann. Als ein ähnlich impulsiver Schritt wird auch die Reise Macdonalds nach Amerika aufgefaßt. Man verspricht sich in Berlin davon höchstens pathetische Reden ohne konkrete Ansatzpunkte. Diese wenig erfreuliche Ge stattung der internationalen Lage ist wohl auch der Grund, warum der neue deutsche Botschafter in Washington, Dr. Luther, so rasch wie nur möglich mit dem nächsten Dampfer Deutschland verläßt. Es geht nicht an, daß wir in so kri- Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriert,, Sonntagsblatt Heimatkundlich« Beilage , Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokaffe Bischofswerda Konto Nr. 64 senhaften Zeiten keine unmittelbaren Einflußmöglichkeiten auf den amerikanischen Präsidenten haben. Dr. Luther verläßt Deutschland mit der großen Aufgabe, die deutschen Interessen stärker al» bisher im diplomatischen Spiel de« jetzt besonder« wichtigen Washingtoner Boden» zur Gel tung zu bringen. Hitler Gast des Außenministers. Berlin, 6. April. Der Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr v. Neurath, veranstaltete am Mittwochabend ein Festessen für den Reichskanzler. Neben dem Reichskanzler Adolf Hitler sah man unter den Gästen Reichswehrminister v. Blomberg, Reichsminister Dr. Goebbels, den Staatssekre tär in der Reichskanzlei, Dr. Lammers, den Polizeipräsiden ten der Stadt Berlin, v. Levetzow, und den Prinzen August Wilhelm von Preußen. M d« Schicksal de-MOlilli'-akle-. Die.letzten Ta« dieser Woche werden die außenpoliti sch« Entscheidung über da» Schicksal des Mussolini-Paktes Srmgen. Laß diese Entscheidung, von Deutschland aus ge- sahen, sehr erfreulich' ausfallen wird, ist nicht mehr zu er warten. Die englische Regierung hat bexrits den deutschen Botschafter in London über ihre Antwort auf den Paktvor- schlag des Duce informiert. In den politischen Kreisen Ber lins sind die Nachrichten darüber mit ernstem Kopfschütteln ausgenommen worden. Es zeigt sich immer mehr, daß die englische Regierung sehr eng zu Amerika und Frankreich hält. Auch der amerikanische Sonder delegierte Norman Davis ist vorläufig völlig für die Gedankengänge der westeuropäischen Staaten gewonnen. HÄ seinem Wochenend-Aufenthalt in Berlin wird es der Lettische Außenminister Freiherr von Neurath nicht leicht byDen, um ihm die schweren Bedenken Deutsch lands gegen eine derartige Politik des Hinauszögerns uM Rühr-mich-nicht-an verständlich zu machen. Dadurch, kyttustt dem Berliner Besuch des amerikanischen Botschaf ters'und Sonderbeauftragten eine besondere Bedeutung zu. Aus diesem Grunde ist auch die deutsche Reichsregierung in den letzten Tagen immer mehr aus ihrer bisher geübten Reserve herausgetreten. Wenn man noch am Mittwoch in Paris und London fragen konnte, welches die Haltung Deutschlands gegenüber den bewußten englischen und fran- zösischen Sabotagemaßnahmen am Mussolinipakt sein wür de, so ist diese Frage nach den Veröffentlichungen des Don nerstag jetzt geklärt. Deutschland hält nicht nur weiterhin am Mussolinipakt fest, wobei alle Wschwächungen dieses Planes als untragbare Verwässe rungen und Verfälschungen abgewiesen werden. Es geht darüber hinaus auch selbst zum Angriff über. Wie in Ber liner politischen Kreisen verlautet, wird der deutsche Außen minister den amerikanischen Sonderdelegierten am Sonn abend sehr ernsthaft darauf aufmerksam machen, daß ein Begräbnis de» Muffolinipaktes, wie es jetzt schon kaum ver meidlich scheint, ernste Rückwirkungen auch auf die Welt- Wirtschaftskonferenz haben muß. Diese Gedanken gänge sind deutscherseits auch bereits den maßgebenden eng lischen Stellen vorgehalten worden. Vom deutschen Bot schafter in London wurde, wie wir erfahren, sehr emst be tont, daß Deutschland den Mussolinipakt als zeitlichen Vor läufer der Weltwirtschaftskonferenz betrachtet habe. Durch die in diesem Pakt vorgesehene Zusammenarbeit der vier Hauptmächte sollten die Hindernisse aus dem Wege geräumt werden, die noch al» grobe Störenfriede politischer Natur vor der Weltwirtschaftskonferenz aufgetürmt sind. Wenn England jetzt mit der Ablehnung des Muffoliniepaktes zu gleich seinen Willen beweist, über die Frag-n der Abrüstung, der Schuldenregelung rc. nicht in einem für Deutschland tragbaren Sinne weiter zu verhandeln, so richtet sich eine solche Demonstration zugleich gegen die Wettwirtschaftskon ferenz. Die Möglichkeiten, hier eine Bereinigung der bren nenden wirtschaftlichen Probleme herbeizuführen, werden noch vor ihrem Beginn auf das äußerste gefährdet. Eine nicht sehr erfreuliche Rolle spielt bei allen diesen Fragen der englische Premierminister Mac- donald. In Berliner politischen Kreisen verfolgt man sein Manövrieren in der letzten Zeit mit lebhafter Kritik Mch Besorgnis. Die oft gerühmte Impulsivität Macdonalds erweist sich immer mehr als ein Störungsfaktor. Auch die MrSSWHeLrMer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Dtschofswewa und den angrenzenden Gebieten DerSLchfisch« Msttzler ist da,zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machung« d« Amtahauptmannschaft, de« Arbeitsgerichts und d« Haupt' -Ent, zu Bautzen, d« Amtsgerichts de« Finanzamts, der Schultnspektion und de« Stadtzwi» zu Bischofswerda behördlicherseits bestwnnte Blatt Berlin, 6. April. In den Räumen des Ministeriums für Dolksaüfklärung und Propaganda am Wilhelmplatz fand am Donnerstag ein Empfangsabend für den Ber liner Verband der auswärtigen Presse statt. Es hatten sich zu dieser gesellschaftlichen Veranstal tung, die diesmal einen schlichteren Rahmen trug als früher, Reichskanzler Adolf Hitler und die übrigen Mitglieder des Reichskabinetts, die aus wärtigen Botschafter und Gesandten unter Füh rung des päpstlich«»-4stun-iu«r zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens, insbesondere der Wirt schaft, sowie in großer Zahl die Vertreter der deutschen Presse eingefunden. Als erster sprach der Vorsitzende des Berliner Verban des der auswärtigen Presse, Dr. Walter Thum. Er führte in seiner Begrüßungsrede u. a. aus: Die besonderen Zeitumstände heben die Bedeu tung dieser Veranstaltung weit über den Rahmen unserer bisherigen traditionellen Zusammenkünfte hinaus. Der heutige Empfangsabend ist die erste Zusammen kunft größeren Stiles zwischen Regie rung und Presse seit dem Antritt des jetzigen Reichs kabinetts. Wir wissen, so fuhr Dr. Thum fort, daß die Zu sammenarbeit zwischen Regierung, Verlegern und Redak teuren neu aufgebaut werden muß. Allerdings ist diese Umstellung in unseren Berufskreisen mit manchen schweren Sorgen verbunden, und deshalb bitten wir die Reichsregie rung, für eine gerechte Lösung Sorge zu tragen. Daß wir uns heute unbeschadet unserer weltanschaulichen Stellung und Entwicklung zur Mitarbeit an der Neuge staltung des Reiches einmütig bekennen, steht in keinerlei Widerspruch zu unserer politischen Vergangenheit. Unsere Stellungnahme für die aktive Unter st ützung derPolitik der nationalen Konzentration wird uns wesentlich dadurch erleichtert, daß die Reichsregie rung von -en politischen Journalisten keineswegs verlangt, daß sie ihre Arbeit nach parteimäßigen Richtlinien orientie ren; man will und wird im Gegenteil den geradlinigen Charakter derjenigen Presse, die sich jetzt mit der national sozialistischen zusammenfindet, höher einsetzen als manches allzu rasches Anpassungstalent. Nach dem Willen des Reichsministers Dr. Goebbels soll sich da» Eigenleben der deutschen Presse in den richtigen Bahnen wei terentwickeln können; und wenn sich die deutsche Presse mit Erfolg in den Dienst der Propaganda der Reichsregierung stellen soll, so muß sie in der Tat von innerem Eigenleben erfüllt sein. Es wäre für den beabsichtigten Propaganda zweck abträglich, wenn sich außerhalb der Presse eine öffent liche Meinung bilden würde. Wir hoffen, daß sich die Reichsregierung der deutschen Presse im rechten Sinne be dienen wird. Namens der Verleger der in Berlin vertretenen Zei tungen aus dem Reiche hielt dann der Vorsitzende de« Ver eins deutscher Zeitunasverleger, Geheimrat Dr. Krumb haar, Liegnitz, ein« Begrüßungsansprache. Dann nahm Reichsrninister Dr. Goebbels das Wort. Er betonte, daß heute mehr denn je zwischen Regierung und Presse ein festes Vertrauensverhältni« gebildet werden müsse. Die Tatsache, daß die bisherige Preffeabteilung dem Ministerium für Dolksaufklarung un tergeordnet wurde, sei ein Beweis dafür, daß es der Regie rung mit der Schaffung dieses Vertrauensverhältnisses ernst sei. Auch heute noch, in den Zeiten des Rundfunks, sei die Presse die siebente Großmacht. Die Regierung sei sich der Reichsregierung und öffentliche Meinung. Kitter und Goebbels vor der Presse. Bedeutung der Presse bei der Bildung der öffentlichen Mei- nung voll bewußt, sei sie doch selbst mehr als jede ihrer Vorgängerinnen durch den Bolkswillen gebildet. Nun ent stehe aber die öffentliche Meinung nicht aus der Stimmung und einem Ressentiment, sie werde vielfach gemacht, und wer an ihrer Bildung mitwirke, übernehme damit vor der Nation ein« ungeheuer große Verantwortung. Nur im Rahmen dieser Verantwortung könne man den Begriff der Pressefreiheit richtig verstehen. Soweit man darunter die Erlaubnis verstehe, gegen die Interessen der Nation zu handeln oder die Presse zum Tummelplatz geistiger Akroba tenkunststücke zu machen, habe eine Pressefreiheit unter der nationalen Regierung allerdings keinen Platz. Gewiß stehe es der Presse zu, Ratschläge zu erteilen, vor verhängnisvollen Entschlüssen zu warn«, und diese öffentliche Kritik solle nicht behindert werden. Aber diese Kritik habe immer im Rahmen einer allgemeingültigen nationalen Disziplin vor sich zu gehen. In England und Frankreich sei es selbstverständlich, daß bei allen parteipolitischen Gegensätzen in großen natio nalen Fragen die öffentliche Meinung einheitlich geführt werde. Je geschlossener der nationale Konzentra tionswille eines Volkes sei, desto erfolgreicher werde sich diese nationale Disziplin auswirken. Soweit Meinung und Ansicht das nationale Leben nicht gefährden, sei ihnen freie Entfaltungsmöglichkeit zu geben. Wo sie sich aber zum Schaden und Verderb der öffentlichen Interessen auswirkcn, müsse die Regierung regulierend eingreifen. Der Begriff der absoluten Pressefreiheit stamme aus einer liberalen Anschauungswelt, die man jetzt zu überwinden im Begriff sei. Diese Art von Pressefreiheit habe in den vergangenen Jahren Blüten zutage gefördert, bei deren Wiedererinnerung uns heute die Schamröte ins Gesicht steige. Nirgends sonst in der Welt wäre es möglich gewesen, daß die Symbole der nationalen Ehre und Freiheit, die Grundlagen de, Volkstum» und die elementarsten Sit- tengesehe von Familie, Staat und Kirche unter dem Deckmantel geistiger Freiheit zertreten und besudelt werden konnten. (Lebhafte Zustimmung.) Diesem Treiben, so erklärte der Minister, mußte ein Ende gemacht werden. Das betrifft keinesfalls den anständigen Journalisten, sondern nur jene wurzel- und arglosen Asphaltliteraten, die meist nicht aus dem eigenen Volkstum hervoxgegangen sind, es aber als billigen Abladeplatz für die Ablagerung ihre» kranken Gehirns benutzen möchten. (Beifall.) Der Asphattliterat war das schreckerregende Produkt einer gei stigen Verfallszeit, die mit dem November 1V18 über Deutschland hereinbrach. Es ist ein Kampf gegen die intel- lektualistische Anarchie, der damit durchgefilhrt wird, und seine siegreiche Beendigung ist die Vorbedingung für die gei stige Wiedergeburt der Nation. Die neue Regierung scheut keineswegs das Wort Tendenz, aber es ist mutiger und ehr licher, eine anständige Tendenz offen zu bekennen, al» einer unanständigen versteckt zu huldigen und sich dann hinter dem Schlagwort der tendenziösen Objektivität zu verbergen. Die Tendenz, die un» beseelt, ist die Reform der deut sch« Nation an Haupt «ad Gliedern. Zu ihr muß man sich mit einem klaren Ja oder Nein be kennen. Die geistigen Kräfte de» Journalismus, die sie be jahen, können der wärmsten ideellen und materiellen Unter stützung der Regierung gewiß sein. Die sie verneinen oder gar hemmen und sabotieren wollen, müllen e» sich gefallen lasten, au» der Gemeinschaft der aufbauwilligen Kräfte aus- «nzeigeuprtt» <in Reichemart): Di« 44 WM breite einspaltige Millimeterzeite 10 Pfg., örtliche Anzeigen 8 Psg. Im Lextteii In« . . , 0» wm breit, Millimeters«»« 80 Pfg. Für da» Erscheinen von tun«» — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises.keine Gewähr. — Erfüllung«« Bischofswerda.