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DerSSGscheLrMer TagML MWHHwerba Akukirch unö Atmyegen- «»»kg« Tag«,,ett«ng tm Amtsgertchtsbezirk Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadtund Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. «ASHstr ist da,-m Deröffmtlich«ag d« amtlichen Bekannt- Beilagen: Illustrierte- Somttaasblatt, Heimatkundliche Beilage X Frau «achnag« der Amt-Hauvtmannlchaft, de-Arbeitsgericht- mrd de- Haupt- und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Arlaa von Bautzen, d«^Mg«W-, de- Fdran»mat^ der SchllliuspeVion Friedrich May, G. m. b. H. in Bisch-f-werda. - Posttchecdtonw Amt und de- Stadtül» zu Bisch-f-merda behördlicherseits bestunmtr Blatt Dresden Rr. 1521. Gemeindeoerbandsgirotafle Bischofswerda Konto Rr. 64 WtoocUsr tu vsg. Ewzelmunmer 10 Vt- «mnmrIS Vf«.) Fernsprecher X»t Bischofswerda Nr. <41 «ad 44». 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Professor Dr. Lauer- WÜNcheberg. auffeheuerregende Mitteilungen über die Pläne für eine Mobwslerung der Landwirtschaft zur Sicherung unserer Er- nöhrung durch Aenderungen im Anbau. * Vizekanzler v. Pape« und Reichsminister Goering werden la den nächsten Lage» eine Reise nach Rom unternehmen. Popen wird Vesprechuugen mit dem Vatikan führen über die Schaffung ein« Relchskonkordat». Goeriag» Besuch wird Mussolini gelten. * Dst gestern gemeldete Reis« de» englischen Ministerpräsiden ten Macdonald «ach Washington wird heust bestätigt. Präsident Roosevelt hat Macdonald zn Besprechungen über Wirtschaft»- und Abrüstnng»fragen «Ingetadeu. * Zy> Auftrage der Heimattreuen vberschlesirr weist der Leu ¬ theuer Vberregierungsrat Vr. Urbanek da» Auswärkge Amt in eine» Telegramm auf dst brutalen Mißhandlungen Deutscher in vfioberschlesien hin u»d bittet um die Anrufung de» Vökkerbnnd»- rast». - * 2a München wurden Hersteller gefälschter Photographien, dst den Zweck hatten, den R«ich»kaazler im 2n- und Anrland ver- Schtllch zu «ach«, entdeckt und feflgenomm«. Dst Photograph!- sch« Aufaahm« sand« l» der Wohnung einer Jüdin statt. 7 Die Relchsbauk wird dm Ledstkoulkredit in Höhe von 70 Million« Dollar zurückzatzstn. um vö» dem vmcke diese» Sie- bist» befreit zu seln. Eine Beeinträchtigung der wähmng ist mit dieser Mckzahluüg uüket «ein« Rwfländm verbunden. Der preospsch« Landtag ist zu seiner zweit« Sitzung auf den 8. April einberufen mord«. *) Ausführliche» an anderer Stelle. Vertretung des gesamten deutschen Bauerntums in umfassen der Werse vorbereiteten Maßnahmen zur Beseitigung der Krise und ihrer Folgen. Wenn in früheren Jahren immer wieder versucht wur- de, Ost und West, Großbetrieb und Kleinbetrieb gegeneinan der auszuspielen, so ist heute die Wiederherstellung der Ren tabilität ein Problem für die ganze deutsche Landwirt schaft geworden. Auf Grund der Buchführungsorgebnisse ergibt sich ein Defizit der Landwirtschaft von über 1 Mil liarde. Die Beseitigung dieses Defizits nur durch Senkung von Lasten und Zinsen ist aber nicht möglich, weil dann Zinsen und Lasten um ca. 90 Prozent gesenkt werden müß- ten. Das können weder Reich noch Staat und Kommunen, noch die Gläubiger vertragen. Das Defizit kann aber auch nicht allein durch Preiserhöhungen ausgeglichen werden. Deshalb muß eine Kombination aller Möglichkeiten elntre- ten, um die Rentabiliät zu erreichen. Dabei ist die Lasten- und Zinsensenkung deshalb von so großer Bedeutung, weil die hier «ingesparten Summen nicht durch Preiserhöhungen aufgebracht zu werden brauchen. Ganz ohne Härten wird die Lösung nicht zu finden sein. Diese werden aber vorüber gehen und nicht mehr als solche empfunden werden, sobald die Landwirtschaft wieder kaufen und den Binnenmarkt be leben kann. Eine zielbewußte Agrarpolitik braucht keineswegs zu -er oftmals befürchteten Ueberzeugung zu führen, wenn nur alle Betriebszweige gleichmäßig, ihrer Bedeutung entspre chend, gefördert worden. Allerdings muß an die Stelle -er von der Agrarpolitik der Systemregierungen getriebenen ein seitigen Förderung einzelner Produktionszweige eine allge meine Förderung ayer Zweige der Landwirtschaft treten. Hierbei muß angeftrebt werden, nicht nur die menschlichen Nahrungsmittel, sondern auch die Futtermittel nach Möglich, keitimInland « herzustellen. Niemals kann Deutschland die Nahrungsfreiheit erreichen, solange die Futtergrundlage der deutschen Viehhaltung im Auslande liegt. Abgesehen von der Gefährdung der Nahrungsfreiheit, verführen die ausländischen Futtermittel zur Uebererzeugung, sie lähmen den Anbau von Futterpflanzen und verlegen die Arbeits basis für die Futtererzeugung vom Jnlande ins Ausland. Neben den bekannten Grundlagen einer nationalwirt schaftlichen Handelspolitik wurden in der Vollversammlung insbesondere binnenwirtschastliche Maßnahmen erörtert, die trotz ihrer großen Bedeutung bei der öffentlichen Erörterung häufig zu kurz kommen. Es muß hervorgehoben werden, daß der Deutsche Landwirtschaftsrat gerade diesen Pröble- men bei feinen Arbeiten ganz besondere Beachtung geschenkt hat. Die Umstellung der deutschen Handelspolitik auf n a- tionalwirtschaftliche Grundlagen muß von entscheidenden Maßnahmen beim Aufbau unserer heimischen landwirtschaftlichen Erzeugung und der Organisation unse- res Absatzes begleitet sein. Ungeregelte Erzeugung bringt Ueberproduktion aus einzelnen Gebieten. Ungeregelter Absatz verhindert die Stabilität der Preise. Diese Wirkungen wer den verschärft, weil Ueberfchüsse heute nicht mehr ohne große Verluste nach dem Auslande exportiert werden können. So führt eine nationalwirtschaftliche Wirtschaftspolitik zwangs läufig zu einer Planung in Erzeugung und Absatz unserer landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die lediglich darauf abzielt, das berechtigte Streben des Einzelnen nach Verdienst so zu lenken, daß es sich organisch einsügt in den Aufbau einer dem Gesamtwcchle dienerten Volkswirtschaft. Papen und Goering fahren nach Rom Auf dem Wege rmn Reichskonkordat. Der Vizekanzler v. Goering werl. —, , verständlich, daß sie bei ihrem Aufenthalte in der Italien- schen Hauptstadt Fühlung mit den amtlichen Stellen Ita liens nehmen werden, bei dem guten Verhältnis, das zwi schen Italien und dem Reiche besteht, nur zu selbstverständ lich. Aber, sind wir richtig unterri' mentreffen mit den italienischen 1 " - se der beiden Minister, ja nii. !, geht um viel weiterreichende schwerstem Gewicht für die )rer Trag- lassen. Der Vizekanzler v. Papen und der Reichsminister Goering werden in Kürze nach Rom reisen. Es ist selbst- verständlich, daß sie bei ihrem Aufenthalte in schen Hauptstadt Fühlung mit den amtlichen liens nehmen werden, bei dem guten Verhält schen Italien und dem Reiche besteht, nur zu selbstverständ- sich. Aber, sind wir richtig unterrichtet, so ist dieses Zusam mentreffen mit den italienischen Staatsmännern nicht der einzige Zweck der Romreise der beiden Minister, ja nicht ein mal der Hauptzweck. E^ „ Dinge, um Dinge, die auch von schwerstem Gewio deutsche Jnnenpolttik sind, deren Folgen sich in ibi weit« im Augenblick« -ar nicht einmal abschätzen l« von Frankreich verschiedentlich den Versuch gemacht hat, politische Geschäfte mit der Verlängerung de» Kredites zu verbinden. Deshalb hat sich die Reichsbank, als nun neue Forderungen wegen der Goldklausel kamen, ent schlossen, den Kredit einfach zurückzuzahlen. Die ser Entschluß erspart der Reichsbank auch für die Zukunft die Zinszahlungen; und schließlich wird damit nur ein Gedanke verwirklicht, mit dem auch Reichsbqnkprasident Luther sich bereits getragen hat. Irgendeine Beeinträchtigung derWäh- rung ist mit dieser Rückzahlung unter kei nen Umständen verbunden; sie basiert heute nicht mehr auf der schematischen Golddeckung, sondern es sind ganz andere und wichtigere Maßstäbe für sie gegeben. In erster Linie ist in diesem Zusammenhang das Vertrauen zur Reichsbank und namentlich zur Persönlichkeit de» Reichs- bankpräsidenten zu nennen. Dazu kommt, daß die Reichs bank durch die D ev i s en k o n tin g enti erun g die Be stimmung über den Abfluß von Reichsmark jederzeit fest in der Hand hat; außerdem sind ja auch unsere Zahlungsver pflichtungen durch das Stillhalteabkommen festgelegt. Und schließlich ist noch das für die Stabilität der Währung we sentliche Moment zu erwähnen, daß der Geldbedarf dem heimischen Wirtschaftsbedarf angepaßt ist. Die Reichsbank hat auch, was ein sehr wesentlicher psychologischer Gesichts punkt bei der Beurteilung der Angelegenheit ist, bei jeder Ge legenheit zum Ausdruck gebracht, daß es sich bei dem Redis kont nur um geborgte Deckungsmittel handelt. Uebrigens hat die Bank von England im vergangenen Jahre einen ähnlichen Schritt getan, indem sie «inen Redis kont von 110 Millionen Goldpfund an Frankreich und Ame- rika zurückzahlte. Zusammenfassend kann man nur feststel- len, daß der Entschluß der Reichsbank, sich von dem Druck dieses Kredites zu befreien, für uns eine Erleichterung be deutet. Da» Verhältnis zwischen den Trägern und Verantwort- lichen der nationalen Erhebung und der katholischen Kirch« ist schon im wesentlichen durch die kürzlich erfolge Erklä rung der Fuldaer Bischofskonferenz geklärt worden, der Streit ist begraben worden, der Weg zu einer engeren Zu- sammenarbeit ist frei geworden. Di« Beziehungen Mischen dem Reiche und der Spitze der katholischen Kirche sind ge- regelt in einer Reche von Staatsverträgen, sogenannten Konkordaten zwischen dem Heiligen Stuhl und einzelnen deutschen Bundesstaaten. E» soll kein geringerer Ziel be- stehen, als diese Vielheit der Länderkonkordate und der un geregelten staatsrechtlichen Verhältnisse zu ersetzen durch «in Reich» ton kordat. Vielleicht hat Hiner «in solches Agrarpolitik am Wendepunkt. Ergebnisse der 63. Vollversammlung des Deutschen Landwirtschaftsrates. Dst 63. Vollversammlung des Deutschen Landwirtschafts, rates wird für immer ein Markstein in der Geschichte der Agrarpolitik und der Entwicklung der landwirtschaftlichen Berufsvertretungen sein. Schon vorher stand fest, daß die 63. Vollversammlung sich dadurch von den früheren unter- scheiden würde, daß der Deutsche Landwirtschaftsrat nicht mehr in Gegnerschaft zur Rxichsreaierung stand, vag er nicht mehr als scharfer Krittler und fordernder Sachwaller des von ihm vertretenen Berufsstandes aufzutreten brauchte. Keine Reichsregierung nach dem Umsturz von 1918 war so völlig von der Notwendigkeit der Erhaltung der deutschen Landwirtschaft überzeugt, wie die Regierung der nationalen Erhebung. Wenn diese Tatsache noch eines äußeren Ausdrucks be durft hätte, so geschah dies dadurch, daß der Reichskanzler Adolf Hitler dst Vollversammlung des Deutschen Land wirtschaftsrates als erste große Tagung eines wirtschaftlichen Verbandes mit seinem persönlichen Besuch beehrte. Seine Rede überda» deutsche Bauerntum als Grund- läge eines gesunden deutschen Volkstums bildete eine um so wertvollere Ergänzung der sonst auf der- artigen wirtschaftlichen Tagungen üblichen Reden, als sie ganz bewußt die Bedeutung des Bauerntums als tragenden Faktor wahrhaft lebendiger deutscher Dolkskultur heraus stellte. Wenn es technisch vielleicht auch als Zufall anzusehen rst, daß die Ausfichrungen de» Kanzlers das große wirtschaft liche Referat von Präsident Brandes unterbrachen, so kann man vielleicht gerade in diesem Zufall ein Symbol schen. Im neuen deutschen Staat, wie ihn die Kräfte der natio nalen Revolution aufbauten, wird Mar die Wirtschaft ge nügend Raum und sorgfältigste Pflege finden, sie wird aber niemals Selbstzweck sein. Den Kern der Auwauarbeit am deutschen Volkstum wird das Bauerntum als kultureller Faktor darstellen. Dst Ausfichrungen des Reichskanzlers, denen auch der Reichslandwirtschaftsminister Dr. Hugenberg und der Vize kanzler von Papen beiwohnten, werden das Vertrauen der Landwirtschaft zur nationalen Regierung noch verstärken. Die« erhielt seinen äußeren Ausdruck dadurch, daß nicht, wie so oft in früheren Jahren, eine Protestentschließung ange nommen wurde, sondern daß spontan aus der Versammlung heraus der Regierung der nationalen Erhebung rückhaltlose und geschloffene Gefolgschaft und Unterstützung bei ihrem großen schweren Werk gelobt wurde. Die Ausführungen des Präsidenten Dr. Brandes gaben eh, umfassende» Bild von der Lage der Landwirtschaft und den vom Deutschen Landwirtschaftsrat al» der berufenen Rückzahlung des Rediskonckredlles der Reichsbank vtb. Berlin, S. April. Die Verlängerung de» am 4. März fällig gewordenen sogenannten Rediskonlkredites der Reichs bank von 70 Millionen Dollar ist insofern auf Schwierigkei ten gestoßen, al» die Gläubigerbanken anläßlich der kürzlich beobachteten Bewegungen de» Dollarkurses eine beson ders währungsslcherung durch eine verstärkte Goldklausel verlangten, deren Annahme wiederum Schwie rigkeiten begegnete. Die Reichsbank hat deshalb den Gläu bigerbanken angeboten, von der Aenderung der Währungs klausel abzusehen oder die Rückzahlung des Kredites ent- gegenzunehmen. Nachdem eine der Gläubigerbanken sich für die Rückzahlung entschieden hak, ist damit zu rechnen, daß in den nächsten Lagen die entsprechenden Goldbewegungen stattfinden werden. Die Rückzahlung eine Erleichterung ond Berlin, v. April. (E. M.) In finanzpolitischen Kreisen ist dst Ankündigung, daß die Reichsbank den Rest von 70 Millionen Dollar aus dem Rediskont zurückzuzahlen beabsichtigt, mit großer Ruhe, man kann vielleicht sagen, mit Befriedigung ausgenommen worden. Es handelt sich dabei bekanntlich um den Rediskont, den die Federal Reserve Bank, dst Bank von England, die Bank von Frankreich und die B. I. Z. der Reichsbank zur Verfügung gestellt hatten, als im Juli 1931 diegroßenGoldabzüge die Erschüt terungen des deutschen Finanz- und Wirtschaftslebens her beigeführt hatten. Damals bestand die Befürchtung, daß die Unterschreitung der äOprozentigen Deckungsgrenze eine Gefcchr für dst deutsche Währung bedeuten könnte. Daß diese Befürchtung grundlos war, hat sich inzwischen ge zeigt, denn die Deckungsgrenze ist schon seit 1)S Jahren un terschritten. Die Rückzahlung des Kredites wir- vor allem deshalb begrüßt, weil es fast noch jedesmal Schwierigketten gegeben hat, wenn wieder ein neuer Fälligkeitstermin eintrvt. Na mentlich ist noch sehr gut in Erinnerung, wie die Bank