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DerSMscheLrMer Monat»! Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der Str. 77 Freitag, den 31. März 1933 88. Jahrgang Anordnungen des Zentralkomitees er- Jerusorecher «w» Visthoftwerda 1k,. «44 und 445. Uazeigeaprel» (in Reichemark): Die 44 ww breit» einspaltig« in» I» S»a« höherer Sewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Millimeterzeit« 1V Psg., örtliche Anzeigen 8 Pfg. Am Texttetl di, TtSnmg de» Betriebe» der Zeitung oder der Beförderungeeinrich- 90 ww breit, Milltmeterzeile 80 Wg. Für da» Erscheinen von tunaen — Hot der vezjeher keinen Anspruch auf Ltesrrung oder Antigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezug»preise».keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. oe«a wünsche« «m» Bedürfaiffe« unseres vol- k etz -«ttznicht?B-i d« Aadus ' "" Für die Landwirtschaft aber t auerkaant worden. Durch d ne« Länder der wett ist der Tagesschau. «2» .«Whelw- mröfftafikh» der Vuudessühnr. Neichsmi- MsterSeldtr. Aue« Aufrufzu den Vorgängen in Lrounschweig, l, »achlUt er die Nodvendigkeit de» Ausamnunarbelten» der Männer de» Aufbau« I« treuer Kameradschaft beton«. * Da» Jeakralkomile« zur Abwehr der jüdischen Greuel- und Boykotthetze veröffentlicht eine Reihe Anordnungen zur Au»süh- rung de» Boykott», der a« Sounabendvormiktag 10 Ahr beginnt. * Nach Meldungen au» Berlin tst eine Verfügung zu erwar te» dich die Bürgermeister der Gemeinden sich zur Neuwahl zu fitsten hätten. Für die au»scheideuden Bürgermeister soll die Pen- fid«^«s einen höchfibetrag von Rio Mark moaatNch festgesetzt * Vie deustch, rozialdemokratie ist au, der Inleruaüonale chmgeknea. well in ihrer Abwesenheit ei« stustchlletzyng gefotzt Wvch«. di, sich mik den Verhältnissen iu Deutschland beschäftigt. * »egru der Verbreitung «u Greuelaachrlchten im Au»laaL »chche iu Mainz »tu ehemaligre reparafifi nach seiner Aokuoft mi» Frankreich verhaft^. Iu Frankreich wurden zwei jüdische Aus länder fefigeuommen, bet den<u man fiohweise belastende» Mate rial sdud. * ver eugtstch« »ostchaft« d» «o»ka» kündig«- de« rusfischen Anbeuurtuifi^r eu^ifche Aeprrssaüen au, weW> da» Verfahren gDgen diechtastschru Jugmleure nicht saserl eiustefiellt werde. Lil- UnabhängigeZeitung für alle Ständern Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage x Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischostwerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. S4 Mark 1.1st beim Af» Ainzelmmn. «umaneWWgI nkeit Rechnung trägt, wie dem Volks» llen. Dabei verlautet, daß Erörterungen darüber statt» unden hätten, die Pensionssätze für Bürgermeister einen Höchstbetrag von 300 zu beschränken und den Mor einem Abflauen? Berlin, 31. März. Nach den in Berlin vorliegenden Meldungen und Unterlagen ist die ausländische Humanitär tuend« Sreuelpropaganda weiter aanz merklich abgeflaut. Wir sprechen von ganz bestimmten Zeitungen. Daß sie von den politisch maßgebenden Kreisen vollständig isoliert ist, konnte schon gestern festgestellt werden. Die» bedeutet, daß die politischen Absichten, die dahinter standen, fehlge- schlagen sind. Was die wirtschaftlich« Kampagne Zur Finanzierung der Abwehrbewegung orga» nisieren die Komitees Sammlungen bei den deutschen Geschäftsleuten. Das Zentralkomitee zur Abwehr der jüdischen Greuel» und Boykotthetze hat zwei weitere Anordnungen über die Durchführung der Abwehraktion herausgegeben. Die An» ordnung Nr. 3 besagt: In Durchführung des Abwehrboykott» ist unter allen Umständen die Schließung jüdischer Geschäfte oder Gewaltanwendung gegenüber ihren Kunden zu unterlassen. Schließt «in solches Geschäft seine Tore freiwillig, so liegt keine höhere Gewalt vor, und die Geschäftsinhaber haben keinerlei Borwand, fristlose Entlassungen auszusprechen, Lohn- und Gehaltszahlungen zu verweigern oder Kürzungen vorzunehmen. Die Anordnung 4 des Zentralkomitees besagt: Bei dem Zentralkomitee zur Abwehr der jüdischen Greuel- und Boy kotthetze laufen zahlreiche Meldungen ein, die berichten, daß jüdische Geschäftsinhaber ihre Betriebe deutschen. Strohmännern üb e r g eb e n, um sich den Auswir kungen der Boykottpropaganda zu entziehen. Es wird daher angeordnet: Geschäfte, die von ihren jüdischen Inhabern deutschen Strohmännern übergeben worden sind, werden für die Dauer des Abwehrboykotts als jüdische Ge schäfte betrachtet. Uon der Abrvehrfront. Aus der Fülle der vorliegenden Meldungen sei festge halten: Der Präsident des Deutschen Städtetages, Dr. Mulert, hat an den Vorsitzenden dks Gesamtverbandes der amerika nischen Städte ein Schreiben gerichtet, in dem er mit großer Entschiedenheit gegen die Greuelpropaganda Stellung nimmt. — In ähnlichem Sinne hat der Präsident des Auto mobilklubs von Deutschland einen Appell an die Automobi listen des Auslandes gerichtet. — Ferner hat der in Bremen wohnend« Verteidiger Deutsch-Ostafrika» im Weltkriege, Ge- neralvon Lettow-Dorbeck, Telegramme an die eng lische Prelle gerichtet argen die gewissenlose Hetzpropaganda der englischen Presse über Greuel, die durch Deutsche an Ju den verübt worden sein sollen. Auch da» englisch« Volk sei zu schade, sich dadurch lächerlich zu machen, daß e» das Opfer eines plumpen Tricks wird. oob München, 30. März. Die Abwehrkampagne der NSDAP, gegen die Greuel- und Hetzpropaganda im Aus lande wird, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, unter keinen Umständen verschoben. Es bleibt dabei, daß die Abwekraktion schlagartig am kommen den Sonnabend um 10 Uhr vormittags einsetzt. Das Zentralkomitee zur Abwehr der jüdischen Greuel- und Boykotthetze hat «ine Anordnung des Reichsleiters der Boykottbewegung, Reichstagsabg. Streicher, erlassen, die u. a. besagt: Als Leiter des Gaukomitees empfiehlt es sich, die Gau führer des Kampfbundes des gewerblichen Mittelstandes zu ernennen. Die Akttonskomitees (deren Mitglieder keinerlei Bindung mit Juden haben dürfen) st eilen sofort fest, welche Geschäfte, Warenhäuser, Kanzleien usw. sich in Iudenhänden befinden. Cs handelt sich bei dieser Feststellung selbstverständlich um Geschäfte, die sich in den Händen von Angehörigen der jüdischen Raffe befinden. Die Reli gion spielt keine Rolle. Katholisch oder prote stantisch getaufte Geschäftsleute oder Dissident«» jüdischer Rasse sind im Sinne dieser Anordnung ebenfalls Juden. Firmen, bei denen Juden nur finanziell beteiligt sind, fallen unter eine noch zu treffende Regelung. Ist der Ehegatte einer nichtjüdischen Geschäftsinhaberin Jude, so gilt das Geschäft als jüdisch. Das gleiche ist der Fall, wenn die Inhaberin Jüdin, der Ehegatte aber nicht Jude ist. Einheitspreisgeschäfte, Warenhäuser, Großfilialbetriebe, die sich in deutschen Händen befinden, fallen nicht unter diese Boykottaktton. Ebenso fallen nicht darunter die „Woolworth- Einheitspreisgeschäfte". Die sogenannten „Wohlwert"-Ein- heitspreisgeschäfte dagegen sind jüdisch und daher zu boy kottieren. Die Aktionskomitees übergeben das Verzeichnis der festgestellten jüdischen Geschäfte der SA. und SS., da mit diese am Sonncwend, den 1. April, vormittags Punkt 10 Uhr, die Wachen ausstellen können. Di« Wachen haben die Aufgabe, dem Publikum bekanntzugeben, daß da» von ihnen überwachte Geschäft jüdisch ist. Tätlich vorzuaeben ist ihnen verboten. Verboten ist auch, die Geschäfte zu schließen. Zur Kenntlichmachung jüdischer Geschäfte sind an deren Eingangstüren Plakate oder Tafeln mit gelben Flecken auf schwarzem Grunde anzubringen. Entlassungen von nichtjüdischen Ange stellten und Arbeitern dürfen von den boykottierten jüdischen Geschäften nicht vorgenommen, Kündigun gen nicht ausgesprochen werden. Die Aktionskomitees veranstalten am Freitag, den 31. März, abends in allen Orten im Einvernehmen mit den politischen Leitungen große Massenkundgebungen und Demonstrationszüg«. Am Sonnabendvormittag sind bis spätesten» 10 Uhr di« Plakate mit dem Boykottaufruf an allen Anschlagsstellen, in Städten und Dörfern anzubringen. langfristige Verträge vor sich. Cs entstehe daher die Frage, welche Folgerungen in diesem Zusammenhang au« Artikel 192 der Reichsverfaffung über die wohlerworbenen Rechte der Beamten gezogen werden sollen. Würde man diesen Artikel in voller Geltung lassen, dann müßte man den auf Grund der Neuwahl ausscheidenden Bürgermeistern da» volle Gehalt bis zum Ablauf ihrer Wahlperiode zahlen und im Anschluß daran die Pension gewähren. Ein solche« Der- fahren würde aber mit so hohen Ausgaben verbunden sein, daß anzunehmen ist, daß die maßgebenden Stellen einen Weg wählen werden, der dem Gesichtspunkt der Sparsamteit Rechnung trägt, wie dem Vol ks» ge au Bürgermeistern bi« zum Zeitpunkt der Pensionierung le diglich im Höchstfälle die Hälfte de» Bürgermeistergehaltes zu gewähren. Selbstverständlich würde eine solche Rege lung keinen Einfluß auf die Frage haben, wie etwa die Reichsregierung sich grundsätzlich zur Gewährung von Ruhegehaltsbezügen für ehemalige marxistische Staatsfunktionäre stellt. Sicher scheint nur zu sein, daß nach dem 1. Mai d. I. in den Kommunen in Deutschland im wesentlichen neue Bürgermeister am tieren werden. wirtschaften usw. veranlaßt, durch Anschlag bekanntzugeben, womit in ihren Räumen gearbeitet wird. Das Programm der heutigen Kabinettssitzurrg. ond. Verli«, 31. März. (Eig. Meldg.) Wie wir erfah ren, wird die für heute angekündigte Sitzung des Reichs kabinett« um 12 Uhr mittags beginnen. Sie beschäftigt sich bekanntlich außer mit der Gewerkschaftsfrage auch noch mit dem Gleichfchaltunasgesetz. In diesem Gesetz wird die Auflösung der überalterten Länder- und Gemeindeparlamente und di« Neuzusammensetzung in der bereit» gemeldeten Art ausgesprochen. Ueber die Umbil- düngen von Magistraten und Stadtverwal- tun gen ist in dem Gesetz nichts enthalten. Unabhängig von dem Gleichschaltungraesetz wird aber an Bestimmungen gearbeitet, die die Möglichkeit geben, aus den Magistraten und Stadtverwaltungen unerwünschte Elemente zu entfernen. Was die in der Kablnettssitzung am Mittwoch verabschiedete Etatsverlängerung anlangt, so wird eine Veröffentlichung des Dierteljahresetats nicht beabsich- tigt. Es kommt, genau wie früher, nur die Veröffentlichung des Gesetze» in Frage, das die Etatsverlängerung allgemein regest. , Wesstz «der die Ausschüttung der hLchetigen Bürgermeister. Berlin, 30 März. In unterrichteten kommunalpoliti- schen Kreisen wird dem Nachrichtenbüro des VDZ. erklärt, 1 Wwstlhrttch« M ««derer Stelle. E.". SIWmg drsAmlknUlorktes. Kauft deutsche Mare r vtd. Machen, 30. März. Der Landwirtschaftliche Ver ein in Bayern veranstaltete heute seine diesjährige Früh- jahrshauptversammlung in München. Staatssekretär von Rohr überbrachte die Grüße der Reichsregierung und be sonder» die Grüße des ReichsernShrungsministers Dr. Hugenberg, den leider Regierungsgeschäfte ahhielten, selbst zir L-mmen. Die grundsätzliche Fragen so fuhr Herr v. Bohr fort, ist he«k die, soll Äe Ärlmt der Jadufirie «ad der Laudwirt- ' gellefert werden oder hatte«, der den besöa- letzterer schon der Fall. Grundsatz bisher nicht errang der verschiede- che Export von 13 . _ . autea;«fällt indessen der Leichsregieraag nicht ein, allenfalls diesen Weltmarkt, jetzt sofort «nedererobera zu wolle«. Ls muh vor allem Im 2a«er« Deutschland, «tu Markt geschaffen werden. Nicht Zinssenküna, nicht Umschuldung, nicht Osthilfe können einen Ersatz für den verlorengegangenen Weltmarkt bringen, die nationale Regierung wird vielmehr an die Stelle der Hilfen und Subventionen eins Agrarpolitik seMm, die solche Hilfen überflüssig macht. Eine solche Poli- tir bedeutet, daß man das deutsche Volt frei m a cht von der Knute des Weltmarktpreise». Der Staatssekretär befaßte sich in diesem Zusammen hang mit dem Fett plan der Reichsregierung. Vom Handel wird geradezu Sturm gelaufen geatn die heutige Politik de, Reichsernährungsmintsteriums. Das tst gänzlich unbegründet, und ich hoffe bestimmt, daß wir im neuen Erntejahr di« altbewährten wieder einfahren könnem^I^hoffe auch, daß wir da» Mai»monopol in einiger Zeit wieder aufheben kön nen. Senn der Schutz an der Grenze vollendet ist, dann werden wir uns mit dem Absatz in Deutschland selbst befas sen. Und wie «» gelungen ist, den Getreideprei» auf dem gleichen Niveau zu halten, so wird e» un» auch bet den an deren Produkten «singen. Auch die Siedelungrpolitik wird selbstver ständlich von der Lage der landwirtschaftlichen Preise beein flußt; denn e» ist doch nicht möglich, daß, wenn ein alter eingesessener Bauer nicht durchkommt, dann ein neu guge- wanderter die» vermag. Die Hauptsache ist aber, daß am Ende unserer Politik ein, unabhängige deutsche Rahrungsversorgung steht. Staatssekretär v. Rohr kündigte dann eine Verordnung an, di» di« Geschäfte zwingt, deutsche Ware oder Aus- lcmdsware entsprechend zu beschildern. Vielleicht werde man, so erklärte er, dafür sorgen müssen, daß Margarine genauer gekennzeichnet und ihre Zusammensetzung in der Packung ausgewiesen werden muß. Vielleicht würden auch die gewe roll chen Stätten, wie Konditoreien, Gast Ginztge Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebiäen Hzähkr ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- annschafy desHrbettsgerichw und des Haupt- Blatt es fei mit Sicherheit anzunehmen, Laß die maßgebenden Stellen durch eine besondere Verfügung anordnen würden, daß die Bürgermeister der Kommunen und die Übrigen Wahlbeamten sich den neuen Stadtparlamenten zur Neu wahl zu stellen hätten. Di« Bürgermeister, di« zumeist auf 12 Jahre gewählt wurden, haben zum wesentlichen Teil noch diesem Zusammenhang g über die wohlerworb