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r» yrau^ da» wetttättg« Schecks«! der Gtbkten und zeigt dl« Frau < yväu ist al» wichtiger nimm» -^Staates ^!n< tzL.wWN^Aft« werktittige, schaffende Fra« Eindrücke do« der Berliner Ausstellung „Die Frau." „Die schreitende len, mütterlich« während sich ei Besucher sofort i großenteils di» rinnen" ausgestellten Gemälde. Die Frau und Mutter un serer Zeit sieht uns aus all diesen Bildern an. und es muß 'gewiß oer SöWere dieser Zeit selbst zur Last gelegt werden, wenn aus den tzrauenbildnissen mehr Kampf und Sorge als glückliches, ausgeglichenes Muttertum herausschaut. Bon der Ueberlystung der Hausfrau, ganz besonders derjenigen, die eine zahlreiche Familie zu betreuen hat, er zählt ein besonderer Raum. Ein größere» Bild läßt uns einen Blick in den Arbeitstag einer solchen überlasteten Hausfrau tun. Da liegt kn einem Raum ein Kleines in sei nem Körbchen, ein oder zwei andere Kinder spielen umher, während «in etwas größere» Mädchen Wäsche waschen muß. Und km Nebenraum, einem kleinen Laden, steht die Mutter und bedient eine Kundin, muß das Geschäft versehen, wiih- wurde noch gerade unter Dach und Fach gebracht, bevor «» zum offenen Ausbruch der amerikanischen Währungs- und Wirtschafts krise gekommen ist. Der große Vorteil, der sich für Deutschland hieraus ergibt, besteht darin, daß die Höhe des Zinssatzes für die deutschen Schulden nunmehr für ein Jahr festgelegt ist und un» abhängig von internen amerikanischen Maßnahmen bleibt. Der Bericht des Instituts für Konjunkturforschung hebt al- besonders erfreulich hervor, daß trotz der natürlichen Rückschläge im Winter die Produktion und Beschäftigung der Industrie kon junkturell gegenwärtig etwas höher ist als an ihrem Tiefpunkt im vergangenen Sommer. Im Herbst des vergangenen Jahres trat in Verbindung mit den wirtschaftlichen Maßnahmen der neuen Regierung «ine sichtbare Belebung ein, die dann allerdings in eine Horizontalbewegung auslief. Für die nächste Zeit ist schon aus Saisongründen mit einer natürlichen Entlastung des Arbeits marktes zu rechnen. Der Rückgang der Zahl der Arbeitslosen trat 1S33 etwas früher ein als IMS. Dafür war offensichtlich die rela tiv günstige Witterung von ausschlaggebender Bedeutung. Sie Neues auS aller Wett. Darrgara hingerichtet. Raiford Florida), 20. März. Der Anarchist Zangara, der auf den Präsidenten Roosevelt ein Attentat verübt und den Bürgermeister von LHcago tödlich verletzt hatte, ist heute hingerichtet worden. — Mnlerwetier im Mefengebirge. Nach den sehr mil den Tagen der vergangenen Woche trat am Sonnabend im Niesengebttg« ein Wetterumschlag ein. Aus dem Hochgebirge sank das Thermometer unter Null. Zeitweise trat auch leich ter Schneefall ein. Am Sonntag wurden auf dem lamme durchschnittlich sechs Grad Kälte gemessen. / — Schwerer Aukounfall. Aus Görlitz wird berichtet; Am Sonntagabend kurz nach 7 Uhr ereignete sich auf der Leschwitzer Chaussee in der Nähe des Zeltgarten» ein schwe rer Autounfall. Eine Görlitzer Kraftdroschke fuhr in Rich tung Leschwitz und vor ihr ein Radfahrer. Der Autofahrer wurde offenbar durch die Scheinwerfer zweier entgegenkom mender Autos geblendet, so daß er den Radfahrer, einen Max Weiß aus Radmeritz, anfuhr. Dieser zog sich beim Sturz schwere Kopfverletzungen und eine Gchrrnerschütte- rung zu. Der Kraftwagen fuhr gegen «inen Baum, stürzte um und wurde stark beschädigt. Bon den Insassen erlitt eine Frau aus Bernstadt schwere innere Verletzungen, wah rend ihr 12jäbriger Sohn und der Chauffeur mit leichteren Verletzungen oavonkamen. Sämtliche vier Verletzten wür den dem Görlitzer Stadtkrankenhaus zugeführt. SMWe Wmllilr-SkMkilW. Entschiedener Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. — Förderung des Heilungsprozesses der deutschen Wirt schaft. Der neueste Bericht des Instituts für Konjunkturforschung ist auf «ine freundliche, optimistische Tonart abgestimmt. Cs wird allerdings ein scharfer Trennungsstrich zwischen den Aussichten für die deutsche Wirtschaft, die sich aus inneren Reformen ergeben, und denen, die von der Weltwirtschaft her zu erwarten sind, ge zogen. Von der amerikanischen Krise ist Deutschland relativ wenig betroffen worden, es wird auch in nächster Zeit von ihr kaum be rührt werden. Einen genügenden Schutzwall bieten die Devisen bestimmungen und das Stillhalte-Ab kommen. Namentlich dieses >i» Eingliederung brr Frau und ihrer Arbeit in den «chythntu» de» deMchm Volke», di» in den Krieg»- > «msetzte, ist heute vollkommen abgeschlossen. Die .... rkn den wirtschaftlichen Orga- teilt. Gin Gang durch die Ler- ' acht interessant« Einblicke in ' Frau auf den verschiedensten aller volkskrötse in Arbeit und * . Lia SrawnwGttt auf dem Lande steht uns nicht nur In nüchternen -Men, die eine lebendige Sprache rAen, son dern auch in Lwktn neu aufblühender Volkskunst vor Augen. Harte Arbeit Kat die Landfrau Tag für Tag zu lei sten, und die Summe dieser täglichen Arbeit wächst in langen arbeitsreichen Jahren zu fast unwahrscheinlichen Zahlen So zeigt »sti» Lasel, was eine Bäuerin in Thüringen ir arbeitsreich«, Jahren ihre» Lebens vollbrachte. Sie Has 23400 Brote gebacken, ISO» Schweine gemästet, die 13 mal gefüttert wurden, WO den cmf dem Markt gesessen i ch en mit , , , Beschiss sind bereit, um das «igenttkche „deutsch« Kleid" zu schmucken, da» sich in weiten Volkskreisen immer mehr durchsetzt. Kleid und Persönlichkeit in Einklang zu bringen — da hin gcht auch dq» Bestreben vieler Frauenverbände. in erster Linie he, vertavdes „Deutsche. Frauenkultur". Man ver- sucht, für die Frau unserer Tage einen besonderen Stil der Klndung zu Waffen, der, von der großen, rasch wechselnden Mode mnchbänma, die Persönlichkeit betont und sich der Eigenart sichtr Frau anzupassen sacht. Eine Bilderreihe „Mw Frauengemht unserer Zeit" spiegelt den Typ des mo- dernen süstgen Machens wieder, zeigt jene jungen Frquey- kö^e, den«! «MKGchLrgegNen: ernst, ruhig, zukunftsge- Die Frau in der bildenden Kunst ist an vielen Stellen zu Wort gekommen. Schon beim Betreten der Ausstellungs räume überrascht im Vorsaal die außerordentlich eindrucks volle, überlebensgroß« Plastik der Biwhauerin Emma Cotta „Die schreitende Mutter". Der feierliche Eindruck der schlich- ichm Frauengestalt, die «in Kind im Arm trägt, > ein zweitesgegen ihr Kni« schmiegt, zieht den >rt in seinen Bann. „Mutter und Kind ist auch M» Thema der vom „Verein Berliner Künstle- i an. in 30 lt u. a. 81000- >gen,- 9600 Stijn- - , gestrickt. Gewiß zwingt eine solche Zusammenstellung zu staunender Bewun- derung. Dennoch mutet e» fast ein wenig prahlerisch an, die Arbeit von HO Lebensjahren zahlenmäßig zusammenzufassen. Denn würden sich nicht in fast jedem anderen Frauenberuf, auch tu jedem Mäpnerderuf, Hnliche achtunggebietende Zah len «geben? , nst unserer Borfatzken noch nicht einge- mess zu neuer Blüte erwacht, da» zeigt streben, Volkskunst aller Art. besonders Handwebereien, in da» moderne Helm einzugliedern, das beweist -es«ch«rs «in« gelungen« kleine Ausstellung der ver- schiedenartigen Weberei«», Stickereien und anderer «eib- sicher Handfertigkeiten. Lange Winterabende geben der Laichfrau Zeit und Muße, die alte Technik der Handweberei zu pflegem und die Buntheit der ausgestellten Wandtep- .. - - . ^ssEN fegt Zeugnis ob von der hohen nn Gebiet« errttcht wurdet Kinderkleid. itickerei, farbenfrohe Tüttel, Passen und um das «igenttiche „deutsch« Kl«id" zu schwer anpafstn ließ. Wie ein Löwe kämpfte er deshalb für sein Modell T, da» ratternde, hochrädettg«, ab« wweyoüst. liche Wägelchen, dem er sein Vermögen verdankt. Aber umsonst. Ford» Verkauf sank in den Jahren 1924 bi» 1926 von 1800000 Wagen auf etwa 1380000 Wagen, während in der gleichen Zett General Motor» die Produktion mehr al» verdoppeln konnten. So kam der tragische 31. Juli 1ß26, an dem Ford seine Werkstätten stillegen mußte. Später brachte er da» Modell ä herau», dem em gewisser Sensation», und Achtungserfolg zuteil ward, da, aber niemals di« Bedeutung de» «rsten Ford-Wagens zu erlangen vermochte. Der alte Ford hat mit dem Tod seine» ersten Modell» die direkte Leitung und den Belitz der Ford-Äerke seinem Sohne Cdsel übertragen. Sie sind nicht mehr wie in alttn Tagen das Symbol und die Verkörperung d«, Automobil baues, nur ein Automobilwerk unter vielen. Und der alte Mann ist noch stärker als bisher zu seinem Bauerntum zu- rückaekeyrt, baut Sojabohnen, aus denen er «inen Er satz für den bisher gebrauchten Kautschuk zu gewinnen hasst. Besuchern gegenüber spricht er von seinen Plänen, Keine über das Land zerstreute Automobilwerke zu bauen, wo die Arbeiter sich in der Freizeit als Farmer betätigen könnten. Gewissermaßen Automobilherstellung in Heimarbeit. Bei den letzten Wahlen forderte er seine Arbeiter auf, für Hoover zu stimmen. Aber der alte Mann hatte vergessen, sich eintragen zu lassen. So wurde das Ehepaar Ford nicht einmal zur Abstimmung zugelasken. „Mister Ford can t vote" schrien die Zeitungsjungen Höhnisch durch die Straß?» von Detroit. Und während am Wahltag in New Park zer beulte uralte Fordwagen voll zerlumpter Leute mit der Inschrift .Hoovers Prosperity" durch die Avenuen ratterten, stimmten d,e Ford-Arbeiter fast einstimmig für Roosevelt. rend tausend Hausfrauenpflichten auf sie warten. Wie kompliziert ein solche» zersplitterte» Haussrauenleb«» erst wirb, wenn ein Waschtag, Fensterputzen, große Näherei us«. noch hinzukommen, kann man aus Bildern, Zeichnungen, Statistiken erfassen. * Frauenwirken, Frauenschaffen auf allen Gebieten des Leben» — das will diese große Ausstellung zeigen. Kauf männische und technisch« Berufe, Pädagogik und soziale Be- rufe, sie alle flrw vertreten. Die Journalistin hat ebenso ihren besorwerrn Raum, der ihr Schaffen zeigt, wie die Gymnasnkkekretin, di« dj« verschiedenen Arten der Körper schulung vorführt. Ein Hymnus an die Arbeit und ein Zeug nis vom Erfolg« geleisteter Arbeit! Josesine Schultz. Ford im Rückschritt. Um Henrv Ford ist es wieder recht still geworden, seit dem er im Zusammenhang mit dem amerikanischen Lanken krach viel genannt worden war. Die Tragik seines Lebens beginnt sich zu erfüllen. Der Industrieführer, der die Ver drängung der Menschenarbeit durch Maschinenarbeit in groß«« Maßstab förderte, muß jetzt mit ansehen, wie der Mensch die Maschine verflucht, weil er noch nicht versteht, sich ihrer zur Beftiedigung der Bedürfnisse aller zu be dienen. Fords Rationalisierungsmethoden bedeuten für da» 20. Jährhundett so viel wie die Erfindung der Dampf maschine und die Entdeckung der Elektrizität. Seinem Beispiel folgend, ist überall, besonders aber in den Ver einigten Staaten, eine Industrie entstanden, di« zur gleichen Produktion nur mehr einen Bruch teil d« r A r b e it e r b r a u cht, die vor 30 und noch vor 10 Jahren notwendig waren. Ein Auto, zu dessen Herstel lung nn Jahre 1904 noch 1291 Arbeitsstunden notwendig waren, konnte dank den Fortschritten der Ford-Produktion lm Jahre 1919 in 313 Arbeitsstunden hergestellt werden und 1929 in 92 Stunden. Eine Zahl, di« seither noch weiter ge sunken ist. klein Wunder, daß diese arbeitsparenden Metho den Ford selber in kürzester Zeit ein Rissenvermögen ein brachten. Aus dem Kapital von 28 000 Dollar, Mit dem seine Firma im Jahre 1904 begründet wurde, waren 20 Jahre später, ohne Laß irgendeine Neueinzahlung erfolgt wäre, nach vorsichtiger Schatzung eine Milliarde Dollar ge worden. Henry Ford, der Mann, dem die Welt das billige Auto und seine rationalisierte Herstellung verdankt, ist em ein facher Bauernsohn schottisch-irischer Abstammung. Aus seinem Bauerntum ist wohl auch Fords Haltung seinen Arbeitern gegenüber zu erklären. Denn er will sich keines wegs damit begnügen, nur ihre Arbeitszeit zu kontrollie ren. In-patriarchalischer Weise will er ihr ganzes Leben regeln. Ford HM Alkohol, Tabak, Unmoral, Scheidung, Verschwendung, Spiel und jede Ausschweifung. So machte er die Löhne nicht nur von der Leistung, sondern auch vom moralischen Leben der Arbeiter abhängig. Schlimm war es für Ford, daß sein allzu starres Pro duktionssystem sich den Fortschritten im Automobilbau nur angebrachte amtliche Abzeichen, „Beamter der niederländi schen politischen Polizei. Der Konsul ist uns von vertrauens würdiger Seite der Verletzung der Neutralität durch poli tische Umtriebe zum Nachteil der Niederlande bezichtigt worden. Ich habe den Auftrag, mich davon zu überzeugen, ob diese Angabe auf Wahrheit beruht," „Das muß ein Irrtum sein, das ist ja einfach unmöglich, mein Herr!" beteuerte der Angestellte, „wir tun nichts, was gegen die Vorschriften verstößt und hier im Lande nicht er laubt ist." Aus einem ernsten Gesicht blitzten den Sprecher harte, dunkle Augen an. Gebieterisch erfolgte die Antwort: „Das zu prüfen, bin ich hier. Oeffnen Sie zunächst den Safe!" Damit schritt der Mann entschlossen in die Mitte des Raume». Nun erst musterte der Konsulatsschreiber ihn schnell und verstohlen und stellte fest: sicheres Auftreten, achtunggebietende Erscheinung, ernstlicher Widerspruch nicht angebracht, sicher einer von der Polizei, mit dem nicht zu spaßen ist. — Gewiß, sagte er sich dann, aanz rein ist die Sache mit den Konsulatsaeschästen nicht. Aber das gehört im Kriege zum Handwerk. Wenn sie schief geht, steht Ver haftung und Ausweisung in Aussicht. Also wie handeln? — Da platzte ein neuer, energisch ausgesprochener Befehl in diese Gedanken: „Niemand verläßt das Haus! Beeilen Sie sich, ich habe keine Zeit, länge zu warten!" Um sich vor seinem Chef später rechtfertigen zu können, macht« der Belgier noch einen Versuch der Verteidigung und entgegnete: ,Hier ist wirklich alles in Ordnung, mein Herr. Wir sind in unserer Mission durch die belgische Gesandtschaft geschützt und haben nicht nötig, Einblick in die Konsulats geschäfte nehmen zu lassen. Wenn da» der Herr Konsul..." „Sie Höven, ich verlange es als Beamter der politischen Landespolizei. Nun voran!" Durch das sichere Auftreten des Polizeibeamten ein geschüchtert, öffnete der Angestellte nunmehr den Safe. Der Fremde griff hinein, erfaßt« mit kundiger Hand einen Teil der darin liegenden Papiere, legte sie in seine Aktenmappe und sagte: „Nach der Prüfung im politischen Dezernat der Polizeidirektion werden Ihnen die Papiere wieder zM° gestellt." Während die Sekretärin dem Vorgang verwunderten Blicks fassungslos folgte, ging er dem Angestellten aber doch zu weit. „Der Forderung, die Papiere hier durchzusehen, kann ich mich auf Grund Ihres Ausweises nicht widersetzen; sie aber mitzunehmen, darf ich unter keinen Umständen er lauben; es sei denn, Sie weisen mir eine schriftliche Ermäch tigung des niederländischen Ministeriums des Innem vor." „Die sollen Sie sehen!" Kaum hatte der Fremde das gesagt, al» er in die Tasche griff und dem verblüfften Angestellten einen Browning vor den Kopf hielt. „Dort in die Ecke!" herrschte er ihn an. „Rühren Sie sich nicht von der Stelle, wenn Sie Ihr Leben behalten wollen! Dafür ist Krieg!" Mit vorgehaltener Waffe und mit ein paar Schritten war er an der Tür, knallte sie zu, so daß das Schloß durch di« Erschütterung einsprana und damit eine unmittelbar« Verfolgung unmöglich wurde. — In den nächsten vierundzwanzig Stunden faßte die deutsche Feldpolizei im besetzten Gebiet sechzehn feindliche Agenten, denen Spionage zum Nachteil der Deutschen naH gewiesen werden tonnte. Sie wurden kurz darauf nach Kriegsrecht erschossen. Der deutsche Mann, der dem feindlichen Nachrichten dienst diesen Schlag zufügt« und den di« Meute der Gegner auch bei späteren Spielen „Auge um Auge, Zahn um Zahn!" nicht faßte, »eß es hiebet allein nicht bewenden. Er war «in furchtloser, deutscher Meisterspion, aber ein unbe kannter Soldat auf dem Felde der Ehre. Der will er auch bleiben. Einbruch in Feindesland. Skizze voy M. Schwartz - Hamburg. (Nachdruck verboten.) In einem, durch den schneeweißen Anstrich auffallenden Haus in s'Gravenhage, der Königin der Niederlande Resi denzstadt Haag, hwtte sich während des Krieges der franzö sisch-belgische Nachrichtendienst niedergelassen. Von hier aus gingen seine Fähen gleich den weit vorgestreckten Fühl armen eines Riesenpolypen nicht nur zu dem unweit gele genen Zentralhotel im Haag, dem Treffpunkt der politischen Agenten aller Nationen, und damit über die Grenzen der Riederlande hinaus nach Deutschland und in da» von ihm besetzte feindliche Gebiet hinein, sondern sie umspielten be ratend, leitend und beschirmend auch den französischen Ab- wehrdienft in Rotterdam und den belgischen in Maastricht. Alle Verbindungen verdichteten sich am Eyde zu gemein samen Besprechungen mit deN Engländern und waren gegen Deutschland gerichtet, das auch in diesem neutralen Land, wi« überall in jener Zett, alleinstayd. Oesterreich kam nicht beachtenswert in Betracht. Einer der langen Arme des weißen Hauses reicht« auch bis zum belgischen Konsulat einer kleinen holländischen Stadt nahe der deutschen Grenze, das scheinbar seine Amts geschäfte unauffällig und ohne Beanstandung erledigte. Der deutsche Nachrichtendienst in Scheveningen hatte jedoch erfahren, daß bei diesem Konsulat vor kurzem eine Geheim list« mit den NamrN und Nummern eine» Teils der gegen Deutschland tätigen französischen zmd belgischen Spione ein gelaufen war und im Giheimfach aufbewahrt wurde. An einem der nächsten Tag», al» der Konsul zufällig nicht anwesend und da» Büro nur durch seine Sekretärin und einen Angestellten betreut wurde, erschien dort ein Mann und fragte nach dem Konsul. E, wurde ihm bedeutet, daß dieser yicht zugegen sei. „Ich bin", sagt« der Besucher in gutem Holländisch, und zeigte dabei aus das unter der Klapp« seines Rockkragens