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^it 6»r Lorgioit uaLjOfünctinchliüWk^cti» «jovisicW^^Grto-trsif I- — ' : - - -^- - I s»m». ommvn lim s s e p » c x i ' Der Sächsische Erzähler Msige »Moole Smdgevmg zur Segköklllig ües neM SMdvkser Sevals. Aufmarsch der nationalen Ver bünde auf dem Aathausplah in Hamburg. Anläßlich der Bildung det neuen Senats sand vor dem Rathaut in Hamburg «in demonstrativer Aufmarsch der nationalen Verbände statt. Besetzung der i «MM! Am Mittwochs Aus -er ehemaligen Karl-Marx-Schule. Wir berichteten vor kurzem, daß die Karl Marx- Schule in Berlin endlich von ihrem Direktor Karsen und dem marxistischen Lehrerkollegium befreit wor den ist. Welch ungeheure Arbeit die neue Lehrer schaft mit der verhetzten Schülerschaft hat, zeigt folgen der Bericht: In einer Klassengemeinde stellen die Schüler an ihren von auswärts gekommenen neuen Lehrer die Forderung, ihre Aufsatzthemen (behandeltes Gebiet: Deutsches Mittel- alter!) selbst wählen zu können. Die Klasse wäre fast seit Sexta gewohnt, ihr Ziel selbst aufzustellen, und hätte darin noch keinen Rückschlag erlebt. Ein gegenteiliges Verfahren des Lehrers müsse als Ausdruck des Mißtrauens angesehen werden. Nach ihrem Interessengebiet befragt: Modernste Lite ratur, etwa Glaeser („Jahrgang 1902"), besonders aber Re marque („Im Westen nichts Neues!"). Die Schüler er örtern im Anschluß Fragen der Kriegsentstehung und Kriegsschuld. Dabei wird behauptet: Die Frontsoldaten seien keine Menschen mehr gewesen, sondern hätten nur noch im Blutrausch gelebt. — Ein jüdischer Schüler: Nach feiner Meinung sei Deutschland oder noch mehr Oesterreich schuld am Kriege. Kaiser Franz Joseph wird dabei mit Namen wie Idiot, Schuft, Meuchelmörder belegt. Ein anderer Schüler behauptet, dafür, daß der österreichische Thronfolger auf „Geheiß des Kaisers Franz Joseph" ermordet worden sei, dokumentarische Belege zu haben, die er dem Klassen lehrer gern vorlegen wolle! Auf Einwürfe anderer Schüler gegen zynische Aeußerungen über die Industrie antwortet er, hier „dürfe man nicht verstehen wollen", hier wäre nur Haß und Vernichtung am Platze! — Der Lehrer, Ser die Schüler hat aussprechen lassen, um sich ein Bild von ihnen zu machen und ihnen im Anschluß ihre Unfähigkeit zu eige nem Urteil über diese Dinge deutlich zu machen, bricht die Diskussion ab. Das sind die Früchte nicht etwa der mangelhaften Er ziehung) sondern der positiven Anleitung auf der Karsen- schule, die bis zum Februar 1933 in diesem Sinne auf deutsche Kinder einwirken durfte! Die deutschbewußten Lehrer, die ihre Kräfte Hingaben, um die natürlichen In» stinkte der Jugend gegen diesen geschwätzigen Wahnsinn auf- zurvfeN, fielen E Abbauverordnung zum Opfer. Sie be kamen die ganze Gewissenlosigkeit marxistischer Schulmonar chen und ihrer Helfer zu spüren und laufen noch heute ohne — - Wettere Aktionen der SA. in Sachsen Zollamt sowie die Annaberger Betriebsstelle des Kraftver kehrs Freistaat Sachsen, Krankenkasse und Bolkshaus wur den durch SA. besetzt. Zu Zwischenfällen ist es nirgend» ge kommen. Die Haussuchungen im gesamten Obererzgebirge werden fortgesetzt. Gin Todesopfer in Chemnitz. Chemnitz, 9. März. Am Donnerstagnachmittag sollte das Verlagsgebäude der Chemnitzer sozialdemokratischen „Volksstimme" von einer Abteilung SA. durchsucht werden. Hierbei stellte sich, wie wir vom Polizeipräsidium erfahren, der Inhaber des Verlags, Georg Landgraf, mit einigen Angestellten der Druckerei den SA.-Leuten entgegen. Er wurde von dem Führer der SA.-Abteilung ausgefordert, der Durchsuchung keinen Widerstand entgegenzusetzen. Land graf drohte daraus, den Fühter der SA.-Abteilung die Treppe htnunterzuwerfen und machte eine Handbewegung, aus der der Führer der SA. anscheinend schloß, daß Landgraf zur Waffe greifen wollte. Der Führer der SA. griff daher ebenfalls zur Waffe und gab auf Land graf zwei Schüsse ab, wodurch dieser verletzt wurde. Er wurde sofort nach dem Krankenhaus gebracht, ist aber auf dem Transport dahin gestorben. Der Erschossene war früher erster Vorsteher des Chemnitzer Stadtverordnetenkol legiums. . 4t Wurzen, 10. März. Bei der Besetzung des Gewerk- lchaftshauses in der Nacht zum Donnerstag auf Anordnung des Reichspolizeikommissärs von Killinger wurden etwa SO Personen festgenommen (nicht 350), wie uns berichtet wurde. Zahlreich?Verhaftungen im Zwickauer Bezirk. Zwickau i. Sa., 9. März. Dem Oberbürgermeister ist am Mittwochabend im Namen des Reichskommissars für die sächsische Polizei der Auftrag erteilt worden, den Bürger meister Barch (Staatsp.) und den Stadtrat Molau (SPD.) aufzufordern, sich der Ausübung ihres Amtes zu enthalten. Der Oberbürgermeister hat am Donnerstagmorgen diesen Auftrag ausgeführt. Im Zwickauer Bezirk sind bisher etwa 200 Personen in Schutzhaft genommen worden, darunter die Reichsbannerführer Graupe und Regierungsrat Krippner, ferner der kommunistische Landtagsabgeordnete Schubert, u a. Einzelne jüdische Personen stellten sich freiwillig im Braunen Haus, um in Schutzhaft genommen zu werden. Bei der Besetzung des „.Sächsischen Volksblattes" wurden sowohl Waffen als auch illegale Schriften vorgefunden und beschlag nahmt. Besetzt wurde ferner das Volkshaus und das Ge werkschaftshaus Zwickau , Reinigungsaktion in der Amtshanpt- rnannfehaft Schwarzenberg. Schwarzenberg, 9. März. Donnerstag vormittag wur den M Schwürzenberg von SA.- und SS.-Leuten das Ge bäude der Aintshauptmanyschaft und das Gebäude des Be- zirksMhändes der Amtshauptmannschast SchwarzÄiberg und vorübergehend auch die Post besetzt. Amtshauptmann Dr. v. Schwartz, der sich im Dienst befindet, wurde vorläufig beurlaubt. Mit der Geschäftsführung der Amtshauptmann schaft wurde Rechtsanwalt Dr. Loose, Aue, der dem Stahlhelm angehärt, betraut. Weiter wurden im Laufe des Vormittags sämtliche im Bereich der Amtshauptmannschast Schwarzenberg liegWem roten Sportlerheime besetzt. Die ganze Aktion ist bisher ohne jeden Zwischenfall verlaufen. U. a. besetzten sie DDHpörtlek-Heime in Bermsgrün, Lauter und JohanngeorMsistadt. Wie wir erfahren, soll in dem roten Sportlerhetz» stn PerMsgrün eine Kaserne entweder M- rrnd Arrrtshaupt- gHk Peee^en. ttaa, wurde von einer stärkeren M^sKreis- und Amts- uf der Johannstrahe besetzt. Der schrate-, Dr. Kunze, der den ab- Huck vertrat, blieb erfolglos. Die Mitglieder des Pezirfsalchfchusses Dr. Schöne und Käst» er begaben WMst Smyshauptmann Dr. Benus, von dem sie verlgnMn) die sozlalsstischen Dezernenten der Amtshauptinannschast. Uich.dth Waldemokratischen Bürger- meister im Bereiche dex AzytHguPfmannschaft ihrer Aemter zu entheben oder ihnen mindestens die Poiizeigewalt zu entziehen. DepAmthyäuptmann sagte den Vertre tern des Bezirksausschusses zu, ijn Einvernehmen mit dem Mnisterlum de» TWem UM iM'Rahmen der bestehenden - Gesetze und Verordnungen diese Wünsche zu erfüllen. Amtshauvtmann Dr. BylÜs hat daraufhin am Don- uerstagnachmittag in Anwendung des 8 174- 2 der Sächsi schen Gemeiy^eordnungfelne Vetfüaung herausgehen lassen, nach der allssn soziachemoI)ratilch!en Bürgermeistern und Ge- meindMchev/che Poktzeihefugnisse mit sofortiger Wirküng e n tz o. g.e n Mrden:) die Semeinheverwaltlings- aeschäfte in eigenen Angelegenheiten verbleiben ihnen jedoch. Zur Ausübung der.Pqlizeiaetvalt.werden zuverlässige bür- gliche oder natlonylsazialistjsche Gemeindeälteste und Ge- nieindeverordnete herangezogen werden. Auch im Laufe ndes Donnerstags sind,auf zahlreichen weiteren Gebäuden Htzkenkreuzfahnen und schwärzweißrote Fahnen gehißt worden, so auf des» Hauptpostamt, dem Fernsprechamt, über dem Eingang zur Oberpostdirektipn, quf dem Gebäude der Kreis- und Amtshäuptmannschast und auf dem Gebäude der Orts krankenkass?. Auch auf dem Landtagsgebäude, an der Frpnt nach bei- Brühllchen Terrasse, wehen heute wieder diese Fahnen und die Lanoesfkagge. Freiberg, S. März. Im Laufe des Donnerstqgvormit- tags wurde der bisherige Lester des Stadttheatcrs Freiberg, Otto Rueff, dessen Führung des Stadttheaters öfters kriti siert worden war, von Nationalsozialisten von seinem Posten entfernt. Die Liltung des Theaters wurde einigen Künst lern übertragen. Weiter wurden das Rathaus und die Amtshauptmannschast von Nationalsozialisten besetzt. Die Leitung der politischen Polizei übernahm die SA., die im übrigen mit der Freiberger städtischen Polizei, die mit Hakenkreuzbinden versehen wurde, züsammenarbeitet. Die VorkoMtnnisse vollzogen sich völlig reibungslos. Bei der Verhaftung einiger linksgerichteter Personen in Hilbers dorf erhielt ein SA.-Mann von einem der Verhafteten einen Stich in die Seite. Der Verletzte mußte ins Krankenhaus gebracht werden- Auch im Bezirk der Amtshauptmannschast Freiberg wurden einige Verhaftungen borgenommen. Avuaberg, 9. März. Der stellvertretende Bürgermeister Städtrat Märtin hat die Polizeigewalt in Annaberg über nommen. Er beurlaubte den zweiten Bürgermeister Dr. Riedner sowie die Polizeikommisiare Wenzel mch Morgenstern. Bon der SA. wurden zahlreiche Führer der KPD. und SPD. verhaftet. Weiter wurde in Schutz hast genommen: Amtsgerichtsdirektor Dr. Herfurt h ; der. Direktor des Ferngastverkes Annaberg, Gewiantek, wurde beurlaubt. Der Bürgermeister von Neudorf, Bauer, und der Pplizeiwachtmeister Meyer, die in den bekannten Waffenschmuggelprozeß im vorigen Jahre verwickelt waren, wurden eben"»»« Volt. Kinanramt. Amtsaerickit. > tmänns ch.chW t de» Oberregie xn Kreishaupt Mitglieder des" vreuRg, den 10 19SS für die nationalsozialistische Formation oder auch für den Stahlhelm eingerichtet werden. Teil-Ausnahmezustand in Plauen. Plauen, 9. März. Am Mittwochabend wurde über die Ostvorstadt, ein von Kommunisten bewohntes Arbeitervier tel, der Ausnahmezustand verhängt. Ein Teil der Straßen wurde durch die SS -Mannschaft und die Polizei abge sperrt. Niemand der Bewohner durfte nach 9 Uhr abends aus dem Hause heraus. Drei Gasthäuser wurden polizeilich geschlossen, am Donnerstag früh aber wieder geöffnet. Durch etwa 500 Polizeimannschaften fand am Donnerstagvormittag eine Durchsuchung sämtlicher Gar tenkolonien in der Ostvorstadt statt. Es wurden dabei zehn Stichwaffen, sieben Schußwaffen, 40 Schuß Gewehrmuni tion, 50 Schuß Pistolenmunition und verbotene Druckschrif ten zutage gefördert. In Mylau wurden auf dem Rathaus und auf ver schiedenen anderen städtischen Gebäuden die Hakenkreuz fahne und die fchwarz-weiß-rote Flagge gehißt. In Reichenbach i. V. wurde durch SS. das Rat haus besetzt. Bei der Verhandlung mit dem Bürgermeister Dr. Schreiber wurde Uebereinstimmung erzielt und darauf hin die Hakenkreuzfahne und die schwarz-weiß-rote Flagge auf dem Rathaus gehißt. Dasselbe hat sich auch in Netzschkau zuaetragen. Hier wurde dem stellvertretenden Bürgermeister, Fabrikbe sitzer Stark, die Polizeigewalt entzogen, aber später wie der zuerkannt. Auch in Pausa wurde durch die NSDAN. die Haken- kreuzfahne auf dem Rathaus, dem Amtsgericht, der Post und dem Bahnhof aufgezogen. Es wurden mehrere Verhaftun gen vorgenommen. Der sozialdemokratische Stadtverordnete Gerstenberger hat sich durch die Flucht seiner Verhaftung entziehen können. Gestern wurden im Bezirk Klingenthal auf allen staatlichen Verwaltungsgebäuden, auf den Rathäusern die Hakenkreuzfahne und. die Flagge Schwarz-Weiß-Rot gehißt. Die Rathäuser sind zum Teil von der SA. besetzt. Auch das Gewerkschaftshaus in Brunndöbra wurde besetzt qnd die Hakenkreuzfahne gehißt, ebenso auf dem Verwaltungsgebäu de der Ortskrankenkasse in Klingenthal. 25 führende Persp- nen der SAP. und KPD. wurden verhaftet. Zwischenfälle haben sich nicht ereignet Besetzung -es Leipziger Uolkshaufes. Leipzig, 9. März. Im Laufe des Donnerstag vormittag ist das Leipziger Volkshaus durch Polizei besetzt worden. Die Besetzung wurde notwendig, weil gerüchtweise verlautete, im Volkshaus liegen Waffen. Diese Gerüchte wurden ver stärkt durch die bekannten Vorfälle in Wurzen. Die Polizei nahm eine systematische Durchsuchung des ganzen ausge dehnten Volkshausgebäudes mitsamt der dazugehörigen Nebengebäude vor. Die Durchsuchung dauert noch an.