Volltext Seite (XML)
werden, will ich Dich denk, ich bin zu alt." Scholz sank verzweifelt auf seinen Sitz zurück: l«n iren K . , inner- Tages bequem zu bewältigen sind. Verkehrswirtschaftlich gesehen ist dies aber noch nicht Luftverkehr auf neue« Wegen Indienststellung von Erhnellpost« und Verkehrsflugzeugen. Don Kurt A. St. Jentkiewtez-Berlln. mernschlld führen, »es auelchtteßltch iw Inländischen Verkehr benutzten derartigen Klelcknafträdern kann an Stelle des Hinteren Kennzeichens bet Dunkelheit oder star kem Nebel das vordere Kennzeichen beleuchtet lein. Ab 31. Dezember d. I. endlich ist die Anbringung und Benutzung der Kapsel-Richtungsanzeiger verboten. Es dürfen dann nur noch Winker, die im ausgeschalteten Zustand unsichtbar sind, benutzt werden: sie müssen aber gelb-rotes Licht aufweisen. wältigung eines starken Kurzverkehrs besteht. Es bat lange gedauert, «be man sich bei uns in Deutsch- land entschloß, dem Borbilde des Auslandes zu folgen: man hat sich Jahr« hindurch dagegen gesträubt, wohl, weil man sich sagte, daß wir schließlich bis etwa 1926/27 trotz aller Fesseln, die uns das Diktat von Versailles auferlegte, Bor- bild für all« anderen Länder waren. Aber der Zwang» nicht hinter der Entwicklung zurückzublechen. Ist stärker gewesen, und Dr. Ernst Hetnkel gebührt unbestreitbar da» Verdienst, den Anfang gemacht zu haben. Die W 70, die den seit Jahren von den Amerikanern gchaltenen Geschwindigkeits weltrekord mit 500 Kilogramm Zuladung schon ganz kurze Zeit nach ihrer Fertigstellung für Deutschland zurück- eroberte, mag der Anfang «Ines neuen Aufschwungs sein. Der Schienenzepp, dessen geradezu phantastische Se- schwindiakeit mit Recht Aufsehen erregte, und die neuen Schnelltnebwagen der Reichsbahn, mit deren Indienst stellung noch in diesem Jahre auf einzelnen besonders geeig neten Strecken zu rechnen ist, haben nicht nur dem Eisen bahnverkehr gänzlich neue Aussichten eröffnet, sondern auch unsere Handelsluftfahrt gezwungen, neue Wege zu suchen und — zu finden. Der größte Vorteil des Flugzeugs erd- oder schienengebundenen Verkehrsmitteln gegenüber ist die Möglichkeit, Geschwindigkeiten zu entfalten, die diese niemals erreichen können. Bedenkt man, daß die Höchstgeschwindig keit der schnellsten Eisenbahnzüge bisher an der Hundert- Kilometer-Grenze lag, bedenkt man ferner, daß die Eisen bahn zwangsläufig mit dem Zwischenverkehr rechnen muß, so wird man erkennen, daß «ine um etwa 80 Prozent höhere Reisegeschwindigkeit der Flugzeuge den selbstverständlich höheren Flugpreis rechtfertigte. Durch die geglückten Versuche mit Schienenzepp und Schnelltriebwagen haben sich die Verhältnisse grundlegend geändert. Wenn man natürlich auch noch nicht daran denken kann, derartige Fahrzeuge auf allen oder doch wenigstens auf-vielen wichtigen Strecken einzusetzen — das läßt ja be kanntlich die Eigenart des Schienenweges, die durch die Not wendigkeit seiner starken Ausnutzung bedingt ist, nicht zu —, so hat die Tatsache, daß die Möglichkeit dazu immerhin theoretisch besteht, in einer Weise auf die Entwicklung des deutschen Luftverkehrs eingewirkt, di« nur zu begrüßen ist. Seit Beginn des planmäßigen Luftverkehrs stieg die Reise geschwindigkeit der Flugzeuge in Deutschland nur sehr lang sam! Heute liegt sie etwa zwischen 150 und 200 Stunden kilometern, ist also bedenklich in die Nähe der Höchstge schwindigkeit der Schienenzeppeline und Schnelltriebwagen gerückt. Da jedoch eine hohe Reisegeschwindigkeit sowohl für Fluggäste als auch besonders für die Post und Fracht aufliefernde Geschäftswelt den entscheidenden Gesichtspunkt für die Wahl des Flugzeugs als Transportmittel bildet, hat der Reichsverkehrsminister es vor etwa einem Jahre für notwendig gehalten, Entwicklungsaufträge zum Bau be sonderer Schnellpost- und Verkehrsflugzeuge zu erteilen. Leider hat man in Deutschland bisher der Steigerung der Fluggeschwindigkeit nicht die Bedeutung zugemessen, wie das in anderen Ländern — vor allem in den Bereinigten Staate» — der Fall war. Darum sah man sich setzt ge- zeigen, sonst verstoße ich gegen den Diensteid." „Jä, jä — mir tut's leid, daß ich Sie nlch mehr zur Fisch meisterei hinfahren kann, wenn wir erfroren sind.^ Scholz merkte den Stich: „Fährst Lu mich än Land, wenn ich Dich nicht anzelge?" Gräsel schwieg nachdenklich, dann sagte er: „Im Gesang buch steht: Dem Herrn müßt Du trauen, soll Dir es wohl er gehn. Wenn Sie es mir zuschwören, Herr Aufseher, werde ich mir Mühe gÄben." „Vcrflmhtsollst Du sein! — Gut, ich schwöre I" „Die Hand, Hert Aufseher!" „Da hast Du meine Hand." „Na, denn seien Sie man getrost, in zehn Minuten sind wir im Warmen. Wenn mein Weib nich aufstehen will, mache ich sewst uns einen steifen Grog." Es dauerte nickt einmal solange, da scharrte der Kiel auf dem Sande. Scholz war so steif, daß ihm Gräsel aus dem Boot helfen mußte. Belm heißen Getränk aber erholte er sich bald. „Eigentlich hakt Du recht, Gräsel", sagte er, als er seinem Gastgeber zum Abschied die Hand reichte, „solchen alten Spitz buben wie Dich kann man nicht mehr ändern. Und ich muß ja auch bald in Pension." Gräsel nickt« versonnen: „Noch ein paar Jährchen, dann bin ich nur noch zum Angiln gut. Es hat alles ein Ende. So gegen die SO simgt man an zu altern." Die beiden Alten. Geschichte aus dem Osten, erzählt von Otto Boris. (Nachdruck verboten.) Es war Nacht. Zerrissene Wolken eilten über dH blassen Mondhimmel. Zuweilen lugte der Tröster der Liebenden selbst zwischen dunklen Wollenbergen hervor. Der vierund sechzigjährige Fischereiaufseher Scholz aber nannte den „gu ten. Moyd" Diebslaterne, während er seinen kurzbeinigen dickün Veamtenkörper möglichst geräuschlos auf einem kaum bemerkbaren Pfad durch Gestrüpp und Röhricht neben dem See hinschob. Draußen blinkte die weite Wasserfläche. Eisig kalt weh ten feuchte Nebel herüber. Brauender Dunst tanzte in Schwaden. Das Mondlicht zerstob in den Myriaden Wasser teilchen zu einem milchigen Licht. Der See dampfte. Doch dem Alten war warm, nicht allein von dem kurzen Schafpelz, sondern auch aus dem Herzen heraus. Grimme Freude hieß es schneller schlagen. Heute sollte der verflixte Kerl, der Gräsel, 'ran. Die Kiebiussche hatte ihn verraten. Wenn der Aufseher sich aber das dürre einundsiebzigjährige Männchen Mit dem verschmitzten Läci)eln um den faltigen Mund und den kristallklaren verkniffenen Augen vorstellte, erschien ihm die Same doch recht zweifelhaft. Vierzig Jahre war Scholz im Dienst. Vierzig Jahre stahl nun Gräsel Fische, und vierzig Jahre war es nicht möglich gewesen, ihn abzufeisfen. Außerdem soll der Strolch noch gesagt haben, daß Scholz zusehends älter würde. „Wart, Du Luder", knirschte der Aufseher. „Ich werde Dir zeigen, wer alt ist." Er hatte die Flinte mit Hühner schrot geladen, um es dem „Spitzbuben" auf die untere Tail- lcnhälfte zu sieben, falls der einen Fluchtversuch machen sollte. Verdammt, da wäre der Aufscher vor Eifer bald in solch einen verrückten Abzugsgraben gestolpert. Jetzt war Scholz in einer Bucht angelangt, die sich zwischen dem sumpfigen Werder nnd einem weiten Bruch gelände hinschob. Der See hatte am Rande eine dünne Eis decke angcsctzt. Die Wellen zerbrachen den äußeren Rand und führten eine silberne Melodie durch den rhythmischen SHag der sich überstürzenden Kämme. Der Alte lauschte und lächel te Das war das Singen der Geister, die seinem Körper und seiner Seele Jugend eingehaucht hatten. ' Doch schon umwölktc sich wieder seine Stirn: „Wenn der verdammte Kerl nur nicht gesagt hätte, ich sei alt." Scholz stutzte: Hockte nicht da etwas am alten Rohr? Er begann vor Aufregung zu schwitzen. Und nun lief er. ,Lalt, oder ich schieße!" schrie er keuchend. Der Fremde aber strich knickebeinig qucrfeld ab. Scholz dachte, ich werde doch noch einen Greis einholen, und hastete hinterher. Dabei achtete er nicht auf den Weg. Die Diebslaterne verschwand hinter einem Riesenpakct von Wolken, Scholz lag in einem Mer lach. „Hilfe, Hilfe!" gröhl- te er durch die Nacht. Gräsel tappte, so eilig cs die langen Fischerstiefcl zu ließen, zurück. „Gut so", dachte er, „ich werde ihn 'raus ziehen, und er wird seinen Lebensretter nicht anzeigen." So dachte auch Scholz. Aber als ihn der andere auf festem Grund hatte, tat der verwundert und sagte: „Ich dacht, Se speelen Skat, Herr Aufseher!" zwunaen, auf den Erfahrungen weiterzubauen, die in der Zwischenzeit jenseits der Grenzen unseres Vaterlandes ge sammelt worden waren. Man darf die« nun keineswegs al» einen „geistigen Diebstahl" auffassen, sondern es handelt sich hier um den durchaus gesunden Austausch von Erfahrungen, die nicht bedingungslos übertragen, sondern sinnvoll den be sonderen Forderungen der deutschen Verhältnisse angepaßt wurden. Ein sehr glückliches Ergebnis dieser Austausch arbeit ist das neue Schnellflugzeug der Htinkel-Werke in Wamemünde, das soeben sein« Erprobung beendet hat und jetzt von der Deutschen Luft-Hansa zunächst im Post- und Frachtverkehr in Dienst gestellt werden wird. Wenn die neue M 70, das ist ihr offizieller Name, fliegerisch auch Leistungen aufweist, die von keinem der bis her verwendeten Verkehrsflugzeuge auch nur annähernd er reicht werden, so muß man sich doch darüber klar sein, daß es sich hierbei um einen Versuch handelt, der noch einer gründ lichen Erprobung bedarf, wie ia auch Schienenzepp und Schnelltriebwagen heute ebenfalls Noch nicht als völlig aus gereifte Konstruktionen anzusprechen sind. Das Eis jedoch ist gebrochen: di« W 70 erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von H62 Stundenkilometern und vermag im Reifeflug 326 Kilometer in der Stunde zurückzulegen. Da» heißt, mit Ma schinen dieser Bauart läßt sich etn Schnelldienst^einrichten, der es ermöglicht, Strecken von Berlin nach München, Kopenhagen, Köln, Wien oder Königsberg flugplanmäßig in etwa zwei Stunden zu überwinden, so daß Hin- und Rück flug bei ausreichendem Aufenthalt im Zielflughafen inner halb eines Tages bequem zu bewältigen sind. Verkehrswirtschaftlich gesehen ist dies aber noch nicht allein der ausschlaggebende Faktor. Bei dem neuen Heinkel- Schnellflugzeug haiwelt es sich nämlich um ein „Kleinflug zeug", das neben der Besatzung und der für die Flugsicher heit nicht mehr entbehrlichen Funkstation nur vier bis fünf Fluggäste oder 500 Kilogramm Post oder Fracht befördert. Man kann also damit rechnen, daß derartige Maschinen auch ohne Berücksichtigung des Zwischenverkchrs und unter Vermeidung von zeitraubenden Landungen unterwegs sehr stark ausgenutzt werden können, also den Luftverkehr ren tabler zu gestalten vermögen als er heute ist. An dieser Tat sache zeigt sich — mehr noch als an der Geschwindigkeits- steigeruna — die Zielrichtung eines gänzlich neuen Weges für den Luftverkehr, der sich eben ganz anderen Erforder- „So", schnaufte Scholz, „Du bildest Dir wohl ein, ich liege wie ein alter Kater hinter dem Ofen? Ich bin noch lange nicht alt. Und "damit wir warm i erst mal verbleuten." „Halt", rief Gräsel, „dat is to veel. Die Leute werden ja lachen, wenn sie Hörem daß wir uns gebalgt haben." Scholz ließ den Stock sinken. Gräsel kratzte sich hinter dein Ohr. Cs war zu dumm, daß er dem Dicken so schnell aus der Suppe geholfen hatte. Nun mußte er sehen, ihn ander weitig klein zu kriegen. „Anzeigen werden Sie mich doch", sagte er sanft, , „da will ich Sie man lieber mit dein Kahn nach Haase fahren "— Eine dicke, mattdurchleuchtete Dunstschicht lag auf dem See. Scholz vermochte kaum, sein Gegenüber zu erkennen. Wenn nicht der Takt der Ruder die Stille unterbrochen hätte, wäre es wie in einem Traum gewesen. Nur ach Augenblicke glitt über ihnen die blaffe Mondscheibe wie ein hastend cr Spuk hin. Der Wind schnitt eisig. WieDotenhändc legten sich die Nebel auf den Körper. Und Gräsel erzählte: „Jä — bei einem solchen Nebel bin ich einmal mit einem städtischen Herrn gefahren. Mitten auf dem See verloren wir die Richtung. Er war aUs Angst wie wahnsinnig geworden und wallte mir das Steuer nicht ab geben. Erst wie er es nicht mehr halten konnte, hatte ich freie Fahrt. . Wie ich daN» än Land wär und ihn aus dem Boot heben wollte, war er tot, erfroren. Das Ist der Trug dunst der Wassergeister, Herr Aufseher. Glauben Sie an Geister?" ' ' > „Hglts Maul!" knurrte Scholz; denn auch er wußte nicht, wohin er steuerte. Gräsel führ fort: „Damals war ich noch jung. Jetzt aber finde ich mit verbundenen Augen nach Hause. — Ja — jä — Sic müssen mehr links hallen, Herr Aufseher." Scholz warf einen schnellen Blick auf sein Gegenüber. Es schien ihm, als ob der Kerl wie ein, Satan in sich hinein grinste. Trotzdem hielt er geraume Zeit links. Aber vom Strand war nichts zu sehen. Nebel und Wasser ringsum. Scholz wurde unruhig: „Gräsel?" „Jä, Herr?" „Friert Du nicht?" „Nii, ich nicht, beim Rudern friert man uich." Scholz seufzte tief. Selbst -der Mond war fort. Der Himmel batte sich bedeckt.' Blaffe Finsternis ringsum. „Denk dran, daß ich Frau, Kinder und Enkel habe!" „O ja, die liebe Verwandtschaft!" kam's zurück. Die Ru der klappten auf ein paar Schläge kräftiger. „Gräsel, wir erfrieren, wenn das noch 'ne Stunde so fortgeht." > . . ' „Das ist schon möglich; aber lieber erfrier' ich auf dem See, als daß ich im Gefängnis faule.? „ . Schweigen. - Die beiden froren um die Wette. Scholz begannen die Zähne zil »läppern. Gräsel Vqnkte deM Himmel in seinem Herzen, daß Hose und Weste mit Katzenfell gefüttert waren. Wieder mochte eine halbe Stunde verstrichen sein. Da sagte Scholz: „Mensch, Du ladest einen Mord auf Dein Ge wissen." „ , Gräsel schwieg. Scholz riß die Flinte an und brüllte wütend: „Ich knall Dich über'n Haufen, Du!" runden. Dl« Ecken der Hinteren Kennzeichen» können mll «M«M Halbmesser bis zu 30 Millimeter abgerundet, die obe ren Ecken auch untqx einem Winkel von 48 Grad abge- schrägt «erden. Auch die leichten zweirädrigen, mit Tret kurbeln versehenen Kleinkrafträder, deren Antriebs- Maschine einen Hubraum von nicht mehr al» 75 Kubikzenti meter hat, deren Eigengewicht 38 Kilogramm nickt über steigt und die auf ebener Bahn eine Geschwindigkeit von 30 Kilometer in der Stunde nicht überschreiten können, müs sen vom 1. Juli dieses Jahres ab ein Hintere» Num- GaUWtrrmarr. Zu den Vorschriften gegen das Gold- hamftern in Amerika. Zu den Maßnahmen, die Präsident Roäsevelt getrost« hat, um der schweren Bankenkrisis Herr zu werden, gehör« vor allem jene Bestimmungen, die sich gegen das Goldham stern richten. Als der Bankmrun einfetzte, haben di« Kün den der Bank nicht nur ihre Depositen abzuheben versucht, sondern sie bemühten PH die Banknoten in Sold umzuwech seln. Die amerikanische Währung gehört noch zu jenen reinen Goldwährungen, für die nicht allein «in bestimmtes Deckungsoerhältni» in Gold vorgeschrieben wird, sonder« bei der jeder Inhaber von Banknoten verlangen kann, statt der Banknoten Gold zu bekommen. Eine solche Soldein lösungspflicht hat es übrigens auch in'Deutschland bis zum Jahre 1914 gegeben. Sie wurde erst anläßlich des Kriegs ausbruches aufaehlcken. Während der ersten Kriegsjahre wurden große Soldsammlungen durchgeführt, di« dazu ge führt haben, daß beträchtliche noch im Umlauf befindliche Socksummen in die Kaffen der Reichsbank zurückströmten. Die goldenen 10- und 20-Markstück« hat man dann lange nicht wiedergesehen. Sie tauchten erst wieder auf, als es überhaupt keine Schwierigkeiten gab, Devisen zu bekommen. Zahlungsmittel sind sie in Deutschland nicht mehr geworden. Jetzt ist der Goldschatz der Reichshynk nur noch sehr ge ring. Er beläuft sich auf 749,7 Millionen Mark, wovon allerdings noch «in wesentlicher Teil nicht Eigentum der Reichsbank ist, fondem ihr nur auf Gnind des Rediskont kredites zur Verfügung steht. Ursprünglich belief sich der Rediskontkredit auf 100 Millionen Dollar; setzt beträgt er nach der Rückzahlung von 16 Millionen Dollar am 8. Msirz nur noch 70 Millionen Dollar, so daß der tatsächliche Goldbe stand der Reichsbank sich auf ca. 450 Millionen Gold beläitft. Hierzu kommen noch 100,6 Millionen deckungsfähige Devi sen. Deutschland besitzt demnach nur noch eine sehr kleine Gold- und Devisendeckung von etwas mehr als einer halben Milliarde Mark. Trotzdem hat dl« Welt im Augenblick mehr Vertrauen zu her Mark als zum Dollar. Die ungleichmäßige Verteilung der Goldvorräte in der Welt ist keinem Land zum Gräsel zog die Riemen ein und, flötete sanft: „Rudern Sie selbst, Herr Aufseher! Ich weiß.nicht, wo wir sind. Ich , , „ : „Gut, dann erfrieren wir beide." „In unseren Jahren ist das nicht so schwer. Da kühlt sich das Blut schneller ab, als beim jung«: Menschen: aber das ist ja nicht das Schlimmste. Es könnte sein, daß man mo natelang mit Reißen im Betts liegen muß. Na, und denn adje, Du schöner See." Scholz versuchte nun, den Ehrgeiz des Allen zu packen: „Man sqgt, daß der alte Grqsel nie die Richtung auf dem See vettiert," „Mag stimmen", nickte Gräsel. „Ich denk aber, mein Kopp hat sich aus Angst vor dem Loch verwirrt." „Unsinn", brummte Scholz, „was machen Dir schon die paar Tage aus?" „Is ja nicht viel bei; aber inan wird lachen und sagen: Endlich hat män den alten Gräsel doch geschnappt." „Gräsel, Mensch, hast Du denn kein Herz im Leibe?" „Ich glaub' fast, es ist mir erfroren. Ich werd' mal wie der ein bißchrn rudern."— Dichter wurde der Nebel. Weiße Flocken rieselten herab und bedeckten das Boot. Der Wind hätte sich freilich gelegt; aber es war kalt, bitter kalt und schon lange nach Mitternacht. Gräsel ließ das Ruder schlappen und fallet« die Hände. „Was tust Du da?" fuhr Scholz auf ihn los; aber es war kein Klang mehr in seiner Stimme. > „Ich bet' man für meine arme Seele. Hab viel Fischchen gestohlen; aber der Herrgott wird es mir verzechen; denn er hat ja selbst die Aalchen and Schleichen geschaffen und weiß wohl, wie sie schmecken." „Du", fistelte Scholz heiser, „ich muß Dich nun mal an- igen, sonst verstoße ich gegen den Diensteid."