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D§O MEstVsskMMW EkUt M MssUst- Vie Reichsregterung wird ermächtigt, zur Verwirklichung »md Vereinfachung und zur Sicherstellung der Wirtschaftlich- leit der Krankenversicherung Vorschriften zu erlassen, die sich auch auf die Ausübung der Aufficht durch di« Aufsichtsbe hörde erstrecken. Di« Verordnung wird noch in di^er Woche veröffentlicht werden und damit die entscheidenden Äovausset- zmrgen für «ine allgemeine durch - reif« nde R^orm des KraNkenversicherunaswesens schaffen. In ihr ist auch die schon seit längerer Zeit beschlossene Halbierung der Kraukenkassenscheiugebühr auf 28 Pfennig enthalten. E« soll erstrebt werde», daß auch die restliche Gebühr später fortfallen kann. Ein Fortfall der Arzneigebühr (Rezeptgebühr) ist in der Verordnung noch nicht enthalten, hoch nimmt man an, datz das auch später der Fall sein wird. Weiter werden die Familienangehörigen der jenigen Gruppen von versicherten, die bisher für sich selbst keinen gebührenpflichtigen Krankenschein zu lösen brauchten (Arbeitslose, Rentenempfänger usw.), ebenfalls von der Ge bührenpflicht befreit. Die Verordnung wird im Laufe des heutigen Tages durch Rundfunk verkündet. Sie tritt also am L. März in Kraft. Die jetzige Verordnung erstreckt sich nicht auf die pri vaten und auf die Ersatz lass en, die weiterhin dem Aufsichtsamt für Privatoersicherung unterstehen. Die Ein setzung eines Retchskommissars sür die Krankenver sicherung soll erst erfolgen, wenn über die Reform im einzel nen »om Reichsarbeitsminister ein Vorschlag vorgelegt wird. Der Kefrrch des bayrischen Minister präsidenten beim Neichikarrrler Kitter. Verli», 1. März. Wie das Nachrichtenbüro des VDZ. meldet, hatte der bayerische Ministerpräsident Held am Mitt- wochvvrmittag eine mehr als einstündig« Unterredung mit dem Reichskanzler Hitler. Es war dies das erstemal, datz der Reichskanzler Gelegenheit batte, mit dem Chef der baye rischen Staatsregierung persönlich Fühlung zu nehmen. Der Aussprache wohnten seitens der Reichsregierung noch Staatssekretär LaMmers, seitens der bayerischen Regierung Ser Ministerialdirektor Frhrr. v. Imhofs bei. Es verlaut« in unterrichteten Kreisen, daß die derzeit im Vordergrund« stehenden innenpolitischen Fragen, insbesondere auch auf Grund der neuen Notverordnung zum Schutz« von Bolt und Neuartige Heiratsanzeige. Dkk originelle Hochzeitsanzeige, die die BUder der Vermählten enthält, ersann ein junge» Lübecker Paar, und es mag sein, daß diese praktische Methode sehr bald überall Nachahmer findet. Wird doch durch diesen liebenswürdigen „Steckbrief" allen Bekannten auf höchst einfach». Weise die oder der „Künftige" vorgestellt. Alkohol im Muk. Auch der nüchternste Mensch hat bekanntlich Alkohol im Blute. Die Menge ist normalerweise außerordentlich gering. Sie beträgt nicht mehr als 0,004 v. H. Allerdings gibt es auch hier Schwankungen, die von der Lebensweise abhangen. Der Alkoholspiegel des Blutes dürfte aber 0,01 v. H. nur selten übersteigen. Der Zeitpunkt, in dem die Erscheinungen der Trunkenheit auftreten, ist ebenfalls versOeden. Er hängt nicht nur davon ab, was jemand „vertragen" kann, sondern auch von dem Füllungszustand des Magens und anderen Faktoren. Von Bedeutung ist die Feststellung dieses Zeit punktes, wenn es sich darum handelt, auf die Zurechnungs fähigkeit eines Menschen im Augenblick eines Unfalles zu schließen. Unter den verschiedenen Verfahren hat sich beson ders die Blutuntersuchung als zuverlässig erwiesen. Man darf eine „Alkoholbeeinflussung" mit großer Wahrscheinlich keit annehmen, wenn die Konzentration «in« v. H. beträgt, mit Bestimmtheit dagegen, wenn sie sich auf anderthalb bis zwei v. H. beläuft. Neuerdings wird von ärztlicher Seite vorgeschlagen, bei einem Berkehrsunfall außer dem Führer den Fahrgast als Zeugen sowie den Verletzten einer Probe za unterwerfen- Die jüngst von Widmark-Lund ausgearbei tete Methode erfordert nicht mehr al« die Füllung von drei kleinen Kapillarröhrchen mit je 300 Milligramm Blut, das dem Ohrläppchen entnommen wird. Dann wird da» Blut über konzentrierter Bichromatschwefelsäure «wärmt, die den Alkohol an sich zieht. Dessen Menge läßt sich nun unschwer errechnen. Kurzwellen gegen Krankheitserreger. Die günstige Wirkung einer Bestrahlung nüt kurzen Wellen bei verschiedenen Infektionskrankheiten ist fett einiger Zeit bekannt, ohne daß man doch mit Bestimmtheit h«te sagen können, woraus der Erfolg beruhte. Die anfangs ae- äutzerte Vermutung, daß die Kurzwellen innerhalb de» Kör pers eine Erwarmung Hervorrufe», der di« Bakterien «rlie- schafMchenArmen skttfand ÄsondersdÜrfte die Vestim- numg der »en« Notverordnung erwähnt ««den sein, wo nach die Länder gezwungen werden können, bestimmte An ordnungen de« Reiches durchzufahren. E» heißt in infor mierten Kressen, datz die Entsendung eines Retchskommissars nach Bauen» gegenwärtig nicht in Frag« komme, da die poli tischen Verhältnisse in Mryern so seien, daß die Regierung die Staatsgewalt absolut in der Hand Hobe. Eine kommu nistisch« Gefahr bestehe in Bayern nicht, da di« bayerisch« Staatsregierung bereu« seit der Revolution mit den schärf sten Mitteln gegen die Kommunisten vorgegangen sei und auch in dieser Beziehung vorbildlich national gehandelt habe. DiStenfperrr Mr die kommunistischen Aeichstagsodgeordneten. Verllu, 1. März. Wie das Nachrichtenbüro des VDZ. erfährt, ist im Reick^tag über di« Diäten für di« kommuni stischen Abgeordneten eine Auszahlungssperr« o«rhän-t worden, so datz di« am 1. März fälligen Beträge für die Mitglieder der kommunistischen Reichstagsfraktion nicht mehr ausgezahlt worden sind. Der finanzielle Effekt dieser Maßnahme ist allerdings nicht erheblich, da di« Reichstags obgeordneten nur noch bis zum Reuwahltage, also bis pim 8. März, Anspruch aus Aufwandsentschädigung haben. Einen längeren Anspruch, nämlich biszuon Zusammentritt des neuen Reichstages, haben nur die Mitglieder des Heber- wachungsausschusses und des Auswärtigen Ausschusses des Reichstages, für die, soweit sie Kommunisten sind, die Dlätengelder einbehalten worden sind. Für den preußischen Landtag ist bisher eine ähnliche Maßnahme nicht getroffen worden. - Dio KoLrminder Weser-SperrhoLHwerke in Flamme«. Holzminden, 1. März. In den Weser-Sperrholzwerken kam am Mittwochvormittag ein Brand aus, der innerhalb kurzer Zeit auf den gesamten Gebäudekomplex, «ine frühere Zuckerfabrik, Übergriff und an den großen Holworraten reiche Nahrung fand. Gegen Mittag stand da« Derk mit Ausnahme der Büroräume und des neuen Maschinenhäuses in Flammen. Der Hauptbau mit vielen Wertvollen Arbeits maschinen dürste verloren sein. Es wird Brandstiftung an genommen. Nach fünfstündiger Arbeit der Feuerwehr «ar das Sroßfeuer in den Weser-Sperrholzwerken auf seinen Herd beschränkt. Bon dem Werk, das «in« Grundfläche, von rund 8500 Quadratmeter hat, stehen nur noch die Kraftanlagen, das Bürohaus und die Versandhalle- Lia Hauptfabrua- tionshaMn mit großen Vorräten sind niedergebrannt. Der Gesamtschaden wird auf X Millionen geschätzt. Inwieweit Gerüchte, daß diese Vorgänge nüt der vermuteten Brandstif tung in Zusammenhang stünden und Sabotage vorüege, begründet sind, müssen die von Polizei und Staatsanwalt schaft «ingeleiteten ErmitMngen ergeben. Der Gesamtauflage de» heutigen Blattes liegt ein wahlflug bla« der Deutschen staawpanrl bet. gen, scheint sich nach neueren Untersuchungen, vornehmlich von Schliephake und Liebensny, nicht halten zu lassen. Die genannten Forscher haben nachgewiesen, daß die Wellen auf die Kleinstlebewesen selbst eine spezifische Wirkung ausüben, und zwar derart, daß bei einzelnen Arten das Wachstum ge- hemmt, bei anderen aber gefördert wird. Während die mei sten Bakterien gegen Röntgenstrahlen unempfindlich sind, wirken die 15-Meter-Wellen dagegen so stark auf sie, daß dis Anwendung dieser Wellen in der Heilbehandlung' gute Er folge verspricht. Bei einer Wellenlänge von 18 Metern und einer Dosierung, die dem Menschen nicht schädlich ist, ergaben die Bestrahlungsversuche verschiedener Krankheitserreger im Kondensatorfeld eines Kurzwellensenders bei zehn Arten der Mikro-Organismen eine starke, bei vier Arten eine mittlere Hemmunades Wachstums. Demgegenüber wurde bei einer Art eine Wachstumsförderung, bei einer wetteren dagegen überhaupt keine Wirkung festgestellt. Bel krankheitserregen den Wlzen endlich ließ sich fast stets ^ine stark« Zunahme des Wachstums beobachten. Die bisherigen Erfolge berech tigen zu der Erwartung, daß di« Kurzwellen bei der Be kämpfung von Infektionskrankheiten Noch» iin« große Rolle spielen werden. Gerbsäure gegen Brandwunden. Schon vor fünf Jahrtausenden pflegte man in China Verbrennungen und Verbrühungen durch Auflegen von Tee blättern auf die betroffenen Stellen zu heilen. Die Erkenntnis von der vorzüglichen Wirkung der im Tee enthaltenen Gerb säure ist dann im Laufe der Zett verloren gegangen und erst in neuester Zeit wieder zur praktischen Anwendung gelangt. Seit vier Jahren im Londoner St. Thomas-Krankenhau» durchgeführte Versuche mit Gerbsäure bei Verbrennungen haben sehr befriedigende Erfolg« gezeitigt. Bei allen größeren Verbrennungen und Verbrühungen sind drei Abschnitte zu unterscheiden, von denen jeder einzelne verhängnisvoll wer- den kann. Zunächst di« starke Nervenerschütterung bet dem Unfall selbst, durch die eine sehr große Zahl empfindlicher Nervenenden in Mitleidenschaft gezogen wird. Es folgt inner halb zwölf Stunden der nächste Abschnitt, währenddessen aus dem ganzen seiner Haut beraubten Körperteil «in« er heblich« FlüsstgkeUmbsonoerung zu bemerken ist. Weitere zwölf Stunden später kann dann eine akute Blutvergiftung dadurch erfolgen, datz verbrannte oder verletzte Gewebeteil« in den Blutkreislauf gelangen. Die beide» letzten Abschnitte pflegt« man bisher durch Smwendung von lindernden Velen, Salben oder dergleichen zu bekänchfen. Die Heilwirkung dieser Mittel wird nun ganz wesentüch gesteigert, wenn Wan ihnen «in« Mischung von einem Telle zweipnzentiger G«b- äure mit 2000 Teilen Queckfllberperchlorid beifügt. Li« Folg« st «in« Zusammenziehung der bloßgelegten Gewebetelle, die nicht allein «inen weiteren Verlust von vlrttflillsigkeit ver hindert, sondern auch der Absorption giftiger Stoff« ent- gegemvirkt. Veit der Anwendung dieses MMel» ist di« Zahl der Todesfälle infolge Verbrennungen oder Verbrühungen in dem oben genannten Krankenhaus ganz erhebllch gesun ken. Die Verbindung von Gerbsäure und Quecksilberver- chlorid kann in Pulver- und Tablettenform arltefert werben. Im Bedarfsfälle läßt sich leicht daraus ein« Losung Herstellen, in di« man eine Mull- oder Gazebinde taucht, die man nach Auswaschung der Wund, auf dieser anbringt. t ! Gl Sinfonieorchester». «elchicht- G. «orAb« oum w «nrakbr My „ur Mlkarmoiüe: Artin Schnäbel spielt Sonate As-Dur op. 2« von . 20L0: «m»ptMch« Koaiert Ml» »««stwU. ' 22V0: Wettü" Taa«- uni 23-00: Berllnr Mnnbunterhl — Einlaa«: vo« 1 _ _ Sendck»- Lwtschensmderr Dresden OG «leicht! n»«i»r »«ttem-vettrmsftle^ e-B- LimütMr- ,r RaWchK? VeuFchimr-serrdee Gymnastik. s 6Ä0: Wwkomert. » 10: lo^or Shülfi NZ0: Lehre» tSD0: Sunamtvch« W ' KNNmö Hw -chwttch »ck »w G». l«L0: LoUar 17Ä: H.«eichert: t?L0: lSD0: ! tSL0: > tS-l»: lSLV: ! iS-«: ! l O LVKork-nmHc G Z