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s''^-. HWGT VGGMU MUß W^WÜGW -FWWIk l Bet den Bestvebungen, die angeblich stark aufgeblähte Höker« Schul« auf den normalen Umfang zurüchjuführen, lucht man nach einem festen Matzstabe, um ihr« notwendige und hinreichende Ausdehnung festzustellen. Es hat sich qls unmöglich envlesen, diese Ausmqße auf den Begriff de» gegenwärtigen Bedarf» aufzubauen: auch di« Beziehun gen zwischen Abiturientenzahl und Geburtensahr- gang bieten al» noch zu wenig »«klärte Probleme kein« brauchbar« Grundlage. Hingegen scheint der Umfang der höheren Schule vor dem Kriege^ ass sich Angebot und Nachfrage bei den Abiturientenziffern ungefähr die Waage hieven, einen fcsttn Ausgangspunkt zu bieten und den Jdealumfang zu zeigen, aussen may.zuksmm«n müßt«. Eine solch« An sicht wäre dennoch falsch. Kenn der soziale Aufbau unsere » V.o ltskörp «rs hat sich seit 1914 weitgehend geändert. Wie dep fltzArtne Arbeiter in dem genau berech- nete« Sange der Stltrrerzruaung vor immer schwierigere und oerantwortÜtWvollärd Aufgaben gestellt worden ist, so ist auch di« Leistung der gehobenen Angestellten, der Gruppen- u. AbteisÜfttzölefter gewachsen. Vor allem pich die Anforderungen gestiegen,, die an ein selbständiges Denken, Erfassen des günstigen Augenblicks, Fähigkeit zum bewuß ten Einfügen mein» größer« Gemeinschaft gestellt werden. Dazu kommt nochr optz Ue Führung von Arbeitern, deren Tätigkeit weitgehend -entseelt" worben ist, ganz anders als früher schon vvm Leitek klelner Truppen oder Abteilungen Perfönlichkeitswert verlangt. Di« alt« Bildung reicht nicht mehr aus. In immer wachsender Zahl haben „mittlere" und auch „untere" B«Mt äls/Poraussetzung den Nachweis des Besuche- einer höheren Schule gefordert. Hier Vogt keines wegs bloß der Witsch, nchh gesellschaftlicher Geltung vor, wie man, jahrelangaeglauht hat, sondern ein w i r k l ich e s B e- u r f n i q. Wk Entzoickelung hat eine allgemeine Aus - ehn u n g o e s B t l d u ng » wesens vermocht, in der die Berbvetwrünstder höheren Schul« nur eine Teil- crscheinung ist. Fach-,. Berufs-, Handelsschulen haben einen gewaltigen Aufschwung genommen, die Moren Dvkksschul- abteilüNyen sind Lütstärwey; die Schülerzahl dieser weiter führenden Sch'uken f betragt. ein Bielfaches von der der Vor kriegszeit. Hier, spricht Man aber nicht von einer „Infla tion-wie bei.M höheren Schule, die eine „gesunde Rück bildung" erfahren mW, weil man den Zusammenhang mit der Wandlung--dsr Gesellschaftsstruktur deutlicher er kennt als beider höheren Tchule. D i e wirtschaftliche Entwickelung hat. die Zahl solcher gehobenen Steilen vermmrt, für die man Leute mit höherer abge schlossener -Bildung, äKr ohne Studium verwendet. Die selbe Erscheinung zeigt sich im rationalisierten Ausbau der Verwaltuin-gs«tNrichtungen von Reich, Ländern, Gemeinden, Neichsbahn und Reichspost. Aus der Truppe der „mittleren";BöMsttep hÄtn sich die „oberen" hervor, die auf. Grund Lzr besonderen Schwierigkeiten ihres Dienstes, die nicht bloß Mit „Erfahrung" gemeistert werden können, für ihre Anwärter em gutes Reifezeugnis einer neunstufi- gen höheren Lehranstalt fordern müssen. In diesen -Zu sammenhang gehört auch die Akademisierung der L eh rerbr ldüng. Die:allgemeine Vorbereitung dazu ist ebenfalls der höheren Schule Aertragen worden. Es ist also falsch,/zu. sagen. Sie Umwandlung der Semchare in neun stufige Deutsche Oberschulen hab.« eine Irrstation der höhe ren Schule verursacht: Daß die Seminare, die vor dem Kriege jährlich r und 700 Seminaristen zu Bolksschullebrern ausgebildet haben," in" Sie Reihe der neunstufigen höheren Schulen eintreten mußten, ist eine einfache logische Folge rung. DeNn weNn sie/bie bisher die Ausbildung der Votks- schüllehver allein innehvtten, nunmehr als D«rtsche Ober schulen die allgemeine Vorbereitung der Volksschullehrer- studenten mit Sem anderen höheren Schulen teilen mußt«,, so müßten sie auch Un bSr Vorbildung für die anderen aka demischen und praktischen Berufe, die die übrigen höheren Schulen bisher besorgten, in entsprechender Weis« beteiligt werden. So hat der überaus rasche Fortschritt der Differenzie rung seit 1914 und die dadurch heroorgorufen« Wandlung im Gesellschaftsaufbau starken Einfluß auf die höhere Schule haben und ganz allgemein die Vermehrung der Zahl ihrer Schüler, insbesondere auch die der Abiturienten, herbeifüh ren müssen. GerAezu stürmisch hat sich seit 1914 die Differenzierung Ser Frau vollzogen und zu einem raschen Aufblühen der höheren Mädchenbil- düng gefichrt; dM Entwickelung wird kaum wieder rück gängig zu machen sein- Wer demmuh in der Gegenwart trog kriseichaster Schwankungen nach Äner-fasten, für längere Zeit gültigen Norm für den Umfang des höheren Schulwesens sucht, der darf wohl den Vorkriegszustand als Ausgangspunkt neh men; er mußaber die Folgen berücksichtigen, die di« Aende- rung des Aufbaues der Gesellschaft auch für die höhere Schule gehabt hat. Er wird dann Men, daß der Nor mal- umfang der höheren Schule in der Gegenwart über dem von 1914 liegen und daß auch die Z a h l der Abiturienten höher sein muß als 1914. Besonders stark mich die Zahl der Mädchen auf höheren Schulen gestiegen sein. Ninisterpräswent Schleck hat nun in seiner großen Re-e am 7. Februar den 27 000 Schülern der öffentlichen höheren Lehranstalt«! im Jahre 1911 die 47000 von 1932 gegenübergestellt. Diese Steigerung von 74 v. H. muß er schrecken; sie mutz geradezu entsetzen, wenn dabei betont wird, daß die Ä MO Schüler in der Zeit des Wohlstandes und des Glückes vorhanden waren, während di« 47 000 noch immer trotz der WÜtffchastskrise die höheren Schulen besu chen. Die ungeheure Steigerung um 2000Ü läßt sich offen bar auch nicht durch StrukturwandlunO und die Akademi- sierung der Bolksschulkhrerbildung erklären; es muß sich, so scheint es zunächst jedem unvoreingenonimenen Leser, hier tatsächlich um ein« echte Inflation handeln. Bei näherer Betrachtung stellt sich die Lage freilich anders Lar. Die Zahlen des Ministerpräsidenten umfaßen nämlich Schüler urw Schülerinnen; außerdem fchlen für 1911 rund 4000 Seminaristen, während 1932 die Schüler, di« später Volksschullehrer werden wollen, mit eingerechnet sind. Scheidet map nun die Gesamtzahlen des Ministerpräsi- Lenten nach Mädchen und Knaben, so ergibt sich: Im Äahr« 1914 (für 1911 fichten uns die Einzelangaben) gab es an den öffentlichen Höheren Schulen Sachsens (einschließlich der Seminare) 4ÄS Mädchen und 27 9öS Knaben: im Jahre als Umfang das anerkennen, was in normalen Zeiten unge fähr die Deckung der Nachfrage ermöglicht. Dieser Zustand ist erreicht. Weiterer (vorübergehender) Rückgang kann nur im Zusammenhang mit einer (vorübergehenden) Schrump fung der Geburtenzahlen stattfinden. Der Versuch, darüber hinaus in Anpassung an den gegenwärtigen Depressions zustand durch äußere Mittel eine Verkleinerung des Orga nismus der höheren Schule zu erzielen, bedeutet einen An griff auf ihr Lebensrecht und führt zu ihrem Verfall. Schießereien in Seriin. voll Berlin,2.März. (E. M.) Im Stadtteil Schöne berg wurde in der Nacht zum Donnerstag ein Mann von unbekannten. Tätern durch einen Kopfschuß schwer verletzt. Seine.Parteizugehörigkeit steht noch nicht fest. Em angeblich parteiloser Arbeiter ist durch einen Bauch- und einen Brustschuß schwer verletzt worden. Di« Täter sind unerkannt entkommen. Ein uniformierter SA.-Mann wurde aus einem Hause beschaffen. Er erlitt eine leichte Fnßverletzung. Ein Todesopfer. Berlin, 2 März 2m Norden Berlin» wurden am Miltwochnachmiltag von unerkannt entkommenen Tätern mehrere Schüsse «gefeuert. Von den Kugeln wurde die 2u- iaberin de» Lokal» und ein Angestellter verletzt. Der An gestellte ist seinen schweren Verletzungen erlegen M MAS WerlM rüst dich auf. Du hast zu entscheiden, ob du leben willst in einem Staate, der fremden Weisungen folgt und eine Gewaltherrschaft errichtet, für den das Alammenmeeer des brennenden Reichstags gebäudes ein furchtbares Zeugnis ist. Oder willst du den deutschen Staat der Volks gemeinschaft und der wohlgegründeten Ordnung, in dem deutsches Wesen eine Heimstatt findet? Entscheide dich! MI«mn»eMlsMriilritttloei«SMl lSMelt om WM«; z W dir nM- lllllm 8 W. Mr Wie, Mr gede seine Slime W M Wlerm iikl nstimlen Sm»- imll il> als SmWlMil geseii lies meillmm. «-Hellwig. * annektierte die Hawai-Jnseln, obwohl die Bereinigten Staa ten zu den Garanten ihrer Unabhängigkeit gehörten, entfes selt« den spanisch-amerikanischen Krieg, um Kuba und die Philippinen zu rauben und zettelte mit Deutschland den Streit um Samoa an. Schließlich ist die MacKinley-Lill da» erste kennzeichnende Hochschutzzollgesetz der Vereinigten Staaten gewesen. Naturgemäß war diese Politik auf das lebhafteste um stritten. Ennna Goldmann hatte es also leicht, den törichten Polen von der Bedeutung seiner Aufgabe zu überzeugen. Sie gab ihm auch den schlauen Rat, der MacKiNley zum Verhängnis geworden ist. Als er anläßlich der panameri- konischen Ausstellung von 1901 in Buffalo einen der großen Händedruck-Empfänge veranstaltete, nahte sich ihm auch der Pole Czogolsz und streckte ihm die linke Hand entgegen. Der Präsident nahm sie harmlos, weil der Bursche den rechten Arm in einer schwarzen Binde trug, als sei er verletzt. Der gelehrige Schüler der raffinierten Emma Soldmann hielt mit dieser Hand aber den Revolver und gab aus nächster Nähe zwei Schüsse auf MacKinley ab, der mit durchbohrtem Magen in die Arme Les hinter ihm wachenden Polizeiprä sidenten sank. Wenige Wochen später wurden Leo und Emma gemeinschaftlich hingerichtet. Das Mädchen leugnete natürlich jedes Mitwissertum. Leo belastete die Goldmann unter feuriger Schilderung ihrer hervorragenden revolutio nären Eigenschaften so schwer, daß auch «in gewandter Ver teidiger sie vor dem Spruch der Geschworenen nicht retten konnte. Präsident Garfield, ein Sturmbock gegen die Korrup tion, siel nicht zuletzt wegen seiner persönlichen Sauberkeit. Der Rechtsanwalt Karl Guiteau, ein etwas verdrehter An hänger eines Naturapostels vom Schlage der Häußer und Weißenberg unserer Tage, schrieb ihm eines Tages, er habe Wahlreden für ihn gehalten und dürfe deswegen wohl auf ein Konsulat rechnen. Er schlage Wien vor. Natürlich be kam er von einem Garfield nicht einmal «ine Antwort. Das reichte für Guiteau zu einem Mordanschlag. Er verbarg seine selbstsüchtigen Pläne hinter einer religiösen Schwärme rei, nannte sich den „Kommis der Gesellschaft Jesus L Co." und suchte auch durch andere ähnliche Mißbräuche religiöser Zusammenhänge den Eindruck der Geistesgestörtheit zu er wecken, wurde aber dennoch fast genau ein Jahr nach seiner Tat hingerichtet. Die feige Ermordung des Präsidenten Lincoln durch seinen politischen Gegner Booth ist sehr oft geschildert wor den. Lincoln erhielt in seiner Theaterloge von hinten einen Pistolenschuß durch den Kopf, als er sich nach aufgeregten Arbeitswochen durch den Besuch eines Lustspiels zu zer streuen suchte. Der Mörder war der Schauspieler Booth. Er wurde nach wenigen Tagen auf der Flucht erschossen. Vier andere in den Fall verwickelte oder hineingevaten« Männer kamen an den Galgen. Emma Goldmamr stammte aus der Schule des russischen Nihilismus und fünd in dem dreiundzwanzigjährigen Polen Leo Czogolsz das geeignete Werkzeug. Sie verführte den jungen Mann, d«r eigene Mühen zur Gewinnung einer an ständigen Lebensgrundlage scheute und bereit'war, sein« ganze Umwelt für die Ungunst seiner Lage verantwortlich zu machen, vor allem mit aufreizenden Schriften und Arti keln. MacKinley erleichtert« seinen Gegnern di« Angriffe, wm er doch selcht der bisher gewalttätigste der amerikani schen Präfwenten. Man darf wohl ohne Widerspruch her- vorheben, daß ohne diesen Mann der Eintritt der Bereinig ten Staaten inden Weltkrieg unmöglich gewesen wäre. MacKMey ist dm effke imperialistische Präsident der Der- einigten Waten uD ymr es gleichzeitig mit einer Tatkraft mtd Mer MLenkenlosigkeit, die man in der gesamten Welt- geschichte-nicht ost verzeichnet findet. In zwei Weltmeeren, auf d«n Süllen und dem Atlantischen Ozean, ging er zur EnöelterUng des amerikanischen Machtbereichs vor. Er Dreiermor-ete Präsidenten -et AGA. Der Mörder, der Konsul in Wie« werden wollte. — Der Pole, der sich durch Emma Goldmann verleiten liesi. von Karl Bus Wenige Wochen vor seinem Amtsantritt wurde Franklin D. Roosevelt daran erinnert, daß ein amerikanischer Präsi dent von erheblichen Geftchren umlauert ist, ganz besonders, wenn er sich gegen das amerikanische Nationalübel der Kor ruption wendet. Der bette Mann der langen Reihe amerika nischer Präsidenten nach Washington, der Sklavenbefreier Lincoln, war der erste, der durch einen politischen Mord zur Streck« gebracht wurde. Cs fällt auf, daß auch die beiden anderen Todesopfer, Garfield und MacKinley, der schon in di« neueste Zeit hineinvagt, unmittelbar dem Lincolnkreise angehörten und daß schließlich auch der Rauhreiter Theodor Roosevelt als bcknngungsloser Verehrer MacKinleys dieser Reihe überaus bemerkenswerter politischer Persönlichkeiten Amerikas angehört und 1912, allerdings schon nach seiner Präsidentschaft, Vn Verlauf eines Angriffes auf sein Leben leicht verletzt würde Das große Glück der Roosevelts hielt auch dem neuesten Träger dieses Namen», der nunmehr den Platz Hoovers ein- nchmen wird, wahrlich echte Treue. Di« mutige Margaret Kruis, das vierundswanzigjährige hübsche, als blühende Blondine gerühmte Mädchen, das dem Attentäter Zanagara nach dem Handgelenk griff und den sechsten Schuß ablenkte, erlitt «inen Streifschuß durch einen großen Teil der Kopf haut. Di« amerikanische Polizei wird jetzt eine Heidenarbeit zu bewältigen haben, um Margaret Kruis nicht zur Ziel scheibe der amerikanische Unterweltler werden zu lassen, die zweifellos hinter Zanagava' stehen und sicherlich Rachepläne z PINIEN« Bei der Ermordung MacKinleys tvaten Unterwelt und Anarchisten, die sich ihrer zum Untertauchen zu bedienen pflegen, ebenfalls als Brutstätte des Attentats in Erschei nung. MacKinley hatte nicht das Glück, daß ein Mädchen sich zwischen ihn und den Attentäter warf. In seinem Falle stiftete ein Mädchen den Mörder zu seiner grausigen Tat am Emma Goldmann stqmmte aus der Schule des russischen Nihilismus und fänd in dem dreiundzwanzigjährigen Polen Leo Czogolsz das geeignete Werkzeug. Sie verführte den jungen Mann, der esgyze Michen zur Gewinnung einer an- ganze"Umwelt für die Ungunst seiner Lage verantwortlich 1932 Kd es 14448 Mädchen und 32372 Knaben. Die Zahl der Mädchen hat sich infolge der geschilderten besonderen Entwicklung etwa verdreifacht, di« der Knaben um etwa ein Siebentel zugenommen. Und dieses Mehr von rund .4500 läßt sich allerdings sehr wohl mitderWandlung der KesellsHaftsftruktur erklären, die auch der höheren Schule in größerem Umfange Bildungsaufgaben zuweist. Unter normalen Verhältnissen würde die höhere Schule In ihrer heüügen Ausdehnung wahrschein- lich ^geraLS imstande sein, den vn sie herantreten den Anforderungen zu genügen. Von einer „Inflation" kann also, aufs Ganze gesehen, wirklich nicht die Rede sein — jedenfalls für den nicht, der in der höheren Schule ein organisches Gebilde von langer Dauer sieht, das die Auf gabe hat, Generationen zu dienen, nicht aber Gehalt, Form und Umfang den wechselnden Bedürfnissen schwankender Konjunkturen möglichst rasch und getreu anzupassen. In den nächsten 10 Jahren wird ein Rückgang der Schülerzahlen noch Unter den jetzt erreichten, normalem Be- daxfe ungefähr entsprechenden Umfang eintreten, weil die Geburtenjcchrgänge imtner schwächer werden. Verringerung der Schülerzahl, damit des Umfanges der höheren Schule als Auswirkung des Sinkens der Geburten zahlen, ist als Versuch des sozialen Körpers anzusehen, auf dem Wege der Selbsthilfe das normale, bestehende Verhält nis zwischen Bedarf UÜL Angebot zu erhalten. Niemand wird sich dagegen stemmen «ollen, zu allerletzt die Philologen- chaft. Hier handelt es^sich um eine natürliche, nicht beein- luhhare Entwicklung. Sie bildet aber nur einen kleinen Teil Ker Gesamtschrumpfung; der weitaus größere ist ganz ande rer Art. Da ist einmal die Abmeldung zahlreicher Schüler, die mitten im Schuljahre ihre Ausbildung abbrechen, und dann die überaus starke MinderungderAnmel- düngen für Sexta. Wie sehr hier reinäußere Ur sachen wirken, beweist z. B. die Tatsache, daß 1928 von 38000 Grundschülern S924, d. s. 15,6 v. H., in die Sexten übertraten, 1933 von 81000 GrunVschülern nur noch 5550, d. s. 6,8 v. H. Gegen das Vorjahr nimmt die Zahl der neuen Sextaner-um 20,4 v. H. ab, während der Grundschülerjabr- gangsich nur um 8 v. H. vermindert. Hier zeigt sich deutlich hie Wirkung der Uebersteigerung des Schulgel- Kes, der Verringerung der Ermäßigungen, der Beschrän kung der Beihilfen und all Ker sozialen Einrichtungen, die es auch minderbemittelten Wern ermöglichten, ihre begabten Söhne und Töchter der höheren Schule zuzuführen. Jetzt ist es ihnen oft sogar, trotz härtester Opfer nicht möglich, sie dort wenigstens bis Mn Ende des Schuljahres zu lassen. Diese Entwicklung (Äbt zu denken. Hier darf niemand mehr von „natürlicher Rückbildung" sprechen; denn an der Erscheinung beb vorzeitigen Abmeldung ist weder das Streben nach „MrmaleMllmfange" der höheren Schule, noch der Rückgang der Geburtenziffern, noch der Wille der Eltern schuld. Diese Schrumpfung greift in die Substanz der höheren Schule an innerem Gehalte ebenso wie an äußerem Umfange; hier handelt es sich um ganz offenkundigen Verfall. Die höhere Schule hat ihre Funktion für den Gesellschafts aufbau, die nicht ohne Gefahr fiir das Ganze beschränkt oder gar einseitig gestattet werken darf. Das Problem der höhe ren Schule verlangt eine allgemeine, von Krise und Hoch konjunktur in gleicher Weise Unabhängige Lösung. Sie muß