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Der sächsische Erzähler : 01.03.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193303014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19330301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19330301
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-03
- Tag 1933-03-01
-
Monat
1933-03
-
Jahr
1933
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 01.03.1933
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Dir nx DutrL Und bl Di« s- Es v« Nur ü De» Le Du Hal Sin m! Nun isl mal vorübe mtittvüch nl mit jähem setzt, wo r Herrschaft a und der s nachfolgen, nicht mehr bens. , ' Er hat schmecken n mm durchwöh zu berichtigen, Mlchm. Abe würbm auch a Wohnung Wohnraumes, was sich in d wetiiget Ztmn richtet sich der oft die überra cisem Ballast, -«den, auch ntchtaLzuhoch auf Ideale HS uns zm „Wer alles zu erjag« dm, dich Sie < gibt -saug «di chlkeßen kann» rischer LichtM nach der Sage ruag mck der hmte die Rat, von der Unras „So sut Und gie In dem Schrt Segen: es mus int BÄ^ftsall diemtsprecheN und l«W0N H Leuchtträfi ein gen und gibt Worte» gerecht Kräftig der Arbeit die LH"2Eled Worte Wildenl to. „Geben zurückkehrer in dm kach mit der gew Bedarf nicht in dien leit. Mensch und ins Ni« solchen, die neu, der au straft ihre < gen.hinqetzer „ -tt Ja, deu der Wkg, d« und gesagt > nen, als sei mento" vor Folgerunger Denn n Nichtige..al! kannt Haber letzten Wert» — nur dckkn diss Fundüm bar M M* Sie hoben, litt Reifens bei un mmschllcher K» keimen darf, d< der Premethei richteten HolA kraft zusamrm Griff, zu beho dinün, von in einer üerschüt Schattendasein steht: ,Lch fül unbegrenztem Menschen aus ans den zechte gen! Darum Leidenschaften und verstumn GLtchgüMgreil griechische Wo Mx WS MMeilWeM St. «/s. wem aber könnte man in einer Zeit, die zur Durchsetzung auch einnehmen baten und iärz. Aachdpm sich am Dienstag- Zuftnftnrenstöße ereignet hatten, alsozialift durch «inen Messerstich «ordenipax. kam es i« der «onschemMe gekostet haben: .. «halb der letzt« Jahre zum grtißtenTefl zerstörtund nchtet. In letzter Zeit waren es KA-Mamr in Kexttn oufker Strafte «kederMchassen. Berlin, 28. Februar. (E. M.) Ms das Mtglied der SA., Türmann, sn der vergangenen Ntzcht in Steglitz eiste Kraftdroschke verlassen wollt«, a<ch ein Radfahrer mchrere Schufst auf chy ab. Tüystqnn suchte Deckung, wurde über von zwei atcherenMSnnsery, die sich Unter Wn befanden, er neut beschossen. Mit schweren Verletzungen wurde Türmann ins Krankenhaus gebracht. . AraNkfurf a. Nl., 88. Februar. Im Stadtteil Höchst wurde in der Nacht zum Dienstag der Nationalsozialist Josef Beller nach einem Streft mit polltisthen Gegnern von diesen ntzlytzma Kurs« de» Landesverbandes in veraasten Räumen mit Gasmasken abzuhalten. Es wurde beschlossen, daß diese KUffse jedsr verband selbst abhalten soll. Bon Luftschutz- f«^m. Schreiben de» Ministeriums de» Innern, wurde Kenntnis genommen. Müller, Döbeln, gibt einen Prosv«kt über; Feuerslhutzkapven au» Stahl heraus und wünscht, daß htese hi der Bekleidungsvorschrist ausgenommen werden. Per Landesausschntz wird sich nochmal» mit der Frage be- Muttzen. vier Unterstützungsgesuche wurden bewilligt. Nach Bekanntgabe der neuen Unfallverslcherungsbedingun- ^sür die Feuerwehren wurde die Sitzung 4 Uhr ge- ——— > Auf im Sturm der; . weg«! Mit dieser kraftvollen Selbstbehauptung ist das zweite unseres Thema» eng verbunden. Nimmer sich beugen! Wir wollen keine kkeimui Gedanken in uns Wurzel schlagen kaffen, wollen keine Knech Unmutes, keine Sklaven unserer Enttäuschungen werden. Auge soll nicht immer nur sorgebooll an L« Erde haften. Do» Ja eine» freudigen Optimismus soll allzeit stärker klingen al» da» Nein selbstquälerischen Verzichtens. Es hat wahrlich keinen Zweck, zu klagen ober gor euttüstrt anzuklagen, auch wenn das Gewebe unsere» Wünschen» und Hoffens den harten Eingriffen der Wirtlichkeit gmenüber nicht standhalten «M. Misten wir doch, wie ball» grüne Saaten dort sprossen können, wo eben noch alles verhagelt und zerstampft schien. Diese inner« Selbstbehauptung mutz aber noch in andere Bahnen gelenkt werden. Gerade IN wirtschaftlich schweren Zellen find die Verführungen zum Abwei chen vom schmalen Pfade des Rechts und der Tugend besonder» groß. Da» Schicksal stellt sein« Fallen; Versucher lassen ihre lok- renoen Sirenenrufe ertönen; Lös« Einflüsterungen dringen in allen möglichen Sprachen und Zungen an da» Ohr junger Menschen, und wie leicht pingt sich der unerfahrene in den Netzen der Ver suchung wie da» Insekt im Spinngewebe! Wie leicht erreichen es solch« dunkle Götter der Unterwelt, daß die innere Widerstands- SchVerepGLMschG DhffMMttristSKe rnMorm». — IweiSvle. Worms am «hetz»,'' nachmittag bereit« polit bei denen «in junger N< in die Lunge schwer ver . ... ... Nacht zum Mittwoch abermalszü einem schweren Zusam menstoß vor dem Lolkshause. Der Witt des Boltshauses wurde durch «inen Herzschuß getötet. Ein Mädchen wurde durch einen Schuß schwer verletzt. Bei einem Zusammenstoß zwischen politischen Gegnern in der Löivenqasss wurde ein Mann durch «inen Bauchschuß getötet. In das Wotmser Krankenhaus ist in der Nacht ein Mann eingeliefert worden, dqr einen Stich in den Hals erhalten hatte. Die gesamte Wormser Polizei war während der Nacht aus dem Markt platz zusammengezogen. die letzten Kräfte gebieterisch fordert, bester beraten sein als bei Goeche, den: großen Lebenskünstler, der von sich selbst gesagt hat, daß er es sich habe sauer werden loffeü! In einem kleinen Ge dichte, das im Anfang der Weimarer Zttt entstanden ist und das in seinem schlichten Gewände durchaus zeitbedingt ist als Nieder- schlag jener Jcchre, in denen sich der Dichter auf dem glatten Boden des Weimarer Hoflebens erst durchsetzen »nutzte, und das doch wiederum in seinem bezichungsreichen Gedankengehalt« über zeitlich ist, ruft er uns als kundiger Dolmetscher des. Lebens, die Worte zu: „Alle» Gewalten Zum Trutz sich erhalten. Nimmer sich beugen, Kräftig sich zeigen, Rufet die Arme der Götter herbei." Dem Slim und Geist dieser Stunde entsprechend dürfen wir wohl diese Aussagesätze in Mahnungen umgietzen. Der Eingangssatz scheint geradezu als Steuer und Kompaß für unsere Zell geprägt zu sein. „Allen Gewalten zum Trutz sich erhalten." Dieser Satz wendet.sich im besonde ren an jeden der 40 000 Abiturienten, die in diesen Wochen das Reifezeugnis erhallen. In unserer harten Zeit liegt ein Heer von Schwierigkeiten drohend auf der Lauer, und gerade heute, wo Sie die umfriedeten Räume der Schul« verlassen, werden Sie die ernste Sprache der Gegenwart in ihrer vollen Einprägsamkeit ver nehmen. Das, worüber früher in der Hauptsache Begabung, Nei gung, Anlagen entscheiden dursten, die Wahl eines Lebensberufes, ist zu einer schwierigen, , fast unlösbaren Aufgabe geworden. Wie manches Mal haben wir in Len letzten Wochen und Monaten darüber unsere Gedanken ausgetauscht. Fall scheint der Druck der Tatsachen dahin zu führen, Latz nicht der oder ein Beruf, sondern irgendein Beruf, wenn er nur eine Spur von Aussicht bietet, er- griffen wird. So wird für viele von Ihnen das Schicksal ganz an dere Aufgaben bereithallen, als Sie es sich früher in Ihren Wunschträumcn vorgestellt haben. Solchen Gewalten Lek Ent täuschung und Entmutigung gegenüber, die leicht sich erheben, wenn Umfang und Tiefe des Lebenswerkes nicht Len ursprüng lichen Hoffnungen entsprechen, sei Ihnen gesagt; Latz-die Haupt sache nicht das Werk ist, sondern der Mensch, der hinter dem Werke steht; es kommt letzten Endes^nicht darauf an, wa» getan wird, sondern wie es getan wird. Ferner können Sie sich im Kampfe mit feindlichen Gewalten auch darauf verlassen, Latz die Schule Ihnen ein reiches Arsenal von Waffen, die Fähigkeit zu wissenschaftlichem Denken und Erkennen und zu künstlerischem Ge stalten mitgegeben hat, vor allein die formal« geistige Schulung, die Sit das ganze Leben hindurch begleiten wird, auch wenn Ein zelheiten des Wissens und Könnens mit der Zeit wieder verloren gehen. So stellen Sie allen Beschwernissen und Sorgen, allen Rauheiten und Widerständen des Lebens ein mutiges, trotziges Dennoch entgegen. Ja, vielleicht ist es sogar eine besonder» gut gemeinte Fügung des Schicksals, Latz Sic den Tisch de» Leben» nicht reichlich gedeckt vörsinden. Gerade die Not ist ein« große Erzieherin de» Menschen; sie »nacht echt und fest und verleiht die Härt« des Diamanten. Durch Kreuz zur Krone ist ein gesegneter Lebensweg. Rückerts Gedankenlyrik lehrt uns: Neues aus aller Welt. Blutiger Karneval la einer spanischen Stadt. In Uhamä sollte «in Maskenzug, dessen Mitglieder sich al» Jemitest verkleidet hatten, von der Polizei aufgelöst werden. Dfy Beamten wurde Widerstand geleistet, so daß sie von der Schußwaffe Gebrauch machen mutzten. Mehrere Personen »vHrden schwer verletzt — Vie Geliebte »n den glühenden Ofen geworfen. Einer sürchtbaren Bluttat ist man m Szeg«d auf die Spur gekom men. Der Schauplatz ist der Heizrvum eine» Kino», in dem dek Helzes nachts seine Freundinnen empfing Ein Mäd chen namens Julie Sarnyai war von einem Männe ange- sprachest worden, der es in ein Zimmer neben dem H«z- raum eines Kinos führt«. Als das Mädchen dort einige Minuten allein «lassen wurde, entdeckte es hinter einem Vorhang weibliche Kleidungsstücke, die ihm bekannt vor- kämen. Es stellte sich heraus, datz die Kleider einer Freun din Ilona Toth gehörten, die seit Wochen spurlos verschwur»- dn» «ar. Aus die Anzeige des Mädchens wurde der Heizer sofort verhaftet. Er legte ein grauenhaftes Geständnis ab. Ser 62jährige Heizer namens Koloman Balint hatte di« sechzehnjährige Ilona Toth Ende Januar kennengelernt. Er gibt die wenig glaubhafte Erklärung, daß er das Mädchen getötet hätte, »veil er befürchtete, wegen Frauenbesuchen in seiner Menstwohnung seine Stelle zu verlieren. Als er sich vergeblich bemühte, das Mädchen aus seinem tiefen Schlaf zu wecken, habe er plötzlich wieder Angst um seine Existenz bekommen und das Mädchen auf dem Heizungsrost ver brannt. Mittels eines Schürhakens zwängte er den Körper Dr. Raffaele Bendani, Italiens bekanntester Seftmo- loge, hat seine Boraussagen für da» Jahr 1983 getroffen, und man mutz sagen, datz er di« Zukunft nicht gerade in den rosigsten Farven geschildert hat. Bendani ist der Leiter des aeodynannfchen Observatoriums in Faenza, und er genletzt in den Kreisen der Wissenschaft den Rus, seine Voraussagen über Bulkantättgkeit und Ervheben mit erstaunlicher Ge nauigkeit zu machen. Man kann nicht sagen, ob er nur Glück hatte Mer ob sein« Prophezeiungen wirklich wissen schaftlich fundiert waren — fest sicht, daß bisher di« von ihm angekündigten Ausbrüche und Beben immer pünktlich eingetrosfen sind. Er sagte z. B. ein Erdbeben im östlichen Ten Amerika« für die ersten Tage des März 1925 voraus. Damals nahm inan den Äelchrten nicht ernst, aber schon am 2. März, wurden di« Amerikaner eines besseren belehrt: An diesem Tage wurden in New York heftige Erdstöße wahrge nommen, die zu einer Panik in der Stadt führten. Für das Jahr 1938 prophezeit Dr. Bendani eine große Anzahl von Erdeben in den verschiedensten Teisen der Erd«, aber zur Beruhigung sagt er, daß die Veden dicht bevölkerte Gegenden meiden werden. Er glaubt daher versichern zu können, daß sich Katastrophen von dm Ausmaßen der Erdbeben von Messina und Tokio kbare Weltraum-Rakete. Da» lenkbare Rakelen- Torpedo auf feine« fahr- baren Skartg«st«ll. An« »flnzltch neuartig« Weltraumrakete ist von dem Hamburger Konstruk teur Zucker «rfänden wor den. Die Rakete steigt nicht senkrecht, sondern schräg ii» die Lnft n. kann so eingestellt »erden, daß sie in einer Höhe von etwa 1000 m wager»cht zu fliegen anfängs. Hat sie da« ae- wünscht« Ziel erreicht, so kann dürch Fernauslösung Post adgeworfen «erden oder eine automatische Photo -Aufnahme -«»acht werden. Schließlich kann die Rakete durch dle Fern steuerung zu wrem Aul gangsplatz zurückgeleitek werden. ,Satz sie die Perle trägt, das macht die Muschel krank; Dem, Himmel sag für, Schmerz, der dich veredelt. Dank;" Der norddeutsche Dichter Suftäv Falle, der den ungestörten Gleichtakt zwischen Wunsch und Pflicht, dys stille, beschauliche «Herddämmergluck besonders ltebtc, ruft dennoch in einem seiner bekanntesten Gedichte kainpfesfreudig aus: »Herr, schick mir Feinde, Mann um MaNn, Kampf hält die Kräfte rege". Und in der Tat, ein Leben ist kein rechtes, vollausgesülltes Leben, wenn von ihm gilt: Nie ein Messen der Kräfte, nie «ine schmerz- liche Niederlage, nie ein stolzer Triunrph. Zu den Gewalten, denen gegenüber man sich durchleben soll, zählen auch die kl«»en Mücken- und Nadelsuche des Lebens, die inan mit dem leichten SiNn des Sanguinikers ertragen soll, während man die -Wen Gefahren mit der Stoßkraft des Cholerikers und mit der ZWig- keit des Phlegmatikers bekämpfen soll. Darum, ob Sie vuuMer- treter des wissenschaftlichen Denkens oder der künstlerischen T»m- gebung werden, ob Sie sich einem praktischen Berufe zuwenden oder ob Sie in der Verwaltung die anordnende Leitung der gesell schaftlichen Arbeit auf «rund höherer Einsicht in die wirtschaft lichen Zusammenhänge übernehmen, ob Sie den Kulturgütern ge- aegenüber eine mehr reproduktive Anstellung pflegen ober ob Sie durch schöpferische Weiterbildung bahnbrechende Pionier, arbeit leisten, immer wollen Sie den anftürmcnden feindlichen Gewöllen jeder Art und Färbung unerschütterlich Trotz bieten als kampfesfreudige Triarier, als Kerntruppen, die in Angriff und Verteidigung stets die rechte, die wirkungsvollste Fechterstellung : und die immer Detlev v. LiVenkrons, des alten Ml- Lebenskämpfe!» mutiges Wort beherzigen: „Gib den Flamber- nie aus Händen, In Triuuuch selbst und Genuß! Denn dü brauchst ihn aller Enden Bi» zum letzten Atemschluß". dem Grabstein Lützings steht: .Hasser und unerschMetlich Zeiten." Das gelte künftig auch von Ihnen Wer- " " ^«d hei der Entlassung der Abiturienten der Deutschen < Oberschule Bischofswerda am 25. Febr. 1S33. Sehr verehrte Dainen und Herren! Liebe Schüler und Schülerinnen, im besonderen liebe Abiturienten und liebe Abiturientinnen! Bewegten Herzens haben wir uns hier versammelt, um an einem Tage unseres Schullebens, der sich wie ein ragender Gipfel hoch über die Kammlinie der Werktagsarbeit heraushebt, Ab schied von einer Doppelklasse zu nehmen. Wir danken den hoch verehrten Ehrengästen sür ihr freundliches Erscheinen, das e»>» Be leg für die vielseitige Verbundenheit unserer Schule mit der Stadt und ihrer Bürgerschaft ist. Wir freuen uns, auch viele Eltern und sonstige Angehörige der abgehenden Schüler und Schülerinnen begrüßen zu können, und freudig bewegt stehen Sie selbst, liebe Reiflinge, am ersehnten Ziele. Durchmessen ist die Bahn, ge schlossen der Ring. Wie das alte Jahr in der Silvesternacht forizicht in die Ewigkeit auf Nimmerwiederkehr, so liegt heute die Schulzeit hinter Ihnen. Noch in dieser Stunde wird Ihnen Las. Reifezeugnis ausgchändigt werden, das Kunde gibt von lan gen, pflichttreu ausgckausten Lehrjahren bis hinein in das Feuer der letzten Prüfungswochen. Pfeilschnell sind die Jahre dahin- gdctlt; das Endglied, die Abschiedsstunde erinnert an den Anfang. Es war an» 1. April 1924, da ich den neuen Sextaner»» das Psalmwort ausdeutete: „Mit Gott wollen wir Taten tun". Von den damals aufgenommenen 5V Schülern erhalten. heute 12 das Zeugnis der Reife, darunter 7, die von ihrem 1. Schullage an, also volle 13 Jahre, zunächst als Schiller der Seminarschule, daun als Oberschüler, in diesen Räumen ein- und ausgegangen sind- 23 Schüler sind später hinzugetreten. Aber Sie alle erleben heute in vielgestaltiger Auswirkung, was vor wenige» Monaten die eine Klasse als Aussatz zu gestalten hatte: „Freude, schöner Göt terfunken!" Und auch wir Lehrer schauen befriedigten Blickes auf die heutige Jahxescrnte. Wir erinnern uns daran, was Sie uns aus dein Scl-atze Ihrer Jugendfrische, Ihres sonnigen Wesens ge- gehen und wie Sie uns und in, besondere» mich durch gewissen hafte Verwaltung Ihrer Hausämter in der Leitung unseres klei nen Schulstaates wirksam imterstützt haben. Auch in Ihnen wird der heutige Tag viele Erinnerungen wecken, gerade well die Stunde der Erfüllung zugleich eine Scheidestund« ist. Bringt sie doch Loslösung von der geistigen Heimat, von den Schulfarben, von vertrauten Räumen, von treuen Lehrern, lieben Weggenos sen und von so manchem beglückenden Besitz herzlicher Verbunden heit. Aber in der ernsten Stimmung, die über jeder Scheide stunde lagert, schwingen heute noch besondere Untertöne mit. Ueberall haben sich Not und Arbeitslosigkeit mit bleierner Schwere auf Herz und Hand gelegt, und auch für Sie zeigt die Tegrnwart einen wolkcnverhangenen Himmel. Nicht so wie den Rcifeprüslingen vergangener Zeiten stehen Ihnen alle Worten offen; die Not hat überall eiserne Riegel vorgeschoben. Manch« Hosfnung»blüte ist auch Ihnen vom Frosthauch der Zeit zerstört worden. Berg« von Fragezeichen türmen sich auf. Um so not- wendtger will es mir erscheinen, daß die letzten Worte, die die Schn!« nach alter Sitte in der Scheidestund« an ihre Reiflinge machte- soll wert tiLer KoMMenschei und durch di« -«itzte Katastrophe Inn« anno mutdo Tokio zur """ so 000 Mmttchenteben vernichtet.' In letzter Zeit waren es meist dle astatischen Länder, di» vot» Swbeben helrn-esucht wurden. Auch in dkftin Jahr, soll Dßstm dar HWttEßaed dar EstGdrRchv sein. Schon tm April wird, wenn dle vorausi仫 stimmen toMe, dar Reich der Mitte mchrfach erschüttert werden. Zur selben Zeit «erden in Alaska und Ms den Großen Antillen lchwere «usbrsiche «wartet. In der siidstchen Kett« der Anden in Südamerika «sch noch im Marz die schlummern- de tellurische Energie zu neuem Leben erwachen Im Mai soll dann Mexiko an der Reih« sein. Dann werden einig« Monat« der An-« eintreten, die Seismographen «erden stillstehen. Aber die Ruhepause «kb nur vorubergehund sein. Im Spätsommer «ich «in alle» Erdbebengebiet, Reufeeland, von sich reden machen. Im September fdlgt die Balkan-Halbinsel, und abgeschlossen «ich das Erdbchenjahr 1SSS mit einigen klei- neren Beben in Turkestan und dem Fernen Osten. Es gibt schon seit langer Zeit «ine Theorie, di« besagt, daß man Erdbeben Voraussagen kachr. Es fehlt auch nicht an Fällen, die als Beweise für die Richtigkeit dieser Theorie gelten könnten. Bor mehreren Jahren haben französische Geologen eine» richtigen „Erdbebenplan- ausgestellt, dessen Boraussagen bisher zum größten Teil Eingetrosfen sind. Dennoch wäre es verfrüht, heute schon von einer exakten durch di« enge Tür d«r Feuerung. Aus dem glühenden Rost »«brannte der Körper vis auf do» Skelett. Die Knochen «vurden von Balint zerschlagen uttd sortgevorfen. Doch sand man noch einige Ueberreste in dem Kessel, die man als menschlich« Knochen identifiziert«. Balint ist verheiratet. Er hat zwei erwachsen« Kinder und «in« seit vielen Jahren bettlägerig« Frau. Bon der Direktion de» Kino« wird ihm ein gutes Zeugnis ausgestellt. Die Polizei glaubt an «inen Lustmord, hat aber noch nicht klären können, ob das Mäd chen erst von Balint erwürgt wurde oder ob er es lebendig verbrannte. Balint scheint in aller Hplmlichkeit ein sehr lockeres Leben geführt zu haben. In seinem Zimmer sand man eine frischartüncht« Stelle, mit der er Bluttpuren ver deckt zu hrwen scheint. M —WMAkVlllM? Der „wundermann van Faenza" prophezeit Erd-
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