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röte Übergriff. Die von den neuen türkischen Machthabern vorzüglich organisierte Feuerwehr war schon bald darauf mit mehreren Löschzügen zur Stelle. Sie kannte aber nicht in Tätigkeit treten, denn sie fand die Fabriktore verschlossen. Ein Arbeiter tauchte auf energisches Klopfen hin hinter dem Sitter auf und erklärte: „Wir wollen Euch gar nicht haben. Wir sind selbst in der Lage, das Feuer zu löschen, und wir haben keine Lust, die Belohnung, die uns dafür zusteht, mit Euch zu teilen." Natürlich konnte sich der Branddirektor mit diesem Bescheid nicht zufrieden geben: „Tor auf!" Als dem Befehl keine Folge geleistet wurde, ging die Feuerwehr zum Angriff vor, zertrümmerte das Tor und sagte aus mehreren Rohren das Wasser gegen die Verteidiger. Die wichen nur langsam Fuß um Fuß, setzten sich immer wie- der fest, bauten neue Hindernisse vor den Feuerwehrleuten auf. So verstrich eine kostbare Minute nach der anderen, während das nur mit ungettügenden Kräften und Mitteln bekämpfte Feuer lustig weiterbrannte. Vom blutroten Schein der Flammen übergossen, tobt« nun auf dem Fabrik hof der Kampf, von den Feuerwehrleuten mit Aexten und Wasser, von den Arbeitern mit Brecheisen und Backsteinen geführt. Vielleicht wäre er zuungunsten der Feuerwehr ausgelaufen, würde nicht die Polizei eingeschritten lein, die mit ein paar Salven den Widerstand der Verteidiger brach. Das Feuer hatte inzwischen derartigen Umfang angenom men, daß es nur den Bemühungen der gesamten Wehren gelang, es schließlich zu ersticken. Natürlich werden die widerspenstigen Arbeiter nicht einen einzigen Pfennig Bergelohn erhalten. Die Laffowerfer von Kopenhagen. Der neueste Berbrechertriek in Europa. — Eine polizeiliche Erfindung r das Halsband gegen Erwürgung. — Wie man vor 7« Jahren die „Garotten" in London bekämpfte. Bon Dr. Friedrich Meltzer. und sogar um Hilf« rufen, was zweifellos eine starke mora lische Unterstützung für den Ueberfallenen in solchen Fällen bedeutet. Außerdem läßt sich da, Halsband unsichtbar unter jedem Stärkekragen tragen. E, ist nicht ausgeschlossen, daß diese» Selbstschutzvatent auch in Deutschland und anderen Ländern Anklang sinket. Aehnlich« Ueberfäll« ereigneten sich genau vor 7Y Jahren in London. Di« Annahme, es handle sich bei der gekenn^ich- neten Art von Attentaten um eine spezifisch amerikanische Verbrechermethode, erscheint dadurch hinfällig. Wahr ist vielmehr, daß die im Jahre 1883 an der Arbeit gewesenen Lasso-Räuber, die der britische Bolksmund als „Garotten" bezeichnete und die erst in späteren Jahren ln den Bereinig ten Staaten austraten, ihr mörderische» Handwerk bei indischen Gauklern gelernt hatten. Da» Wort „Garotte" stammt aus dem spanischen Sprachschatz und bezeichnet eine durch den Strang (Lasso) vollzogene Hinrichtung, wie sie im ausgehenden Mittelalter sowohl In Spanien als auch in dessen Kolonien üblich war. Eeroantes erwähnt sie in seinem „Richter von Zalamea". Erst In der Republik Spanien soll das sogenannte „Garottieren" endgültig abgeschasst wordtn sein. Im Winter 1862/63 brach unvermutet in London «ine wahre Epidemie an Garottierungen aus. Es verging da mals wochenlang kaum ein Tag, da nicht di« Londoner Blätter Neues über die Untaten der „Garotten" zu melden wußten. Dies« räuberischen Ueberfälle wuchsen sich zu einer Plage für die Bewohner der britischen Hauptstadt au». Da es der Polizei nicht gleich gelang, diesem Unwesen zu steuern, traten die Garotten immer dreister und waghalsiger auf. Niemand war vor ihren nächllichen Ueberfällen Mer. Es herrschte, besonders im nächsten Umkreis der Eity, erne Panikstimmung, die derjenigen ähnelte, wie sie 2S Jkchre später durch die grauenhaften Lustmorde „Jacks des Bauch- aufschlitzers" in Whitechapel hervorgerufen wurde. Die Garotten hatten damals in London reichlich Ge legenheit, ihre Attentate erfolgreich zu verüben. L» gab keine Automobile. Man bevorzrmte im Vevkehrsleben der City gern jene gemütvoll dahinrollenden Fahrzeuge, dl« der Engländer „Harrsom cab" nannte. Dort sich der Kutscher hinten und konnte sich durch eine Luke im Dach de» Chassis bequem mit dem Fahrgast unterhallen. Dieser Fahrzeuge bedienten sich die Garotten mit Dorllebe für ihre verbreche rischen Anschläge. Ms Mietkutfcher fuhren sie ihre Omer, besonders die bezechten, in entlegene, menschenleere Stra ßen, warfen den Fahrgästen mit großer Geschicklichkeit von hinten Lasios über die Köpf«, sttangulievten di« Opfer bis zur Bewußtlosigkeit und plünderten sie dann au». Die Erregung der Londoner Einwohnerschaft wuchs von Tag zu Tag. Im Parlament wurden allen Ernste, Anträge gestellt, man solle die Garotten durch Bluthunde verfolgen kaffen und sie zu Tode peitschen. Tatsächlich nahm das Parlament im Frühjahr 1863 ein Gesetz an,'nach dem jedes Garottieren durch Auspeitschen des Täter» bestraft werden sollte. Es wurden förmliche Jagden auf die Ga rotten veranstaltet, die sich nachts vornehmlich unter den Themsebrücken aufhielten. Man schnappte zahlreiche Misse täter unter der berüchtigten Waterloo-Brücke und ließ die Burschen öffentlich auspeitschen. Das half. Di« KaNditen verstreuten sich, gingen ins Ausland, und die Londoner atmeten auf. In Kopenhagen erfolgten in kurzen Abständen fünf ge- beimnisvolle Attentate auf harmlos« Passanten. Es handelte sich dabei um mit großer Verwegenheit ausgesührte Lasso- Überfälle mit nachfolgender Beraubung der strangulierten und betäubt zu Boden gerissenen Opfer, Diese ungewöhn- lichen Wildwest-Szenen erregten naturgemäß die Seffent- lichkeit,der dänischen Hauptstadt bis zur Siedehitze. Noch fahndet die Kopenhagener Polizei eifrig nach den Atten tätern, ohne bisher auch nur einen von ihnen gestellt zu haben. Mit der sich steigernden Arbeitslosigkeit wachst in der dänischen Hauptstadt di« Zahl der Verbrechen, sa, neuer- ding» sogar ein Bandenunwesen amerikanischen Musters. Diese LassoüberfSlle hat man kn der jüngsten Geschichte der Kriminalistik weder in der Neuen noch in der Alten Welt verzeichnet gesunden. Gewöhnlich erholen sich die Opfer verhältnismäßig schnell nach ihrer Strangulierung. E» bandelt sich bei ihnen fast durchweg um ältere Herren, die sich abends auf dem Heimweg in stilleren Straßen be fanden, dort mit dem Lasso zu Boden gerissen und vollstän dig ausgeplündert wurden. Der letzte Raubüberfall dieser Art wurde übrigens auf einen fünfundzwanzigjährigen Arbeitslosen, namens Peter Jensen, verübt, als dieser sich auf dem dunklen Hinterhof eines Hause der Frederiksüorgstraße aufhielt. Aus einer Hofecke trat plötzlich ein Mann auf Jensen zu, der in dem Fremden einen Besucher der Kopenhagener Volksküche zu erkennen glaubte. Der Mann sah kühn und unterneh- munaslustig au«, wie der kürzlich verstorbene amerikanisch« Filmschauspieler Milton Sills. Gerade wollte Jensen ihn ansprechen, al» er «in brennendes Würgen am Halse ver spürte. Funken tanzten ihm vor den Äugen. Er fiel ins Bodenlose und wußte dann von nichts mehr. Zufällig wurde Jensen, der noch schwach röchelte, von zwei Handwerkern, die, aus ihrer in der Nähe gelegenen Werkstatt kommend, am Tatort vorübergingen, gefunden und ins nächste Kran kenhaus geschafft. Der Hals des Ueberfallenen wies breite rote Striemen auf, wie sie nur durch Strangulierung mittels eines Lassos entstanden sein konnten. Nach dem am nächsten Tage erfolgten polizeilichen Verhör scheint das Attentat auf den Arbeitslosen Jensen von zwei Lassowerfern ausgeführi worden zu sein. Ein genaues Signalement der Verbrecher fehlt in diesem Fall wie auch bei den früheren Lassoüberfäl len. Die Polizei rechnet mit einer mindestens sechsköpfigen Bande, die sich die dänische Hauptstadt für ihre frechen, lichtscheuen Taten ausgesucht hat. Nun macht Not bekanntlich erfinderisch. Aus dem be greiflichen Wunsch heraus, weitere Attentate dieser Art auf ehrsame Bürger zu verhindern, hat ein dänischer Industri eller jüngst ein Patenthalsband gegen Würg griffe erfunden und bereit« in den Handel gebracht Die Kopenhagener Polizei soll bereits Gelegenheit gehabt haben, den Wert dieses „Äntistrangulierungs-Halsbandes" praktisch zu erproben. Der Halsschutz besteht aus einer leichten Alu miniumplatte, die sich der jeweiligen Halsform des Trägers anpaßt und die gesamte vorder« Seite des Halses unterhalb des Kinns vollständig bedeckt. Mit Hilfe eines festen und doch elastischen Gummibandes wird die Platte um den Hals gelegt. Selbst der stärkste Mann ist Nicht imstande, eine mit dem Halsschutz versehene Kehle so fest zuzudrücken, daß der Ueberfallene sein Atmungs- und Sprechvermägen verliert. Das Opfer eines Würgüberfalls kann somit weiter atmen MeHkv I« Wm Eine verspätete Gchreckensmsldurrg. — Kansu, die heimgesuchte Provinz. Leben wir im 20. Jahrhundert? Im Iahte 1933? In der Zeit de» weltumspannenden Flugzeug- und Funkdienstes? Am 26. Dezember 1932 wurde China von einem furchtbaren Erdbeben heimgesucht, und erst jetzt erfährt man davon! Ja, China ist ein große» Land, aber auch ein schlecht regier- te». Ander» ist es nicht zu erklären, daß genau acht Wochen ver» zehen mußten, ehe das Unglück in der Provinz Kansu ln der zivi- I tflerten Welt bekannt wurde. Allerding» können die chinesischen Behörden diesmal mil dernd« Umstande geltend machen. Di« Provinz Kansu ist eine der enllegtnsten -«biete Chinas. Sie liegt weit tm Westen des rie igen Reiches, zwischen der Mongolei und Tibet, ist von schwer iberwindboren Bergen durchzogen und durch welte Wüstengebiet« von jeglicher Kulturstätte getrennt. Es gibt keine Eisenbahn in Kansu, die Europäer dringen fast gar nicht bis dahin vor. Im merhin ist zu bedenken, daß Kansu beinahe die Größe Deutsch lands ha» itt Laße« dAmGM —em— ei—«»— unvMoGtMe«, weshalb NeLch uftht, unversucht^!- s«n haben, um Ungarn cmf die Knie zu zwing««. Man stellt diesem Land «in« wirtschaftlich« Zusammenarbeit der Donau- staoten in Aussicht, die trotz all ihrer Mängel für Ungarn poMw wirtschaftliche Vorteil« bringen würde. Ungarn hat dielen Verlockungen bi»h«r harten widerstand geleistet. E, will fein Erstgeburtsrecht, sein Recht aus Revision des Dik- tat» von Trianon, nicht um «in Linsengericht verkaufen. Run führt aber ein» augenblickliche Notlage immerhin leicht da- zu, «inen Schritt zu tun, der augenblickliche Linderung bringt, ohne daß man an die politischen Folgen denken könnt« oder wollte. Li« Kleina Entente läßt immer wieder Sirenen klänge nach Ungarn erschallen. Sie bietet die Freundeshand an und will den Tardieuplan trotz aller bisherigen Enttäu schungen nicht ganz fallen lassen. Sie macht auch kein Ge- hetmnis daraus, daß sie «arten känne, bi, Ungarn freiwil lig den Anschluß an sein« Gegenspieler, an die Kleine En tente, suchen werde. Da» Reich könnte durch einen weitherzigen Wirtschafts vertrag Ungarn in den Stand setzen, sein« Augenblicksschwie- rigkeitzu überwinden und so den Verlockungen seiner Nach barn Widerstand zu leisten. Dabei ist auch der psychologische Gesichtspunkt zu berücksichtigen. In der gegenwärtigen bit- teren Rot wirb auch die kleinste Hilfe, die von befreundeter Sette kommt und kein« politischen Konzessionen fordert, mit wärmstem Dank «ntgegengenommen. In Ungarn be steht ohnedies ern« warme Sympathie für Deutschland. Li« harte Wirtschaftspolitik, die vom Reich au» zettweis« geführt wurde, hat diese Sympathie allerdings mitunter abschwachen können. Die aegenwärtigen Verhandlungen sind demgegenüber nicht nur ein Mittel, alte Enttäuschungen ^u verwischen, sondern gleichzeitig eine dau ernde, positive Freundschaft zwischen beiden Staaten zu be gründen. Ls soll nicht bezweifelt werden, daß das Reich seine Wirt schaftspolitik einem kleinen Staate zuliebe nicht umstellen kann. Ls gibt aber trotzdem noch Möglichkeiten, um Ungarn auf diesem Gebiete gewisse Konzessionen zu machen. Bor allem handelt es sich um ein Mehr an ungarischer Agrarein fuhr, da» im Verhältnis zur Gesamteinfuhr nur verschwin- dend -«ring wäre. Sollte das Sesamteinfuhrkontingent nicht erhöht werden können, so ließen sich die Kontingente ande rer, politisch weniger wichtiger Staaten im Interesse Un garns kürzen. Unzweifelhaft kann eine Lösung leicht gefun den werden, wenn man sie nur energisch anstrebt. Nun soll nicht bestritten werden, daß das Problem auch noch eine zweite politische Seite hat, die Minderheiten frage. Diö deutsch« öffentliche Meinung nimmt einmal ein rege» Jntereffe an dem Schicksal ihrer ausländischen Volks- " --.... ^e . „i be- deütschen Min- i. Wenn die deutsche Oefsentlichkeit ückgang de« Deutschtums in Ungarn um " >it immer fühl- mnruhigt wur- lngarn noch nicht ren. Die ungarischen Regierungen haben sich im- den Minderrechten- bekannt, um so mehr, als dieser abgetrennten Maavaren vertreten wird. Es ließe sich hier noch so manches durchsetzen, und die ungarische Regierung würde sich einer freundschaft lichen Besprechung dieser Frage gewiß nicht verschließen. Die Herkunft des Kansu-Erdbeben» ist nicht schwer zu erklä ren. Die Bergketten, di« diese Provinz durchziehen, stellen Ab zweigungen des Kwenlun-Bebirges dar, dos zu verhältnismäßig ungen tektonischen Gebilden gehört. Kleinere Erdbeben, von denen man nichts erfährt, weil die Gegend wenig bewohnt ist, ind dort an der Tagesordnung. Aber auch die größeren Kata- trophen sind dort kein« Seltenheit. Das Kwenlun-System liegt an derselben Erdspalte, zu der auf der einen Seite Japan und auf der anderen Seite die Krim ge hören. Seit dem großen Japan-Erdbeben 192S kommt die Erd kruste an dieser riesigen Spalte entlang nicht mehr zur Ruhe. Dabei werden auch die Gebiete in Mitleidenschaft gezogen, die so gut wie keine starten Erdbeben im Laufe der letzten Jahrzehnte gekannt haben. Man denke allein an die erst wenige Tage zu- rückliegende Bodenerschütterung in Baden. Bor wenigen Jahren wurden im wildesten Sibirien an dem Altai- und Sajan-Sebirge Erdbebenkatastrophen registriert, die den Beweis dafür lieferten, daß Jnnerasien ebenso im Zeichen der seismischen Aktivität steht wie Japan, die Sunda-Jnseln im West- pacific. Ist es doch kein Zufall, daß gerade jetzt der furchtbare Balkan Krakatau eine erhöhte Tätigkeit aufweist. In Europa wurden im Alpen-Gebiet stärkere Erdbeben registriert. Seit eini gen Tagen befindet sich der Besuo in Avion. Wenn auch Europa vor zerstörenden Erdbeben in den letzten Jahren bewahrt blieb, so muß doch festgestellt werden, daß di« kleinen Erderschütterun gen, die alljährlich zu Hunderten registriert werden, an Zahl und Stärke auch bet uns zugenommen haben. Dl« Katastrophe in der Provinz Kansu scheint zu unermeß lichen Verwüstungen geführt zu haben. Di« überlebende Bevöl kerung sucht die zerstörte Provinz zu verlassen. Ein« Hilfe von außen her, also aus dem chinesischen Osten, wurde bi» jetzt noch nicht erteilt. Di« chinesische Regierung verfügt wohl auch über keine Mittel, weder an Geld noch an Sachen, um eine solche Hilfe wirkungsvoll auSzubauen. Ein unglückliches Land . . . Die Bevölkerung Kansas ist nur zum geringeren Teil chine sisch. Die Mehrhell wird durch mongolische und tibetanische Ro madenstämm« aäilldct, die auf einem recht tiefen Kulturniveau stehen. Der chinesische Einfluß kommt in Kansu verhältnismäßig wenig zur Geltung Dafür hat sich dort der Islam bezeichnender- weis« heimlsch gemacht. Die Berge von Kansu sind reich an Eisen, Kupfer und Sold. In den Tälern werden Weizen, Tabak, Baum wolle und Kürbis anaebaut, vom Mohn gar nicht zu reden, der zur Optumberettung bient Die Nomadenltämmc treiben Vieh zucht (vornehmlich Schafe und Riader). Auch die Obstzucht hat neuerding» bedeutende Ausmaß« erreicht. Di« Hauptstadt der Provinz Kansu ist Lantschou mit rund 800 000 Einwohnern. Bon den anderen Städten sind Llangttchou, Kanschou und Suhtschou zu nennen, die jedoch mehr mit Mittel- asten al» mit China verbunden sind. Die Provinz Kansu ist jetzt erst durch das Erdbeben in der ganzen Wett bekannt geworden. Allerdings scheint man in China selbst nicht viel davon zu wissen, was dort sonst geschieht. Das mag ein« Entschuldigung für un» sein, ist aber ein schlechter Trost für dir Einwohner von Kansu, die sich den Raturgewalten preis gegeben seien. Dadurch ist ober ein erneuter Beweis dafür er bracht, daß «eite Gebiet« Chinos immer noch im Mittekolter leben. Die neuen Reichsrundfunk-Lommlssare. Staatssekretär KrUckow (links), wurde zum technischen Rundfunkkommissar bestellt. Dr. Gustav Krukenberg (rechts), wurde zum politischen Rundfunkkommissar ernannt. Neues aus aller Wett. — „Und ich hin halt -och taubstumm!" Aus Zwickau i. B. wird gemeldet: Die Sprache und das Gehör wiederge funden hat ein „Taubstummer, der sich beim Gemeinde amts seinen Ausweis zum Sammeln von Spenden bestätige» lassen wollte. Man verweigerte ihm dies> weil an seiner „Echtheit" Zweifel bestanden. In dem „Gespräch", das sich entwickelte, verlor der Taubstumme schließlich auch die Ge duld, und er! platzte auf einmal zornig heraus: „Und ich bin halt doch taubstumm!" Dies glaubten ihm natürlich nun mehr alle. — Tragischer Vorfall im Rathaus Lharloklenburg. Zwei Personen an Herzschlag gestorben. Ein tragischer Vorfall ereignete sich Mittwoch mittag kurz vor 1 Uhr im Ratbau« Charlottenburg. Als dort der 72jähriae Arzt Dr. Adam Schrohe, Charlottenburg, Spreestraße 22, erschienen war, brach er plötzlich während eines Gespräches mit einem Be amte zusammen. Lin Herzschlag hatte seinem Leben ein Ende bereitet. Al» die Umstehenden den Toten fortschaffen wollten, stürzte einer von ihnen, ein älterer Mann, Neffen Personalien noch nicht festaestellt sind, ebenfalls tot zu Boden. — Todeapurz beim Segelflug. Aus Marburg a. d. Lahn wird berichtet: Bei Segelflugübungen am Hafenkopf ist der Student an der Marburger Universität, Robert Saym, au» etwa 10 Meter Höhe abgestürzt. Saym erlitt eine schwere Schadelverletzung, an der er in der Chirurgi schen Klinik starb. Nach den bisherigen Feststellungen liegt ein Steuerfehler de» Piloten vor. — Feuerwehr rum Löschen unerwünschl. In den An lage»» einer Zigarettenfabrik in Konstantinopel brach vor kurzem ein Schadenfeuer aus, das bald auf die Tabakoor- eine zweite politische Seite hat, die M g e. Di« deutsch« öffentliche Meinung „ > Jntereffe an dem Schicksal ihrer au gruppen. E» ist sogar eine Bewegung im Zuge, welche Wirtschastsverhandlungen mit Minderheitenstaaten dazu nutzen wM, um eine besser^Behandlung der deutschen R deryetten durchzusetzen. nur durch den Rückgang des Deutschtums in 73 000 Seelen und durch die in der letzten Zsi barer gewordene Entnationalisierung stark bei de, so ist di« Sache des Deutschtums in Ungarn verloren. Die ungarischen Regierungen haben sich inu mer zu den Minderrechten bekannt, um so mehr, als dieser Grundsatz auch im Jntereffe der abgetrennten Maavaren und die ungarische Regierung würde sich en lichen Besprechung dieser Frage gewiß nicht