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haLmonatt! wöcheÄl» Sägeblatt MZWoßmerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten DerSSchfischeEqähler ist da«zur BeröffenÜWmaderamtlichenBekannt- machmgeu der Amtthauvtmannschaft, de« Ardewjgericht» und de« Haupt- Zollamt, zu Bautzen, de« Ämta-erlcht«, de« Finanzamt«, der Schulinspektton und der Gtadttat, zu Bischos»rverda behördlicherseits bestmnüe Blatt DerSSHWeLrzShker Aleukirch unö Almgegenb Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilai WW' Druck und Verlag von eckkonto Amt i Konto Nr. 64 Aazttgeuprel» <In Nttchsmary: Di« 44 ouo breit« ewspalt^ MUluneterzeiie 10 Pfg., örtliche Anzeigen 8 Pf^ Sm Texttell di« N ww breit« Millimeters«»« LV Pf«. Für da» Erscheinen von Anzeigen in beswnmteu Nummern und an bestimmten Plötzen kein, Gewähr. — Erfüllungsort Sischosswettxr. gierte« Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau üandwittschastliche Beilage. — . Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Po Dresden Nr. 152t. Gemeindeverbandsgirokaffe Bischofswl Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung de« vetrlrb«, d«r Zeitung oder der Befördrrung»elnrich. tunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rüitzahlung des Bqug»preise». Nr. 40 Donnerstag, den 10. Februar 19SS 88. Jahrgang Tagesschau. * Reichskanzler Hiller sprach am Mittwochabend in einer gro. Heu wahlkuudgebaug la Ltuttgarl. 2a seiaer Redesetzle er sich scharf »tt dem Zentrum mmeinander. Pt« Rundfunkübertragung der Rede «arde durch Sabalag« 20 Minuten lang gefitzt. * 2a Mlami im Slaale Florida ward« auf dea küafttgen Prä- sldeukeu Roosevelt bei einem Mttwach abead za seinen Ehren veranstalteten Lmpfaag mehrere Revolverschüsse abgegeben. Roosevelt blieb unverletzt, dagegen wurden der Rürgermrifler von Chicago schuwr, ein Gehei mpottzstk, zwei Frauen, «in 2nage und ein Mana leicht verletzt. Der Täler ist verhaftet. * Reichskanzler Hitler empfing atn Mittwoch Vertreter der Sriegsqchr. denen er versicherte, daß in kürzest« Frist die drin gend notwendigen Verbesserungen la der Versorgung der Kriege opfer durchgeführt werden. * 2p -« gestrige« Vorkonferenz der Länder gelang e» den Vertretern der sächsischen Regierung, vermittelnd einzugreifru, um in der heutigen Reick^rakrsihnng einen Konflikt z« vermelden. * 2n Preußen wurden drei weit«- Regleruug»präfld«nlen und «luß grätzere Unecht Pollzripräfidenten in den einstweiligen Ruhestand «erseht. Zum Polizeipräfidenken von Bettln ist Sva- teradmlral von Levetzow eruann» worden. Di« in Vertin erscheinenden Tageszeitungen »Vorwärts* und da» »Achtnhrabeadklatt* wurden bis zum 22. Februar verboten. . *) Ausführlich«» an ander« Stell«. SailsrAlMNWWM Stvttaark, 16. Februar. (Drahtb.) Im Rahmen seines Wahlkamvfrundfkuges durch ganz Deutschland sprach Reichs- kanSer Hitlrr gestern «ch«ch m der Stadthall«" zu Stuttgart. Der Versammlungsraum faßt 7600 Personen, er war schon lange vor Beginn der Kundgebung dicht gefüllt. Aber in einer weiteren Massenversammlung unter freiem Himmel auf ,dem Stuttgarter Marktplatz und in den Zugangsstraßen - lauschten noch Zehntausende der Rede, Vie durch einen Groß lautsprecher Übertragen wurde. Um den Zuhörerraum in der Stadthalle zogen sich große Inschriften: „Für die deutsch« Nation, gegen inter- nattonalen Volksoerrat* und „Schluß mit der parlamenta rischen Mißwirtschaft". Mit stürmischen Heilrusen und langanhaltenden Kund- gebungen begrüßt, betrat Reichskanzler Hitler die Redner estrade; in seiner Rede führte er aus: Wenn in einem Volk sich eine ganz tiefe und große Umwälzung vorbereitet, da kann es niemand wundernebmen, wenn alle Kräfte des Vergange nen sich dagegen wenden. Ein überwundenes System rückt nicht aern still von der politischen Bühne ab, zumal wenn es weiß, daß es ein Zurückkehren nimmer wieder gibt (lebh. Beifall). Was wir jetzt beobachten, sind die letzten Regun gen «nes Systems, das genau fühlt, daß die Stunde der Umkehr zugleich die Stunde seiner Vernichtung ist. Wir verstehen es auch, daß ein Staatspräsident die Stunde für - gekommen erachtet, sich mit dieser neuen Erscheinung aus- einanderzusetzen. Hitler setzte sich mit der vor kurzem an- läßlich des Zentrumsparteitages in Ulm gehalte nen Rede des württembergischen Staatspräsidenten Dr. Bolz auseinander und griff die Zentrumspartei und ihr Zusam- mengehen mit dem Marxismus scharf, an. Er sagte: Herr Staatspräsident Bolz ist der Meinung, daß unsere Bewe gung zwölf Jahre lang nichts getan hat, als PH ras'« n vvn sich zu geben. Nun zwölf Jahre lang haben ja nicht wir regiert, sondern die Partei des Herrn Staatspräsiden ten. In diesen zwölf Jahren blieb uns sa zunächst gar nichts anderes übrig, als zu reden. Cs lag ganz bei diesen Herren, uns schon früher die Möglichkeit zu geben, durch Taten unsere. Fähigkeiten zu beweisen. Zwölf, dreizehn, vierzehn Jahre lang wollten sie das tticht. Sie müssen heute dankbar sein, daß wir nun aus eigener Kraft die Gelegen heit wechrnehmen, den Herren zu zeigen, auf welcher Seite in Wirklichkeit die Phrasen liegen. Ich glaube, daß wir zu nächst 14 Jahre lang Propheten gewesen sind, Jahr für Jahr «ine Entwicklung prophezeiten, die diese Herren nicht zugeben wollen und daß wir in diesen zwölf Jahren uns nicht getäuscht haben, denn sonst wäre das Volk nicht zu uns gekommen. Die andere Seite hatte ja Gelegenheit, 14 Jahre lang ihr Können zu beweisen. Vies« 14 Jahre wird aber die Seschichke nicht al» Jahre de» SlAck« «ad des Segen« unsere» Volke» bezeichnen, sondern al» Jahre des kontinuierlichen Abstieg» auf allen Gebieten. (Lebhafte Zustimmung.) Herr Staatspräsident Botz sagt, auch seine Partei, das Zentrum, bekämpf« den Marxismus. Herr Staatepräswent Lotz: Wenn man Erfolgloser Mordarrschlag auf Roosevelt Der Bürgermeister von Chicago schwer verletzt. Mami (Florida), IS. Februar. Heule abend ward« auf den künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Roose velt, bei eiu«n zu seinen Ehren veranstalteken Empfang fünf Revoloerschüsse von einem unbekannten Täter abgegeben. Der Präsident wurde nicht verletzt. Der Angreifer zog ganz unerwartet eine Pistole und begann, bevor die Anwesenden eingreifen konnte«, zu feuern. Der Bürgermeister von Lhi- kaa», Eermak, wurde von ein« Kugel getroffen, lieber die Schnüre der Verletzung ist noch nicht» bekannt. Uat« den Anwesenden soll auch eine Dame getroffen worden sein. Der Täter wurde »«haftet. Girrrclhciten pr dem MordanfchLag. Allami (Fl-rida), 15. Februar. (Drahtb.) Der Anschlag auf den künftigen Präsidenten Roosevelt erfolgte anläßlich eines Empfanges in einem Part in Biscayno Bay, der ver- anstaltet worden war, um seine Rückkehr von einer Kreuz fahrt nach den Babama-Inseln zu feiern. Er hatte auf der Nacht „Rourmahal* mit dem Besitzer der Pacht, Vincent Astor, eine Fischerexpedition unternommen und beabsich tigte, von Mami aus mit der Eisenbahn nach Neuyork zu- rückzukehren, um di« Vorbereitungen zur Bildung seines Kabinetts fortzusetzen. Der PrAident saß in seinem Auto. Ein Auaenzeuge berichtet, der Angreifer habe nicht auf Roosevelt gezielt, sondern auf den Bürgermeister von Chi- caao; Eermak, der sich ungefkchr 6 Meter von dem künftigen Präsidenten entfernt befand. Angesichts der Aufregung der Menge wandte sich Roosevelt um und winkte mit erhöbe- nem Llrm, um zu zeigen, daß er unverletzt sek Der Täter wurde vom Publikum ohne Schwierigkeit ergriffen und der Polizei übergeben, die ihn unverzüglich ins Gefängnis brachte. Roosevelt gab seinen Plan, nach Neuyork abzureisen, auf und stieg in das Auto, in wem der verwundete Bürger meister von Chicago nach dem Krankenhaus gebracht wurde. Im Auto sitzend, hielt Roosevelt den Kopf des Verletzten in seinem Arm- Washington, 15. Februar. (Drahtb.) Bei Bekannt werden der Nachricht von dem Mordanschlag auf Roosevelt äußerte Präsident Hoover seine tiefste Bestürzung über die sen Zwischenfall. Er ließ sofort ein Telegramm an Roose velt übermitteln, in dem es heißt: „Ich freue mich überaus, daß Sie nicht verletzt wurden." Arrsenrensenberichte. Miami (Florida), 16. Februar. (Drahtb.) Ein Tele- grapbeabote gab al» Augenzeuge de» Anschlages auf Roose velt folgenden Verichk: Ich stand in unmittelbar« Röhe des Auto, Roosevelt». Der Tüt« befand sich inmitten d« Menge zur Rechte« des Auto». Roosevelt fetzte sich nach Beendigung sein« Ansprache nieder. In diesem Augenblick fielen die Schüsse, offenbar halte der Täter aus diesen Augenblick ge wartet. D« Bote hörte Roosevelt sag«: „2 am allrlght* Ein Vertret« von „Associated preß* berichtet, der Schütze habe üb« seine Schult«, offenbar blindling», ge feuert. Er heißt Joe Aingara «ud wohnt in Rew Port. Rach Angaben eines in der Nähe stehenden Freunde» Roose velt» soll « die Schüsse mit dem Rufer «Ich täte alle Präsi denten, ich töte alle Beamten*, abgegeben haben. Rach ein« anderen Version soll « gesagt haben: „Jetzt habe ich es Eermak gegeben*. Daraus ließe sich schließen, daß « er nur auf diesen abgesehen habe. D« Mana wurde überwältigt und an ein Automobil gefesselt. Gangsters Vie Urheber? Rew Port, 16. Februar. (Drahtb.) Die mit der Unter suchung des Anschlages in Miami beschäftigten Behärden scheinen talweise der Annahme zuzuneigen, da» Lhicagoer Gongst« Lermak beseitigen wollten, der da» Gangsterun wesen energisch bekämpft. Von and«« Seile wird di« aber mied« beweisett, indessen «sachte der Chicago« poll- zelchef um Mitternacht die Behörden in Florida, 1b Gang ster festzunehmen, die sich in der Umgegend von Miami auf hallen. Desgleichen wurden «feubahnbehörden ersucht, die Ramen von Chicago«« mitzukeilen, die in der letzten Zeit Fahrkarten nach Florida nahmen. Die Gpfer -es Anschlages. Miami (Florida), 16. Februar. (Drahtb.) Da» Befin den des Chicago« Bürgermeister» Lermak, der einen Brust schutz «halten hat, ist besorgniserregend. Um Mitternacht wurde an Lermak eine Rotoperalion vorgenommen, deren Erfolg noch ungewiß ist. Ein Geheimpolizist bekam einen Kopfschutz. Leicht verletzt wurden 2 Frauen, ein Junge und ein Mann, der dem Täter den Revolver entrltz, wobei eine Kugel seinen Kopf streifte. Roosevelt besuchte sämtliche Opfer des Attentats im Krankenhaus. neues Deutschland der Entschlossenheit und de» Widerstan des aufrichtet, erst seit dieser Zeit sieht man uns wieder mit anderen Augen an. Wenn heute in Genf ein Volk Seite an Seite mit uns für die Freiheit Europas kämpft, dann haben wir diese Freundschaft eingeleitet und nicht die Vertreter des bisherigen Systems. Nun sagt Staatspräsident Bolz, das Christentum und d« katholische Glaube werde durch uns bedroht. Auch hier werden wir ehrlich handeln. Ich rede nicht nur von Christentum, nein, ich bekenne auch, daß ich mich nie mals mit ihnen verbinden werde, mit den Parteien der Zer störung des Christentums. Wenn manche heute das be drohte Christentum in Schutz nehmen wollen, wo war für sie das Christentum in diesen 14 Jahren, da sie mit dem Atheis- mus Arm in Arm gingen? Nein, dem Christentum ist nie- mal» und zu keiner Zeit ein größerer innerer Bruch zugefügt worden, als in diesen 14 Jahren, da diese theoretischchri st lichePar- tei mit de «Gottesleugnern ineinerRegie- rung saß (Beifall). Bereits am 14. September 1030 war eine andere Möglichkeit klar gegeben. Aber nein, man konnte und wollte sich nicht von der Parteiwelt des Atheis mus loslösen. Wir wollen unsere Kultur wieder mit christ lichem Geist erfüllen, nicht nur in der Theorie. Nein, aus- brennen wollen wir die Fäulniserscheinungen unseres Thea ters, unserer Literatur (Beifall), ausbrennen dieses ganz« Gift, das in diesen 14 Jahren in unser Leben hineingeflossen ist. Ich frage, ob die Wirtschaftspolitik des über wundenen System» christlich war. War die Inflation ein von Christen zu verantwortendes Unterfangen oder ist die Zerstörung deutschen Lebensstandes, des deutschen Bauern und Mittelstandes christlich gewesen? Dies« Parteien können nicht bestreiten, daß sie in 14 Jahren die deutsch« Wirtschaft zugrunde gerichtet haben. Der deutsche Bauer ist dem Ruin entgegengeführt worden und wir haben heute 7 bis 8 Millionen Arbeitslose. Wenn diese Parteien nun sagen, wir wollen noch ein paar Jahre regieren, damit wir es besser machen können, so sagen wir, nein, jetzt ist es zu spät, dazu hättet ihr 14 Jahre lang Zeit gehabt, und ihr habt versagt. (Lebhafte Zustimmung.) In 14 Jahren habt gegen den Marxismus ist, dann kannman sich nicht 14 Jahre lang mitihm verbinden (stürmische Zustimmung). Wir hätten auch die Möglichkeit zu taktischem Zusammengehen mit dem Marxismus gehabt, aber ich Habs das stets abgelehnt, weil wir Prinzipien haben und eisern daran festhalten (lebh. Beifall). Die Partei aber, die der Staatspräsident vertritt, hat 14 Jahre lang, in enger Umarmung mit dem Marxismus, Deutsch lands Geschicke gelenkt. Man kann sich heute nicht trennen von dem, was man in so langer Zeit mitver schuldet. Das Zusammenwirken de» Zentrums mit dem Marxismus hat sich schon mitten im Kriege als verhängnisvoll erwiesen und nicht die Friedensbereitschaft unserer Gegner gestärkt, sondern ihren Vernichtungswillen. Ich möchte hier nicht erst die Rolle eines Herrn Erzberger umreißen (Pfuj, Erz- bergerl). Herr Bolz sagt, er müsse die Knebelung der Frei heit durch die jetzige Regierung ablehnen; oh, im November 1918 war es das erste Schlagwort der Revolution und ihrer Parteien, daß nunmehr eineZeitderFrei- heit anbrechen würde. War denn etwa die Gründung der Republik selbst ein Akt des freien Willens der deutschen Na tion, oder war das nicht ein Akt der Ueberrumpelung des freien Willens der deutschen Nation (lebh. Zustimmung). Hat seit der Revolution etwa die Freiheit in Deutschland ihren Einzug gehalten? Fast 14 Jahre lang hat unsere Be wegung, die nur Deutschlands Wiederauferstehung und Be freiung wollte, nichts anderes kennengelernt, als Unter drückung und Verfolgung. Die sollen heule nicht von Freiheit reden, die 14 Jahre laug diese» Wort nicht gekannt haben. Ich brauchte nichts weiter zu tun, als heute als Kanzler gegen die Feinde des nationalen Deutschtums alles das an zuwenden, was sie einst gegen die Freunde der Nation ange wandt haben (lebh. Beifall). Ich brauchte bloß ein Gesetz zum Schutze des nationalen Staates zu erlassen, wie sie «in» zum Schutze der Republik gegen uns gemacht haben. Irr tum auf Irrtum, Illusion auf Illusion hat das jetzt üb«, wundene System in 14 Jahren gehäuft. Das gilt auch für die Außenpolitik. Erst seit der Zeit, als der Welt durch unsere Bewegung gezeigt worden ist, daß sich ein