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, ————— uchungen. Ja, im Grunde genommen sind wir noch recht >eben. Der rul !k anwenden. « Laute und Iuidersee-Fiasko. Fehlschlag de- grosien Trockenlegung-Werke-? Von Gerhard van Aerbeck. m damit . Man ^e, den Kanal noch Ijmuiden mit zum Abfluß benutzen, was wiederum die An» läge neuer, kostspieliger Kunstbauten nötig macht. Es wird ja wohl nicht zutreffen, aber das Volk glaubt es, daß nämlich die Erdbeben der letzten Zeit, die Holland mid G»M»ind«rat zuständig sei. — Klage wurde aefübrt, daß sei» ten» der Erwerbelosen mit den verbilligten Brotkarten Han del getrieben «erd,. Der.vorsitzende erklärte, sobald ein Fall dieser Art zur Anzeige und Kenntnis gelange, werden den Betreffenden ohne wettere» die Karten entzogen werden. Gleichzeitig dankte der Bürgermeister den Bäckermeistern de« Orte« für da» Entgegenkommen bei der Brotverbllliaung. So sei hervorzuheben, daß di« Brotverbilligung nur am den Schultern eines Gewerbestand»» laste und dies« Belastung freiwillig übernommen worden sei — Vetter wurde noch Klage geführt über da» Radfahren auf dem Schul» und Bode» weg. Der Vorsitzende wie« darauf hm. daß do» Radfahren auf diesen wegen verboten sei und daß jeder Einwohner mit helfen müsse, diesem Uebelstand abzuhelfen. E« ist noch zu erwähnen, daß es möglich war, im Laufe der verflossenen Woche 600 Zentner Briketts unentaeltllch zu verteilen. Dem Spender sei auch hier noch herzlicher Dank gezollt. Neben den mehr auf Unterhaltung abgestellten Filmen haben in der letzten Zeit zwei Tonbildstreifen im besonderen Maße das Interesse der Lichtspielhauebesucher erweckt. Der eine zeigte das Leben einer Eskimofamilie im eisigen Nor den, der andere dagegen die zwei- und vierfüßigen Bewoh ner des mittelasrikanischen Urwaldes in überraschender Na turtreue. Beide Filme wiesen den Vorzug auf, nicht, wie so viele andere Bildstreifen dieser Art, in Babelsberg oder Hollywood auf künstlichem Hintergrund gedreht zu sein, son dern die Aufnahmen sind samt und sonders in der Arktis oder im tropischen Urwald gemacht worden. Cs ist klar, daß die Herstellung eines derartigen Films eine vollständige kleine Expedition zur Voraussetzung hat, außerordentlich sorgfältige Vorbereitungen erfordert und an alle Beteiligten erhebliche Ansprüche in bezug auf Aus dauer, Gewandtheit und nicht selten auch Mut stellt. Denn nicht selten kommen die Filmleute bei ihrer Tätigkeit in höchst kitzliche Lagen. Und was nützt es, wenn man heimlich ein zärtlich vor seinem Iglu sich schnäbelnde» Eskimopärchen erwischt, die bei der eisigen Kälte eingefrorenen Apparate aber nicht arbeiten wollen, oder anderseits «in Kannibalen fest in den Ituri-Wäldern deshalb nicht gekurbelt werden kann, weil di« Emulsion von dem unter der afrikanischen Sonne heiß gewordenen Zelluloidstreifen zu gleiten droht. Die größten Schwierigkeiten aber, die der Aufnahmeleiter mehr fürchtet als feindliche Eingeboren« oder wilde Tiere, bietet die Beseitigung der mit dem Arbeiten der Apparatur nun einmal verbundenen Geräusche. Da« Schnurren des Räderwerk» übertrSgt sich leicht durch da» Stativ und wei ter durch den Erdboden bis in da» Mikrophon und verdirbt so die im übrigen bestgelungene Aufnahme. Und das Schlimme ist, daß sich ein derartiger Fehler häufig erst zu Hause bet den Probevorführungen herausstellt und sich dann nicht mehr beseitigen läßt. Heute hat man gelernt, durch schalldicht« Abdichtung des Aufnahmeapparate», Einhallen der hölzernen Stativbeine in wollene Decken und andere ge eignete Maßnahmen diese Fehlerquelle zu verstopfen. Tonfilmaufnahmen im hohen Norden stellen die Be teiligten begreiflicherweise vor ganz besondere Aufgaben. „Bon allen unangenehmen Geräuschen kommt da» Holländi sche der menschlichen Sprache am nächsten." Mit diesem In strument der Meinungsäußerung schimpfen die Holländer auf die Regierung. Das Geschimpfe trägt die Mißstimmung schneller vorwärts als sachliches Urteil, selbst wenn es schlecht ausfallen sollte. Es schimpfen zunächst einmal die Schiffer und Fischer am Ranhe der Zuidersee, die von Anfang an dem ganzen Be ginnen mit großem Mißtrauen gegenuoerstanden. Nahm ihnen die Trockenlegung doch das Meer, den Beruf, das Brot. Der reiche Staat versprach ihnen Ansiedlung, Anstellung als Schleusenwärter, Umschulung vom See- zum Flußfischer, not falls Staatspensionen. Staatsunterstützung bekommen sie zwar, aber das haben sie am allerwenigsten gewollt und nimmt ihrem spekulativen Erwerbssinn jede Betätigungs möglichkeit. Sie sind Erwerbslose geworden oder haben doch viel von ihren Verdiensten einbüßen müssen, man hatte ihnen Gewinn und eine schönere Zukunft in Aussicht gestellt. Und sie verweisen die Bauern, die kopfschüttelnd an dem neuen Werke stehen, daß ihr Kohlbauen auch keine Zukunft habe, denn auf dem alten Kulturboden verfaulen die Kohl köpfe auf den Strünken. Noch mehr Kohl, noch mehr Salat, noch mehr Tomaten bedeutet noch mehr Not, noch mehr Fehl leitung oer sauer erworbenen Gulden, noch mehr Enttäu schung und Aerger. ' Sie schimpfen beide miteinander, der eine zeigt dem an deren das verrottete Gemüse, der andere dem einen di« Fischteichen, die das Wasser des abgeschlossenen Sees an die Küste schwemmt. Die Fische haben sich entgegen den Vor schriften der Haager Regierung nicht an die anderen Verhält- nisse gewöhnt. Ein Massensterben setzte unter ihnen ein- das vor allem die Aale, die den Ausgang zum offenen Meere nicht fanden, traf. Das Schlimmste aber sind die irrigen Berechnungen der Ingenieure, die das Volk aufregen. Innerhalb de» abge schlossenen Seebeckens steigt das Wasser erheblich und sucht Abflüsse durch die beiden Schleusen, die nur bet höchster An strengung ihre Arbeit bewältigen können, sie aber bei Hoch wasser nicht schaffen werden. Ernste Gefahren drohen ' dem Abschlußdamme und dem umliegenden Land«, will nun die Amsterdamer Fahrstraße, den Kana! läge neuer, kostspieliger Kunstbauten nötig macht. Es wird ja wohl nicht zutreffen, aber das Bolt ' , . . daß nämlich die Erdbeben der letzten Zeit, die Holland Md Westdeutschland betroffen haben, die Folge der MasfeNver- lagerung bei der Trockenlegung seien. Das ist zwar wissen schaftlich unhaltbar, aber es bietet, ungeprüft und unbezwei felt, den zum Schimpfen Aufgelegten neuen Schimpfstoff. Die Regierung beruhigt, besänftigt, zahlt mit einiger Großzügigkeit Abfindungen, Renten. Aber aus ihren Ver lautbarungen spricht nicht mehr das Vertrauen, das man anfangs zu hören gewohnt war. An dem schwarzen Bilde, das man am Rande der eingeschlossenen Zuidersee gewimtt, mag manches die Folge der verzweifelten Stimmung fein. Manches mag am Ende besser auslaufen, als es heute scheint. Aber das steht fest: Viele Hunderte Millionen sind einer Sache geopfert worden, deren Vollendung mehr Ent täuschung und Bitternis gebracht hat, als man sich Freude und Lohn beim Beginn von ihr versprochen hakte. en heroorbringt, beispielsweise unter welchen Umständen der Hund , ein vollständig reines „u", die Gans oder die Katze ein dem unsrigen gleich«» „s mehr auch imstande sein wird, ierischer Laute zu bestimmen, kann hier nur sagt werden. Die Holländer mögen sich dagegen sträuben, wie sie wol len, st« w«rd«n, soweit st« das noch nicht getan haben, in kur zer Zeit erkennen müssen, daß ihr stolzes Werk der Trocken legung der Zuidersee ein gewaltiger Fehlschlag war, ebenso gewaltig wie der Plan, den Meeressack in fruchtbare» Land zu verwandeln, auf die friedlichste Akt und Weis« ein« Pro vinz zu erobern. Die Enttäuschung verbreitet sich und erzeugt Niedergeschlagenheit. Was man bang« schon längere Zeit ahnt«, bestätigen nun die jüngsten Berichte des Wasserbau ministerium«. Der Optimismus, mit dem das Werk begrüßt wurde und der die Arbeiten beflügelte, sackt in sich zusam men und räumt einer stillen und verbissenen Resignation das Feld. .Schuld . . .? Nun, die Holländer sind nicht ohne Schuld, aber der Schuldigste ist doch die Weltkrise der Wirtschaft, die auch an dem satten Holland nicht vorübergegangen ist. Rech nungen, auf eine bessere Zeit zugeschnitten, gehen nun nicht mehr auf. Offenbare Achter kommen dazu, falsche Berech nungen der Ingenieure, Widerstände und Enttäuschungen der Natur. Der gewonnene Boden hat nicht das gehalten, was man sich von ihm versprach. Man hoffte, unter einer dünnen Sandschicht fetten und fruchtbaren Fluhschwemmboden zu fin den, wie ihn die holländisch« Tiefebene sonst bietet. Wohl, er war da, aber die Vermengung mit dem Meeressand ist zu stark, di« Versauerung und Versalzung ist zu groß, als daß man in den errechneten Zeiten die Auslaugung durchführen könnte. Aber nur allerbester Boden, der ein geringstes Maß von Bearbeitung und Düngung verlangt, ist unter den heu tigen Umständen wettbewerbsfähig, vor ollem, wenn auf ihm ein« so gesteigerte Kultur durchaeführt werden soll, wie das System des holländischen Gemüsebaues es verlangt. Bisher ist nur das Wieringer Polder trockengelegt. Außerdem ist der Hauptabschlußdamm, der von der Provinz Noricholland zur Provinz Westfriesland führt, so gut wie fertig. Zwei riesige Schleusenwerke zur Regelung des Was serstandes in dem zurückbleibenden Ijsselmeer und zur Ver mittlung des Schiffsverkehrs sind angelegt. Am Grund und Boden des Wieringer Polders hat sich yleich erwiesen, wie wenig ertragreich das gewonnene Land in den nächsten Jahren noch sein wird, daß jedenfalls ein viel längerer Zeitraum zur Erlangung der Wirtschaftlichkeit ver streichen muß, als die amtlichen Stellen zuerst angegeben hat ten, daß entsprechend auch mit der Besiedlung des Neulandes vorerst gewartet werden muß. Dazu trat in den heißen Tagen des vergangenen Jahres eine unerwartete Erscheinung auf. Eine fiebrige Krankheit befiel Menschen u. Tiere. Dem Krankheitsbild nach: Malaria. Und tatsächlich, es war «ine malariaärtige Krankheit. Ein medizinisches Kollegium befaßte sich mit dieser überraschenden Erscheinung, man untersuchte, probte, man konnte sich der Er kenntnis nicht verschließen, daß man mit dem Wieringer Pol der einen Seuchenherd geschaffen hatte. Der Bericht sagt aus drücklich, die Zuidersee-Polder boten eine vorzügliche Ge legenheit zum Studium der Malaria-Ansteckung und zur Er weiterung der Kenntnisse über diese üble Krankheit. Die Leute der Umgebung, denen die Regierung ein Para dies vorgegaukelt hatte, schimpfen, wie nur Holländer schimp fen können. Lin geistreicher Franzose hat den Satz geprägt: Krokodile wollen sich nicht filmen lassen. Schwierige Tonfilmaufnahmen. — Der Kameramann auf der Wippe. — Tonsilmgeräusche schlimmer al» wllbe Der«. Bon H. Cordes. 7 Mehrfach wurden mit großer Sorgfalt vorbereitete Lüf- nahmen dadurch im letzten Augenblick vereitelt, daß die fer nen, zwecks besseren Arbeitens leicht eingefetteten Rildör der Apparate versagten, weil das Fett gefroren war. Mckn mußte etwas gröbere Kameras Hauen, bei denen man ohne Fett auskam. Selbst die Batterien, die den erforderlichen Strom liefern, sind der Gefahr des Einfrieren» ausgesetzt. Man half sich damit, daß man sie in einer warmen Schiiw hütte der Eskimos am Feuer warm hielt und dann in einem regelrechten Pendelverkehr mittels Hundeschlitten ast den oft 10 oder mehr Kilometer entfernten Aufnahmeort schaffte. Trotz der bestausgedachten und durchgefübrten Ddrbe- reituugen gibt es häufig doch Versager. So lind in einem Polarfilm einige Eisbären, am besten in möglichst lebhafter Bewegung, unentbehrlich. Natürlich nicht solche, di«, wie man es auch schon gemacht hat, halbzahm aus unser«« Tier gärten in ihrs nordische Heimat gebracht werden, so ganz „echte", wirtlich wilde, an die man aber nicht so leicht herankommt. Um diese zu kurbeln, war ein Aufnahmeleiter auf den schlauen Gedanken gekommen, an einer geeigneten Stelle einige Walrosse zu schießen, ihnen die Köpfe abzu schneiden, um Hann am nächsten Tage mit seinen Appa raten zurückzukehren und die durch den Blutgeruch zweifel los herbeigelockten Eisbären zu kurbeln. Seine Erwartung trog auch nicht. Als das Boot mit den Aufnahmeapparaten sich d«m vorgesehenen Schauplatz näherte, war ein halbes Dutzend Bären in der Tat zur Stelle, hatte sich inzwischen jedoch an den Kadavern so voll gefressen, daß die Tiere faul und steif dalagen. Man hätte sie streicheln können. Die Aufnahme lvhnte wirkich nicht, und die vier Scharfschützen, die sich der Aufnahmeleiter zum Schutz gegen etwaige An griffe der Bestien mitgenommen hätte, erwiesen sich als durchaus überflüssig. Eine ähnliche Enttäuschung erfuhr ein anderer Ka meramann, der es in Afrika auf Krokodile abgesehen hatte. Wochen hindurch waren von s^nen Leuten, während in der Gegend andere Aufnahmen gedreht wurden, Flußpferde und andere Tiere geschaffen und in einen kleinen See nahe einem an Krokodilen reichen Fluß geworfen worden. Don Glimmen -er Tiere Bon Professor Dr. Bastian Schmid- München. Noch vor wenigen Jahren war man genötigt, da» Wort .Iiersprache" unter Anführungszeichen zu setzen. Da» wollte besagen, daß die Realität einer solchen angezwetfelt oder be stritten bzw. die menschliche Sprache als die einzig« und zu gleich al» Urtyp der Sprache anzusehen ist. Und dennoch, auch di« Tier« haben ein« Sprache, ihre Sprache. Diese Sprache kann sich in Gebärden und bestimmten. Lautformen bekunden, ist aber stet» der unmittelbare Ausdruck von In stinkten, Triebäußerungen, Gemütsbewegungen und von sonstigen seelischen Vorgängen mit Ausnahme von intellek tuellen. Im allgemeinen jedoch ist zumeist di« Lautsprache auf die höheren Tiere beschränkt und fast allen niederen vollständig versagt. Auch verfügen Vie lautbegabten Insek ten sticht über ein« Stimm« in höherem Sinn«, insofern es ihnen an den erforderlichen Sprachwerkzeugen mangelt. Nicht umsonst sagt man von den Heuschrecken, daß sie „gei gen", von den Bienen, Hummeln und verschiedenen Käfern, daß sie „summen und brummen". Eigentümlicherweise ist der Lautschatz de» Bogels grö- her al» jener de» Säugetiere», jedoch wäre es verfehlt, in der Sprache einen Gradmesser für die psychischen Fähigkei- ten zu erblicken. Haben doch wenig intelligente Wesen, wie di« Hühner, eine außergewöhnlich differenzierte Lautsprache, während die zweifellos geistig höherstehenden Raubvögel oder di« Krähen an Zahl der Laute hinter diesen wesentlich zurückbletben. Die Hwäche der Ti«re kayn mit der menschlichen nicht atck eine Stufe gestellt werden. Es fei lediglich angedeutet, daß erster^ abgesehen von ihrer Einfachheit, ungeistig und ohste Wachstumsfähigkeit ist. Kennt sie doch keine Tradition («m^ Löwe brüllt wie der andere, alle unsere Haussperlinge schilpen auf dieselbe Weise, Rothirsche rören auf di« gleiche Art), keine Bezeichnung für konkret« und abstrakte Dings, keinen Laut- und Bedeutungswandel usw. Immerhin gibt «» Berührungspunkte. Unsere Sprache will bekanntlich mit teilen, sie «m gehört werden. Liegt poch schon im Begriff „Mitteilung" da« Kundgebenwollen an andere. Nun finden wir auch bei höheren Tieren neben zahlreichen und an sich erdrückend überwiegenden instinktiven Lauten einige solche, di» Mitteilen wollen, und zwar das so lange, bis eine Er widerung erfosift und dev Gerufene berbeikommt. Man denk« an den Haushahn, der, sobald er irgend etwas Freß bare» gefunden, so lange lockt, bis tüe Hennen erscheinen, an di« Lautsignale der Gänse u. o. m. Anderseits sehen wir Beziehungen zwischen den beiden Sprachen in phonetischer Hinsicht auftauchen, und auch die- er Umstand gibt uns die Berechtigung, von einer Tier- prache zu sprechen. Allerdings existieren über die Phonetik »er Tiersprache bisher noch keine wissenschaftlichen Unter- uchungen. Ja, im Grunde genommen sind wir noch recht wenia mit dem Lautschatz der Tiere vertraut uNd weder über die Zahl der Laute noch über deren Form und Quali tät, geschweige denn über psychologische Deutung hinreichend orientiert. IM allgemeinen sind wir es gewohnt, in der Laut- gebung dieser Wesen ganze Gruppen vott Ausdrucksformen zu unterscheiden, und bezeichnen solche, je nachdem, als Knurryn, Bellen, Fauchen, Heulen, Brüllen, Gurren, Gackerst Krähen usw. Auch schreiben wir di« Laut, so, wie wir sie zu vernehmen glauben, mit unseren Worten nieder, und kümmern uns im übrigen wenig um dis Frage, ob dies« Niederschriften auch stimmen, mit anderen Worten, ob wir den« auch wirtlich die Tiersprache wiedergegeben ha ben. Pom Esel sagen wir, er rufe „I-—a." Stimmt das? Ich meine, wer auch nur einigermaßen seinen Ohren traut, muß diese Lautdeutung verneinen. Schwieriger ist es schon beim Haushahn. Er kräht in deutschen Ländern „Kikeriki", und das italienisch« „Chiech richi" scheint ihm fast recht zu geben. Der russische Hahn «doch ruft ,-Kukeriku", der eng lische „Cockadoodledoo" und der französische „Coquerico . Wer bat recht? Hat der Hahn überhaupt ein ,H"? Dieses Beispiel, das ich an Stelle verschiedener anderer setze, mag uns besagen, wie sehr unser Ohr akustischen Täuschungen unterlieg«» kanst, sogar dann noch, wenn wir sorgfältig au den Ruf hören. (Selbst wenn man die evestturll«n Raffen unterschiede, der Hähn« berücksichtigt, bleibt yoch ein Rest subjektiver Auffassung zurück.) E« war die Subjektivität unserer Gehörswahrnehmun gen, die Mich'veranlaßte, zu einer, objektiven, nämlich zur optischen Methode, überzugehen. (Nebenbei bemerkt, hab« ich mlr seit Jahren ein klein«« Archiv von Schallpkattcnauf- nahmen tierischer Laute angelegt, das mich zwar in meinem Studium der Tiersprache weitgehend unterstützt, im übrigen mich jedoch über die Subjektivität der Eindrücke nicht hin- ausfahrt.) Ich hatte längst die Idee gefaßt, die tierischen Laute sichtbar zu machen, diese, mit den entsprechenden unsrigen zu vergleichen und zu untersuchen, ob und welche Berührungspunkte sich zwischen beiden Sprachen ergeben. Eine solche optisch« Method« konnte ich nun, " Erwiesen hat sich, daß die Tiere über eins , Lautkomplexe, und zwar ein- und mehrsilbige, verfügen, daß da» Tier Vokale und Konsonanten hat, die mit d«n unsrigen optisch vollständig Übereinstimmen. Ich nenne nur das „u", das „a", da» „o , das „i, das „au", Wichtig ist es, bei den Beobachtungen festzustellen, in welcher Mnndstellung das Tier seine Vokale und Konsonan- Zusammenfassend s«i gesagt, daß es sich nicht nur um eine neu« Forschunasmethod« handelt, sondern «ich «m ,f" erzielt. Daß man nun- positive Ergebnisse. Freilich stehen der Erreichung dd» die Tonhöhe verschiedener Ziele» noch groß«, aber nicht unüberwindliche Schwierig er nur nebenbei ge- reiten entgegen, dem Ziele, da» nur ein«» sein kann, Ust» der Tier prache ein Stück näherzubringen.