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'M W. -a Das i c «> 's '» Liun Av«nck«« / Spalt über die blanke Fläche. Ab und zu läuft ein leises Knacken und Knistern um den Schlitten. Aber Leo sicht mit unbewegtem Gesicht geradeaus, und Gabriele empfindet plötzlich, wie fest ihr Vertrauen auf den Mann baut. „Es ist deine Heimat — man sagt, es seien warme Quellen irgendwo auf dem Grund — du kennst den See —", sagt sie zögernd. „Ja", meint er kurz. Sieht geradeaus. Die Pserdehufe schlagen im Gleichtakt das Eis. Cs knistert, der Schlitten fliegt. Der Rhythmus, denkt Gabriele — der Rhythmus ist alles ... Es knistert — es knistert. Die Pferde jagen. Was hat Leo . . . ? Sie greift nach sei nem Arm „Leo —!" Es knistert, knittert, knistert — unheimlich — geschwind — leise Knackt. Die Pferde springen mit einem Satz zur Seite. Der Schlitten schleudert herum, bricht mit dem Rück ende der Kufen ein. Die Pferde gehen kerzengerade hoch, werden von Sielen und Zügeln gehalten, springen vorwärts und können nicht weiter. Leo — sieht geradeaus. Da reißt sich Gabriele aus Vertrauen und Erstarrung, zerrt Zügel und Peitsche aus seiner Hand, beugt sich vor, gibt die Zügel frei und schlägt mit pfeifendem Hieb auf die Pferdenicken. Der Schlitten stemmt sich in schrägem Winkel gegen das berstende festere Eis. — Gabriele hängt weit vornüber, feuert an, schlägt. Es knistert das Eis. Der Schlitten gleitet weiter zurück. „Leo!" stöhnt Gabriele, zwischen verkramps- ten Zähnen. Er sieht sie an — wacht auf wie aus einer Erstarrung — wirft das Gesicht feines Körpers vornüber auf die Kruppe des Pferdes vor ihm. Das steigt — springt zu. Der Schlit ten richtet sich gerade, gleitet auf festes Eis. In Todesfurcht rasen die Pferde. Der Wind hat die Kappe von Gabrielens kurzem brau nen Haar gerissen. Sie preßt die Knie gegen die gewölbte Schubwand des Schlittens, lehnt ihr Körpergewicht geaen die zerrenden Zügel, die ihre kleinen eisernen Fäuste halten Er sieht sie an. Als die Pferde dem Druck des Zügels wieder gehorchen und der Achttakt der Hufe im Rhythmus des Trabes klingt, suchen Gabrielens Augen Leos Gesicht. Sie steht sehr blaß aus, aber ihre Augen lachen. „Leo," sagt sie, „— Leo, ich glaube, du brauchst mich doch." Oer Tombolapreis Frau Merten» hatte trotz des strömenden Regens fast eine halbe Stustde am Elbufer gestanden. Als sie wieder in ihr Häuschen trat, verschwand das Schiff gerade hinter Schumu in einer dicht über dem Wasser lagernden Dunst wolke. Cs wäre aber auch das erstemal gewesen, daß der Dampfer mit den drei gelben Schornsteinen und den schwarz- weih-roten Ringen ohne Frau Mertens seinen Kurs elbab- wärts genommen hätte. Solange sie, die setzt knapp Sieb zigjährige auf ihren beiden gesunden Beine sieben könnte, wollte sie dem treuen Schiff ihr ganz persönliches Dankopfer bringen. Und wenn dieses auch nur darin bestand, daß sie bei Wind und Wetter an den Strand ging, um dem Ozean riesen zuzuwinken, der so viele Menschenschicksale an Bord trug. Während sich Frau Mertens in der warmen Stube wieder unter die tickende Uhr ans Fenster setzte, durch das ihre Blicke über den breiten Elbstrom schweiften, wanderten ihre Gedanken ein knappes Jahrzehnt rückwärts. Damals wohnte sie und ihr Mann, der lange Zeit im Dienst der großen Schiffahrtsgesellschaft gestanden hatte, noch droben in Hamburg, aber stets war es beider Wunsch traum gewesen, sich eines Tages ein kleines Häuschen bei Blankenese zu erstehen, um hier ein sorgloses Alter zu ver bringen. Kinder hatten sie nicht, auch sonst keine Ver wandte; so konnten sie, wenn sie einen Teil seines Gehalts am Monatsende auf die Sparkasse gebracht hatten, den Tag näher heranrücken sehen, an. dem der alte Bootsmann zum letzten Male auf dem Schiff in den Hafen zurückkehren würde. Dann wollten beide, so hatten sie es sich vorgenommen, als freie Passagiere auf dem gleichen Dampfer gemeinsam eine Fahrt über den Ozean machen und anschließend ihren Wohn sitz am Elbufer nehmen. So fügten sie Stein für Steinchen zum Zukunftsbau zusammen, bis er durch ein hartes Schick sal in wenigen Schlägen grausam zertrümmert wurde. Zunäckßt brachte man eines Tages ihren Mann sterbend ins Haus. Ein Ladebaum hatte ihn gegen einen Stapel von Kisten geschleudert. Dann kamen die Jahre der Infla tion, das Ersparte zerrann. Schließlich war sie froh, als sie den Posten einer Garderobenfrau bei einem Hamburger Ru derklub erhielt. Dabei mußte sie noch persönliche Beziehun gen spielen lassen. Frau Mertens war strebsam und beschei den. Daher nahm sie keinen Anstoß daran, daß sie lediglich diejenigen Räumlichkeiten betreuen durfte, die stets nur vor übergehend ausgesucht werden, die aber doch zu den notwen digsten Einrichtungen eines Clubheims gehören. Deswegen blieb sie doch die Frau Bootsmann und wurde von den Mit- zlied-'-n ihres Rudervereins geachtet. Natürlich hatte sie aber auch unter den jungen Rude rern ihre Lieblinge. Besonders hatte es ihr der zwanzig- ährige Ehrmann angetan, der sich als Werkstudent in Ham- em^ immer vergnüg^ war. So auch eines Abends, als ich die oberen Zehntausend der ältcnHansestadt ein Stell- »ichein gaben. Soeben erst hatte ihr Ehrmann heimlich eine »albvolle Flasche Rotwein und ein Glas gebracht, und schon tand er wieder vor ihr. „Liebe Frau Mertens! Sie müs- en ein Tombolalos nehmen. Hauptgewinn eine Reise nach das Los, und" ich macke endlich einmal bei meinem reichen " '' '' ' iches die notwendigen Mittel zum Wei terstudium flüssig Und wenn Sie verlieren; nun der neue schaffen will, ist vielleicht auch di« halbe Reichsmark wert. Es ist doch für Ihr ,m Klub. Also ab dafür, junge Frau!" Sie nahm eine, der Lose wie abwägend in die Hand. „Nummer ÜN; m-ln Jahrgang! — Geben Sie her, das / Skizze von Arederik Lund- nehme ich. Ich will einmal sehen, ob ich wenigstens jetzt noch ein wenig Glück habe", fügte sie leise und mehr für sich selbst gesprochen hinzu. In tollem Wirbel flössen die nächsten Stunden dahin, bis um Mitternacht der große Akt der Derlosüng vor sich ging. Plötzlich hieß es: „Nummer 60: der Hauptgewinn. Eine Reise nach Neuyork und zurück." Niemand meldete sich, bis zum allgemeinen Erstaunen Ehrmann im Festsaal erschien, Frau Mertens hinter sich herziehend: „Hier ist die Preisträgerin! Mutter Mertens. Das Los hat ihr Glück gebracht." Ein wahrer Tumult setzte ein. Frau Mertens saß, schneller, als sie begreifen konnte, wie es geschah, in einem Klubsessel, hatte schäumenden Sekt vor sich und mußte mit Dutzenden von wildfremden Leuten anstoßen. Vor allem aber tat sie dem jungen Akademiker Bescheid, der ihr das Los verkauft hatte und dem sie also mittelbar ihr Glück verdankte. „Sehen Sie, Mutter Mer tens, jetzt kommen Sie doch auf Ihre alten Tage Nach Neu york", flüsterte er ihr in einem stillen Augenblick heimlich zu, denn gerade er kannte ihre Lebensgeschichte bis zur letzten Zeile. „Ja", sagte sie freudestrahlend, „jetzt geht mein sehn- ichster Wunsch doch in Erfüllung: Ich lerne Neuyork kennen, das mein seliger Mann mir immer zeigen wollte." Und dann benutzte sie einen geeigneten Augenblick, um aus dem Saale zu huschen. Sie wollte mit ihren Gedanken allein sein Plötzlich entsann sie sich des Gesprächs, das Ehrmaun mir ihr geführt hatte, als er ihr das Los anbot. Was hatte er gesagt? Er möchte gern nach Neuyork fahren, um bei seinem Onkel die Mittel zum Weiterstudium flüssig zu machen, wo hier vielleicht ein Menschenschicksal und seine Zu kunft auf dem Spiele standen? „Pfui, Frau Bootsmann Mertens!" sagte sie halblaut zu sich selbst. „Das wirst du nicht tun." Zwar bedurfte es tagelanger Mühe, um Ehrmann zu der Reise zu bewegen. Immer wieder gab er vor, er habe seine Bemerkung nur im Scherz gemo-^ " r schließlich nahm er den Preis, jedoch unter einer Bedingung, in die sie auch einwilligte: „Bekomme ich das Geld und habe ich eines Tages eine große Praxis, dann fahren wir beide zusammen noch einmal nach Neuyork." Sie schloß ihn wie eine Mutter in die Arme: „Jawohl, min Jung!" Ihr stand eine Träne im Auge. Sie dachte daran, daß der junge Mensch da vor ihr, der in früher Ju gend beide Eltem verloren hatte, niemanden auf der Welt besaß als eben jenen Onkel, der vor lauter Geschästemacherci nicht dazu kam, sich um den Jungen zu kümmern. „Und kümm mi gesund wedder!" rief sie in ihrem geliebten Platt, als er wirklich wenige Wochen später wie ein kleiner Krösus auf dem Promenadendeck stand und ihr Abschied zu winkte. — Er kam gesund wieder in die Heimat! Die eine Woche Aufenthalt drüben hatte genügt, um den Dusineßman an feine Familienpflichten zu erinnern. Ein entsprechendes Bankkonto sorgte dafür, daß Ehrmann nicht nur sein Stu dium sorgenlos vollenden, sondern auch die Asiistentenjihre an einer deutschen Klinik verbringen konnte. Lor einem Jahr gerade hatte der Onkel ihn nach drüben geholt, wo der junge Arzt aus „Termany" inzwischen eine gutgehende Praxis ausübte. Diesmal war sie mitgereist, aber langer als vier Wochen hielt sie es drüben nicht au», dann reiste sie wieder in die Heimat. Und nun wohnte sie wirklich in einem kleinen Häuschen am Elbstrand, wie sie es in jahrAangen Träumen ersthnt. Der junge Lr. Ehrmann hatte e» ihr ge schenkt. Frau Mertens war wunschlos glücklich. Die Schlittenfahrt. Erzählung von Susanne Tornwaldt. So ist der sonnige, sonntägliche Wintermorgen. Haus liegt im tiefen Schnee. Cs ist ganz umhüllt von der seltsam feierlichen Stille, wie sie solchen Schneesonntagen auf dem Lände zu eigen ist. Der weiße Zauber scheint alles Leben um eines köstlichen Frieden» willen ausgelöscht zu haben. Die Dächer der Ställe und Scheunen ducken sich unter der blitzenden Last. Dem Taubenschlag, der inmitten des Hofes steht, ist eine dicke weiße Mütze ausgesetzt worden und der Hundebude eine spitz« Kapotte. Die kugeligen Linden vor dem Beischlag am Haus aber haben alle ihre kleinen Lepe verschränkt und halten ganz still, um ihre schöne, runde, gleichmäßige Decke nicht zu verschieben. Irgend jemand hat einen Weg in den Schnee geschau- fest, der vom Sutrhaus zum Jnfpektorhaus führt. Ts scheint aber nicht, als fei dieser Weg zu dem Zweck gemacht worden, daß ihn jemand gehen solle. Er ist weiß und sauber imd steht so unberührt aus wie alles, was ihn umgibt. Jetzt taucht emter der weißen Kapotte eine schwarze Nase auf. Sie wittert mißtrauisch einen Augenblick nach der Scheunenecke hin und fährt gleich darauf Mit dem dazu gehörigen Hofhund au» der Bude in den Schnee hinaus. Da ist der Zauber gebrochen. Die Kette raffelt, und der Hund bellt. Es klingt heiser und sehr aufgeregt, obgleich die Schneeluft alles tut, um den Lärm nicht laut werden zu las sen. Die Töne hallen nicht — sie sind gleichsam verschluckt, noch ehe sie recht erklingen können. Al» Ursache zu des Hofhunde» Aufregung erscheinen nun um die Scheunenecke ein Dutzend — etwa «in Dutzend — Dorfjungen, stehen still und beraten. Sie fassen einen Entschluß, und unter andauernder Mißbilligung de» Hundes schaufeln sie eine Straße über das Eis des Hofteiche» und beginnen sich eine solid« Schlitterbahn anzulegen. Aber selbst ihr Vergnügen und das Klappern ihrer Holzpantinen, wenn sw Anlauf nehmen, klingt matt und unwirklich. Gabriele steht am Fenster und sieht den Dorfjungen zu. Sie sieht sie aber nicht nur so: als schlitternde, vergnügte Dorfjungen — sondern in diesem Augenblick sind sie ihr das Symbol alles fröhlichen Lebens auf dem Hofe. Ein tiefer Atemzug zittert wie ein Seufzer, al» sie aus der eingebauten Fensternische zurücktritt und durch die Stube mit den dunklen Mahagonimöbeln zu dem großen grünen Lehnstuhl hinübergeht, am Kamin, der außer einem Kachelofen von östlichen Dimensionen das große, niedrige Zimmer mit lebendiger Wärme füllt. Ein Brief knittert, als Gabrielens schmale und geschmeidige Gestalt sich in das liebevolle alte Möbel sinken läßt. Sie bückt sich, nimmt gedankenlos Holz und ein paar Tannenzapfen aus dem Korb, der neben dem Lehnstuhl steht und wirft sie in die Glut. Die Tannenzapfen brennen ihr kleine« Feuerwerk ab, und das Feuer leckt am keuchten Hotz, läuft knisternd daran entlang, pufft in Stichflammen aus dm Ritzen, während blaue, losgelöste kleine Flämmchen in der Luft darüber flackern. Da erhebt sich „Ällewetter", der braune Dackel. Cr hat so dicht am Kamin gelegen, daß er ordentlich ein bißchen sengrig riecht. Nun reckt er sein krummes Hinterbein, so lang es hergeben wM, nimmt «inen Satz und bat die Absicht, auf Gabrielens Schoß zu springen. Aber er stößt sich an ihrem Arm die Nase und purzelt zurück. Gabriele hebt ihn am losen Genick hoch und drückt ihr Gesicht in das seidenbraune Fell. „Du mußt mitkommen, Lorbaß", sagt sie ganz langsam und schwer. „Ällewetter" rollt sich zufrieden in ihrem Schoß zusam men. Wieder knistert der BA«f Der letzte einer langen Reihe, der den Entschluß zur Reife brachte. Und während ihre Augen beim Feuer sind, wie es am feuchten Holz ent lang läuft, und in Stichflammen aus den Ritzen pufft, gehen ihre Gedanken in unermüdlicher Wiederholung die Strecke Lebensweg, die ihre Ehe war Aus einem leichten, heiteren, sonnigen Parkweg, der ge heimnisvoll zu einem schönen Ziel zu führen schien, war er zu einem ebenen, reizlosen Feldweg geworden, der irgendwo tM Sande verlaufen wollte. Wenn aber sie jetzt von ihm abwich, winkt« da etwa» wie ein große» Ziel und «in erstre benswerter Inhalt? Sie brauchte Ziel und Inhalt für ihr Leben. Cs hatte sich in ihren Gedanken verwürzest, daß sie überflüssig sei. Leo! — Er würde frei sein. Er würde wie der heiraten. Er würde Kinder haben: Cr brauchte sie nicht. Da» hatte sie ihm gestern gesagt. ,Jck will fortgehen. ' "rächst mich nicht. Ich will fortgehenl" E» war kein Unfriede vorausgegangen — e» folgte keine Szene und kein hartes Wort. Leo hatte sie seltsam ange sehen, war aufgestgnden und hinausgegangen. Sie hört seine ruhige Stimme vor dem Fenster, als er mit dem Inspektor spricht und feine Anordnungen gibt. Sie hört seinen festen Schritt in der Diele und wie er bedacht und sorgfältig den Schnee von den Stiefeln tritt. Dann hebt sie den Kops. Die Tür geht auf, und er kommt herein. Die hünenhafte Gestalt im kurzen Iagdpelz scheint ein wenig ge- beugt. Di« grauen Augen düster unter den dichten Brauen. Cr sieht ihr fremd aus, und Gabriele steht auf und geht ihm entgegen. Sie gibt ihm die Hand, die er gewohnheitsmäßig und flüchtig an di« Lippen führt. „Ich fahre über den See nach Rabatten. Gabriele. Du sagtest neulich, daß du mitkommen wolltest?" Sie sieht ihn erstaunt an. „ Ja, Leo — gern —" Er fragt nicht wie sonst: „Willst du fahren?" als sie in ihrem grauen Pelz vor die Tür tritt. Er hilft ihr nur, sich in die Decken zu hüllen — nimmt die Zügel, und der Schlit ten fliegt zwischen den Scheunen hindurch vom Hof. Sie schweigen beide, und die Winterluft brennt in ihren Gesichtern. Wie zu einem großen Fest legt die Sonn« den weiten Feldern einen unerhört prächtigen Diamantenschmuck an. Aber im Wald, durch den sie so oft zusammen geritten sind, beugen die Aeste der Bäume sich unter ihrer großen Last. Schieferblau liegen Schatten über dem Weg. Abschied — denkt Gabriele. Dann gleitet der Schlitten über die Userkante, zwischen knackendem, gefrorenem Schilf hindurch, auf den See hin aus. Der Wind hat ihn blank gefegt. Er ist wie ein matter Spiegel von Metall unter dem Licht der weißen Winter sonne. Schlitten und Pferde sind ohne Geläut: es ist nichts als das Schurren der Kufen und das leise, harte Trappeln der Pserdehufe zu hören. Bon den Birken am Uferrand hat der Wind den Schnee geschüttelt und sie dafür mit Rauhreif zierlich und leuchtend bezogen. Die Einsamkeit aber ist wie eine Wand, die zwischen beiden Menschen wachst. Unendlich einsam ist es. Kein Mensch, kein Tier, kein Bogelruf — nichts alq der See, der Schnee, die Sonne und der Schlitten. Ab und zu hallt ein seltsamer Ton, ein schwingendes Pfeifen, das mit einem Schuß endet. Dann ist das Eis von der Kälte gesprungen, und irgendwo reißt ein Abendgang durch die Großstadt. Al» wär' die Wett von Haß und Krieg genesen Und Deutschlands Not em böser Traum g«w«s«n, So sind die Straßenzeilen au« der Nacht " Zu prächt'gen Farb«nwundern aufaewacht! — «in blendend Spiel gefchäft'ger Konkurrenten, E» glüht und sprüht au» Linien, Kugeln, Transparenten, Es blüht die nord'sch« Nacht empor zu Licht und Lenz, Zum Zaubermärch«nglanz des Orients! — vom Tageslärm ruh'n froh die Sinn« aus, Die Blicke weiden sich am bunten Gtraßenstrauß, Wvhalt und graue -äusermaffen sind vergeßen, Wir wandeln wie durch Gärten unaemeffen. Ein ruhend Feuerwerk entzückt die Sinne, Las Auge schwelgt in eitel Lust und Minne, Ning» leuchtet » wie von bunten Edelsteinen, Die aus dem siebenfarb'gen Himmelsbogen Auf unsre arme deutsche Erde flogen. Nun aufgereiht auf Glitzerketten scheinen! — Und uns umwogt es wie ein Feenteigen, — Es hinge selbst der Himmel voller Geigen, Wir wären ganz der holden Illusion zu eigen, — Ja, wir gerieten vollends in Ekstase, Wenn statt der Üblen, übten Autoaase Nur Blumendust uns strömte in die Nase! digsten Einrichtungen eines Clubheims gehören. Deswegen blieb sie doch die Frau Bootsmann und wurde von den Mit- zlied-'-n ibres Rudervereins geachtet. Natürlich hatte sie aber auch unter den jungen Rude rern ihre Lieblinge. Besonders hatte es ihr der zwanzig- ährige Ehrmann angetan, der sich als Werkstudent in Ham- >ura die Mittel zur ärztlichen Ausbildung verdiente, aber rotzd, ' . " ", ' ' n den Raumen des Klubs ein großes Fest stattfand, beigem »ichein gaben »albvolle Fla, , tand er wieder vor ihr. s ' - , Neuyork und zurück. Wenn Sie gewinnen, schenken sie mir Onkel jenseits des Tel Achter, den der Klub sich von dem Erlös der Tombola an-