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2S. IMMtckd 1SS3 s land- Der neue Präsident -es Relchsverbandes der wirtschafikchen Genossenschaften. Reichsmlnister ci. D. Dr. Hermes, wurde vom Reichsverband der landwirtschaftlichen Genossenschaf ten zum Präsidenten gewählt. Aerztliche Mn-fchau. ^vvo Worte Krebs. Von Lr. R. JLnecke. Während die Wissenschaft bei der Bekämpfung fast aller Krantzeuen mehr und mehr Etfolge aufzuwetfen hat, wäh rend Krankheiten, wie Tuberkulose und Syphilis, in dauern» der Abnahme begriffen sind, breitet sich der Krebs mit un- hetmlicher Stetigkeit immer mehr aus, und es fallen ihm all jährlich Tausende von Menschen zum Opfer. Wie kommt ; Zunächst muß man einmal zur Beruhigung der allzu ängstlichen Gemüter sagen, daß diese Krebszunahme zum Teil nur eine scheinbare ist, denn in früheren Zeiten wurden infolge der noch nicht so fortgeschrittenen Untersuchungstech nik weniger Krebsfälle bekannt, und zweitens erreichen heut zutage mehr Menschen als früher das Krebsalter, wett näm lich da» Durchschnittsalter der Menschen zugenommen hat. Trotzdem kann man eine ständige langsame Zunahme des Krebse» nicht leugnen und muß ferner auch die Beobachtung machen, daß heutzutage auch schon Personen im jugendlichen Atter an Krebs erkranken. Aus diesen erwähnten Gründen kommt es tn erster Linie darauf an, mit allen erdenklichen Mitteln wette Kreise über den Krebs Md seine Bekämpfung aufzuklären, damit jeder weiß, worauf es ankommt, damit jeder rechtzeitig zum Arzt geht, und damit falsche Ansichten und Irrtümer berichtigt werden. Wie entsteht ein Krebsleiden? Darüber sind die Ansichten geteilt, aber der weitaus größte Teil der Forscher vertritt heutzutage den Standpunkt, daß ständige chemische, mechanische oder Wärmereize einerseits, und eine gewisse Veranlagung Md Umstellung der Zellen anderseits zur Krebsbttdung Veranlassung geben. Auch muß der Körper schon durch voraufgegangene Krankheiten oder durch das Alter geschwächt und verbraucht sein. Daraus ergibt sich die «Witze Tatsache: „Der Krebs ist weder vererb bar noch ansteckendi" . Woran erkennt man den Krebs? Auf der Htzut beginnt er meist ak gutartiges Geschwür auf dem Boden aller Wund- oder Derbrennungsnarben. Im Gegen satz zur Furunkel dehnt sich ein Hautkrebs sehr rasch aus, zerfallt unter Absonderung eines immer stärker werdenden Eiter- und geht schließlich auch auf den Knochen über. Ge-1 Fast ebenso häufig wie der gen den Hautkreb» gibt es nur ein Mittel: Operieren, so- gen krebs auf. Meist entwtck» d b*Kadi^s^UlM"^ oder Bestrahlung mit Röntgen-leine» gutartigen Magengeschwür Weit häuslger ql» der Hautkreb» tritt der Brust - krebs der Frau auf. Auch hierbei kommt es darauf an, daß so schnell wie möglich ein operativer Eingriff vorgenom- Men wird Die Krankheit äußert sich in der Weise, daß mehr oder weniger schmerzhafte Knoten in der Brust ent stehen und sich allmählich immer mehr ausdehnen. Schreitet das Leiden weiter fort, so schrumpft die erkrankte Brust zu sammen und schließlich brechen die Krebsgeschwüre an die Oberfläche durch. Obgleich diese Krankheitserscheinungen de» Brustkrebses förmlich „in die Augen springen , so muß man sich doch wundern, wieviele Frauen es auch heute noch gibt, die die rechtzeitige Behandlung des schweren Lel- dens versäumen, die entweder gar nichts dagegen tun, oder zum Kurpfuscher gehen oder gar mit „altbewährten Haus mitteln" das Uebel bekämpfen. Durchaus berechtigt erscheint daher eine Forderung, die neuerdings von namhaften Chi rurgen gestellt wird: Jeder Knoten in der Brust einer Frau, der nachgewiesenermaßen nicht vom Nähren stammt, muß operativ entfernt werden! Der Sächsische Erzähler : «rustkrsb» tritt der Ma- genfr'ebs auf. Meist entwickelt er sich aus dem Boden eine» gutartigen Magengeschwür». Mit Hilfe der modernen diagnostischen Hilfsmittel (vor allem der Räntgenunter- suchung) ist aber die Feststellung eine» Magenkrebses ge- wöhnlich nicht schwierig, und die Operationsaussichten sind um so günstiger, je früher Her Patient zum Chirurgen kommt. Also auch hier gilt der Sah: „Zeit gewonnen, alles gewonnen!" Ganz ähnliche Erscheinungen wie der Magenkrebs, ruft derMastdarmtrebs hervor. Charakteristisch für diese Erkrankung ist ein ständiger Wechsel von blutigen Durch fällen und Verstopfungen, was wiederum mit dem Fort schreiten der Erkrankung (erst Verengerung der Darmweite, spätere Erweiterung des Darmes) zusammenhangt. Achtet der Patient nicht auf die meist sehr charakteristischen Erschei- nungen, so verfällt er sehr schnell, denn der Mastdarmkrebs pflegt sich in der Regel sehr rasch auszubreiten. Zum Schluß noch einige Worte über den Gebär mutterkrebs. Diese leider auch noch allzu häufig auf- tretende und viele Opfer fordernde, schwere Erkrankung ist neben mehr oder weniger stark ausgeprägten Schmerzen, gekennzeichnet durch unregelmäßige, meist Mit etwas Schleim vermengte Blutungen, die hauptsächlich nach dem Aufhören der Menstruation austreten und ost so geringfügig sind, daß sie von den Frauen wenig oder gar nicht beachtet werden. Und gerade darin liegt die große Gefahr! Denn nirgends breitet sich der Krebs so unheimlich schnell aus, wie an der Gebärmutter. Daher kann man den Frauen Nur im mer Md immer wieder raten: „Seht zum erfahrenen Frauenarzt, wenn Ihr Krankheitserscheinungen der geschil derten Art habt, gebt bald hin und hört nicht auf Kur pfuscher oder superkluge Freundinnen, die in Wirklichkeit doch nichts verstehen!" Gerade der Äebiirmutterkrebs ist meist leicht festzustel len, denn es genügt hierbei, ein Stück des ertränkten Gewe bes schmerzlos zu entfernen und es im Mikroskop zu unter suchen, um dann die Krebszellen zu finden. Im Frühstadium der Erkrankung zeitigt die Operation die besten Erfolgs, aber auch schon fortgeschrittene Krankheitsprozesse können noch in vielen Fällen der Heilung zugeführt werden, wenn sie sachgemäß und vor allem lange genug in geeigneter Weise bestrahlt werden. Letzteres ist besonders wichtig, denn viele Patienten unterlassen oft die vom Arzt ungeord neten Wiederholungen der Bestrahlungen, weil es ihnen im . 6^ gibt Menschen --- si« sind lief, zu beklagen! — , Dl« die Sonn« kaumZehen an tzoifärniagen. Und andre, di« durch Ä«b«l und Sraun Doch immer ganz deutlich di« Sonn« schaun. ' Fr. Schanz. Ein Lhiemsee-Roman von Anny Math». .<22. Fortsetzung» »Nachdruck verboten.) ' / Er schritt zu einer alten Truhe und kam mit einem schweren Kästchen zurück, da» er vor den Professor hinstellte. Und dann begann er langsam zu erzählen, während die Bürtzei hinausschlich, yach der Kranken, zu lauschen, wie vor bäsd achtzehn Jahren in einer Frühlingsnacht eine blasse Klosterfrau in seiner Hütte, ein leiss weinendes Kind am Arm, um Christi Barmherzigkeit gebeten, das Kind bei sich aufzunehmen. Er hatte es nicht gewollt, doch die Burgei, di« immer geklagt, daß sie keine eigenen Kinder gehabt, hätte so sehr gebeten, und das Kleine hätte ihn so lieb angelqcht, daß er sich bereit erklärte, den Willen der Nonne zu erfüllen. Die Klosterfrau, die er nicht gekannt, hätte ihm eine große Summe Geldes eingehändigt — dort im Kasten sei alles wohlverwahrt — und hätte ihm gesagt, daß das, Kind weder Vater noch Mutter besäße. Er mußte sich verpflichten, es an Kindes Statt anzunehmen und auf den Namen Mechtild Gilbert katholisch taufen zu lassen. Das sel ja auch geschehen. Aus das Drängen der Klosterfrau habe er auch versprechen müssen, wenn das Maidli achtzehn Jahre alt ist, es dem Kloster als Himmelsbraut zuzusühren. „Wie konntet Ihr ein solches Versprechen geben?" warf der Professor ein. Wendel aber fuhr Unbeirrt fort zu erzählen, die Nonne hätte gemeint, das Kind müsse die Schuld des Vaters büßen, und die heilige Jungfrau hätte ein Recht auf das Opfer. Das Kind sei herangewachsen zu seiner und der Burgei und aller guten Menschen Freude: die frdmmen Frauen in der Abtei hätten es besonder» lieb gehabt, und das Maidli sei auch viel im Kloster gewesen. Die Burgei hatte immer dar über gezankt, denn sie wollte nicht, daß das Dirndl dereinst ins Kloster ginge. Er aber hätte immer an sein Versprechen gedacht, das ihn längst gereut, und er hätte der Buraei immer gewehrt, wenn sie den Brautschatz fürs Mädi häufte un- ihre Freude daran kundtat. Als das Maidli zehn Jahre alt geworden war, sei Schwester Jrmintraud ins Mgrien- kloster gekommen, und Mechtild, die in die Klosterschule ging» hätte nicht genug zu erzählen gewußt, was sie alles bei Schwester Jrmintraud lerne. Sehr streng sei die Schwester gewesen, aber Mechtild hätte sie doch lieb gehabt, obwohl die Klosterfrau immer darauf hingewiesen, daß Mechtild für immer ins Kloster gehöre, wozu das Mädtl keine Lust ge habt. Im ganzen hätte man die Klosterfrauen nicht viel ge- sehen auf dem Wörth. Ab und zu nur sei ihm Schwester Jrmintraud begegnet. Einen Tag nach der Unglücksnacht sei Schwester Jrmintraud zum ersten Male auf den Hof und an Mechtild» Bett gekommen. Zu ihm In die Stube sei di« Schwester in dieser Nacht auch noch gekommen. Wie der Tod hätte sie ausgeschaut, und sie hätte ihm und der Burgei ge dankt, daß sie das Kind, da» ihr gehörte, bei sich ausgenom men und großaezogen. Bevor sie sterbe, wolle sie ihm noch agen, daß Pröfessor Wigbald Mechtttds Vater sei, und daß ie ihn, den Wendel, von seinem Versprechen entbinde, das rind in ein Kloster zu tun. Da» Mädi solle einst glücklicher ein als seine Mutter. In einem Schriftstück hatte die Mut er alles bescheinigt — es läge in dem Kästchen —, dann sei Schwester Jrmintraud gegangen. Ganz still, wie eine Heilige hätte sie aurgesehen, und er und die Burgei hätten gedacht, daß man so ausschaut, wenn'» zum Sterben g-ht. An demselben Tage, als sich der Abend neigte, da sei die Schwester Jrmintraud geschieden. Die ehrwürdige Aeb- tissin hätte es ihm, selbst mitgeteilt, als sie ihn zu sich rufen ließ und ihm gesagt, Schwester Jrmintraud hätte ihr noch am letzten Tage Ihres Lebens vertraut, daß Mechtild ihr Kind sei. Und die hochwürdige Frau hätte ihm auch gedankt, trotzdem es doch gar nichts zu danken gab, denn Mechtild hätte ihm und der Burgei doch nur eitel Freude gemacht. — Die Aebtissin hätte noch gesagt: Mechtild sei zu preisen, daß sie nun doch einen Vater hätte, wenn auch die Mutter von chr gehen mußte, und sie würde nun wohl mit ibrem Vater in die Ferne ziehen. Aber ihr Sessen und der Segen aller Klosterfrauen würde das Kind begleiten, wohin es auch gehen möge. Als der Wendel seine langatmige Erzählung beendigt, wobei seine Stimme zuletzt merklich gezittert harte, nahm er den Kasten, schloß ihn auf und schob ihn dem Professor zu. ' „So Herr," sagte er, „dös is das Geld, dös mir die Klo sterfrau bracht hat. Der Zins is a dabei, denn's Maidli hat nichts braucht. Die Burgei hat schon g'sorgt; denn bei uns hat's koa Not." Gerührt drückte der Professor die schwieligen Hände des Fischers. „Ihr habt mehr getan, als ein Vater tun kann, Ihr Md Euer Weib. Wie soll ich Euch all Cure Liebe ver gelten?" Um die bärtigen Lippen des Alten zuckte es verräterisch, und. es wetterleuchtete unter den buschigen Brauen, als er sagte: „Dös braucht Ihr nit, Herr, aber i bitt schön, daß das Mädi uns lieb b'hält, dös möcht' i gern." Tiefe Bewegung zitterte in Heinz nach, als er den Hof des alten Fischers verließ und dem Gasthause zuschritt. Dieser biedere Alte, nach außen rauh und im Innern das Herz eitel Liebe und Sorge, hatte mit seinem Weibe sein Kind erzogen, gehegt und gepflegt, es zu allem Guten ange halten. Und nun kam er und wollte den Alten diesen Schatz nehmen? Er gelobte sich, wenn Gott ihm sein Kind ließ, wenn Mechtild gesundete, wie er es so heiß erflehte, dann sollten die alten biederen Fischersleute nicht von feme stehen. Sie sollten auch ihr Teil an Mechtild haben, wenn es auch ein schweres Opfer für ihn selbst werden mußte. Umsonst hatte der Professor versucht, dem alten Wendel das Geld aufzudrängen, das die Fischersleute nicht für Mech tild verbrauchten,'sondern zu einem Schatz für sie angesam melt hatten, aber die beiden Alten hatten sich standhaft ge weigert. Da war dann Heinz mit dem Fischer übereingekommen, unter Zustimmung Mechtilds das Geld dem Marienkloster zu weihen. Er trug dadurch gewissermaßen eine Schuld gegen die frommen Frauen ab. Schwester Jrmintraud, die so still schlief, würde gewiß milde lächelnd zustimmen, wenn sie wüßte, wie dankbar er der Stätte gedächte, wo sein Kind erblühte, wo sein Weib ge litten hatte und gestorben war. Das Herz wurde ihm fast leicht, als er ins Gotteshaus trat. Kurz darauf fanden sich Heinz und Walter in der Gast stube bei der verspäteten AbendmaPzeit zusammen. Heute war es still in der sonst so lustigen Malerkneipe: die dicke Wirtin, die Julie, und ihre Nichte, die Wirtsmarie, hatten rotgeweinte Augen. Der lustige Herr von Dirschau und der Stasi, den die Wirtsmarie gern gesehen hatte, waren tot, Mechtild schwer krank, und Schwester Jrmintraud. wie man sich erzählte, vor Schreck gestorben, obwohl die alte Kloster magd vermeldet hatte, daß die fromme Frau schon lange den Todeskeim in sich trug. Sie berichtete auch, daß Schwe ster Jrmintraud es gewußt, daß sie bald sterben müsse, und daß sie sich darum selbst ihr Grab geschaufelt. Stumm setzte Marie den Gästen die köstlichen frischen Felchen, an denen -er See so reich war, auf den Tisch, und stumm ging sie wieder hinaus Der Malerwinkel war verwaist. Sieglinde Cbermeyer saß auf. ihrem Zimmer und dachte an das junge Blut, das seine strahlenden Blauaugen für immer geschlossen, und die jungen Künstler scheuten die gewohnte Stätte ohne den lustigen Gefährten. Der alte Eichentisch mit den groben Holzbänken und einem vergilbten, geschnitzten Polsterstühl, auf dem sonst Sieglinde thronte, war abgeräumt. Blutrot funkelte der dunkle Tiroler in den Gläsern., Durch die bunten Butzenscheiben der Gaststube stahl sich mit geister haftem Schein das Mondlicht und huschte über die Wände, an denen sich grünes Eseugerank hinzog und die Maler seit Jahren mit allerlei Künstlereinfällen und mit erlegten aus gestopften Vögeln geschmückt hatten. Es war traut und heimlich im Zimmer, und dennoch lastete etwas Drückendes auf den beiden Männern. Endlich begann Heinz zu berichten. Walter hörte ihm wortlos zu. Einen Augenblick war es Walter, als müsse er aufjauchzen — daß Mechtild die so lang gesuchte Tochter seines Freundes, daß es nicht die Liebe des Mannes zum Weibe war, die Heinz zu ihr zwang. Doch gleich darauf ver düsterte sich wieder sein Gemüt. Mechtild hätte er sich er ringen können, wenn auch sie ihm hold gewesen. Hilde Wigbald aber durfte er nicht in einem Augenblick begehren, wo Heinz soeben erst sein Kind gefunden. Cs wäre schänd lich gegen den Freund gehandelt gewesen, der soeben erst so Schweres durchlebt. Und gab es denn für ihn irgendeine Gewähr, daß/ Mechtild ihn liebte? Er hatte es gehofft und geglaubt; erst die Fahrt über den See mit Veit hatte, seinen Glauben er schüttert. Veit hatte sie geliebt. Um den trauerte sie, um den litt sie bitteres Leid, das sie an den Rand des Grabes brachte: ihm blieb weiter nichts, als sich zu bescheiden. Besäße er die Ueberzeugung, daß Mechtild ihn liebte, er würde alles getan haben, sie zu erringen; so aber lähmte der Zweifel seine Kraft, wenn er auch in ohnmächtiger Wut mit den Zähnen knirschte und die Fäuste ballte. Und dazu war Mechtild schwer krank. Vielleicht hoffnungslos. Tatenlos mußte er hier sitzen und fernstehen, als wäre er der Fremdesten einer. „Du hörst nicht zu, Walter?" unterbrach sich der Pro fessor. „Doch, Heinz, du weißt ja, welch' innigen Anteil ich an deinem Geschick nehme und" — hier zitterte seine Stimme leicht — „wie wert und lieb mir Mechtild ist. Aber — Nimm's mir nicht übel — ich halt'» hier nicht mehr aus. Ich muß fort. Morgen mit dem Frühesten will ich nach München." Befremdet sah der Professor auf. „Willst du nicht warten, bis es sich entschieden hat, ob mein Kind leben wird?" fragte er mit zitternder Stimme. „Ich fahre dann mit dir nach München." Erstaunt sah Doktor König den Professor an. „Du willst nicht hier bleiben, bis du Mechtild selbst mit nach München nehmen kannst?" „Nein, Walter, es wäre Sünde. Ich muß dein Kind Zeit lasse i, wenn es genesen ist, sich langsam in die neuen Verhältnisse zu finden. Der Abschied von den Pfkegeeltern, das Scheiden vom Wörth, würde so tief auf das zarte Gemüt Mechtilds wirken, daß sie es kaum verwinden würde. Und dann die alten Leute, die heute schon zittern, daß ich ihnen ihr Liebstes nehmen könnte. Das würde ich nicht verant worten können." Walter drückte dem Freunde die Hand. So war Heinz nun immer gewesen. Nie an sich, immer nur an andere denkend, hatte ihm das Leben doch so arg un bitter mitgespielt. Walter fühlte beschämt, daß er selbst nW so entsagungsvoll handeln würde wie der alte liebe Gestthrte Er hätte sich ihm an die Brust wersen mögen und Wn all>> anvertranen; doch sagte er sich, daß er da» jetzt nicht N" dürfe. (Fortsetzung kolat?