Volltext Seite (XML)
tut«. Prag, 22. Januar. Im Zusammenhang mit dem Ueber- fall auf die Jnfanteriekaserne in Brünn hat die Polizeidirek tion in Prag Haussuchungen bei führenden Mitgliedern der faschistischen Bewegung, und zwar bei 70 Personen, u. a. auch bei dem Führer der tschechischen Faschisten, Rudolf Gajda, vorgenommen. Es wurde reichlich Material gefun den, das geprüft wird. Die Untersuchung wird fortgesetzt. Außerdem wurden bei zahlreichen Personen in der Umge bung Brünns, die der Teilnahme an dem Ueberfall verdäch tig sind, ebenfalls Haussuchungen vorgenommen. Der An stifter des Ueberfalles, der 30 Jahre alte Reserveoberleutnant Kobzinek, konnte bisher nicht verhaftet werden. Er sowie einer der HauptmittSter sind flüchtig und werden steckbrieflich verfolgt. MklilNklWll MM Ms Mr Wm« Wkkllk. Gin Toter, 4 Nerrvrrrrdete. Prag, 22. Januar, vor der Kaserne de» in der Vrün- Vorstadt Lidenize stationierten Infanterieregimente» Mg«n in P chrW Am 0vimat>endabtnd nahm m Kommandant«» völk«l « sich sodanü Punkt 8 Uhr her Kapelle und de» SM- V» ihrer Hauptversammlung LeMWMg lm Sffvell- Da« neuatkig« Flugzeug, da« sich der bekannt, englische Flieger HawkS (Dorlrät unten linkt), der sensationell« Geschwtn- digkeittflllge zwischen Lon- don, Berlin und Rom zu- illchlegte, erbauen ließ. Di« Maschine vermag einerseits «ine Höchstge schwindigkeit von 400 Stundenkilometern zu «nt- wlckeln, wahrend ander- seit« mtt Hllf« eine« soge nannten Spattflägel« dl« Land«-G« chwindlgkeit auf rund 70 Stundenkilometer ermäßigt «erden kann. ner Nr. 4Z hatten sich heute gegen 1 Uhr morgen» etwa SO junge Leute aus der Umgebung Brünns angesammelt, die in die Kaserne elnzudrlngen versuchten. Zwischen dem Militär und den Angreifern kam es zu einer Schießerei, bei der einer der Demonstranten getötet und mehrere andere verwundet wur den. lieber den Vorgang erfährt das Tschechoslowakische Preß-Büro von maßgebender Seite: Ein Oberleutnant der Reserve, namens Sobzinek au» Königsfeld, der in Brünn durch sein exaltiertes und aben- leuerliches Auftreten bekannt ist, trat in den letzten Tagen mit einigen faschistisch gesinnten Personen aus der Umgebung von Brünn in Verbindung. Durch die Vorspiegelung, e» handele sich um dm Schuh einer faschistischen Versammlung, gelang es lbm, etwa SO Personen zur Abfahrt in zwei Auto bussen nach Brünn zu bewegen. Heute gegen 1214 Uhr morgms überredete Sobzinek in einer Schlucht vor Brünn die Teilnehmer an dieser Expedition zu einem Angriff auf die Kaserne des Jnf.-Regts. Rr. 43 in dem Brünner Vorort Lidmlze. Einige Teilnehmer dieses Unternehmms erklet terten die Hlntermauer der Kaserne und es gelang ihnen, durch List die wache am Haupttor zu entwaffnen. Ans «in Alarmzeichen trat dm Abenteurern Militär und Polizei entgegen. Rach kurzem Geplänkel wurden die Angreifer un schädlich gemacht. Alle, die in die Kaserne eingedrungm wa rm, wurden verhaftet, die übrigen ergriffen nach dm ersten Schüssen die Alncht. Währmd des Geplänkels wurde «In Anstreicher in dm Kopf getrosfm und verschied auf dem Transport in» Krankenhaus. Armer wurdm 2 Arbeitslose verwundet; einer erhielt einen Schuß ins Bein, das ihm amputiert werdm muhte. Auf feiten des Militär» gab es einm Schwer- und einen Leichtverwundeten. rr«r Richard Wiltgrupp, Schriftführer Her bie Kameraden Ebert, Anton I, Wühlisch, ' zne m, Rudolf Schutze und Ehren- Inerkennung seiner 87jährigen treuen iss. Kameraden Max Urban " 'M« zum ... , „ . : und brachte ihm zu Ehren die Kapelle «in Ständchen. Mittels eines zweiten Dringlichkeits- antrages wird Ehrenhauptmann Höhns als Führer des Motorsprtt- Neues aus aller Welt. — Eislauf im Spreewald. Im Sprewald hat der strenge Frost der letzten Tage fast alle Flußläufe zufrieren lassen, so daß man auf Schlittschuhen bis tief hinein in den Spree wald dringen kann. Besonders von Lübben aus können aus gedehnte Touren auf Schlittschuhen in den verschneiten Wald unternommen werden. Der Lübbener Spreewaldverein hat aus diesem Grund Führer zur Verfügung gestellt, die den Besuchern die besten Eisflächen zeigen können. — Hundertmarkscheine als Alegmfukter. In der Ort schaft Baudach im Kreise Crossen hatte ein Eisenbahn arbeiter seine Ersparnisse im Strohsack versteckt. Ohne sein Willen wechselte seine Frau, die von dem Spargeld nichts wußte, das Stroh aus und verwandte es im Ziegenstall als Streu. Der Ziegenbock fraß von den Ersparnissen mehrere Hundertmarkscheine. Man schlachtete ihn sofort, von dem Geld war jedoch nur eine zerkaute Papiermasse übrig. (Im Kreise Crossen gibt es sicher auch Sparkassen, bet denen der Eisenbahner sein mühsam erspartes Geld hätte zinstragend und wertbeständig anlegeß können.) — Schwere wafferrohrbrüche lu Lharlokienburg. In Charlottenburg ereigneten sich Sonntag früh mehrere »«gangenen wie künftige» Hebung«», sowie Behandlung einige, interner Angelegenheiten schloß her Kommandant um 1 Uhr di, arbeitsreiche und im kameradschaftlichen Geist« verlausen« Haupt Versammlung, nicht ohne zuvor der neuen Blaamusitkapelle füi ihr« tüchtig«» Leistung«» «in Sond«rlob zu sprnden. „Gut wehrl' Isppslill kommt s MW Lob. Dementsprechend wurde am fung-ausschuffes mit „Gut!" gegeben. S allen Kameraden und Beteiligten für ihr «iS. Stiftungsfest wurde am 23. Septemt Vertrettrn der Stadt gkfttttkk, Städnscher nahm folgende Ehrungen vor: Für 30 Jahre Feldwebel Menzel; für 23 Jahre Führer Richärd Wiltgrupp und Steiger Lilch; für 20 Jahre: Führer Anton Ü, vberfeuerwehrmSnner Mert und Zie ge »balg: für 10 Jahre: Richard Höhne IV, Höhne V, Lirnftein, Kaden I, Pohlenk und Mkeths; S Jahre: Pinkawa, Hensel und Groß«. Die letzte Hebung war ein Ausmattch nach der „Amsel- schänke". Der Kommandant dankte allen Führern und Mgnn- schasten und bat zuM Schluß um deren weitere treue Pflichterfül- lung, im Dienste des Wen Wahlspruches der Wehr, wahrend Hauptmann Hoppe deren Dank dem Kommandanten für dessen Bericht und erfolgreiche Tätigkeit in ein Raches „Gut Wehr!" zu- sammenfahte und die Kapelle ihm zu Ehren den „Feuerwehr- marsch spielt«. — Den Kassenbericht gab Kassierer Richard Wilt grupp. Dieser würde von den Kameraden Eynatschke, Hart mann und Zosel geprüft und für richtig befunden. Dem Kassierer wurde fiir seine voWgliche, mustergültige Kassenführung mit einem Sfachen „Gut Wehr!" und Erheben vyn den Plötzen ge dünkt. Die Monatsheiträge würden einheitlich für aktive und pas- sioL Kameraden auf 25 Pf. festgesetzt. Nach einer Aussprache über die Gestellung der Theaterwachen erfolgten die Wahlen. Kommandant BSlkel wurde durch Zuruf einstimmig wledergewählt. Als neuer 2. Hauptmann Kurt Synatschke, der vom Kommandan ten verpflichtet wird, für sein« Wahl dankt und treue Arbeit zu leisten verspricht. Des weittren wählte man Steigerzugsführer Albrecht wieder, ferner durch Zuruf einstimmig Sprttzenzugssührer Richard Wiltgrupp, Hvdranteuzugsführer Anton, SMelmannszug- führrr Steglich I, Kassierer Richard Wiltgrupp, Schriftführer Her- . berg; ins Ehrengericht die Kai " . Zosel, Grünberg, Geißler, Höh, kamerad Reibbach In Aner . Dienstzeir wird mittels eines vom pass. Kameraden Mar 1 gestellten Dringlichkeitsantrages Hauptmann Emll Hohl Ehrenhauptmann einstimmig gewählt 1 die Kapelle ein Ständchen. Mittels zenzuges einstimmig gewählt, ^ferner in den Feuerlösch-Ausschuß Hauptmann Kurt Synatschk«, und als Vereinsbote Mager wieder- gewählt; als Rechnungsprüfer Hartmann I, Zosel und Mühlisch; in dtn Vergnügungs-Ausschuß die Kameraden Erich Wiltgrupp, Krause, Hummel, Knoof, Mager, Hähne!» Anton I, Behr, Hart- inann I und Hörnig, sowie vün jedem Zug die Unterkassierer der Sterbekasse. Angenommen wurde folgender vom paff. Haupt- iWNN Max Urban gestellter Dringlichkeitsantrag: .Kameraden, ok« Mit der Motor- ob«: Handdruckspritze am auswärtigen Brand platz« erscheinen und diejenigen uniformierten Kameraden, welche vor Eintreffen der Spritzen schon am Brandplatze tätig sind, er halten die Hälfte der dabei errungenen Löschpramie zu gleichen Teilen nach Eingang derselben ausgezahlt, die übrige Hälfte fließt im die Kaffe " Ferner bezweckt «in neuer angenommener Antrag, daß di« jourhabenden Chauffeure zum Feuer geholt werden sollen, was entsprechend geregelt wird. Rach einer Aussprache über die Branddirektor Boden, Ehrwttamerad Hermann Reischach und den passiv«» Hauptmann M« Utban, und «iütm flotten Begrüßung- marsch der beide» Kap«»«» (dl« Blasmusik trat zum ersten Mal in tadellos«« Akis« «ff), trat man in di« »«Handlung der 17 Punkt« umfassenden Tagesordnung «in. Zunächst wurd«n 2 Kam«, raden einstimmig aufgenmmnen und unter verlesen der . Dienst- varschrtstenvom Kommandant«» oerpftichtet. Rach P,dmM^ade WÄpnstt- den Kaufmann «ährend di« m wurden 14 ich«» sowie Ab- mal in der «-lmsdorf »ß«rordent- lndung mit >t zur Bor- renkamera- !mie erhiel- er schwer« Wasserrohrbrüche. Da, »aff« riß die Straßendecke auf und überschwemmt« einen Teil der Berliner Str«, >«d der anliegenden Straßen derart, daß jeglicher Verkehr un möglich wurde. Dia Straßenbahn- und Lutoburlinien muß ten umgeleitet werden. Die Stromzuführung wurde du«d Zerschneiden der Oberleitung unterbrochen. Der Druck und die Stärke de» herausströmenden Wasser» ließen erst nach, als da» Hauptrohr abgestellt werden konnte. — Aufregend« Verfolgung eine» Räuber». Lu» Brr- l i n wird gemeldet: In der Nacht zum Sonntag wurde kurz nach Mitternacht nach einer aufregenden Verfolgung, die sich vom Sonnabend um 17 Uhr bis in die Nachtstunden hinüm» der 2S Jahre alte Willi Krebs, einer der gesuchtesten Mit täter des BVG - Ueberfalles, in der Wohnung seiner Ettern verhaftet. Krebs war mtt einer Limousine, die er erst vor zwei Tagen gestohlen hatte, geflüchtet und hatte versucht, die Grenze hinter Frankfurt an der Oder zu erreichen. Der so fort einsetzende Alarm der Polizei hinderte ihn aber daran. Er kehrte um. Polizeiautomobne waren bereits unterwegs und verfolgten ihn. Es entspann sich auf den Zufahrts straßen nach Berlin eine siebenstündige wilde Jagd. Der Räuber konnte die Limousine noch bis vor das Haus seiner Eltern zurückfahren; er wurde dann dort festgenommen. In den Nachtstunden legte er auf dem Präsidium ein umfassen des Geständnis ab. — Grippeepidemie auch in Frankreich. Die Grippe epidemie, die nunmehr auch in Frankreich immer mehr um sich greift, hat besonders in den nordfranzösischen Provinzen große Telle der Bevölkerung befallen. In den großen Ver waltungen, den Kasernen und den Schulen sind teilweise über 60 v. H. der Angestellten, Soldaten oder Schüler an der Grippe erkrankt. — Spuk ln Brüssel. In Belgien werden seit einiger Zeit Todesurteile nicht mehr wirklich, sondern nur noch sym bolisch ausgeführt. Eine solche symbolische Hinrichtung er lebte Brüssel am Donnerstag. Auf dem Großen Markte wurde das Schafott in Gestalt eines Brettes aufgestellt. An dieses Brett heftete der Henker das Todesurteil gegen zwei Verurteilte. Zwei berittene Gendarmen postierten sich rechts und links neben die Richtstätte, nahmen vorschrifts mäßig stramme Haltung an und verharrten in dieser Stel lung eine ganze Stunde. Dann kam wieder der Henker und entfernte Schafott samt Urteil, die Gendarmen ritten weg, das Todesurteil war vollstreckt. Wir lachen mit den Brüsse lern über diesen seltsamen Spuk. Aber selbst, wenn die bel gische Justizbehörde blutigere Absichten gehabt hätte, wenn sie eine Hinrichtung mit rollenden Köpfen hätte veranstalten wollen, hätte sie es nicht gekonnt, well die beiden Delinquen ten auf und davon sind. Und da halten es die Brüsseler mit den Nürnbergern: Sie hängen keinen, sie hätten ihn denn... Kapelle das ^Kam«radenv«d7 spielte. Ab Hebungen, 8 Moh»rspritze»-Urbu»gen, 40 The lperrdienst« gestellt. Btt Bränden war man Ss-dt (Stubenbrand),f«rner in Soldbach, und Demitz, wobei mchxere Wschprämlen «rrvngßn «prdem Ab geholten wurdrn 12 Versammlungen, darunter ttiw außerordent lich«, SFÜHrersitzungen, ü Ausschuß ' der Frei«. Jabrtkfmerwehr von L . berettuna h« Verbandst««». Die Mehr zW M Ohn de» ,73 Passive und 01 Lftive. Di« städtische Dtenstpräm . ten: 68 Mann, die 4,, I4Ma»n di« 2„ 4 Man» bi« 3. und je 2 Wann die 4 und 5., wofür , der Stadt Lank ausgesprochen wurde. Ferner wurden veranstaltet «in Himmttf<chrtsausmarsch nqch dem ;,Anbau", am 2V. 6. di« Vorprüfung Mm Verbandstage, omL und 3. Jull der verbandst««. Besonder» der letztere ver- lief dank der umsichtig«» Bortmtttungen zur größten Zufriedenheit aller Teilnehmer und die gezeigten Hebungen und Veranstaltungen der hiesigen Wehre» ernt««» btt den auswärtigen Kameraden das ich die Zensur des Prü ft«» Dank gast nochmals re rege Mitarbeit. Das ber in Anwesenheit von c Branddirektor Boden ÄumMUkg ovr mm W unwr den flotte» Mors mamwzuge« »ach dtt» Der künftige Obrrpräfldenk für Hannover? von Velsen, Regierungspräsident ln Hannover, wird für das Oberpräsidium der glelchnamiaen Provinz genannt, das bisher der früher« Reichswehrminister Gustav Roste innehatte. Noske soll infolge Erreichung der Altersgrenze von seinem Posten schaden. Pie neuen ZoMrestirnrnungen. Verll», 21. Januar. Zu den gestern im Reichsanztiger vek- öffenllichten neuen Zollbestimmunaen für agrarische und indu- striell« Produkte wird von zuständiger Seite darauf hingewlesen, daß hinsichtlich der Regelung für Saatgetreide jetzt auch an erkannte» Saatgut wieder zur Ausfuhr gebracht werden kann mtt der Maßgabe, daß derjenige, der in der Zett 00m 1. Februar bis 81. Mai Saatgut ausführt, da» Recht hat, «ine entsprrchende Menge andere» Setrew« in der Zeit bis 31. Juli wieder elnzufüh- ren. Die Neuregelung der Kartoffelzöll« ging von der Er wägung aus, daß Deutschland absoluter Selbstversorger auf dem Kartosselmarkte ist und wett über seinen Speisebedars auch für Futter, und industrielle Zwecke herstellt. Darum ist jede Einfuhr an Kartoffeln überflüssig. Der Zoll ist für di« Zeit vom 1. Sep tember bis 14 Februar von 2 auf 4 Mk., für die Zett vom 1. April bi» 31. August von 4 auf 6 Mk. erhöht worden und bleibt für Re restlich« Zeit unverändert 20 Mk. Die Erhöhung de» Weißkohl-oll» auf 6 Mk. ist notwen dig geworden, vor allem wegen des rapiden Preissturzes. Auch dl« Zölle für Grubenholz mußten auf 80 Rpf. er höht werden. Maßgebend dabei war vor allem die Befürchtung, daß von Rußland her eine, billige Einfuhr von Grubenholz drohte. Eine wettere Zollneuregelung erfolgte bei der Kaseinetnfuhr, die für die Magermilch, und Käseherstellung von gro- ßer Bedeutung ist. Die Kaseinpreise auf dem Weltmarkt sind der art gefallen, daß die deutsche Käseindustrie fast ganz zur Verwen dung von ausländischem Kasein übergegangen ist. Der Kasein zoll ist infolgedessen auf 60 Mk. für den Doppelzentner festgesetzt worden. Für Leimherstellung kann Kaseln in denaturiertem Zu- stand« zum unveränderten Zollsatz von 2 Mk. etngeführt werden.