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Und wie I. Und staunend La kennt Die graue Stadt versinkt. Ludwig Schulte. « hin, mein Tritt erklingt, die Seele übeMeßt »end sich ins All etgießt — mein Landern kein Gewicht. Helle Winkemacht. Der späte Mond erblüht Sm Sternenbaum. Di« wetße Knospe glüht Und atmet Siloertqu Lurch den «wölbten Raum. Und nur die Stadt liegt grau. Neuzeitliches im Altertum. Don Professor Dr. Sigismund »Weimar. Wir Modernen sind mit Stecht stolz auf die «waltiaen Errungenschaften unsere» Jahrhundert» in Technik, Handel und Verkehr. Sehen wir übergenauer zu, so entdecken wir, daß schon di« Allen auf diesen Gebieten mehr geleistet haben, als wir glauben. etrieben. entdeckt. Zwar gab es noch keine Dampfmaschinen, aber schon Heron von Alexandrien (ILO v. Lhp.) machte versuche mll einer durch Dampfkraft getriebenen Metallkugel, dem .Heronsball. Priester benutzten kochendes Wasser, um aus einem hohlen Götzenbild«, dem „Püsterich", zum Schrecken der abergläubischen Menge unter lautem Getöse Dämpfe hervorquellen zu lasten und so den Zorn der Gottheit augen scheinlich zu machen. Das Wesen der Elektrizität war keines wegs unbekannt. Die allen Aegypter hatten Blitzableiter mll vwtzoldeten Spitzen, die an den Stadttoren unaebpacht wa ren. Pet einem Versuche, den römische Priester hiermit wäh rend eine» Gewitters anpellten, wurde der König Tullus Hostittus durch «inen Blitzschlag getötet. Die mosaiAe Bun- deslade wirk« wie «ine Leidener Flasche. Die Heilkraft der Elektrizität benutzte man, indem man Zitterrochen auslegte. Der jüdische König Hiskia (um 700 v. Ehr.) baute einen 533 Meter langen Tunnel, um das Wasser des Teich« Siloah der Stadt Jerusalem zuzuleiten. Die Athener stelsten durch Einschnitte in den Baden «ine Art Schienengel,ise her, das vomHafen Piräus bi» zum Markt von Achen führte. Do» Geschäft ve» Quellensuchens wurde zuns "" Ist Algerien HM man 200 Meter tiefe V Li« unvergleichlichen römischen Straßen, die bi» Heu« unübertroffen geblieben sind, ermöglichten eine Schnelliakett des Reisens, di« wir erst im Zeitalter der Eisenbahnen Über- bbfen haben. Mit der Staatspost Keg« man die 1100 Kilo- Meter betragende Strecke Antiochia-M-anz in knapp sechs T«en zurück — ISO Kilometer je Tag. Eaesar, der sich außeromenUlch schnell bewegte, bewältig« ILO Kilometer je Tag. Während d« belgischen Ausstandes im Jahre SS u. Ehr. brachten Kuriere es auf 240 Tageskilometer. Doch den Rekord hatte Tiberiu» inNe, der einmal in 24 Stunden zu seinem 290 Kilomettr entfernten Stiefsohn Drusus ge langte. Auch zur See kam man flott vorwärts. Die Reise Ostia-Tarraco>, (Spanien) nahm fünf Tage in Anspruch. Al» im 17. Jahrhundert Eervante» in 12 Lagen von Neapel nach Barcelona segelte, meinte er, schnell gefahren zu sein. Zur Beförderung eiliger Nachrichten benutzten Griechen, Römer, Araber Brieftauben und auch Schwalben. Die Kund« vom Falle Troja» wurde, wie wir aus dem »Aga memnon" des Aeschnlus erfahren, durch Feuerflgnale über das Meer hin nach Griechenland gemeldet. Don den Leistungen des Handelsverkehr» bekommen wir einen Begriff, wenn wir hören, daß Austern in der Schweiz gegessen wurden. Fabrikmäßig erzeugte und abgchempelte Tongefäße au» Lyon sind m Gallien, England, Oberita lien, den Alpen, Tirol, Ungarn zum Vorschein gekommen. Eine Tageszeitung (Aeta dlurna, acta urbls) wurde LS von Caesar gegründet. Berichterstatter versorgten von Rom aus gegen Bezahlung die Provinz mll Tagesneulgkelten. Al- Vegetarier werden Seneca (unter Nero) und Plutarch (um 100 n. Ehr.) genannt. Alköholgegner und Mäßtgkeitssreund war schon der ägyptische König Ramses U. im Jahr« 1SL0 v. Ehr. Ein gewisser Deeanaeus (unter Eaesar) bewog die thrakischen Geten (im heutigen Bulgarien), ihre Rebstöcke auszurotten und ohne Wein zu leben. Massage wurde schon von dem großen Arzte Htppokrate» um 400 v. Ehr. und früher an- gewendet. D« Kneippkur führt« AsNepiade» von Keo, im ersten vorchristlichen Jahrhundert in Rom ein, und der Leib- arzt d« Kaisers Augustus Antonius Muss heil« 2S v. Ehr. damit seinen Herrn. Alexandrinische Aerzte sezierten Lei chen, sogar Vivisektionen wurden an TlereN und Verbre chern vorgenommen. Den Blutkreislauf kannte schon 300 v. Ehr. Trasistratos von Keo». Zur Narkose diente bei Homer das Bilsenkraut, später die Mandragorawurzel. Künstliche Glieder: Arm«, Vein«, Augen, Zähn« wurden an- «fertigt. 2m -wetten puntschen Krüge besaß M. Sergius Sill»» eine eisern« Hand wie Götz von Berlichingen. Sump fige Ort« waren nach varro mit Bazillen verseucht, kleinen Lebewesen, die mll der Lust in Mund und Nase drangen. Vitruv, Zeitgenosse Eaesar», beschreibt «in Gefährt, das wir nur al» Toxameterdroschk« bezeichnen können. Einen Wagen lchn« Vorspann besaß Kaffer Eommodu». Tinen Warenautomaten batte Heron von Alexandrien ausgetüftttt. Selbstbewegliche Tiere fehlten nicht, wie: «in« hölzerne Taube, eine kriechende Schnecke, ein flügelschlagender Ldl«r, dk goldenen Löwen de» byzantinischen Kaiser» Theophilus (329—12), die sich brüllend erhoben und dann wieder hinleg ten. Di« festgeschnürte auraeschnittene Wespentaille war im «eiten vorchristlichen Jahrtausend auf der Insel Kreta Mod«. Schon Nero «braucht« ein Einglas in Gestalt eines geschlissenen Smaragd». Unser Scheck- und Girowesen, un- «re Wechsel und Hypotheken find all. Vie Römer hatten Museumskataloge, Anschlagsäulen, hochbezahl« Schauspie ler, SoGklasscher, deren Führer 8000 Mark Gehalt be- »Ü 'N . Also: »» war schon olle« einmal doi Max! Du wirst Dich wundern, " ) zu haben und Ich hätte ia «r ersten 23 lr alle, genommen haben, t lang« nicht mehr daß mein einziger > aus dem Leben Und dann war ich glücklich, «eil ich die Einzig« sehen durfte. Ein« Taaes.als ich wieder vor dem Hau« stand, trat sie allein auf die Straße. Siisahmüh. und ihr Zick ruhte für Augenblicke auf mir. Sch fühlte, daß mir das »lut heiß ins Gesicht schoß, ich woll« einen Schritt vorwärts tun auf sie zu. Doch dann glitt ihr Mick von mir ab und zu Boden. Da blieb ich stehen und sah ihr nach, schalt mich einen Wahnsinnigen, «eil ich einen Augenblick geglabbt hatt«, dieses Mädchen könnte Anteil an mir nehmen. Nein, das war ja ganz unmöglich. Es stand weit, wett über mir, und sein Blick war sicher nur gleichgültig über mich hinweg geglitten. Dann kam der Tag, da ich vor dem Nichts stand, nicht mehr wußte, wovon ich satt werden sollte. Und der letzte Glaube an mich selbst, an mein Können zerbrach. Da fiel ich einem Mann in die Hände, der wohl erkannte, wie es um mich stand. Er sagte, ich täte ihm leid und ich soll« doch einmal sein Gast sein. Der hungernde Magen trieb mich dazu, ihm zu folgen. Und während ich mich seit langem wieder so recht satt essen konnte, lockte er mich in sein Netz, sprach er zu mir vom sorglosen Leben, das er mir beseiten könnte, wenn ich nur wollte. Ich verfiel feiner Lockung, ich tat den letzten Schritt der Verzweiflung: Ich ließ mich zur Fremdenlegion werben. So bin ich hier in Algerien. In den nächsten Tagen soll ich mit einem Transport ins Innere, zu einem der äußersten Vorposten. Mein Brief an Dich ist der letzte Gruß an das Leben, der Abschied eines Mannes, der weiß, daß er in den Tod rennt. Es ist nicht schade um mich. Leb wohl!" Die Frau ließ den Brief sinken. Sie starrte ihrem Mann ins Gesicht. Und dann griff sie nach dem Brief, der für sie gekommen war. Ihre Stimme zitterte vor Erregung, al» sie sagte: »Lies!" Er las: „Liebste Else! Du weißt ja, vorige Woche habe ich es erreicht, wonach jedes Mädchen sich sehnt. Ich bin die Frau eines guten Mannes geworden. Ich will mich bemühen, ihm alles das zu geben, was er von mir erhofft. Und doch bin ich mutlos. Mit einer Lüge im Herzen ging ich in die Ehe. Ich habe gedacht, ich könnte es für mich behalten. Und nun ist es doch stärker als ich, und ich muß mich einem Men schen anvertrauen: Ich liebe ihn nicht. Ich habe den Wunsch meiner Eltern erfüllt, al» er frag«, ob ich seine Frau werden wollte. Ich glaubte, die Liebe, die noch fehlte, würde kommen, wenn wir erst zusammen lebten. Dann traf ich den Mann, dem ich sofort gefolgt wäre. Ich weiß nicht, wie er hieß. Er stand eines Abends vor dem Theater, al» ich mit meinen Eltern auf die Straße trat. Er fay mich an, und ich glaubte in seinen Augen von einer Sehn sucht zu lesen. Ich suhlte, daß er uns folgte, ich wußte, daß er noch lange vor unserem Hause stand. In der Nacht träumte ich, ich hätte in seinen Armen gelegen. Er stand am nächsten Tag wieder vor unserem Hause. Ich sah ihn durch die Vorhänge. Er konnte ja nur um mei netwillen dort sein. Warum kam er nicht herauf, warum fand er nicht einen Dorwand, um mich zu sprechen? Ich mußte wohl mein Schicksal selbst in die Hand nehmen. So trat ich auf die Straße, als er wieder vor dem Hause stand. Ich ging dicht an ihm vorüber, und wir sahen uns in die Augen. Jetzt mußte er irgend etwas sagen! Doch er schwieg. Er schlug die Augen nieder. Ich ging vorüber. Ich mußte ihm doch wohl gleichgültig sein, und fein Warten aalt etwas anderem. Enttäuscht ging ich in meine Ehe. Der Himmel gebe, daß sie an meiner Lüge nicht völlig zerbricht." Der Mann sah über den Brief hinweg ins Leere. „Zu spät", sagte er dann und warf beide Briefe ins Feuer. ! Zwei Schicksale , laufen aneinander vorüber. Skizze von Geprg Wagener. (Nachdruck verboten.) Der Postbote hatte zwei »riefe gebracht. Der rin« war für den Hausherrn. Der andere für die Frau Der Mann la» den feinen im Herrenzimmer. Er flog hafttg über die Zeilen, und nachdem er geendet hatte, sprang er auf, trat in da» Zimmer seiner Frau. Er war bettoffen, als er ihr den »rief reich«: „Bitte, lies ihn! von Otto Gerdhen, meinem Freunde " Die Frau las: „Lieber Max! Du wirst! schon seit Wochen nicht» mehr von mir gehört jetzt einen »ries au» Algerien zu erhalten. eigentlich au» diesem bürgerlichen Leben meiner erst, Jähre sang- und klanglos verschwinden müssen, tot Pi, die einmal Anteil an meinem Schicksal genommen h ganz vergessen für diejenigen, t um mich kümmerten. Aber ich v Freund glauben sollte, ich hält, . ..... geschlichen. Daher schreibe ich Dir. Drallein. Du weißt von den Traumen meiner Pennälerjahre. Ich hoffte, ein großer Künstler zu werden, ein Maler, von dem man in ganz Deutschland sprechen würde. Du kennst meine Entwicklung, Du ««ißt, daß e» nicht so gehen wollte, wie ich gehasst hatte. Aber Du glaubtest — w«il ich Dich darin zu täuschen verstand —, ich würde mich doch ünmal au» meiner Unfertiakeit und Zerrissenheit hindurch ringen zu einer ent scheidenden Richtung, einer unbeirrbaren geraden Linie. Ich wußte Dich zu täuschen und sagte Dir derhalb auch nicht, wie es rein äußerlich mit mir stand. Meine Mittel waren im Kampf um den Erfolg aufgebraucht. Dor ein paar Wochen stand ich beinahe vor dem Nichts. Einen Monat tonn« ich vielleicht noch leben. Denn ich dann nicht dm Er folg errang, war ich verloren, muß« ich untergehen in der Masse bettelarmer Künstler. Da trat ein Mädchen in mein Leben. Ich v»ill Dir keinen Namen nennen, denn er istja belanglos. Ich stand am späten Abend vor irgendeinem^ Theater, für Augenblicke gefesselt durch das Bild der im grellen Lampenlicht auf die Straße flutenden Besucher. Ich wußte, es würde ein gutes Bild geben, fände ich nur dm richtigen Ansatz. Da trat Mit anderen ein Miwchen im schlichten, seidenen Abendkleid, dm Theaterüberwurf nur lose vor der Brust zu- sammengeraffk, auf die Straße. Es war ein Madonnenge sicht, die Stimme wie Vlockenton. Da» Mädchen streifte mich leicht mit dem Ueberwurf, und ich zuckte zusammen. Ich weiß. Du magst überschwengliche Worte nicht leide». Daher nur kurz: Ich hätte das Mädchen packen und es in mein Atelier ttagen mögen, es dort niederlaffen in einen Sessel und «s malen. Es wäre da» Biw gewesen, das mir den Weg zum Erfolg mit einem Schlage bahn«. Ich hatte keinen Mut. Ich trat zur Seite, sah dem Mädchen nmh, folgte ihm und dm Menschen, die es beglei teten, bis an «ine Haustür. Ich stand lange vor dem Haus, sah ein Licht aufbrennen, sah hinter geschlossenen Dorhängen einen leichten Schatten gleiten, sah die Lampe verlöschen und ging müde nach Hause. Seitdem habe ich manche Stunde vor dem Hause ge standen. Mir war es manchmal, als bewegte sich etwas hin ter den Vorhängen^ Doch ich täuschte mich wohl. Zehnmal faßte ich den Entschluß, in das Haus zu gehen, vor da» Mädchen zu treten, ihm zu sagen, daß alles in mir sich nach ihm sehnte, der Künstler und der Mensch. Und ebenso oft fehlte mir im letzten Augenblick der Mut. Ein weiblicher Casanova. / D-nn. Der Lebensroman der größten Abenteuerin. Unter den vor kurzem in London zum Kauf angebote- nen Kostbarkeiten aus dem schelnbar unermeßlichen Iuwe- lenbesitz des letzten Zaren befindet sich ein märchenhaft schö nes Halsband aus riesengroßen Smaragden und Brillanten — ein Geschenk der Herzoain von Kingston an die Zarin Katharina die Große. Dieses Schmuckstück erweckt die Er- inneruna an eine abenteuerliche Frauengestalt, wie sie nur da» 18. Jahrhundert, diese Slanzepoche der Glücksritter, Her vorbringen konnte. Zu den halb mystisch gewordenen Figu ren eines Casanova und eines Cagliostro gesellt sich die Herzogin von Kingston, deren phantastische Abenteuer ganz Europa kurz vor dem Ausbruch der französischen Revolu- tion in Atem gehalten haben. An einem schönen Sommertage des Jahres 1776 lan- de« in Petersburg an den Ufern der Newa eine Dacht, wie man sie bisher nie gesehen hatte. Dar ganze Schiff war aus kostbarstem Hol- konstruiert und mit dem erlesensten Kom fort ausgestattet. Es aenüat-u sagen, daß sich an Bord eine Badewanne aus teuerstem Marmor befand, «in Luxu», den man nicht einmal in jedem Schloß der damaligen Zeit kannte. Eine schön« Frau, von Negerdlenern und prunk- voll gekleideten Kavalieren umringt, verließ die Dacht und ließ sich bet der Zarin melden. Es war die Herzogin von Kingston, die den Ehrgeiz hatte, am Hof« der Semlramis des Nordens ein« Stellung als Hofdame zu bekleiden. Meh rere Monat« lang entzück« die Herzogin die verwöhnte Ge sellschaft der Newastadt mit prunkvollen Festen. Da die Zarin inzwischen über das Dorleben ihrer angehenden Hof- dome genau informiert worden war, erklärte sie, den Wunsch der Herzogin nicht erfüllen zu können. Än der Tat, die nicht mehr jung«, aber dennoch bild- schön« Frau hatte «in recht bewegte» Leben hinter sich. Sie war seinerzeit als blutjunges Mädchen au» bescheidener Fa milie am Hofe König Georg II. al» Hofdame zugelassen. Sie vermählte sich bald mit einem gewissen Harvey, hielt aber diese Ehe aus bestimmten Rücksichten geheim. Der junge Ehemann verließ allerdings seine Frau einen Monat nach der Trauung und begab sich nach Indien. Inzwischen war hie schön« Frau, die ihren Mädchennamen Elisabeth Chudleigh führ«, von Verehrern belagert. Sogar der Kö nig von Polen. August M. machte Ihr einen Heiratsantrag Eines Tages, oder richtiger gesagt, eines Nachts, drang die schöne Elisabeth in die Kirche «in, in der sie getraut worden war, um die Akten» die diese Trauung dokumentierten, zu vernichten. Der inzwischen zurückgekehrte Harvey starb als reicher Mann, nachdem er das Riesenvermögen des Earl von Bri stol geerbt hatt«. Elisabeth aber hotte noch zu Lebzeiten Harveys, der von ihr nichts wissen wollte, den Herzog von Kingston geheiratet, der bald nach der Eheschließung starb. Plötzlich tauchte eine Zeugin der ersten — ungelösten — Ehe der Gräfin aus und versuchte sie zu erpressen. Ein Skandal prozeß droh« und wurde bald zur Wirklichkeit. Die Herzo gin von Kingston hatte sich wegen Bigamie zu verantwor ten, ein Verbrechen, das nach uraltem englischen Gesetz mit dem Tode bestraft werden konnte. Eine ganze Schar von Verteidigern aus den vornehmsten Klassen der englischen Gesellschaft stellte sich der Herzogin zur Verfügung. Das Gericht erklär« sie für schuldig, gab ihr aber sonderbarer weise die Möglichkeit, durch Bezahlung der SeriOskosten sich freizukaufen. Die Herzogin tat es, zumal sie im Besitz des sagenhaften Vermögens des Hauses Kingston war. Al» reich« Frau wanderte nun die Herzogin von einem Land in» andere. In jeder Stadt erlebte sie galant« Aben teuer. Fürsten und Herzöge bewarben sich um ihr« Hand. Nachdem die Herzogin zum zweiten Male sich entschlossen hatte, in da» ferne Rußland zu reisen, fuhr sie durch Polen. In einem tiefen Walde wurde ihre prunkvolle Karosse plötz lich angehalten. Die Herzogin dachte, daß sie von Räubern überfallen wäre. Zu ihrem größten Erstaunen sah sie im Wall« eine klein« Stadt mit einem Schlosse mit Festunas- mauern und einer Kirche. Zwerge in phantastischen Gs- wänden» ritten ihr entgegen. Die Herzoain glaub« an Spuk. Die Zwerg« übergaben ihr «in« Schatulle mit herrlichen Ju welen. Immer noch wußte sie nicht, was dieser Traum be deutete. E» stellte sich heraus, daß diese Ueberrafchung da» Geschenk eines reichen Verehrers war, dr» Fürsten von Radziwill. Nicht umsonst lebte man im galanten 18. Jahr- hmidert! Ein polnischer Magnat, wie der Fürst Radziwill, ließ sich wirklich nicht lumpen. Er streu« «in« Million au», um di- angebetete Frau mit einer Stadt im Walde, di« er ihr zu