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hnumt «h, B-rlln s 12 chlor t». *a,»lich, sSvlattform », rei, wahrend d «qeschwindlgki ordemGtan Tagesschau. * Der Reich»regierung wurde am Sonnkag eine engNsche Noke über die Frage der deutschen Gleichberechtigung überreicht. England schließt sich vollständig dem französischen Standpunkt an und fordert, Deutschland solle wieder nach Genf gehen. * Auf der von über 100000 Teilnehmern besuchlen Sund- gebuag de, Gustav Adolf-Verein» vor dem Leipziger Völker- schlachtdenkmal anläßllch seiner 100-Zahrfeier hielt dl« Festan sprache der ehemalig« preußische Knltuiminister Dr. Voelltz. Auf dem 1L. Kongreß der Christlichen Gewerkschaften Deutschland, hielt Veich»arbel«,mlnister Schaeffer die Degrü- ß«ug»ansprache, in der er de« willen der Reichsregierung zur Zusammenarbeit mit de« Gewerkschaften betonte. * Die Reich»lag»neuwahlen werden am Sonntag, den S. November, staltfinden. * Del dem nationalsozialistischen Fluglag in Braunschweig stießen zwei Flugzeuge zusammen, wobei da, Flugzeug de, Braunschweiger Sunstflieger» Albrecht abstürzte. Albrecht war so fort tot. * Bei Spezia in Italien stießen zwei Wasserflugzeuge zusam men, wobei sieben Personen getötet wurden. *) Ausführliche» an anderer Stell» Tageblatt firAWOwerda Einzige Tageszeitung im AmtsgertchtsbeM Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische -«Shler ist da, -ar Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtichauptmannschaft, de» Arbeitsgerichts und des Haupt zollamts zu Bautzen, des Anitsgerichts, de» Finanzamts, der Schulinspektion und de» Stadtrat» zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt Akten darüber habe er bereits England mitgeteilt, und er könne sagen, daß der Inhalt dieser Akten einen sehr starken Eindruck aus diejenigen gemacht hätten, denen sie vorgelegt wurden. Bisher habe er aber so verwickelte juristische Fra gen nicht mit Tatsachen vermengen wollen. Deutsche Stellungnahme. Berlin, 19. Sept. (Eig. Meldg.) Die gestern bekannt gewordene Ankündigung Herriot» von den unternomme nen und geplanten Schritten in bezug auf die Auseinander setzung mit Deutschland in der Rllstungsfrage hat vorläufig noch reinen Gegenstand einer Aussprache innerhalb des Reichskabinetts gebildet, ebenso wenig die übergebene eng- liche Note zu dem gleichen Thema. Jedoch sind die Angaben Herriots über die angeblichen französischen „Enthüllungen", in denen das mehrfach erwähnte Aktenstück über „deutsche militärische Verfehlungen" behandelt wird, hier ohne Ein druck geblieben. Dieses Aktenstück kann nichts anderes ent halten, als die Dinge, mit denen schon Dr. Stresemann vor Jahren befaßt wurde und über deren Charakter sich nie mand im unklaren befindet. Verstöße, wie sie hier in sen sationell wirkender Form, aber ohne jede Präzisierung be hauptet werden, sind von Deutschland nicht begangen wor den und eine internationale Enquete, von der Herriot spricht, kommt deshalb ernstlich wohl nicht in Frage. Es ist anzunehmen, daß die Reichsregierung bereite heute sich mit dieser Note und mit den Aeußerungen Her riots im Zusammenhang befassen wird. Aleukircß und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt , Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemekndeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 Panzerschiff E wird gedarrt. Im Auftrag des Reichsmarineamts wird am 1. Oktober ein neues Panzerschiff in Wilhelmshaven auf Kiel gelegt: das Ersatzpanzerschiff „Braunschweig", das vorläufig den Namen „Panzerschiff 6" führen soll. In der französi schen Presse ist darüber eine ebenso große wie völlig unge rechtfertigte Aufregung entstanden. Es wird dort dreist die falsche Behauptung aufgestellt, daß Deutschland mit dem Dau dieses Panzerschiffes die ihm gestatteten Bauraten über schreite. Davon ist gar kein Rede! Die erforderliche Sum me ist erstens bereits im Etat vorgesehen, zweitens hält Deutschland sich in vollem Umfang noch an die Bestimmun gen des Diktats von Versailles. Die Reichsregierung tut sogar insofern einen sehr wichtigen Schritt, als sie die Vorbe reitung für den Bau noch nach den bisherigen Bestimmun gen trifft, ohne abzuwarten, ob für Deutschland aus den Verhandlungen der Abrüstungskonferenz in Genf sich gün stigere Bedingungen oder gar volle Freiheit ergeben würde. während Deutschland sich zur Jett mit dem Bau des einen Panzerschiffes begnügen muß, sind die anderen Län der trotz des in Genf beschlossenen Rüstungsfeierjahres in der Lage, sehr umfangreiche Neubauten auszuführen. England wird im Jahre 1932 drei Kreuzer, neun Zer störer und drei U-Boote bauen. Außerdem ist noch bis Ende des Rechnungsjahres der Bau von neun Zerstörern und drei U-Booten vorgesehen. Amerika baut bis zum Frühjahr 1933 einen Kreuzer von 10 000 Tonnen. Japan wird Anfang 1933 drei Zerstörer bauen. Frankreichhat seit Juli 1931 ein Linienschiff von 26 500 Tonnen im Bau, zwei Kreuzer, vier kleine Kreuzer und zwei Zerstörer sind bewilligt. Außerdem stehen noch weitere Bewilligungen von Schiffs bauten in Aussicht. Die Aufregung der französischen Presse ist also vollkommen unbegründet und mit dem Ziel in Szene gesetzt, in der Welt den Eindruck zu erwecken, als ob Deutsch land sich mit dem Bau des „Panzerschiffes 6" einer Verlet zung des Versailler Diktats schuldig mache. Hier ist die schärfste Richtigstellung durch die amtlichen Stellen geboten. SkWkWWI W 8. SMMk. Am Sonnabendnachmittag wurde folgende amtliche Mel dung veröffentlicht: „Dav Kabinett beschloß in seiner heutigen Sitzung, dem Herrn Reichspräsidenten den S. November al» Termin der Neuwahlen zum Deutschen Reichstag vorzuschlagen. Da» Kabinett setzte die Beratungen über die Wirlschaftsfragen fort und wird sie in einer Sitzung am Montag wetterführen." Die Vorbereitungen für die Neuwahlen werden, falls der Reichspräsident dem Vorschlag des Reichskabinetts zustimmt, vom Reichsinnenministerium getroffen. Die Reichsregierung hat davon abgesehen, die Entscheidung über die Festsetzung der Neuwahlen noch weiter hinauszuschieben, weil sich er geben hat, daß die Auflösung des Reichstags trotz aller Oppo sition und Agitation der Parteien vom ganzen deutschen Volke mit vollständiger Ruhe hingenommen worden ist. Der 6. November ist der letzte Sonntag, der innerhalb der in der Verfassung vorgesehenen Frist von 60 Tagen möglich war. Das Reichsinnenministerium wird schon in wenigen Tagen die nötigen Anweisungen an die Länder über die Aus legung der Wahllisten usw. ergehen lassen. Da da» Reichs- 1. E» liegt der Regierung Seiner Majestät und dem ganzen britischen Volke außerordentlich am Herzen, den Er - ola der Abrüstungskonferenz zu fördern, und ie sind der Ansicht, daß e n internattonales Abkommen zur Beschränkung und Herab etzüng der Rüstungen (an dem Deutschland natürlich mit beteiligt sein müßte) nicht nur die Welt von einer Aufgabenlast befreien würde, die den wirt- Die wahre Lage auf Grund des Vertrages von Ver sailles ist die, daß der Teil Vnochbindend ist und sei ne bindende Kraft nur durch Vereinbarung verlie ren kann. 4. Die Regierung Seiner Majestät ist nicht der Auffas sung, daß die von Deutschland aufgestellte These eine spitz findige juristische Deduktion aus dem Wortlaut des Versailler Vertrages ist. Es ist wohl eher das Verlangen, einen Aus gleich (Adjustement) herbeizuführen, das sich auf die Tat sache stützt, daß die im Vertrage enthaltene Beschränkung der deutschen Rüstungen als Vorläufer einer all gemeinen Rüstungsbeschränkung der anderen gedacht war und als solcher verkündet wurde. Seiner Ma jestät Regierung leugnet diese Tatsache nicht und sucht das Gewicht dieser Behauptung nicht abzuschwächen. 5. Die britische Regierung hegt die Hoffnung, daß in Genf doch eine Abrüstung im wirklich bedeutsamen Aus maße erreicht werden möge, wobei jede Nation sich zu einer genau innezuhaltenden Einschränkung ihrer Kriegswaffen sowohl der Art als auch der Menge nach verpflichten würde. Ein solches Ergebnis kann nur dann erzielt werden, wenn auf die Bedürfnisse wie auf die Gefühle aller 64 beteiligten Staaten die gebührende Rücksicht genommen wird. Das anzustrebende Ziel ist bei den stark gerüsteten Mächten die größtmögliche Herabsetzung und bei den s ch w ach ge rüsteten Staaten jedenfalls keine materielle Vermehrung. Die Folge eines Abkommens wird mit hin sein, daß keinerlei Unterschied der Rechtslage mehr be steht: Die Rüstungen eines jeden Staates werden durch den gleichen Prozeß kontrolliert, und die durch be stehende Verträge — wie die verschiedenen Friedensver träge oder die Flottenverträge von Washington und London — bereits vorgeschriebenen Beschränkungen werden, soweit sie nicht im gegenseitigen Einvernehmen abgeündert sind, in dem freiwilligen, umfassenden Pakt, der in Genf ausge handelt werden soll, wieder in Erscheinung treten. 6. Im Interesse der Befriedung ist sehr zu wünschen, daß alle solche Fragen durch freundschaftliche Verhandlun gen und vereinbarte Ausgleichsmaßnahmen erledigt wer den, ohne daß dabei vertragliche Verpflichtun gen mißachtet oder die Gesamtziffer der bewaffneten Macht erhöht würde. Aber dieses wünschenswerte Ziel läßt sich nicht durch befristete Herausforderung und auch nicht dadurch erreichen, daß man sich von Beratungen zuruckzieht, die gerade wieder ausgenommen werden sollen. Es läßt sich nur erreichen durch geduldige Erörte rung im Wege einer Konferenz zwischen den be teiligten Staaten. Verdächtigungen Kerriots gegen Deutschland. Pari», 18. September. Ministerpräsident Herriot wurde gestern nachmittag vom Kammerausschuß für auswärtige Angelegenheiten über die deutschen Fragen gehört. Havas berichtet hierüber folgendes: Was die Frage der Rüstungsgleichberechtigung und den hieraus bezüglichen deutschen Schritt anbelange, so habe Her- riot an seine feste Haltung erinnert und eindeutig zum Aus druck gebracht, daß er auf die entweder öffentlich oder hinter den Kulissen gemachten Vorschläge stets ohne Umschweife mit Formeln geantwortet habe, die sich in den Worten zusammen fassen ließen: „N e i n l Niemals! Nichts! Unmög lich!" Er sei der Mann des Völkerbundsvaktes und des Versailler Vertrages geblieben und würde sich niemals auf Verhandlungen einlassen, die über diesen Rahmen hinaus gingen. Das Ausschußmitglied Soulier habe den Minister präsidenten um Aufschluß darüber ersucht, ob die vom Liual d'Orsay über die Aufrüstung Deutsch land» gesammelten Aktenstücke dritten Mächten mltge- teilt morde« sind. Herriot habe sich über diese Aktenstücke dann geäußert, deren Echtheit nicht angezweifelt werden könne und von denen einige belastend seien. Er fei aber der Auffassung, daß die französische Regierung Unrecht ge habt hätte, wenn sie davon bisher bei den offiziellen Verhand lungen Gebrauch gemacht hätte; er habe sie jedoch teilweise im Verlaufe von Sonderbesprechungen mit befreundeten Mächten benutzen können. Herriot erklärte, er werde sich der gesamten Aktenstücke bedienen, wenn er den Augenblick für gekommen erachte, beispielsweise, wenn die Debatten über die Tleichberechtigungssrage vor dem Völker bund aufgerollt werden sollten. Einige der vorhandenen England an der Sette Frankreichs, Bedauern über die Ausrottung der Mebrfrage. — Auch England pocht auf den Nerfailler Vertrag. Berlin, 18. Sept. In einem heute durch den britischen' Botschafter der Reichsregierung überreichten Schreiben über die Frage der deutschen Gleichberechtigung heißt es: ganzen britischen Volke außerordentlich olg der Abrüstungskonferenz zu fördern, und " ' ' nationales Abkommen zur ' " .. ' ' .: ich mit beteiligt sein müßte) nicht nur die ifgabenlast befreien würde, die den wirt schaftlichen Wiederaufstieg hemmt, sondern daß ein solches Abkommen auch ein sich sogleich auswirkender, gewichtiger Beitrag zur Sicherung des Weltfriedens und zur Förderung einer freundschaftlichen Gesinnung zwischen benachbarten Staaten sein würde. 2. Die Regierung Sr. Majestät sieht sich genötigt, zu nächst ihr Bedauern darüber zu äußern, daß eine poli tische Streitfrage von solchem Ausmaß in diesem Augenblick auftaucht, wo es doch so nötig wäre, die Aufmerksamkeit und Tatkraft nicht von den gegenwärtigen, so dringend erforder lichen Bemühungen um den Wiederaufbau der Produk tion und des Handels abzulenken. «» ist l«hr nachteilig, daß diese Frage lm Aigen SW- dlvm gewaltsam in den Vordergrund gestellt wird. Deutschland hat an einer allgemeinen Wirtschaftsdepression und weitverbreiteter Arbeitslosigkeit gelitten und leidet noch daran; andere Signatarmächte des Vertrages von Versail les haben dies anerkannt; sie haben sich infolgedessen bereit gezeigt, ihre finanziellen Forderungen an Deutsch land herabzusetzen und wirklich grundlegend zu revidieren. Für diesen Augenblick eine scharfe Kontroverse auf po litischem Gebiet zu beginnen, muß angesichts der wirtschaft lichen Schwierigkeiten Deutschlands als unklug und im Hinblick auf die Deutschland von seinen Gläubigern erst kürz lich gemachten Zugeständnisse als besonders unzeitgemäß erscheinen. Die Regierung Sr. Majestät hofft zuversichtlich, daß jetzt nichts mehr geduldet wird, was den Prozeß des wirtschaftlichen Wiederaufbaues verzögern würde, der so dringend nötig ist und den mit allen Kräften zu fördern die Aufgabe der bevorstehenden Weltwirtschaftskonferenz sein wird. 3. Seiner Majestät Regierung kann nicht einer Miß achtung vertraglicher Verpflichtungen Unterstützung ge währen oder moralischen Beistand leisten. Obgleich die Re gierung Seiner Majestät die deutsche Denkschrift nicht dahin versteht, als sei darin dis entgegengesetzte Ansicht ausgespro chenes möchte sie sich'doch der Auffassung anschließe«, daß die These, Deutschland könne au» irgendeinem künftigen Abrüstvngsabkommen oder der Tatsache, daß überhaupt kein Abkommen zustande kommt, einen Rechtsanspruch auf Ab schaffung des Teiles V des Vertrages von Versailles ablei- ten, sich nicht als rechtlich zulässige Auslegung des Versail ler Vertrages und de» damit verbundenen Schriftwechsels vertreten läßt. Lrscheinuug»w«ls«, Täglich mit Ausnohm« der Sonn- und Feier- tag«. Vezug»pvtt» für di« Zett «ine» halben Monat«: Frei in» Hau» halbmonatlich Mark 11Y, beim «bholen in der Geschästs- stelle wöchentlich Ä vsg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend. munnmr 1» Vfg.) Fernsprecher Ami Vlschoftwerda Nr. 444 und 445. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der Beförderungseinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». Anzeigenpreis (in ^Reichsmark): Die 44 mm breite einspaltig« Millinieterzeile 10 Pfg-, örtliche Anzeigen 8 Pfg. Im Trxtteil ine SO wm breite Millimeterzeile SO Pfg. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plötzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Nr. 220 Montag, den IS. September 1S32. 87. Jahrgang