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Hind« nUSlauf s«ni>k<te ^7 dem Erslnder allon, wurde ust, Tonne' ilot ab und n erkalteten T.B.D. -er er Meaeret, Stelle seiner nem vasalt- t,»««»«« DerSäHWeLrMer 'm Aleukirch und Ilmgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt / Heimatkundliche Beilage / Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 Tageblatt furAWoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machungen der Amtshauptmannschaft, des Arbeitsgerichts und des Haupt zollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, de» Finanzamts, der Schulinspektion und des Stadtrats zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt Erscheinungsweise: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier tage. Bezugspreis für di« Zeit eine» halben Monats: Frei in. Hau» halbmonatlich Mark 1.10, beim Abholen in der Geschäfts stelle wächentlich 4» Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend- nummer IS Pfg.) Fernsprecher Ami Bischofswerda Nr. 444 und 44S. 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Deutsche Ostmesse eröff net worden. * Bei einer Denkmal»weihe in einer französischen Stadt ließ sich der Bürgermeister in Anwesenheit de» französischen Staats präsidenten zu erneuten Deutschenschmähungen Hinreitzen. * Am Sonntag fand die alljährlich veranstaltete große Ala- menkundgebung in Dixmuiden skat«. An dem Denkmal, da» an der User zur Erinnerung an die gefallenen flämischen Aronlkämp- fer errichlet ist, halten sich etwa 200000 Sundgeber versammelt. Die britische Reichrkonferenz kam in Ottawa am Sonntag zu einem Abschluß, der von dem überwiegenden Teil der englischen vesfenllichkeit al» Erfolg und manchersei«, sogar al» „Triumph" bezeichnel wird. * In der hambunger Gegend ging gestern ein schwere» Un wetter nieder. * Auf dem Flugplatz Leipzig-Mockau stürzte Sonnabend mit- lag da» Reklameslugzeug einer Zwickauer Slrickwarensirma ab. Seim Aufschlagen auf den Boden geriet die Maschine in Brand, der Pilot Bader und sein Monteur kamen dabei um» Leben. Die Luropaflleger sind Sonntag früh 7 llhr auf dem Tem pelhofer Flugplatz gestartet. * 3m Ohlauer Prozeß wurden die Hauptangeklagten zu 4 bzw. 2 Jahren Zuchthaus verurteilt. * Der Oberstaatsanwalt Hal im Potempaer Prozeß gegen sünf Angeklagte die Todesstrafe beantrag», gegen zwei je 5 Jahre Zuchthäu». ») Auskührllche» an anderer Stelle. M WWM WWlerk iM WMlWW. Da, Arbeitsbcschaffungsprogran»» endlich gesichert. Berlin, 22. August. Die Verhandlungen der Reichs regierung mit dem Reichsbankpräsidenten Dr. Luther haben zu einer vollständigen Einigung geführt. Damit ist da» Ar- beilsbeschaffungsprogramm der Relchsrealerung finanziell sichergestellt und er wird sich in den nächsten Tagen darum handeln, die einzelnen Maßnahmen innerhalb des Kabinetts endgültig festzulegen. Irgendwelche Mitteilungen hierüber sind aber im Laufe der Woche nicht mehr zu erwarten. Reichskanzler v. Papen will vielmehr eine erste umfassende Darstellung am 28. August selber geben, und zwar in einer Rede, die er in Münster vor den westfälischen Bauernvereinen hält. Damit ist die Veröffentlichung des wirtschaft-planes der Reichsregierung unmittelbar an den ersten Sitzungskag de» neuen Reichstages, der am 30. August um IS llhr eröff net werden soll, herangelegt worden, wohl in der Absicht, die ohnehin vorhandenen politischen Schwierigkeiten der kommenden Woche nicht noch durch Erörterungen von Lin- zelheiten de» wirtschaftrprogramm« zu vergrößern. Der Reichstag selbst wird am 30. August lediglich eine formale Sitzung ab holten, in der unter dem Vorsitz oes Alterspräsidiums der Namensaufruf erfolgt und die Beschlußfähigkeit des Hauses fcstgestellt wird. Am 31. August sollen dann Präsidium und Schriftführer gewählt werden. Hierüber hat man sich am Sonnabend in Fraktionsführerbesprechungen, die unter dem Vorsitz des bisherigen Reichstagspräsidenten Löbe statt fanden, bereits geeinigt. Weitergehende Dispositionen sind noch nicht getroffen worden. Die Reichstagssraktionen wer den bis zum 30. August lediglich ihre Mitglieder für den Aeltestenrat namhaft machen, um den neuen Reichstag als bald abhalten lassen zu können. Weiter ist damit zu rechnen, daß auch der Auswärtige Ausschuß und der Ausschuß zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung noch bis zum 30. August gebildet werden, damit diese beiden Kommissionen möglichst bald zur Verfügung stehen. In parlamentarischen Kreisen rechnet man damit, daß nach dem 31. August eine kurze Pause eintritt, die formal da mit begründet wird, daß vom 31. August bis zum 4. Sept, der diesjährige Katholikentag in Essen stattfindet. Es ent spricht der parlamentarischen Gepflogenheit, daß auf die Dis- Positionen großer Parteien Rücksicht genommen wird. Reichskanzler von Papen wird, wie man in Parlamentär!- schen Kreisen weiter annimmt, diese Pause dazu benutzen, um mit dem Aeltestenrat die weiteren parlamentarischen Dispositionen zu erörtern. Der Wunsch der Regierung geht dahin, daß ihr nach der Pause Gelegenheit gegeben wird, ihr wirtschaftspolitisches Programm vor dem Parlament darzulegen, das dann zur Grundlage der politischen Aussprache des Reichstages die nen würde. Ob es gelingt, die Erledigung der zu erwartenden Miß- trauensanträge gegen das Reichskabinett — der sozialdemo kratische liegt bereits vor — nicht zur Verhandlung kommen zu lasten, ist mehr als zweifelhaft, da es ja den großen poli tischen Gruppen des Reichstages unbenommen ist, jederzeit Mißtrauensvoten in der Form von Dringlichkeitsanträgen einzubringen. Zuwachs für die Derrtfchnationalerr im Reichstag. Verlln, 21. August. Wie das Nachrichtenbüro des VDZ. Meldet, haben die 2 auf der Liste des württembergischen Weingärtner« und Bauernbundes gewählten Reichstagsab- geordneten und der auf der Landbundliste gewählte Abge ordnete Habicht die Absicht, sich der deutschnationalen Reichs tagsfraktion anzuschließen, so daß diese auf 40 Sitze kommen würde. Besprechungen über die Regierungs bildung. Berlin, 22. August. Die Besprechungen über die Re gierungsbildung im Reich und in Preußen werden erst am Dienstag wieder in Gang kommen, da für diesen Tag die nächste Unterredung zwischen dem national sozialistischen Landtagspräsidenten Kerrl und dem Zen trumsabgeordneten Dr. Graß anbcraumt ist, nachdem jeder der beiden Unterhändler inzwischen mit seinen eigenen Parteifreunden Fühlung genommen hat. Der frühere Reichskanzler Dr. Brüning hält sich noch in Sttddeutschland auf, nachdem er den Parteiführer Dr. Kaas besucht hat. In ein entscheidendes Stadium werden die Regierungsverhand lungen nicht vor der Rückkehr Brünings nach Berlin treten. Preußischer Fandlag am 30. August. Berlin, 22. August. Rach einer Mitteilung des Land tagsdirektors ist die nächste Sitzung des preuß. Landtags nunmehr endgültig auf den 30. August 13 Uhr anberaumt worden. A. MW Messe I« MWerg. Beihilfe für Ostpreußen. Königsberg, 21. August. Mit einem Festakt wurde heute mittag die 20. Deutsche Ostmesse eröffnet. Namens des abwesenden Oberbürgermeisters begrüßte Stadtrat Ull rich die Vertreter der Behörden und die Delegationen, in deren Erscheinen er die Anerkennung der Bedeutung der Königsberger Ostmesse als Mittlerin zwischen Deutschland und dem deutschen Osten erblickte. Reichsinnenminister Arhrr. v. Gayl entbot namens des Reichskanzlers und der Reichsregierung Gruß und Dank für die in der Ostmesse erkennbar werdende opfervolle Gemeinarbeit. Die deutsche Wirtschaft müsse wieder Selbstvertrauen haben, das sich belohnt sehen möge durch befriedigenden Umsatz und Anknüpfung neuer Wirt schaftsbeziehungen zur Arbeitsbeschaffung für viele unfrei willig ruhende Hände. Der Minister wünschte lebhaft gute wirtschaftliche und politische Beziehungen zu den Nachbarn in friedlichem Wettbewerb unter Sicherung der Gegensei tigkeit und Achtung der nationalen Belange. Die Reichs und Staatsregierungen würden alle Kräfte einsetzen, um der Sonderlage auf kulturellem und politischem Gebiet Rechnung zu tragen. Preußen und das Reich hätten sich soeben entschlossen, für die durch Unwetterschäden schwer be troffenen Teile Ostpreußens zunächst zu einer Beihilfe für Aufrki um ungsarb eiten und zur Beschaffung von Saatgut sofort bereit zu sein, vorbehaltlich weiterer Maß nahmen (Beifall). Reichskommissar Dr. Vrachl überbrachte namens der Staatsregierung Grüße und Wünsche und betonte die ausgezeichneten Beziehungen zwischen Reich und Preußen, die die soeben erwähnte Hilfsaktion für Ostpreußen innerhalb weniger Minuten hätte beschließen lassen. Er begrüßte die auf der Ausstel lung zum Ausdruck kommende Leistungsfähigkeit Ost preußens und auch die tätige Teilnahme der russischen und der lettischen Wirtschaft — ein Beweis für die Interessen. Verbundenheit der Ostwirtschaft. Frankreich schmäht die Deutschen weiter. Paris, 21. August. Der Präsident der Republik, Lebrun, führte heute bei der Feier der Einweihung eines Denkmals zur Erinnerung an die Verteidigung der Stadt Longwy den Vorsitz. Während die Ansprache des Präsi- dcnten der Republik eine Art Erinnerung an die Geschichte der Stadt war, besonders in der Kriegszeit, unterließ es der Bürgermeister Dr. Coliez in seiner Rede nicht, bei der Kriegsgeschichte der Stadt Longwy von den Deutschen wörtlich als von den Barbaren zu sprechen und zu behaup ten, daß die Deutschen lm August 1814 in schamloser Weise in Luxemburg schwere Geschütze aufgestellt hätten, trotz der Luxemburger Neutralität. Senator Michel beteuerte in seiner Rede, die Grenzbefestigung könne niemals ein Zei chen von Angriffslust sein. Pensionsminister Berthaud, der bei der Feier die Regierung vertrat, sprach sodann für die allgemeine Versöhnung der Völker und er- innerte in diesem Zusammenhang an Briand. Die Flamenkundgebung in Dirmuiden Brüssel, 21. August. An die 250 000 Flamen versam melten sich heute am Ufer der Mer bei Dixmuiden, um in der Huldigung für die Toten des Weltkrieges sich für die Fortentwickelung der flämischen Heimat einzusetzen und ein Bekenntnis für den christlichen Weltfrieden abzulegen. Ls wurde eine Entschließung zugunsten der allgemeinen Ab rüstung angenommen, in der es heißt: „Wir 250 000 an der alljährlichen Wallfahrt zu den Gräbern an der MerVersammelten, in überwiegenderMehr- heit ehemalige Frontkämpfer und Hinterbliebene von Ge fallenen, beschwören die Völker, das Wort des Evangeliums „Du sollst nicht töten" zu einer allgemeinen lebendigen Wahrheit zu machen. Wir erwarten von der internationa len Abrüstungskonferenz, daß sie, des blutigen Opfers von Millionen junger Männer eingedenk, den Weltfrieden für alle Zeiten durch die vollständige Abrüstung aller Staaten, auf dem Recht und nicht auf der Gewalt gründet," Die Wallfahrt der Massen, die aus allen Teilen Belgiens, aber auch aus Holland und dem flämischen Norden Frank reichs in Dixmuiden zusammenströmten, war die größte und eindrucksvollste, die sich seit dem Ende des Weltkrieges abge- spielt hat. Die Stadt Dixmuiden wies überreichen Flaggenschmuck auf. Bis auf ein Hotel und eine Mchlfabrik, von denen die belgische Flagge wehte, waren ausschließlich die schwarz-gel- den flämischen Farben zu sehen. Die Tatsache, daß offiziell belgische Vertreter fehlten, stempelte die Kundgebung zu einer rein flämischen Angelegenheit. Ihren Höhepunkt er reichte die Kundgebung, als die sterblichen Ueberreste von sieben flämischen Gefallenen bei dem Mer-Denkmal beigesetzt wurden. Es war ein überaus eindrucksvolles Bild, als die sieben Särge in feierlichem Zug auf geschmückten, van sechs Pferden gezogenen Wagen, nach der Beisetzungsstätte ge bracht wurden. M WM VWiM M SkklU Schwere Zuchthausstrafen beantragt. Im Ohlauer Aufruhrprozeß, der in Brieg verhandelt wird, beantragte am Sonnabend der Oberstaatsanwalt gegen Gewerkschaftssekretär und Kreisleiter des Reichsbanners Durnick wegen Landfriedensbruches, Was- fenmißbrauches und schweren Aufruhrs 4 Jahre Zuchthaus gegen den Ortsgruppenlciter der Reichsbanners Blech wegen derselben Straftaten 6 Jahre Zuchthaus, gegen den Angeklagten Vanin (Vater) wegen derselben Straftaten 4 Jahre Zuchthaus, gegen den sozialdemokratischen Stadtrat Manche we gen schweren Landfriedensbruches und Ruushandcls 4 Jah re Zuchthaus, gegen Gewerkfchaftssckretär Strulik wegen einfachen Landfricdensbruches und Aufruhrs 2 Jahre Zuchthaus. Die übrigen beantragten Strafen wegen Landfriedens bruches bewegen sich zwischen 4 Monaten bis zu 2 Jahren Gefängnis. In 6 Fällen wurde Freispruch beantragt. Der Oberstark anwast führte in seinem Plädoyer u. a. aus, Ohlau sei durch die Vorfälle nicht nur in ganz Deutsch-