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Mer Tageblatt «,zi>,»pr»(»l durch «ms««« >»(»« frei In, hau, monatlich »» psa. d,I »„ »e!ch»ft»st,U, «»- a-holt monatlich »avfa.u. w»ch,nt» öch »« Pf,. d«I ter Post »«stellt uns stidst at,,l>,l» vlerteilllhrlich >.»» Mk., monatlich »» Pf». durch te» »rtistr«a<r fret in» hau» »iertet» -hrlich r.« Mk., monatlich 74 Pf». Erscheint ttlglich In »en Mitta,,stim« »en, mit stuonahm» oonSonn-un» leiertagen. Unser» Zeitung,au«» träger unt fiuigabestellen, s»»i, all» Postanstallen und Vrtestrtlger uehmen »estellungen «ntgegea. /Anzeiger für -as Erzgebirge mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsbla«. Sprechstunde -er Neöoktion mit stuenahm» See Senntag» nachmtUag» 4—ä Uhr. — Lelegromm-siöeeff», kagedlaU stueerzgedtrge. Zernfprecher SS. für unverlangt »lngesanät» Manuskript» kann Gewähr nicht geleistet «erden. es Pf». Set »rtZrre» M»tchttNf»u «nlsorecheater »adalt. »eahnzeigeo »I. solltest»»» ^/^ttz« »ermli,,,. e»r letzler lm chertz »der in Lek erfheiauaaomels» tauch chewähr »lcht geleistet «rrt»-^ »eau ti» Huf,,», Le» pa/»r»«e» Lurch e,r»s»r»ch«r »rsolZt oLer La» «,nuskrl,t »lcht Leutlich leetar IP, Nr. irr. Dienstag, cken 3. Nugust ISIS. 10. Jahrgang. kin MchschlagelM kttolg vor Iwangorod. Vie Lage in un- um Warschau. — Unruhen in Zlnnlanü. — 32 Geschütze vor Zwangoroü erobert. — Neue italienische Mißerfolge. — Heftige Lustkämpfe im Westen. — Ein Schlacht zwischen englischen Truppen unS Hlnüus in Inüien. - öeson-ers gu er Erfolg eines -rutschen Unterseebootes. — Vksferenzen zwischen Ser Schweiz un- Sem vkerverbanS. Unsere Erfolge ln kurlana iintl ?olen. Unaufhaltsam dringen dte deutschen Heeressäulen immer weiter in Mißland vor. Der zähe Widerstand, den der Feind in immer neuem woihia-usgebautcn festen Stellungen leistet, wird immer wieder gebrochen durch dein todesmutigen Ansturm der deutschem umd Lsterveichifth^unigartschen Trup pen» Immer meh- vollendet sich der gewaltige Plan einer Umfassung der gesamten russischen Etreitträjste. Wi', die wir diesem in Wahrheit weltbewegenden Ge'chehen nur von der Feme folgen können, vermögen die zahl-l-0'en Schwierig keiten die sich im einzelnem dem, Vormarsch unserer Tapiseren entgegenstellen, nicht vntfemt zu ermeffen. Wi' erleben es nur mit immer neuem Staunen, wie sich der Ring um die rutschen Festungen immer enger zusammenschlicht, wie sich anderseits auf dem nördlichen MMol der riesenhaften Front der gewaltige Arm unserer Heere iiinmer weiter hinein er streckt in das feindliche Gebiet. Der Borstotz nach Kurland, über dessen Kühnheit unsere Feinde verbWft waren, den sie als ein Scheinmanöoer ansehen wollten zur Abziehung russischer Streitkräfte von der MmchseHront erweist sich ihnen jetzt als eine Operation, wie sie des großen Siegers aus den Schlachten in Masuren würdig ist. Der Krieg-Hafen Libau wurde genommen, die Stadt Windau wurde besetzt und nun sind unsere Truppen nach siegreichen Mmpfen in Mitau, der Hauptstadt des Gouvernements Kurland, von dem nun weitaus der größte Teil in- deutschem Besitz ist, eingezogen. Was das in miliätischer Hinsicht heißen will geht aus dem Umstände schon hervor, daß Mitau nur 40 Kilometer von Riga entfernt ist. Die ruMche Heeres leitung ist sich der Gefahr, die Riga bedroht, offenbar recht genau bewußt, was aus der schon vor einiger Zeit angeord neten Räumung Rigas durch die Aioilbehördon heroorgeht. Wir -dürfen jeden!,Alls mit bester Zuversicht der weiteren Entwicklung der Dinge auf dem nördlichen Kriegsschauplätze entgegensetzen. Sind dach nach dem Berichte der Obersten Heeresleitung südlich von Mitau. bei Koniswieve, für unser« Mafien günstige Kämpfe im Gange. Fortschritte wurden von unseren Truppen außerdem bei Suwalki und am Rar-ew in der Gegend -von Lomza gemacht. Besonders dieser letztere Erfolg dürfte hoch einzuschätzen sein, da die Bedeutung von Lomza darin beruht, daß durch diese Festung Warschau und Rowo-Georgiewsk gewissermaßen im der Wanke gedeckt -wer den. Je näher unsere Truppen an Lomza herankommen, desto bedenklicher wird die Lage der russischen Heere in Warschau und Iwangorod. Die Gegend von Iwa ngorod ist in den letzten Tagen wieder der Schauplatz besonders heftiger Kämpfe gewesen. Erst hat Generaloberst v. Woyrsch nördlich davon den lleber- gang Wer die Weichsel erWvungon und ist nun schon weiter in östlicher Richtung vorgedrungen, um den Truppen de» Erzherzogs Joseph Ferdinand die Hand zu reichen, und den Ring um die Festung völlig zu schließen, was um so näher gerückt ist, als ja auch schon die -Ur die taktische Verteidigung der Festung ungamein wichtige Eisenbahnstation Nowo- Al-exandrija von österreichisch-ungarischen Truppen erstürmt ist. Der Halbkreis um die Festung zieht sich enger, berich tete die deutsche Heeresleitung und der Generalstab unserer Verbündeten konnte diese erfreuliche Meldung bestätigen und erweitern durch den Bericht von der Eroberung acht ungemein starker Stützpunkte im Westen der Festung. So scheint der Tag nahe zu sein, an dem Iwangorod nicht mehr halbkreisförmig eingeschlossen «ist, sondern sich auf einen kon zentrischen Angriff der Verbündeten einzurichten hat, vor ausgesetzt, daß die Verteidiger es nicht vorziehen, früher da» Feld zu räumen, -was noch englischen und frvntzöstfchen, ja auch ru-rMen Betrachtungen über die Loge gar nicht sehr unwahrscheinlich ist. Damit aber wäre da» Signal gegeben für die Aufrollung, der russischen Weichselsront überhaupt, und was das bedeutet, das sagen um» wiederum die freiwilli gen und unfreiwilligen Eingeständnisse unserer Gegner. Lloyd George vermag nur mit Zittern an die Entwicklung der Dinge im- Osten zu denken, im englischen Unterhaus« ist das böse Wott Moderlage gefallen. Wie berechtigt diese trüben Ausblicke in eine, wie es ^scheint nicht mehr allzu feme Zukunft sind, da» beweist zur Abwechslung auch ein» mal ein russischer Sachverständiger Ruhland« Verbündeten, indem er in dem Zusammenbruch der russischen Streitmacht an der Weichsel «in Menetekel für England und Frankreich etblickt. Mr «ollen heut« noch nicht dar über urteilen, ob der ruWche Lvetst nicht zu w«tt geht, die bisherigen Et.olg« unserer und unserer Verbündeten Heere ' Der amtliche siciegrbericti v»u trete!' Großes Hauptquartier, 3. August vorn», westlicher Kriegsschauplatz. Pie am so. Juli bei genommene englische Stellung -st entgegen dem amtlichen Bericht de, englischen (vberde- f«chl»baber» vollftänöU in nnserer chand. In der ghanpagnr setzten wir un» nach erfolgreichen Sprengungen westli u von Perther und westlich von Souain in den Befltz der Tri-Merränder. In den UrgVIMtn und nordwestlich von Le Four de pari» wurden einige feindlich» Gräben genommen und dabei <o Ge fangen» gemacht. Bei dem gestern gemeldeten Bajonettangriff find im ganzen vier (Offizier», Mann gefangen genommen und zwei Maschinengewehre erbeutet. In den U-gtitN ist bei den Rümpfen in der Nacht vom 1. zum r. August ein klrtnr» Grabenstück am Schratzmennel» (zwischen Lingekopf und Barrenkops) verloren gegangen. Am Lingekopf ist «in am und r August vollständig zusammen, geschaffener Graben von un» nicht wieder besetzt worden. Lin vom Sewitterstorm Io,gerissener franzSstscher Fesselballon ist nordwestlich von Ltain in unsere ksäns» gefallen. Gastlicher Kriegsschauplatz. Bei den Kämpfen in der Gegend von Mit» wurden Soo Gefangen» gemacht. Destlich von Poniewiez gab der Gegner, zum großen Teil au» eigenen Stellungen geworfen, den Wläer- ftaittl »Uk und zog in östlicher Richtung ab. Unser« Truppen haben di« »patzt w»d0IN»l>-rud»U IldtksckttMM. Gestrig» Gefangenenzahl hier irso Mann, sowie r Maschinengewehr« erbeutet. In Richtung auf Ltmra wurde unter erfolgreichen Kämpfen Raum gewonnen. Rund sooo Ruffen wurden ge fangen genommen. Im übrigen fanden auf der karevkkSIt und p-r Warschau kleinere für UN, günstig verlaufen« Gefecht« statt. Unsere im (Osten zusammengezogenen Luftschiff« unter nahmen erfolgreich» Angriff» auf di« g»h»lilllt östlich von Warschau. SüSöftllcher Kriegsschauplatz. Generaloberst von Woyrsch hat mit seinen deutschen Truppen die 0rü»e«ItopMrIIu>g an vlNtkrr arr Weichsel rmrltrn. ES wurden 7V0 Gefangene gemacht. Die ihm unterstellten österreichisch-ungarischen Truppen des Generals von Köveß vor der Westfront von Iwangorod errangen einen aurchschlagruOru Leidig. Sie machten 2800 Gefangen« und „deutet«» » beschützt, darunter ri s»«tkt und zwei Mörser. Oe» den Armeen d», Generalfeldmarschall» von Mackensen hielt »er Gegner gestern noch in der Linie llSUtS-KItUanätl«- ltkk»U>-2»II« nordöstlich von Lholm stand. Am Nachmittag wurden sein« Linien von Lenezna und nördlich von Lholm clurchdr-cheu. Lr begann d«»halb auf dem ganzen Teil« der Front in der Nacht sein» Stellungen zu rtzUMI». Nur an einzelnen Stellen leistet er noch widerstand. Destlich von Lenerna machten wir -estern rvOO Gefangene, zwischen Lholm und Bug am 1. und 2. August über f»oo Gefangen«. Mehrer« Maschinengewehr» wurden erbeutet. Gbrrftr Heeresleitung. i .. — r Mben uns aber das Recht, mit vollster, freudiger Zuversicht der wetteren Entwicklung entgegenguschen. Warschau vom veklchr abgeschlossen. Seit Freitagabend ist Warschau von jedem Verkehr mit dem übrigen Rußland ahgqschlostem. lleber die Lage in Warschau -selbst wird u. a. noch gemeldet: Die Scharen der Hilfsbedürftigen mehren sich duA die Reihen von Kauf leuten und Fabrikanten, deren Waren und Betriebsmittel von den ruWschen Truppen requiriert wurden, ohne daß sie vom Staate «ine Kopeke dafür erhielten. Zahlreiche wohl habende Familien sind zu Bettlern geworden. Die Haus- besitz er konnt>en schon lang« kein« Miete bekommen. Di« Konfektionsgeschäft« entlasten allo Arbeiter und Arbeiterin nen. Viole Firmen von Rang sind bankrott. Aus allen Banken wurden die Kapitalien längst zurückgezogen. Die Läden wurden um 7 llhr abend» geschloffen, die Kaffee« Häuser stehen loÄ. Ma» der Kall Werschaus für AUtzland bedeutet. Di« Londoner Mpvniing Post, di« vor einigen Monaten di« unbegjlauLigte Erzählung brachte, daß einer der öfter- reichischon Erzherzoge in Krakau Mn König von Polen unter österreichischer Souveränität gekrönt worden solle, sagt jetzt d«r F. Z. zufolge: Mt warfchau in deutsch«.« Hän den würde dem neuen Königreich wenigstem eine theatra lische Wirklichkeit gegeben werden,' die Wirklichkeit ein« Pupponkönitzs, dosten Handlungen geleitet und dosten Pali« tik kontrolliert werden würde durch di« überragenden Preu ¬ ßen. Warschau ist dabei «in strategisches Zentrum vqn Wi chti gke-t t, da sich dort nicht weniger als sechs Eisenbahnlinien trMen, und zwar Eisenbahnlinien, ohne die ein wichtiger militärischer Vormarsch unmöglich ist; und außerdem liegt es an der breiten und schiffbaren Weichsel und bildet sowohl Barriere wie Ueborgang. Weiter ist Warschau als Fabrikqzentrum von großer Wichtigkeit. Petri- kau und Kietze, di« jetzt in deutschen Händen find, versorgen Warschau in normalen Zeilen mit Kohle und Erz Mr seine Eisen- und Sj-ahlindustri-e, deren Verlust für Rußland ein außerordentlicher Schaden sein würde. Es würde kin disch sein, die Wichtigkeit aller dieser Dinge zu verkleinern und -u behaupten, daß unsere Verbündeten diese große Stadt anders, als mit schwerem Herzen verilaffen. Die Entscheidungsschlacht im Osten. Wie di« Kopenhagener Zeitung Politiken- meldet, sind die englischen Meldungen aus Petersburg voll Besorgnis über die große Gesiahr, die der russischen Armee durch di« ArmeeBelows bedroht, die jetzt außerhalb der Festung Korona am Njemen steht. Malls es ihr glücken sollte, dies« Festung zu nehmen und das östliche Fluhufer zu besetzen, sei die russische Rückzugskini« in großer Ge fahr. Die englischen Meldungen weisen dann noch daraus hin, daß Below über große Masten von Reiterei verfügt, die schneller vorrücken können, als sich berechnen läßt. Man sicht es -deshalb für einen klugen Schritt -des russischen Ge nerals an, die Weichfskfestungen Polens zu räumen, die doch den modernen Geschützen nicht standhalten können. (WM.) Die Einnahme X»» Lholm. Die Eroberung von Cholin nist in russischen Regie- rungskreisen gang besondere Trauer deshalb hervor, weil mit der Eroberung van Cholm der Feind Mn ersten Mal« auf rein russischem Boden st-cht und wett Chslm, eine der heiligen russischen Städte wie Kasan und Kiew, vor vier Jahren von Polen -aLgetre-nnt und der Sitz des griechisch-orthodoxen Erzbischofs von Cholm ist, der der ein flußreichste russische KirchenMrst ist. Cholm ist dadurch be kannt geworden, daß van hier aus die grausamste Verfolgung der Katholiken und Ruthenen einsetzte. Bevor die Rusten Sachatschew räumten^ zerstörten sie noch da» Denkmal Chopin« an seinem Geburtshaus« in dem Dutshofe von Slusowa-Wola. Da» Denkmal, da» in einem prachtvollen Mammorobeilisk stand, war von Verehrern Cho pins in der ganzen Weit errichtet worden. Unruhe» i» Muulenw. Die dänischen Zeitungen berichten vom Ausbruch von Unruhen in Finnland. Die russischen Behörden sorgten allerdings durch verstärkten lleberroachungrbienst dafür, daß keinerlei nähere Nachricht über di« Grenze gelange. Der Post- und Telegraphenverkehr nach Finn land ist vökltg eingestellt. Politiken und Ber- lingske Tidende hatten es nach den ihnen vorliegenden Nach richten für wahrscheinlich, daß entgegen den Bestimmungen der finnischen Verfassung in Finnland Truppen ausgohoben werden. Russisch« Mobilisierung in Sibirien. Der Herald veröffentlicht ein Petersburger Dolegramm, wonach in dem Generalgouvernement Amur, mit Aus nahme des Kreises Sachalin, in dem Generalgouvernement Irkutsk und im Gouvernement Tomsk die General- Mobilisierung am 28. Juli westlichen Stils durch Ukas de» Zaren verfügt worden ist. Für das Gouvernement Tobolsk ergeht die gleiche Anordnung zu einem späteren Termin. OeriekkelLlrcd-ungai'lrcdrs l^negrdettcdt. Amtlich wird in Men verlkvtüart de« r. August IKiv: -lvfftscher Kriegsschauplatz. »ei Damaszow, gegenüber der «iadomtka-Mündnas, errangen unser« Verbündeten gelten» neu« Erfolge. West, ltch Iwangorod hab«, uns«« siebeuLügsifchen Regime«» ter -em Feinde acht etageusörmlg angolegte betoniert» Stütz« punkt« mit dem Bajonett entrissen, vier dieser Werk« wur- den allein von dem größtmrtekl» au» Rumänen bestehenden Jnsanterte^iogiment Rr. S0 «robert. Der Halbkrei» um Iwangorod verengerte sich beträchtlich, Wi» «hm«» IS Vsstr1<r« undH»«« rrtzo »Sann Wsange» und er. oberte» tz» »»schütze dKmnt« sil IshwerB. s«rn«r 11 MasHtnaAgowohd«» «ine» gache» WerchenW«- «d