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DerSächlWLrMer i» werda Ur. 444 und 445. MMimeterzeiie 10 Pfg.. örtliche Anzeigen 8 Pfg. Im Textte M ww breite Millimeterzeile SO Pfg Für da» Erscheinen H. Unabhängige Zeitung für alle Stände indadt und A, Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. 8^ Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt / Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Dmck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Poftsch«dtonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgkokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 lverda ltr. 444 und 445. Anzeigeuprei» (in Reichsmark): Di« 44 mm breit« einspaltig« Fr." w» vaiie ysyerer ««walt -Krieg oder sonstiger irgendwelcher Millimeterzeite 10 Pfg. örtliche Anzeigen 8 Pfg. Im Terttril dl. lkschäst-- Störung d«, Betrieb« der Zeitung oder der Beförderungseinrich. so ww breite Millimeterzeile SO Pfg Für da. Erscheinen von »nnabend- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmt» Plätzen Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreises.keine Gewähr. — Ersiillungsort Bischofswerda. Tageblatt fiirAWoßwerda Einzige Tageszeitung irn Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschash de» Arbeitsgerichts und des Haupt zollamt» zu Bau-en, de» Amtsgerichts, de» Finanzamts, der Schulinspektion und de» Stadttat» zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt Erscheinungsweise: Täglich mit Ausnahm« d«r Sonn- und tage. Bezugspreis für dl« Zett eine» halben Monats: s hau» halbmonatlich Mark 1.10, beim Abholen in der ( stell« wöchentlich 45 Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (So, numm«r 15 Pfg.) Montag, den 18. Juli 1S32. Nr. ISS 87. Jahrgang Die Ve- Ar- das > e» Tagesschau. * In Altona schossen Kommunisten auf einen nationalsozia listischen Demonstration«,ug und die ihn begleitenden Pollzeibe- amten. E« kam hierauf zu schwer» Stratzenkämpfen. Vie Poli zei mußte mit Panzerwagen gegen die Kommunisten vorgehen. Bisher find 12 Tote und IS Schwerverletzte festgestellt. Die Zahl der Leichtverletzt» ist groß. * In der Nacht zum Sonntag wurde bei Fürstenwalde ein Lastauto mit Nationalsozialist» von einer groß» Menge Kom munist» beschaff». Da nicht genügend Schutzwlizel verfügbar war, wurde ein Zug des Fürflenwalder Reiterregiments aufge boten, der die Kommunist» entwaffnete. * Bel Greifswald wurden helmkehrende Nationalsozialist» von Kommunisten beschaff». 17 SA.-Leute erlitten Schußver- letzung», zwei von ihnen find bereit» gestorben. Zuvor war es in Greifswald zu Zusammenstößen gekommen, bei den» 7 Natio nalsozialisten und ein Kommunist schwer verletzt wurden. * Da» Vundeiorgan de» Relchibaaner» wurde wegen schimpfung de» Reichspräsidenten auf 14 Lage verboten. * Vie Reich,regierung hat den Reich»kommissar für den beitrdiensk beauftragt, ein Gutachten über die notwendigen Vor aussetzungen und die zweckmäßige Form einer Arbeltsdlenflpflicht zu erstatt». während einer Schießübung mit Flugzeugabwehrgeschütz» auf dem italienisch» Kreuzer »Trieste" explodierte eine Granate vorzeitig kurz nach dem Verlass» de» Geschütze». Drei Artille rist» und 1L Mann der Vesahung verleh», darunter drei schwer. * In Tran»vaal entzündete sich ein großer Vynamitlran»- por« von L12 Tonnen, die mittel» Güterzug» la da» Goldminen gebiet befördert wurden. Acht Person» wurden getötet. *) Auiführlichr» an anderer Stell«. Schwere Stratzenkümpfe in Mtona Bisher 12 Tote, 16 Schwerverletzte. Mmelnes SemMMWeM wMe. Berlin, 18. Juli. Me wir erfahren, Hal die Reichsregierung soeben eine Verordnung erlasse«, durch die Demonstrationen unter freiem Himmel all gemein untersagt werden. SA-Zug aus einer Gastwirtschaft in Friesland beschossen. Aurich» 17. Juli. Gegen 1800 SA.-Leute Ostfrieslands veranstalteten heute mittag hier eine Demonstration und be gaben sich dann auf Lastkraftwagen und Motorrädern zu einem weiteren Aufmarsch nach Norden. Bei dem Orte Vic torbur wurden sie aus einer Gastwirtschaft beschossen. Fünf Nationalsozialisten wurden zum Teil schwer verletzt u. muß- feuern. Ganze Straßenzüge mutzten von der Polizei Haus für Haus abgesuchk werden, und eine grotze Anzahl Personen — man spricht von üb« 200 — wurde zwangsgestellt und in» Polizeipräsidium gebracht. Die hamburgische Polizei hakte an der Stadtgrenze zum Schuhe gegen elu llebergreifen der Unruhen starke Kräfte postiert. Liu hamburgischer Polizeibeamter «hielt bei einem Sugelwechsel auf Altona« Gebiet ein» Schutz in den Fuß. Die vollzelllche Aktion dauerte bis in den späten Abend, da sich überall noch Ansammlungen bildeten, vor allem vor den politischen Verkehrslokalen. Altona, 17. Juli. Heb« die heutig« Unruhen in Altona gibt das städtische Presseamt Altona einen Bericht heraus, dem wir folgendes entnehmen: Die Feuerüberfälle auf die Spitze des nationalsozialisti sch« Auges (etwa 800 bis 1000 Mann) ereigneten sich in dem gefährlichsten Bezirk nahe d« Hamburger Grmze. Der erste lleberfall «folgte in d« Breikenstratze, Ecke Sirchen- skratze, d« zweite im Grund und d« dritte in d« Großen Iohannisstratze. In letzt«« wurde Polizeiaufgebot einge setzt. Die danach «folgende Umleitung de» Auges und seine Auflösung am Treskowplah vollzog sich reibungslos. Nach dem Bericht de» städtischen Presseamtes sind 55 Personen in» Altona« städtische Krankenhaus eingeliefert worden, darunter befind« sich S Tote und 28 Schwerver letzte. 18 Person« konnk« alsbald wird« «klaffen werden. Von den Tot« sind bisher 6 nammklich festgestellt, unk« ihn« befindet sich eine Frau. Die Personalien d« Schwer verletzt« konnten bisher noch nicht festgestellt «erd«, da der größte Teil sich im Qperatlonrsaal befindet. Die Polizei teilt auf Anfrage mit, daß während d« Nacht keine weiter« Meldung« ausgegeben würden, da selbst die Polizei im Krankenhaus keine Auskünfte bekam m« kann, weil die Aerzkeschaft vollauf mit d« Betreuung der Verwundeten beschäftigt ist. Die R«he in Altona wieder hergestelU. Hamburg, 18. Juli. Um Mitternacht war in dem Un ruhegebiet an der Hamburg—Altonaer Grenze wieder völli ge Ruhe eingekehrt. Die Polizei steht weiter mit Panzerwa gen und Ueberfallwagen bereit. Wie die NSDAP. Altona mitteilt, hatten die National sozialisten bei den Unruhen zwei Tote und dreißig Verletzte zu verzeichnen. Die Zahl der Opfer. Altona, 18. Juli. Lin heute vormittag 10,30 Uhr ausge geben« Bericht des städtischen Presseamtes in Altona be stätigt nunmehr, daß insgesamt 12 Todesopfer zu verzeichnen sind. Bei 10 von ihn« sind die Personalien ermittelt. Unter den Todesopfern befinden sich auch zwei Frauen. Die perso- nali« von zwei männlich« Personen im Alter von etwa 20 und 40 Iahren stehen noch nicht fest. Vie Zahl der Ver letzt«. die ins Krankenhau» eingeliefert wurden, beträgt 84. 23 Person« konnten bereit» mied« «tlassen werden. Zahl der Schwerverletzten ist 16. ten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor. SNkWWWIlM sei »MMhk WM SmmWm bei ZWWM. Fürstenwalde a. d. Spree. 17. Juli. (WTB.) In d« Nacht zum Sonntag wurde aus der Chaussee von Lange wahl nach Ketschendorf bei Fürstenwalde eiu Lastauto mit Nationalsozialist« von ein« groß« Menge Kommunist« beschossen. Die Nationalsozialist« sprang« ab und es ent wickelte sich ein Handgemenge, bei dem 4 Nationalsozialist« durch Dolchstiche und Schläge verleht wurden. Ein Kommu nist wurde durch den Schuh eine, Schupobeamten verleht. Die Nationalsozialisten befand« sich auf dem Wege zu ein« großen Kundgebung in Fürstenwalde, auf d« der Abgeord nete Georg Straßer sprach. Die Kommunisten zogen sich nach dem lleberfall in das Lokal von Tiniu» in Ketschendorf zu rück. Da sich außer dem Landjäger nur wenige komman dierte Schupobeamke in Ketschendorf befinden und anzuneh men war, daß die Kommunisten, die schwer bewaffnet schie nen, weitere lleberfälle auf die nach Fürstenwalde fahrenden Nationalsozialisten unternehmen würden, «bat Landrat Dr. Wiskott in Beeskow vom Regierungspräsidenten in Potsdam den Einsatz eines Schupokommandos. Da jedoch ein recht zeitiges Eintreffen der Beamten infolge der weiten Entfer nungen d« in Frage kommenden Sommandostellen unmög lich war, wurde lm Einvernehmen mit dem Regierungspräsi denten in Potsdam ein Zug d« 1. Eskadron des Reiterregi ments S in Fürstenwalde mit Maschinengewehren eingesetzt, d« das Lokal in Ketschendorf umstellte und bewachte. Die Landjäger und das Schupokommando durchsuchten dann das Lokal und die sich dort aufhaltenden 140 Kommunisten. Sie fanden bei diesen selbst keine Waffen mehr, dagegen wurden im Lokal eine Reihe von Revolvern, Brownings, Terzerolen. zahlreiche Lolche, eine grotze Menge von Gummiknüppeln. Schlagringen und Stöcken und außerdem ein groß« Post« Munition beschlagnahmt. Die Waffen sind von den Kom munisten offenbar forkgeworfen worden. Die 140 Kommu nisten wurden sämtlich zwangsgestellk und nach Fürsten walde gebracht. Bei der Feststellung der Personalien ergab sich, daß es sich fast ausschließlich um Berliner handelte. Sie wurden unter polizeilicher Bedeckung nach Berlin abge- fchoben. Spät« traf dann ein Schupokommando aus Kotk- bu« in Fürstenwalde ein, das die weitere Ueberwachung d« Kundgebung übernahm. Die Reichswehr rückte nach Durch- suchung des Lokals sofort wieder in ihre Kaserne ab. Sic brauchte nirgends aktiv elnzugreifen. Bereits ihre Anwesen heit wirkte auf die Gemüt« sehr beruhigend. Aus dem Hinterhalt erschossen. Berlin, 17. Juli. (WTB.) Auch am Wochenende ist es in der Hauptstadt wieder zu politischen Zusammenstößen ge kommen, bei denen leider Opfer zu beklagen sind. Der 23 Jahre alte Nationalsozialist Friedrich Schröder wurde, als er nachts mit mehreren Kameraden sich auf dem Heim wege befand, plötzlich aus dem Hinterhalt beschaffen. Schrö der brach schwer getroffen zusammen und starb bald nach feiner Einlieferung ins Krankenhaus. Die Polizei nahm zwei Kommunisten unter dem dringenden Verdacht, an dem lleberfall beteiligt gewesen zu sein, fest. Auf der Straße wurden auch 7 Patronen gefunden, deren Besitzer noch nicht ermittelt werden konnten. Politische Zusammenstöße in Kempten. Kemple« (Allgäu), 17. Juli. (WTB.) Zu schweren poli- tischen Zusammenstößen ist es heute abend im Vorort Kot- tem gekommen. Als die Nationalsozialisten auf einem Marsch durch das Bezirksamt nach Kottern kamen, war« dort bei der Tierzuchthalle von den Kommunisten Barrika de« errichtet worden. Oelfäfler und Käfekisten waren quer, über die Straße gelegt. Die Nationalsozialisten wurden mit Steinwürfen empfangen. Sämtliche Scheiben der Lastwagen wurden eingeworfen. Gendarmerie und Polizei zog blank Altona, 17. Juli. Sei eiu«» Aufmarsch der National sozialisten in Altona kam es am Sountagnachmittag z« blu- Ligen Ausammeastötzen mit Kommunist«, wie Augenzeugen berichten, gab« die Kommunist«, al» der natioualsozialffti- sche Zug die Straßen des Arbeiterviertels passierte, Schüsse au» den Häusern und von den Dächern auf die Augteilneh- m« ab. Mehrere Nationalsozialist« brachen schwerverletzt zusammen. In dem Aug entstand eine ungeheure Verwir rung. Vie marschierend« Kolonnen löst« sich teilweise auf, während der Rest gegen die Angreifer vorzugehen »«suchte. Vie ««rückende Polizei wurde ebenfall» au» d« Häusern heraus beschaff«, so daß sie gezwungen war, da» Feuer zu «widern. Stsher zwölf Tote. Altoua, 17. Juli. (WTB.) Nach den letzt« Berichten von vrlvater Seite find den Stratzeukämpf« la Altoua bi»- her 12 Persoum zum Opfer gefallen. Die Zahl der Schwer verletzten wird auf 28 angegeben. Unter den Verletzten be find« sich auch S Frau«, die zum Teil sehr schwere Verlet zung« davongekragea hoch«. Der amtliche Doltzeiderrcht 17. Juli. Att den Zusammenstößen Polizeipräsidium um 22 Uhr ein« Bericht au», ir. u. a. heißt, daß die Zwischenfälle offenbar auf elu planmäßi ge» Vorgeben d« antifaschistisch« Aktion zurückzufahren sei«, welche bereit» am Sonnabend durch Flugblätter zu Störungen des Aufmarsches aufgefordert hatte. In d« Ge gend der Hamburg« Grenze ward« d« Demonstratiouszug und die iyn begleitenden Pollzeimannfchasteu von Däch«a, Balkon« und aus Häusern heran» beschossen. Die Polizei erwiderte das Feuer uud nechm sofort yaurdurchsuchung« vor, ohue jedoch die Täter festaehmeu zu können. Insgesamt fielen hl« rund 150 Schüsse. Die Altoua« Polizei setzte alle verfügbaren Kräfte ein, u. a. auch zwei Panzerwagen. An der Altona« Grmze wurde außerdem ein Kommando Hamburg« Polizei um Hilfeleistung gebet«. In der Klein« Freiheit halte man ««sucht, durch Querstellen von Kohlen wagen Hindernisse zu schaff«, von den« au» die Polizeibe amten beschaff« mord« sind. Ja der Adolfstraße wurde eine Straßenbahn angehallen. Führ« und Passagiere zum Ausfieigen gezwungen und der wag« laufen gelassen. An and«« Stelle hatte man einen Straßenbahnwagen umge- worsen. Trotz Einsätze» von Panzerwagen sichren die kom munistischen Dachschühen fort, auf die Polizei zu Zwei Tote und 25 Verletzte in Greifswald. Greifswald, 17. Juli. Nach einer nationalsozialistischen Kundgebung kam e» zu schweren Ausammenstötzen zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten, bei denen 7 Notional- ozialisten und ein Kommunist mit schweren Verletzungen ins irankmhau» gebracht »»«den mutzten. Kurze Zelt später wurden heimkehrende Nationalsozialisten auf der Loitzer Landstraße, die an der Greifswalder Kundgebung lellge- nommm hakt«, von Kommunist« beschaffen. Siebzehn SA.-Levke mußten mit Schußoerletzungen ins Krankenhaus gebracht werden, 2 davon, d« Greifswalder Student Rein hardt und d« Landwirt Maffow, sind bereit» ihren schweren Verletzungen «legen. Engkan« ienft für sei, »«-rat h«a! iN riuer Li » Rwione grr Arbeit t »i, dir a» al schicken nmßi r»«ben: 11:1«, »1:122 an» sür chnrtn« InSland Bilder »«»en )UNtz ira auch, wurden, feutr in weniger > Orten