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Mer Tageblatt KLUWtti.'-r.'tt Mittwoch, cken SS. Juli ISIS. 10. Jahrgang. r«ch«a»«r Na»««.. O«w»dr »Icht -«Ulst-t, ««na »l» Nuf»a», d«» Sasarata» durch zrrnsprrchrr «ü»Iat »»« Manuskript nicht »rutllch l«»dar ist, MW /lnzeiger M -as Erzgebirge D?ßGM»Z mit -er wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Muer Sonntagsblatt. UN» Nu»g-d«st«u,n?sawi» Eprechchm-» Sr» Netaktto« mitffuenahm» tr» «ouutag» nachmittag» 4—- Utz». — L»lr»ra«m-si»r»ll»» Lageblatt FueerM-ttg«. ferafprech»« SS. ' " n«hm«a"'Äst.uunö!>a *«nUg«" für unverlangt singrfentt» «eanftript, kam, O*r»ah» nicht grlrtstrt »»rtrn. i Nr. N2. Der Ring um Warschau schließt sich enger. Ersiürnnmg einer russischen Höhensirllung bei Sokal. — Ruch -er neunte Schlachttag am Ifonzo ein Mißerfolg -er Italiener. - Schwere Verluste -er Italiener. — Englan-s StegeshoffNuugen km Schwiu-eu. — Neue Opfer unserer Unterseeboote. — Metallarbeitersireik in Amerika. — Noch keine Entschließung -er neutralen Salkausiaateul ver Hampk gegen fußlang. Unaufhaltsam, in immer fvrtffließendem Strom HMt die deutsche OFeUstve »cm, ohne daß auf irgend einer Stolle ein Widerstand sich geltend machte, der sie auch mir langer« Zeit aufhalten könnte. Selbst die NarewsteIIungen, auf die die Russen so stolz waren und Anter deren Mauern sie sich lange verstecken zu können glaubten, waren dem An sturm nicht gewachsen, auch sie gingen in der allgemeinen Flut des Vorstürmens unter. Ein aus der Linie Goworowo von den Russen unternommener Gegenangriff ist wie der gestrige Bericht unserer obersten Heeresleitung meldet, völlig gescheitert. — In Kurland sind unsere Truppen ebenfalls sehr weit vorgekainmen. Die Gegend von Poswbl und Poniewitz ist erreicht, das heißt, die deutschen Truppen stehen jetzt schon etwa 60 Kilometer östlich bezw. südöstlich von Schaulen. Zieht man eine Verbindungslinie zwischen Riga und der Festung Korona, so ist diese Linie bereits von unsere.» Truppen überschritten. Sie find also der Luftlinie nach Wer die Festung Kowno bereits hinaus, sodaß diese als Mall gegen einen weiteren Bormarsch in diesem Kriege wohl kaum mehr eine bedeutende Rolle spielen dürfte. Vor aussichtlich wird ste als reise Frucht dem Sieger späterhin in dis Hand fallen. Durch diesen Vormarsch werden nächt lich die noch weiter westlich vor Kawmo und der sich an schließenden Wetchsellinie stehenden ruWschen Truppen stark bedroht, da der vorgedrungene Keil jederzeit in der Lag« ist, sich mach Süden zu wenden und dadurch die rückwärtigen Verbindunge c abzuschnetden. Gleichzeitig wird aber auch die noch in der Gegend befindliche Stellung der Russen be droht, da auch Wer diesen Raum hinaus der Keil der deut schen Truppen vorgedrungen ist. Di« deutsche Heeresleitung sucht sich mit Vorliebe die schwachen Stellen de» Feindes aus. Auch in ihrem Vormarschauf War sch au und Nowogeorgi ewsk wendet sie sich in der Hauptsache gegen die Nord- und Ostfront, die nicht so stark! befestigt ist wie d « Front nach Westen. Marschau ist nach Norden und Oster hin nur durch sechs Forts befestigt, während es nach Westen hin 15 Forts, und diese in doppelter Reihe, besitzt, wie seinerzeit die Festung Antwerpen. Der lleLergayg Wer den Rarem wurde auch oberhalb Ostrolenka jetzt erzwungen das he tzt offenbar, datz ein Durchbruch -wischen den Festun gen Ostrolenka und Lomscha erzielt ist. Damit dürfte das Schicksal der Festung Ostrolenka besiegelt sein, wahr scheinlich auch das der Festung Lomscha. Die Kämpfe schrei- ten unter erbittertem Widerstand der Feind« langsam gegen den Bug fort. Auf dem südöstlichen Kriegsschau platz südlich Lholm bis zum Bug wurden die Rüssen auch weiter nach Rorven zurtickgebrängt. Die Festung Iwan gorod wird jetzt — nach französischen Meldungen —- hef tig beschossen. Warschau von drei Setten bedroht. Aus dem k. u. k. Kriegspressequartier wird Untem 26. Juli gemeldet: Die polnische Front nähert istch immer mehr der großen Weichselfostung Warschau. Die Ereig nisse der letzten Tage führten dazu, datz Marschau heute be reits vondreiSeitenbedrohtist. Die BeMWung von Warschau nach dem Hinterlande gestaltet sich allmählich schwierig. Im allgemeinen dürften die gegen Warschau aw rückende a Truppen folgendermaßen um Warschau stehen: Der Ginschließungsbagen, der sich gegen den erweitertem Gürtel verschiebt, hat seinen Endpunkt ungefähr bet So- mtanka, SO Kilometer nordöstlich von Warschau«, an der Straße Ncrrogeorgiewsk—Ostrow. Von dort au» erstreckt er sich nach Westen gegen den Raum von RasielsE, geht dann ausbiegend um die Rardwest- und Südwestfvont van Rawogeorgtewsl herum, das dadurch ebenfalls tn die Ein schließung etnbezogen ist. Dann geht er in südlicher Rich- tung weiter, schneidet beiBloni« (28 Kilometer westlich Warschau) die Straße von Sochaqzew nach der Festung und umfaßt diese, von dort nach Südosten abbiegenh, in einem Vogen, der ungefähr 22 Kilometer vom Zentrum Marschau» entfernt gegen die Weichsel verläuft. Die Kämpft Mische« Weichsel und vag. Daily Mail meldet vom Freitag aus Petersburg, datz die Russen zwischen Weichsel und Bug hartnäckigen Wider stand leisten. Bor zwei Tagen, so heißt es weiter, sich es aus. als ob die Russen die Streitkräfte de» Gegner», die in der Richtung von Lublin vordttntzon, würden auf. hatten können, aber die Deutschen erhielten Verstärkungen, worauf neu« deutsche Angriffe folgten mit dem Ergebnisse, daß de* Feind «sich am Dann<mstagabmd nur «och wo- ver amillchr firlegrberlcht vor deutel' I . I Großes hauptqoartler, LS. ^ull vor«. Westlicher Kriegsschauplatz. Nordwestlich von Souchez wurden einzelne von früheren Kämpfen noch in der Hand der Franzosen befindliche Teile unserer Stellung nacht» vo« schlesischen Trupp,« erstürmt. 4 Maschinengewehre sind erbeutet. In den vogesea fanden in der Linie Lingekops-Barr««kops erbitterte Rahkämpse statt. Französische Angriffe wurden durch Bor stöße nach mehrstündigem Nahkampf zurückgeschlagen, dabei sind auch dis gestern abend verloren ge gangenen Gräben am Liugekopf bi» auf ein kleines Stück vo« »LS ruriickgrwonueu. Grstlichrr Arkrgsfchavplatz. Zwischen Mita« und Riemen wurden gestern noch etwa 1000 oersprevgte Raffe« gefaugenge- «ommea. Oestltch und südöstlich von Rozav schreitet unser Angriff vorwärts. Goworowa wurde ge- uommea. Nördlich von Terror beiderseits de» Rarew und südlich von Rastelsk setzten die Ruffen ihre Gegenangriffe fort. Ste scheiterten völlig. Der Feind ließ hier und bet Rozan 2500 Gefangene und sieben Maschinengewehre in unserer Hand. Bor Warschau wurde westlich von Blonie der Ort Plerunow von unS erstürmt. In der Gegend südwestlich von Eora-Kalwarja wird gekämpft. Sü--stllchr» Lrlrgsschauplatz. Die Lage bei den deutsche» Truppen ist im allgemeinen unverändert. Sdarstr Herrrslrlttmg. Pierunow liegt 24 km westlich der Sroth-Ltnie vor Warschau. ... A nig» Meilen vor der Stadt befand. Die russische Front dürft« nördlich der Eisenbahn TholM zurückgedrängt werden. Gegen jene Eisenbahn richten die Deutschen wütende Angriffe. In russischen Kreisen ermattet man, bah Rußland leicht einen Teil Polen» oorWergeheW aujsgeben könnte ohne Schlachten zu liefern; aber ei« solcher weiterer Rüch- gang würde den Deutschen erlauben, starke Kräfte nah dem Weste« xi werfen, um de« Durchbruch «ach Patt, oder Galat, duvchzusühreu. Rußland kämpft somit hauptsächlich tnr Intereffe seiner Bundeegenoffe«. Russisch« vefrfttgungen i« der Umgebung »m Reevk, Einem Revvler Telqzrmmn zufolge wurde auf Ver fügung des SeffchungttomMandantm «in Aufruf «ur frei- willigen Bestellung vom 1000V Mann und 8000 Fuhrwerken erlaffen, um Reval» Umgegend zu befestigen. Trotzdem ein feindlicher Etichrll unwahrscheinlich sei, sei immerhin eine Vorbereitung zum gebührenden Empfange notwendig. Die Anmeldung ist freiwillig; fall» die Meldun gen jedoch nicht ausreichen, werde eine Zwangsau»- Hebung stattfinden. De, Dagssllohn ist auf zwei bis fünf Rubel und dir Verpflegung angefttzt. Nicht de« Verdienst möge die Leute locken, sondern die Vaterlandsliebe. Der livländische Goüvemeur «Atzt Bestimmungen Wer die Räumung und Vernichtung der Vorräte bei einer feind lichen Annäherung. Vorbereitung auf den russischen Rückzug. Monposten wird aus Petersburg über Patts gemeldet: Der russische Generalsiab hat befohlen, die MvÜLevöAerung au« den Städten Wilna, Grodno, Kowno und Bialystok fortzuschaffen, ebenso feien in Warschau und Riga sämtliche Hospitäler, Gefängnisse und Schalen geräumt worden. (W- T.B.) Allgemein«, Ausmusterung für Finnland. Nach in Kopenhagen vorliegenden Petersburger Mel dungen wurde, entgegen den finnischen Sondergesetzen, die allgemein« Ausmusterung für da, GroMrsten- tum Finnland angordnet. Es kommen nach Besschlutz des russischen Ministern»«» die Aahrgänge 1662 bi« 18V4 pw Ausmusterung. » 0rrtMel»ttch-vngarlrcher «e«ei'alrttdrdettchl. Amtlich «sied in Men vom 27. Fuli mittag» vettapt- stwtr Rnfsifche, R»t«g»fcha«plgtz. Sott d« Erstürumng vo« Sokal durch »nfew Lmp- pm wurde südöstlich der Stadt um de« Besitz ein« Höh« gekämpft, di« für die Behauptung der Bugi-Uebergänge besonder» wichtig ist. Gestern stürmte« unsere tapfere« Re- «imente» diese Positiv«, wobei wir 20 Offiziere und 5S00 Man« »efangennnh«,« u«d fünf Mafchinen- geweste« erbeutetem Die Kämpfe nördlich lvvu- biefze« fchwite« «svlgrekch fart. Sovst ist di» Loge tw Rordoste« unverändert, gtattenifchee Krtegnfchauplatz. Unter dem Schutz« de» gestern früh «öffneten AttWerftu maffenfeuer, griffen die MMenee da» Plateau von Do ver do mit verstärkter Kraft «dermal» am Der Ansturm scheitert« unter größeren Verluste« denn je. Rach erbitte»- tem Rahkampf blieben unsere Truppen auch an diesem neun te» Gchlachttage in »ollem Besitz ihrer alten Kampfstellun gen am Plateaurande. An den übrigen Teilen der küsten ländischen Front, dann im Kärntner und Tispol«« Grenzgebiet, hat sich nicht» Wesentliches «eignet. Der Stellvertreter des Chefs des Eeneralstaba. von Haefen, Fesdmarschall-Lwttmü. » Lieber «e Kämpfe an üer Ironrottsni wird dem Bett- Lok^Slnz. noch aus Görz gemeldet: Dsr An griff der Italiener auf die Asonzosront von Görz bi» Man- falcons wird mit der größtem Erbitterung sortge- fühtt. DagsWer finden die heftigsten Artillettekämpffe statt, denen ununterbrochene Nachtangriff« der Gegne« folgen. Die Angriff» werden zähe und mit größter Tapferkeit durch- geführt, sie brechen erst im Feuer unmittelbar an den öster reichischen Schützengräben zusammen. Die italienischen Verluste Lei diesen andauernden, beiderseits mit größter Erbitterung geführten Kämpfen sind sehr schwer. Die italienische Artillerie unterhält buchstäblich einen Granaten hagel. Der felsige Koben bringt es dann mit sich, bah viele Verwundungen durch Steinsplitt« erfolgen. Auf österreichi scher Seite erfordert es die höchsten Kvcrstanstrenguntzen, der feindlichen Uebettegenhett standzuhalten. Bisher konnten die Italien« keinen Erfolg erringen oder auch nur «in« Verbesserung ihr« Stellungen erreichen. Bar einigen Tagen warf «in italienisch« Flieg« auf GSrz «inen Zettel Mit der Mitteilung, daß die Italien« Görg bis zum LS. IM auf jeder Fall einnchme« würden. Sott Freitag beschießen die Italiener wieder die offene Stadt Görz mit Granaten. Mehrere Pttvathäuftr in der Stadt sind zerstört. Mn Frei, tag wurden zwoiKinderde» SchuttnfpeLtorq, am Sonn- abend acht Zivilpersonen, meist Frauen» ge tötet und viele verletzt. Auch am Sonntag wurden wähl- las Häuser ohne jeglichen militärischen Zweck durch Grana ten beschossen. >— Triest ist statt entvölkert, im übrigen! völlig ruhig. Die österreichischen Stellungen sinh neuerdings ver stärkt worden. Der gesundheitliche Zustand d« österreichisch- ungarischen Gruppen ist durchweg gut. Bot oereinzetten Millen von Darmeikvankungen ttfochten sosiort Isolierung und andere Gegenmatzregeln, um Mer Gefahr oorzubsugen. — Der Züricher Tagesanzeigor meldet von der Front an der italienischösterretchifchen Grenz«: Die Schlacht am Jssnzo ist noch nicht abgeschlossen, jedoch gewinnt mm m der Hand der Generalstabsberichte beider Heeresleitungen »md auf Grund unabhängig« Berichte schon jetzt die lieber- KLLgung, datz di« Anstrengungen der Ztaltener