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. *) Ausführliche» <m anderer Stell«. ). Korlh, Berlin 7 443; S47 Stimmen 107 SöS; 268S0; 177 02S: 7 887: 32 683: Das Programm des neuen Neichskabinetts Zusammenfassung aller nationalen Kräfte — Für eine klare Entscheidung im Innern — Bolle Gleichberechtigung nach außen. Tagesschau. * Da» Nelchskablnett wird noch Im Laufe der Woche die poll- tischen Notverordnungen avsheben. Auch die Aufhebung den SA.- Verbot» und de» Aniformverbot» gilt al» sicher. * Viel den Landtagmvahlea tu Mecklenburg-Schwerin errangen die Nationalsozialisten S0 Wandale gegenüber 2 bei den kehlen Landtagswahlea. vle Selamlzahl der Wandale ist SS. die Natio nalsozialist«« haben somit die absolute Mehrheit. Vie bürgerliche Mste von der Volkvarlei bi» zur Staai-partei hat starke Verlust« erlitten. Auch die Sozialdemokraten habe« zwei Mandate verloren. Der deutsche Relchvaußeamlnlster Freiherr von Neurath ist Souulag morgen la Loudoa eingetrofseu. Lr wird Montag vor- mittag seinen Abschiedsbesuch bei Sir 2oh« Simon im Foreign Office mache« und flch danach zum englischen «Snig begeben. Der früher« Außenmlulster D. Lurkiu» ist am Sonntag i« Moskau eingetroffea und wird «laige Tage hier bleiben, am Ein blick la da» wlrtschafiileben und in die kulturellen Verhältnisse der Stad» zu gewinnen. * 2n der Nähe de« Palast« Mussolini« in Rom wurde eine Person fefigenommea. dl« in» Besitz zweier hochexploslbler Bomben und einer schuhfertlgea Pistole war. E« soll flch um einen italie nischen Emigranten namen» Sbarlelto handeln. Er gestand, «ine« Anschlag auf Mussolini geplant zu haben. * Nordschweden wird gegenwärtig von schweren Schneeslür- men heimgesucht. Zwei Provinzen find fast vollständig abge- schuifien. ANter der Führung de. Obersten Marmadnke Grove brach in Ehile eine Meuterei der Luststreikkräfte au«, denen sich andere Truppenteile anschlossen. Der Aufstand hat mit dem Slege der Arme« geendet, die den Staat»prSfidea»en Montero gestürzt und am Sonntagvormlttag die soziallfiische Republlk mugerufen hak. Mandate 18 bisher 20 4 bisher 3 30 bisher 2 1 bisher 2 8 raMMe Metm VN SIMM MMk-MW. Bersin, O.Iuni. Das Reichskabinekt wird, dem Mon tag zufolge, nach den bisherigen Absichten de« Reichskanz lers am Montag zunächst über den Termin dec Wahlen be raten. AbSnderaogen des Wahlgesetze» kommen, wie das Blakt betont, nicht mehr in Frage. Es hebt hervor, daß die Aufhebung des Verbotes der S.-A. nad S.-S.-Abteilungen erfolgen werd«: ferner sei eine Ausammeafassang aller vom Kabinett Brüning ergangenen Notverordnungen über öffentliche Kundgebungen, waffentrageu, Pollzelüberwa- chuug von Versammlungen und der Vreffonotverorduuag geplant. Die Aufhebung de» Verbote» des lluiformtrageas für politische Verbünde könne als sicher gelten. Reber die Zentrums den stärksten Widerhall hervorruft. Cs wird die Aufgabe der politischen Parteien, die auf nationaler Seite den Wahlkanwf führen, vor allem sein, aus dieser grund sätzlichen Stellungnahme der neuen Reichsregierung die nö tigen Folgerungen zu ziehen. Immerhin: Programme sind zunächst nicht» weiter al» Worte, und wir müssen die Taten der neuen Regierung abwarten. Sie hat sich als ein Kabinett der nationalen Konzentration bezeichnet. Auch darin können wir zunächst nur ein Programm, wenn auch ein treffliches Programm, sehen. Für die nächste Zeit han delt es sich darum, ob der Brückenschlag zwischen den Man- nern, die m ernstester Stunde die Verantwortung übernom men haben und den breiten Masten de» nationalen Deutsch land gelingt. Vorläufig sind erst Ansätze dcyu vorhanden. Es werden sogar neue Belastungsproben erfolgen müssen, da die Reichsregierung infolge der finanziellen Notlage, die sich aus der Dtetrichschen Erbschaft ergibt, gewisse Mahnah- men treffen muß, tue sie sicher vermieden hatte, wenn sie im Besitz der vollen Handlungsfreiheit wäre. Außerdem aber geht das neue Reichskablnett in schwierigster Lage den Weg nach Genf und' Lausanne, um dort für deutsche Lebensinter- eflen zu kämpfen. Die Aufgabe ist gewaltig, und hoffentlich reichen die Kräfte für ihre Bewältigung aus. er seinem Wesen nach niemals erfüllen kann. Gerade hier durch ist die Arbeitslosigkeit noch gesteigert worden. Der hieraus zwangsläufig folgenden moralische« Zer- mürbuug de» deutschen Volkes, verschärft durch den unse ligen gemeinschaflsfeindlichen Klassenkampf und vergrößert durch den Sulturbolschewismus, der wie ein fressende» Gift die besten sittlichen Grundlagen der Nation zu vernichten droht, muß in letzter Stunde Einhalt geboten werden. Zu tief ist schon in alle kulturellen Gebiete des öffentli chen Lebens die Zersetzung atheistisch-marxisti- s chen Denkens eingedrungen, weil die christlichen Kräfte des Staates leicht zu Kompromissen bereit waren. Die Reinheit des öffentlichen Lebens kann nicht auf dem Weg der Kompromisse um der Parität wil len bewahrt oder wiederhergestellt werden. Es muß eine klare Entscheidung darüber fallen, welche Kräfte ge willt sind, das neue Deutschland auf der Grundlage der un veränderlichen Grundsätze der christlichen Weltanschauung aufbauen zu helfen. Die Regierung, die in dieser Stunde, erfüllt von ihrer schweren Verantwortung vor Gott und der Nation, die Geschicke des Landes übernimmt, ist tief durch drungen von dem Bewußtsein der Pflichten, die auf ihr liegen. Sie wird nicht zögern, den Kampf um die Erhal tung der Lebensgrundlagen des Volkes, insbesondere auch der werktätigen Bevölkerung in Stadt und Land, unverzüg- sich aufzunehmen. Damit dle Zahlungen dec nächsten Tage und wochzn zur Aufrechterhaltung des staatlichen Apparate» geleistet werden können, ist die Regierung gezwungen, einen Teil der von der alten Regierung geplanten Notmaßnahmen zu erlösten. 2« übrigen macht die Regierung in dieser Stunde keine Versprechungen. Sie wird handeln, und man soll sie nach ihren Taten beurteilen. Auf außenpolitischem Gebiete ergeben sich die nächsten und wichtigsten Aufgaben der Reichsregierung au» den in Gang befindlichen oder bevorstehenden internatio nalen Verhandlungen über di« großen Weltprobleme der Abrüstung, der Reparationen und der allgemeinen Wirt- Guter Anfang. Der Reichstag ist aufgelöst, und der Wcchlkampf ist schon im besten Sange. Erfreulich ist, daß die Reichsregie rung mtt einer außerordentlich klaren Kundgebung über ihre Absichten an die deutsche Oeffentlichkeit und vor die Welt getreten ist. Die Sprache, die diese Regierungserklä rung spricht, unterscheidet sich grundlegend von dem, was wir bisher beim Antritt neuer Kabinette zu hören gewohnt waren. Endlich sind die verschwommenen Phrasen ver schwunden, endlich wird dem deutschen Volke der Ernst der Lage klar vor Augen gestellt. Bei aller Anerkennung der Bruningschen Leistung wird nicht verhohlen, daß die not wendigen Reformarbeiten in den allerersten Anfängen stel len geblieben sind und daß der neuen Regierung ein unend lich sthweres Werk vorbehalten blieb. Jetzt muß in den kom menden Wochen bis in die letzte deutsche Hütte der Sinn des Wahlkampfes klar gemacht werden. Denn es handelt sich bei dieser Wahlentscheidung um mehr, als um einen der innerhalb des Systems bisher üblich gewesenen Wahl kämpfe. Die Grenzlinien, die die Regierung gezogen hat, schützen vor jeder Verwischung der Gegensätze. Endlich ist einmal mit deutlichen Worten gesprochen worden, daß die unmög liche Sozial- und Wirtschaftspolitik der nachrevolutionaren Epoche das Unheil der Arbeitslosigkeit erheblich gesteigert hat. Der Staat als Wohlfahrtseinrichtung, das ist tatsäch lich das Ideal aller der im Bunde mit dem Manismus arbeitenden Regierungen gewesen. Die politischen Gegner werden aufheulen bei dieser Feststellung, aber sie werden sich daran gewöhnen müssen, daß jetzt endlich Mal die Dinge beim rechten Namen genannt werden. Ebenso bedeutsam lst die scharfe Kampfansage des Reichskabinett» gegen die marxistischen Gottlosenbestrebun- pen, durch die der kulturelle Zusammenhalt unseres Volkes lüntergraben wird. Di« Feststellung, daß es höchst« Zeit zur filmtebr ist, wird von allen denen, Vie für christliche und na tionale Gedanken kämpfen, dankbar begrüßt werden. Eben- Io betrachten wir es als einen entscheidenden politischen Fortschritt, daß zum ersten Male in der deutschen Nach- tzriegsgefchichte von Regierungsseite öffentlich eine Kritik dn denjenigen nationalen und christlichen Kreisen geübt wor- I>«n ftt, dle flch nur allzu willig in die Bundesgenos- lenfihaft des Marxismus begeben haben. Wir lind zwar der Ueberzeugung, daß das Zentrum, auf das diese Feststellungen in erster Linie zielen, dadurch nicht von sei nem bisherigen politischen Irrweg abgebracht wird, wie ja Puch die letzten Darlegungen des Prälaten Kaas beweisen. Aber es kann nicht ausbleiben, daß der Appell der Regie rung ln den national empfindenden Mählermasten des Die Regierungserklärung des neuen Reichskabinetts, die uns am Sonnabendnachmittag zuging, hat folgenden Wortlaut: „In einer der schwersten Stunden der vaterländischen Geschichte übernimmt die neue Regierung ihr Amt. Das deutsche Volk steht in einer seelischen und materiellen Krise ohne Vorgang. Die 0 pfer, die von ihm verlangt werden, wenn der dornige weg zur inneren und äußeren Freiheit mit Aus sicht auf Erfolg gegangen werden soll, sind ungeheuer. Sie können nur ertragen werden, wenn es gelingt, die see lischen Boraussehungen durch eine Zusammenfassung aller aufbauwllllgen und staatserhaltenden, kurzum aller nationalen Kräfte zu finden. Reichskanzler Dr. Brüning hat als erster den Mut gehabt, eine klare Bilanz der Lage zu fordern, in die uns in elfter Linie der Versailler Vertrag und die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise wie auch die Mißwirtschaft der Parlamentsdemokratte gebracht haben. Diese Bilanz, die die heutige Regierung vorfindet, soll das deutsche Volk kennen. vle finanziellen Grundlagen des Reiches, Preußen» und der Mehrzahl aller anderen Länder und Gemeinden find erschüttert, «eine der notwendigen grundlegenden Reformen, die voraa»setzuag jeder Gesundung — Vermal- tungoreform, Finanzreform. Anpassung unsere» staatlichen Leben» an die Armnt der Ratton — ist über schwache An sätze hinau»g«komm«n. Vie Sozialversicherungen stehen vor dem Bankerott. Vie ständig gewachsene Arbeitslosigkeit ichrt trotz allen Arbeitswillen» der besten Kräfte am Mark de» deutschen Volke». Die Nachkrlegsregierungen haben geglaubt, durch einen sich ständig steigernden Staatssozialismus die ma teriellen sorgen dem Arbeitnehmer wie dem Arbeitgeber in weitem Maße abnehmen zu können. Sie haben den Staat zu einer Art Wohlfahrtsanstalt zu machen versucht und damit die moralischen Kräfte der Na tion -«schwächt. Sie haben ihm Aufgaben zuerteilt, di« Maßnahmen zur Sicherung der Sasteulage teilt der Moutag mit, daß e» noch ulcht entschieden sei, ob e» bei der vom Ka binett Brüning beabsichtigten Verdoppelung der Bürger steuer und Elafübrung einer Beschäftigteusteuer von 1X^8 bleibe. Da» Kabine« beabsichtige, durch erhebliche Spar maßnahmen and wesentliche Vereinfach»»- der Verwaltnng neu« Belastungen «ach Möglichkeit zn vermeiden. WM MWttttllSlliWWllM lll MAeMS-Mklill. Schwerin, 6. Juni. Da» vorläufige amtlich« Endergeb nis der Landkagswahlen in Mecklenburg-Schwerin liegt nunmehr vor. Es erhielten: Sozialdemokraten Kommunisten Nationalsozialisten Bürger!. Arbeitsgemeinschaft Deutschnaklouale Arbelkgemeinsch. nat. Mecklenburger Soz. Arbeiter-Partei Die Bürgerliche Arbeitsgemeinschaft der Mitte umfaßt die Deutsche Staatspartei und die Gruppe für Volkswohl fahrt (Mieter, Hypothekengläubiger, Sparer und Pächter). In der Arbeitsgemeinschaft nationaler Mecklenburger sind die Deutsche Volkspartei, die Wirtschaftspartei und Vie Lhristlichsozialen vereinigt. Bei der Landtagswahl von 1929 gehörten ihr auch die jetzt gesondert auftretenden Deutschnationalen an. Die bürgerliche Mitte von der Volkspartei bis zur Staatspartei hat also auch bei diesen Wahlen «ine vernich tend« Niederlage erhalten. Die Sozialdemokratische Partei mtt einem Verlust von rund 10006 Stimmen konnte sich verhältnismäßig gut halten. Ihre Fraktion ist um zwei Mandate geschwächt. Die Kommunisten haben einen Sitz binzugewonnen. Leer ausgegangen ist die Sozialistische Arbeiter-Partei. (er/rel > einig» Jagd-„I worden. In »en Nagdgeftltl ,garn» und Zalknerinnen Mil». 1 lerSRenzWaliä «n galtenordeq Seebad Nordes !ahre». Da» wq «Ndbrftand U Seltenheit war 4 trmin" in diettck »en den Wind u und seinen Her4 wrdeetnBebhuI stenFluaeabgiu «n Schwingen 9 ichtund Schnei» s Sausen und ds en Augenblick md der Kalke rii et« Tier stellte.« Hühner, Kasans Osnabrück, rin e .Rols'und.vlis salkrn zusamnw ing dieser gatt« möglich ist, v-i Arbeit ,u v, ne wertvolle ui arten sein. DerSMsHeLrMer Mw der bann- und Feier- lorverda Nr. 444 und 445. Montag, den 6. Juni 1V32. 87. Jahrgang Anzeigenpreis (in Reichsmark): Ne 44 mm breit« einßmlti« MUlimettrzeU« 10 Pfg., örtliche «meigen 8 Pfg. Im Textteil »« V0 wm breite Millnneterzeile SO Pfg. Für da» Erscheinen von irr- Fernsprecher Amt Bischosowerda Nr. 444 und 445. Fr« in« 3m Fall» höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Beschästs- Störung de, Betriebe« der Zeitung oder der Beförderungseinrich- „„ mnabend- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmt« vliiden Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise».keine Gewähr. — lkrsüllung»ort »ischos«veiba. Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte« Sonntagsblatt / Heimatkundliche Beilage x Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr, 1521, Gemeindeoerbandsgttokasse Bischofswerda Konto Nr. S4 TagekM firMHOrverda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten DerSächsische Erzähler ist das zm DervffeMchung der amtlichen Bekannt machung« der Amtshauptmannschaft, de« Arbeitsgericht und de» Haupt zollamt» zu Bautzen, des Amtsgerichts, de» Finanzamts, der Schulinspektion und de« Stadtät» zu Bischofswerda bchördlicherseit» bestmmte Blatt tage. Vezug«prei» für die Zett eine Hau» halbmonatlich Mark 1.10, beb , . stell« wöchentlich 4ö Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sm nummee 1ü Pfg.) Nr 130