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DerSSchsWLrMer 'W kanzler ist. <> 7^ t- .-i j U *! n«n gl llbirnehmen'wird, öiese Nachricht mÄ al« äußerst frag» würdig bezeichnet «erden. Denn es auch glaubhaft erscheint. Tagesschau. * Der Präsident de» Preußischen Landtage», der national- sozialistische Abgeordnete «errl, hat für die «tlchfie Sitzung alle um eine ordnungsmäßige Durchführung leiste«, sowie Lede« and Gesundheit der 7'^ V ; der Minister für die Ostfragen Schlange-Schö ns e n an seine Stelle treten wird. Daß es eine Schiele- " 77 i. Alle» es wackelt im Kabinett Brüning recht gründlich. TaMatl fiirAWosswerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten D« Sächsisch« Ertzählor ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machtmgrn der Amtohauptmannschaft, de« Arbeitsgericht« und des Haupt- zvllamt» zu Bautzen, de« Amtsgericht», de« Finanzamt«, der Schulinspektion und de» Stadtrat» zu Bischofswerda behördlicherseits bestunmte Blatt Ileukirkh und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt, Heimatkundliche Beilage , Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1621. Gemeindeverband,girokafse Bischofswerda Konto Nr. 64 * vir österreichisch« Legierung wird da» erwartete Transfer- rtum nicht erklären, weil in den nächsten Tagen voraus- eia internationaler Kredit in höhe von 100 Millionen ge worden wird. * Vie kommunistischen Unruhe» in den größeren Hätten de» rheinisch-westfälischen Industriegebiet« dauern an. In Pannen »urd« die Polizei mit Karabinern and Maschinengewehre» an» «n Fenstern beschossen. Ja vorlmund wurden Lebensmittelge- .chäst« goplgnderl. * Aus einer nationalsozialistischen Versammlung in Hölting tsl Suasbruck kam er zn einer Saal- und Stratzenschlacht mit So- zialdemokralen. vle Gendarmerie mußte mit gefälltem Bajonett den Platz räumen. »0 Personen wurden verletzt, darunter sechs schwer. Ul» SA.-Mann ist seinen Verletzungen erlegen, «in an- der« schwebt in eebensgefahr. * 2a Linz au der Vouqu versuchten Sozialdemokraten ein« nakloaalsozlaNstlsche Versammlung zu sprengen. 20 Ttalional- sozlallstea wurden erheblich verletzt. * v« bekannte Vngallifahrer Joachim von Morgen-Lerlia lUH^Vorungla^^ ttag Training auf dem Nürburgring töd- *) «usfllhrlich,» an anderer Stelle. daß Goerdeler für sich einen Ministerposten erstrebt, so ernährungsminister Schiele seinen Platz räumen, und scheint doch die Besetzung des Reichswirtschaftsministeriums daß der Minister für die Ostfragen Schlange-Schö- durch ihn «ine erledigte Kombination zu sein. Vielfach ist ningenan seine Stelle treten wird. Daß es eine Schiele- er schon als kommender Reichsinnenminister für den Fall, Krisis gibt, kann heute nicht mehr bestritten werden. Alles .ah Sroener ausscheidet, genannt worden. Aber auch in in allem: es wackelt im Kabinett Brüning recht gründlich, ".eser Beziehung muß seine sachliche Eignung angesichts der Allein die Stellung des Reichsverkehrsministers Treviranus rade für dieses Ministerium dringenden Fragen bezwet- erscheint unerschütterlich — solange Brüning noch Reichs- 3« Sitze Wlllltze MM«. Die Forderungen der Industrie an die Reichsregierung. Berlin, 26. Mai. Das Präsidium des Reichsverbandes der deutschen Industrie trat am Mittwoch unter Vorsitz von Dr. Krupp von Bohlen und Halbach zu einer Sitzung zu sammen. Zunächst berichtete Geheimrat Kastl über den Inhalt einer auf Grund der letzten Verhandlungen im Reichsver band an die Reichsregierung gerichteten Eingabe, in der die Forderungen des Neichsverbandcs für die aktuellen Wirt schafts-, finanz- und sozialpolitischen Fragen vorgetragen worden sind. Es müßten alle innerwirtschaft lichen Möglichkeiten restlos ausgenützt wer den, um einen weiteren Verfall der deutschen Wirtschaft zu verhindern. In der anschließenden Erörterung wurde die Eingabe einstimmig gebilligt. Es wurde allseitig hervorgehoben, wie unerträglich bei der fortgesetzten Schrumpfung des Umsatzes die Verwaltungskosten der öffentlichen Hand einschließlich der sozialen Abgaben die Erzeugung belasteten. Die wich tigste Aufgabe der Regierung müsse es deshalb sein, auf dem Wege über eine Regelung des Finanzausgleichs, der Ver waltungsreform und der Arbeitslosenfürsorge endlich einen entscheidenden Schritt im Ziele einer wirksamen Entlastung für die Gütererzeugung zu tun. Das Kernproblem der Wirtschaftsführung müsse sein, die Wirtschaft leistungsfähig zu halten und das Vertrauen und die Möglichkeit eines Auf stieges wieder zu beleben. Wenn der Erzeugungsumfang aus den Stand der ersten Zähre d« saufenden Jahrhundert, zurückgegangen sei, so müßten sich eben die öffentlichen Angaben dies« Entwick lung anpaffen. Der Ausgleich der öffentlichen Haushalt« dürfte ans keinen Fall durch neue Steuern versucht werden, die die Leistungsfähigkeit «ad di« Stenerkraft aller im Ez- W tzkl NMW tzes MsWikkk. Berlin, 88. Mai. (Eigner Dienst.) Je näher der Zeit punkt der Rückkehr des Reichspräsidenten von Hindenburg au» Reudeck nach Berlin heranrückt, desto üppiger schießen in der Reichshauptstadt die Gerüchte ins Kraut. Es ist im Augenblick sehr schwer, die Tatsachen von den Kombinatio nen zu scheiden. Neuerdings wird behauptet, daß die Stel lung des Reichskanzler», die vor einigen Tagen stark erschüt tert sthten, sich wieder gefestigt habe, und zwar in erster Linie mit Rücksicht auf die schwebenden außenpolitischen Verhandlungen. Der Reichspräsident scheint der Auffassung zu sein, daß er für die Wetterführung der Außenpolitik das Bertrauenskapital nicht entbehren könne, das sich Brüning zweifellos durch seine Verhandlungen mit den ausländischen Staatsmännern geschaffen hat. Nun wäre an sich eine suna denkbar, bei der die Führung der Regierung in andere HLnve überginge und Brüning das Außenministerium be hielt«. Damit wäre die Parallele zu Stresemann, der sich nach dem Scheitern der Großen Koalition in das Auswär tig« Amt zurückzog, noch deutlicher geworden. Aber nach unseren Informationen ist Brüning nicht bereit, auf eine solche Lösung einzugehen. Vielmehr würde er bei einem Rücktritt seiner Regierung und bet einer Neubildung unter anderer Führung auch das Auswärtige Amt abgeben. Na türlich wird hierdurch ein erheblicher Druck auf den Reichs präsidenten ausgeübt, der eben Brüning außenpolitisch nicht entbehren zu können glaubte. In Berliner politischen Kreisen will man außerdem wissen, daß sich das Verhältnis zwischen Brüning und Ge neral von Schleicher gebessert habe. Hieraus sind wohl euch die Nachrichten zu erklären, die die Uebernahme des Reichswehrmintsteriums durch den Berliner Gruppenkom- mauveur General Hasse für sicher erklären. Soweit wir untrrrichtet sind, eilen auch diese Meldungen den Tatsachen voraus, zumal die personalpolitischen Fragen erst nach der Rückkehr de, Reichspräsidenten gelöst werden können. Im merhin scheint die Reichswehr entscheidendes Gewicht dar auf zu legen, daß an der Spitze de» Reichswehrministeriums ein Soldat steht. Groeners Rolle al« Relchswehrminister ist bekanntlich ausaespielt. Aber wir glauben sicher zu wis sen. daß er auch als Reichsinnenminister in absehbarer Zeit verschwinden wird. Dabei kann die Frage offen bleiben, ob '«ine Ersetzung durch eine andere Persönlichkeit schon jetzt 'der unmittelbar nach der Lausanner Konferenz erfolgt. Es ann kein Zweifel mehr darüber herrschen, daß Groener sich »Misch mit seiner unglaublich ungeschickten Reichsbanner- «de da« Genick gebrochen hat. und daß auch Brüning über >l« oratorlsche Leistung seines Innenministers in eine nicht ieringe verlegenbeit geraten ist. Mesrlben Zeitungen, die di« Uebernahme des Reichs- teriums durch General Haffe ankündigen zu kön« «n wollen auch wissen, daß Goerdeler das ischrftsministerium als Nachjolger Warmbold» Lies« Nachricht muß als äußerst frag- '.1 Ernste Lage der Sozialversicherung Gin Kild des Glends. zur Zeit noch gar keine Pläne, « könne also darüber «och keine Auskunft geben. Der Ausschuß sollte nunmehr der Regierung ohne Un terlagen Wege aus diesem Dilemma weisen. Das lehnte er aber auf Antrag des deutschnationalen Abgeordneten Timm ab. Er beschloß, sich auf unbestimmte Zeit zu vertagen und den Termin der Wiedereinberufung dem Vorsitzenden zu überlassen. Die Zahlen, die das Reichsarbeitsministerium über die Lage der Sozialversicherung dem Rctchstagsausschusse vor- legen mußte, sind erschreckend. Ueberall Fehlbeträge bei den einzelnen Versicherungsarten und überall gleichbleiben de oder gesteigerte Leistungen. Ein Bild des Niederganges der Wirtschaft auch an dieser Stelle. Weise Voraussicht und Mut, der den kommenden Tatsachen ins Gesicht sehen kann, hätten vieles, ja das meiste von dem verhindern können, was gestern der Ausschuß von der Regierung aufgetischt be kam. Aber man gesellte zu freiwilliger Kurzsichtigkeit noch die verheerenden Fehler auf allen andern politischen Gebie- ten (Tribute, Wirtschaft, Finanzen), so daß die beweisbar« Schuld der Verantwortlichen an dem heutigen Zustand grö ßer ist als die Mißgunst der Verhältnisse, die freilich auch beachtet werden müssen. Und es ist typisch genug für die Hilflosigkeit der Regierung, wenn die Auskunft gegeben wird, für eine Umgestaltung der Sozialversicherung habe man noch keine Pläne. Man weiß dabei, daß auch die neue Notverordnung nur einige Löcher schließt, um andere neu aufzureißen. Von Reformwillen also keine Spur. Herr Brüning hört die Mahnung nicht und empfindet kaum, daß er sich nun schon seit 2 Jahren mit seinen Sanierungsmaß- nahmen im luftleeren Raume bewegt. Es brennt uns auf den Nägeln, aber noch immer wird nicht begriffen, daß die Zeit vorbei ist, wo man noch kitten könnte. Erneuerung ist das Gebot der Stunde. Der es nicht begreift, hat seine Rolle verspielt, mag sein Ansehen im Augenblick noch den Schutz derjenigen genießen, die sich selbst schützen möchten, indem sie sich hinter den Rücken größerer verkriechen. Berlin, 28. Mai. Die katastrophale Lage der Sozial versicherungen war gestern Gegenstand der Beratungen im Sozialpolltffchen Ausschuß -es Reichstages. Aus dem Be richt des Ministerialdirektors Grieser vom Relchsarbeits- mtrüsterium ergibt sich, daß Sie Mindereinnahmen der Sozialversicherungen so groß seien, daß die Regierung nicht imstande wäre, die laufenden Ausgaben zu decken und Abzahlungen an die Post zu leisten. Die Regierung hat die Almslghaltung der Sassen nur durch den Verkauf von Wert papieren möglich machen können. Nach den Angaben des Regierungsvertreters beträgt in der Invalidenversicherung das monatliche Aufkommen an Beiträgen in diesem Jahre nur nchh 54 Millionen Reichsmark gegen 70 Millionen im Jahre 1931, 80 Millionen im Jahre 1930 und 90 Millionen im Jahre 1929. Dabei könne die Einnahme von 84 Millio nen im Monat April kaum als Jahresdurchschnitt für 1932 angesehen werden- Zur Zeit ergebe sich in jedem Mo nat ein Fehlbetrag von 28 Millionen Mk. Die Schwierigkelten, die sich bei der Heranziehung der Ver mögenswerte zur Erfüllung der Verpflichtungen ergeben hätten, seien groß und wüchsen dauernd. Die Reichs regierung habe entsprechend dem Wunsche des Ausschusses ihr Augenmerk gerade auf diesen Punkt gerichtet mit dem Erfolg, daß die Erfüllung der Verpflichtungen gelungen sei. Man könne „unbedingt damit rechnen", daß die Renten am 1. Juni unverkürzt ausgezahlt werden würden. In der Knappschaftsversicherung Habe im Jahre 1929 1 Prozent aus der Lohnsumme 15 Millionen Reichsmark ausgemacht. Heute dagegen seien es nur noch 6 Millionen. Die heutigen Schwierigkeiten in der Knavp- chaftsversicherung seien lediglich durch den rapiden Ab sturz der Einnahmen verursacht worden. Ander- elts gingen die Renten in die Höhe. Der Zuschuß des Reiches übersteige die Beitragseinnahmen. Das Reich habe im letzten Jähr 70 Millionen an Zuschüssen gegeben. Selbst wenn diese Summe für das laufende Etatsjahr wieder ein gesetzt werde, bleibe immer noch für 1932 ein Fehlbetrag von 44 Millionen. Die Angestelttenversichsrung verzeichne einen monatlichen Rückgang an Beitragseinnah men von 5 Millionen. Dagegen steigen die Pensionen nach Zahl und Wert auch in dieser Versicherung ständig. In der Selbstversicherung beständen außer ordentliche Schwierigkeiten. Ganze Berufsgenossenschaften befänden sich in einer trostlosen Lage. Die an sich gesunkenen Ausgaben ständen aber einer viel stärker gesunkenen Lohn summe gegenüber. Die Beiträge seien dagegen im Verhält nis zur Lohnsumme zum Teil sehr stark gestiegen. Die Reichsregierung habe von der in der letzten Notverordnung geschaffenen Ermächtigung, eine solidarische Haftung der Berufsgenoffenschaften anzuordnen, keinen Gebrauch ge macht. Diese Ermächtigung lasse sich nur mit großer Vor sicht anwenden. In der Krankenversicherung seien die Einnahmen von 2,3 Milliarden im Jahre 1929 auf 1,6 Milliarden im Jahre 1931 gesunken. Den Krankenkassen bereite die Notwendigkeit, einen Ausgleich zwischen Beiträ gen und Einnahmen und Ausgaben zu schaffen, unge wöhnliche Schwierigkeiten. Allgemein sei die Behebung der Schwierigkeiten bei den Versicherungsträgern ungewöhnlich schwer. Auf eine Anfrage, wie sich die Reichs regierung die Lösung des Problems denke, betonte der Re gierungsvertreter, daß in dieser Richtung noch keine Be schlüsse gefaßt worden seien. Weder das Reichsarbeitsmini sterium noch das Reichskabinett hätten irgendwelche Entschei dungen getroffen. Die Reichsregierung werde aber die Aus- Zahlung der Renten am 1. Juni in voller Höhe ermöglichen. Auf eine« Antrag, über die Pläne -er Reichsregierung znr Neugestaltung der Sozialversicherungen Auskunft zu geben, erklärte der Regierungsverlreter, die Regierung habe scheint doch durch ihn « di^ gerade für dieses Ministerium , „ fett werden. Endlich erhalten sich die Gerüchte, daß Reichs- Trfchtlmmgsnmife, Täglich mit ««nahm« der Sonn- und Feier- tags. vyNWp««» fär die Zeit eines halben Monats: Frei M, Hau» hawmonatlich Mark 1.1V, beim «bholen la d«r Geschäft,- stell, wtichmtlich L Pfg. Einzelnummerio Pfg. (SonnAeaL- nummer 1» Pfg.) Fernsprecher Amt vischos»werda Nr. 444 und 44S. Sm Falle höherer Gewalt —- Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der Beförderung,einrich- tunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung d«, Bezugspreises. «uzeigenprel» (In Relch.mark): Di« 44 mm breite einspaltig» Millimeterzelle 10 Pfg., örtliche Anzeigen 8 Mg. Sm T.xttell di, wm breite Millimeterzeile SO Pfg. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plötzen kein, Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. 12S Sonnabend, den 28. Mai 1932. 87. Jahrgang