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Al der Die dem sogenannten Lausitzer Weges" (2 blaue I- aus weißem Grunde), dL vom »reiteberg (510 Meter) über den Hierony- musstet» <483 Meter) und Jonsdorf nach dem Hochwald- gtpsrl (74S Meter) läuft. Eine Erneuerung haben auch di« drei Wenfalls dos Dorf berührenden Wegemarkierungen erfahren: Waltersdorfer Kirche —(alte) Leipaer Straße im Oybiner Forst (blaues Keilzeichen), Bahnhof Jonsdorf — - Zollstraß« — Landesgrenze (grüne Markierung) und Bahnhof Jonsdorf — Sondelsahrt — Landesgrenz« Stabenstein (555 Meter). Die Schußhütte auf dem äus- fichtsreichen Weißen Stein (531 Meter) Mschen Jonsdorf und Rtederoybin mußt« nach abermaliger Beschädigung durch Bubenhänd« wiederhergestellt werden. Dasselbe geschah auch mit der an der Kammwegmarkieruna unfern der Gondelfahrt ge legene« „Schwarzwasserquell«", an der Herbststürme schweren Schaden angerichtet hatten. Di« benachbarte Gebirgsvereinsabteilung Krombach« Schanzendorf stellte «ine Anzahl Ruhebänke auf und» brachte dauerhaste Zinkblechtafeln und Zinkguß- tafeln al» Markierungszeichen an. Wo sich an da» Zittauer Gebirge im Westen das Srei- bitzer Gebirge anschließt, liegt das Arbeitsgebiet der Ge- birasvereinsabttg. Riedergrund. J-re Tättgkeit bestand int Ver lause de» letzten Jahre» in Lauarbeiten am Ziegenrücken weg (östlich der Schöberstraße) und einer Steganlage am „Städtleweg". Die Rachbarabtellung Georgenthal ließ Ausbesse rungsarbeiten am Tannenbergturm vornehmen. Schön linde erneuerte die Fassung an den Kirnitzschquellen (zwischen Schönlinde und Schönborn in 810 Meter Seehöh«) und den Touristenweg nach Steinhübel (2 Km ). Die Rumburger Abtlg. konnte umfängliche Veränderun gen an ihrem «ereinsheim, der Gebirgsvereinsschänke" auf dem (511 Meter hohen) Rauchberg durchführen: sie be standen im Einbau einer neuen Küche, der Eternitverkleidung der Wetterseite, dem Anstich der Türen und Fenster u. a. m. Die Abtlg. Georgswalde nahm Ausbesserungsarbetten an der Wildbretstrabe, einem Zugangswege nach dem (zu 507 Meter flch erhebenden) Iüttelsberge, vor. Außerdem er richtete der Verein eine Schutzhutte bet »Kumpfes Brünnl", einer von ihm aus einer älteren Anlage neu gestal teten Raststätte im Jüttelsbergwaide. Die Schluckenauer Bereinsabtlg. führte, wie schließlich noch erwähnt sei, in der viel- besuchten „Pirskenbaude" die elettrische Beleuchtung ein. Ein reiches Betätigungsfeld haben auch di« auf sächsischem Loden wirkenden Vereine in Sohland a. d. Spree, Schirgis- walde und Ebersbach aufzuweisen. Als außerordentlich wirksam hat sich die in Sohland be- stehende Ortsgruppe des „Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz" erwiesen. Ihre Bedeutung für den heimischen Winter sport ist am besten daraus zu ersehen, daß trotz der wenig gün- ftigen Witterung-Verhältnisse gegen 20000 Wintergäste das Sportgebiet von Obersohland bedacht haben. "" durchaus sportgerecht ist der hier befindliche Neubau „Schwarzen.Koppen-Schanze" zu bezeichnen. Markierungsarbeiten des Vereins erstreckten sich auf die mit grünen Dreiecksweg Sebnitz—Hainspach—Bieleboh gleichlaufende neue Bezeichnung „blaues X auf weißem Felde", die als ein Leilstück des großen deutschen Wanderweges „Saar- Schlesien" gedacht ist. Der Gebirgsverrin Schirgiswalde betätigte sich außer der Vervollständigung sämtlicher Markierungen durch die Neu- aufstellung derOrientierungstasel am Bahnhof, die Beschaffung von 17 Ruhebänken, die Anbringung einer ortsgeschichtlichen Gedenktafel am Amtsgericht und die Errichtung einer Brücken st atu e. Der auch auf grbirgsoereinlichem Gebiete eifrig arbeitende Humboldoereln Ebersbach schenkte seine besondere Aufmerksamkeit dem 485 Meter hohen Schlechteberg, aus dem sich die gern besuchte Humboldtbaude mit dem reich haltigen Bereinsmuseum und dem vorbildlich gepflegten Älpengarten befindet. Auf dem Berge wurden di« Zu gangswege in Ordnung gehalten, der „Aussichtsweg" durchmar kiert und ein neuer Weg (der obere Ringweg) geschaffen. Von den Arbetten weiterer Vereine soll bei anderer Gelegen heit berichtet werden. Hochzeitsfeier einer Enkelin D. Martin «Nthers auf Schloß Rossen. Bon Richard A. Pfeiffer, Zwickau i. Sa. (Alle Rechte vorbehalten.) Schloß Nossen gehört mit zu den umfangreichsten Bur gen Sachsens. Hochthronend auf steilem Felsen am linken Ufer der Freiberger Mulde ist es die Krone eines Stadt- und Landschaftsbildes, dem an malerischer Schönheit zwischen Meißen und Leisnig kein zweites an die Seite gestellt wer den kann. Nur wenigen dürfte bekannt sein, daß gegen Ende des ZL- Jahrhunderts in dem pom Kurfürsten August 1554 bis 1557 prachtvoll erneuerten Schlosse Nossen die Hochzeitsfeier einer Enkelin des großen Reformators,v. Mrrtin Luther, Anna Luther, stattfand. Hierzu sei folgendes angeführt. 0. Martin Luther war Bater dreier Söhne und dreier Töchter. Der dritte Sohn, namens Paul, geb. den 28.1.1533 zu Wittenberg, war Professor der Medizin an der Universi tät Jena, später Leibarzt Johann Friedrichs ll., des Kurfür sten Joachim ll. von Brandenburg, des Kurfürsten August von Sachsen und dessen Nachfolgers Christian l. (f. Lebens skizzen der Professoren der Universität Jena seit 1558 bis 1888). Er war mit Anna von Warbeck verheiratet. Aus dieser Ehe entstammen zwei Söhne und zwei Töchter. Die jüngste Tochter Anna Luther vermählte sich am 15. No vember 1584 mit Nikol Marschall von und zu Bieberstein, Herrn auf Schloß Niederbieberstein an der Bobritzsch, der einem vornehmen Geschlechte" des Meißner Uradels ent- stammte, das bei seinem ersten Auftreten in der Mark Mei ßen bereits das Marschall- und Kämmereramt des Mark grafen zu Meißen bekleidete. Die Stammburg der Herren Marschall von und zu Bieberstein, Theeschütz, Rittmitz, Mock ritz, Frohburg und Gruna ist die uralte Burg Gnandstein bei Frohburg mit ihrem zinnengekrönten Turm, einst der Brennpunkt eines hochstrebenden ritterlichen Lebens das Spiegelbild eines Jahrtausends deutscher Kultur (s. Bd. XV der Mittig, des Landesvereins Sachs. Heimatschutz). Eine Anzahl Nachkommen dieses edlen Geschlechts leben heute noch in Süd-, West- und Norddeutschland. Ueber die Hochzeitsfeier selbst berichtet der verdienstvolle Geschichtsschreiber Eduard Beyer in seiner 1855 erschienenen Chronik über „Das Cisterzienser-Stift und Kloster Alt-Zelle in dem Bisthum Meißen" wörtlich folgendes: „Noch ist aus der späteren Zeit der Feier einer Hochzeit zu gedenken, die in dem Schlöffe Noffen gehalten worden ist. Der kurfürstliche Leibmedikus Dr. Paul Luther hatte 1583 seine Tochter Anna an Nikol Marschall verlobt; die gebetene Erlaubnis, die Ausrichtung der Hochzeit auf dem Schlöffe Noffen zu bewirken, wurde durch Reskript vom 24. 3. 1584 erteilt und der Schäffer angewiesen, dazu einige Stuben» Kammern, Küche, Keller und Gewölbe einzuräumen, doch solle der Leibmedikus fleißige Bestellung gegen Feuersge fahr treffen, die innegehabten Gemächer und Räume sauber reinigen lassen und was zerbrochen oder schadhaft worden, auf seine Kosten wieder erstatten und bessern. Zugleich er ging an den Kammermeister Verordnung, dem Leibmedikus zur Ausstattung seiner Tochter 500 fl. auszuzahlen. Später erhielt der Kanzler Haubold von Einsiedel (aus dem Hause von Einsiedel auf Burg Scharfenstein a. d. Zschopau) Befehl, bei der auf den 15. November 1854 angesetzten Hochzeit den Kurfürsten zu vertreten, in dessen und der Kurfürstin Namen die Verehrung, so ihm der Kammermeister zustellen werde, Braut und Bräutigam zu überantworten und gewöhnlichen Glückwunsch darzubringen. Reskript vom 1. 11. 1584 (Cop. Nr. 492). Es ist nicht angegeben, worin die Verehrung bestand. Auch die Stadt Nossen überreichte dem Brautpaar ein Hoch- zeitsgeschenk. Die von den Nossener Bürgern und dein Pro fessor der Medizin und kurfürstlichen Leibarzt Dr. Paul Luther bestrittenen Ausgaben sind in den bei der Leipziger Stadtbibliothek befindlichen Akten Lutherorum, Blatt 103 und 106 verzeichnet. Serapeum von 1>. Naumann, Jahr gang 1, S. 64 und 68." Urkundlich erscheint die Burg Nossen 1185 zum ersten Male. Oesters wechselte sie ihre Besitzer. Erstmalig werde» die Ritter v. Nossen und v. Maltitz, sodann die Bischöfe von Meißen genannt. Von diesen gelangte die Burg nebst Zube- hör an das kaum 25 Minuten von Nossen entfernt liegende, weit und breit bekannte Kloster Altzella. Nach Einführung der Reformation in Sachsen übergab der letzte Abt im Jahre 1545 das Kloster Altzella mit allen seinen Besitzungen dem Kurfürsten Moritz. Heute gehört Schloß Nossen dem Staate. Seine Räume dienen dem Amtsgericht nebst Gerichtsgefäna- nis und dem Finanzamt und geben vielen Beamten Woh nung. Eine Besichtigung des altertümlichen Schloßhofes und des freundlichen Städtchens mit der Stadtkirche, dem Hei matmuseum, insbesondere aber der dem Schlosse gegenüber liegenden „Rodigtwiese", dem sogenannten „Schmuck- und Raritätenkästchen" der Nossener, auf der man gegenwärtig die Pracht der Tausende von Krokusse, Narzissen und Tulpen aus nächster Nähe bewundern kann, wird jedem Natur-, Ge- fchichts- und Heimatfreund bestens empfohlen.