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tun, nur eine er einmal, „daß während Sie ichen." für Abend zum rasen Schach zu Angebeteten zu- mar freundliche eden dabei. Abends, da ich >en alten Herrn ie arme Maria iglicher Redens- ig das Köpfchen mich. Das Spiel rvös und hastig mlich durch die über dem Ein gebracht würde rnzen?" riefe ins Haus nft einer blut- tz, eines jungen soll ich wohl infangen? Ich ln der kleinen enn ich an das ke. Ich merke he ist Gift für :rdcn. Doch es gt mir an, daß on der Typhus Schloß mit Ein- > ich weiß nicht u nehmen. Die gen, welche die Henne schützend es doch einmal lten Tage noch 'n Schmarotzer- u essen und zu aut zu liegen. >ch die andere Herr Graf doch „So viel ich r guten Pflege ien." -.» Pflicht meiner sind die Brü- ieutnants recht beanspruchen. ich, daß sie es cht der Hinter- äre. welche sie die Menschen / ;ruch: Seit? inzige Wunsch erlebt. Zwar rkte Welt ei» i die dazu ge- Meine Bor ns gehörigen ».'lasten. Das war ein fortwährendes Angstleben, ein Krümmen und Strecken, uni nur nach außen hin den glänzenden, vornehmen Namen zu repräsentieren. Mit geballter Faust beobachtete ich oft, wie mein Pater sich vor Wucherern, Männer, die man am liebsten mit der Peitsche hinausgetrieben hätte, beugen mußte. Den Wert und die Macht des Geldes lernte ich in dieser Zeit so kennen, daß in meinem Herzen jeder Wunsch erstarb bis auf den einen: Geld, recht viel Geld zu besitzen! So diente ich nur mein Jahr als Einjähriger ab und zog dann hinaus in die Welt, um zu — arbeiten, wenn auch nicht körperlich, so doch als Kaufmann. Nach harten, schweren Jahren, manchen schlaflosen Nächten hatte ich es endlich dahin gebracht, die Besitzungen meiner Ahnen zu entlasten und das „Zepter der Weltherrschaft" in meine Hand zu bringe». Hei," kicherte er, „wie sich alles davor duckt, krümmt und windet, der geradeste Rücken sich in die schönste Bogenlinie wandelt! Mit unseren Schachpartien wird es wohl stocken," murrte er dann, „aber ich bitte Sie doch, hin und wieder nach mir altem Manne zu sehen." Damit war ich für heute entlassen. Warum ging ich nicht wie sonst still und zufrieden meiner Hütte zu? Warum durchzitterte mein ganzes Sein eine Unruhe? War es der Gedanke, daß die schönen Tage in Aranjuez vorüber seien, das heißt mit anderen Worten, meine glücklichen, stillen Stunden mit Maria sich ihrem Ende zuneigten, oder suchte die böse Leidenschaft Eifersucht schon jetzt ihre Brutstätte in meinem Innern aufzuschlagen? Alles dies zusammen war es wohl, das so nervös auf meine Stimmung wirkte. Selbst im Hause litt es mich nicht: die Büchse über die Schulter, trieb ich mich noch lange ruhelos im Revier umher; erst um Mitternacht suchte ich meine Lagerstatt auf. Wie fand ich doch alles verändert, als ich wieder einmal das Schloß aufsuchte. Zuerst trat mir die neu engagierte Hausdame entgegen, ein kugelrundes, gutmütiges Geschöpf, welches gleich meine vollste Sympathie errang. Bei gegen seitiger Vorstellung entpuppte sie sich als Frau von Neun haus, Witwe eines Regierungsrates, die durch den Verlust ihres Vermögens in diese Stellung hineingetrieben worden war. Meine Frage, ob ich wohl den Herrn Grafen sprechen könne, beantwortete die kleine Kugel lächelnd: „Ich glaube wohl, obgleich er sich im Augenblick mit der Puppe be schäftigt." „Ah," dachte ich, „er zählt sein Geld." Dann heuchelte ich Erstaunen und sagte weiter nichts als: „Mit der Puppe?" „Sie kennen wohl unser Püppchen noch nicht, unsere kleine Jeannette? Das Kind hat die Gunst des Grafen so leicht und spielend gewonnen, daß Fräulein von Ring- stetten ganz außer Kurs gesetzt ist. Die hat übrigens jetzt ihren Trubel, denn heute, das wissen Sie doch, bekommen wir das Haus voll Gäste in Gestalt schmucker Reiter. Der Krieg in Frieden wird sich vor unseren Augen in seinem ganzen interessanten Schauspiel abwickeln. Diese Abwechse lung tut auch hier not, nayzentlich Fräulein von Ringstetten ist es zu gönnen, daß sie einmal in den Kreis junger, lebens- froher Menschen versetzt wird, sonst muß ja das kleine Herz- chen in dieser Atmosphäre zu Stein werden." Dies war gerade keine schmeichelhafte Äußerung für mich. Unwillkürlich wanderten meine Augen zum Spiegel. Sah ich denn schon so alt aus, daß ich bei meinem täglichen Ver kehr mit Maria so gar keinen Eindruck auf sie gemacht hatte? Als ich in des Grafen Zimmer trat, klang mir silber helles Lachen entgegen, und selbst die Züge des alten Herrn verklärte ein Lächeln. „Sehen Sie nur einmal, lieber Freimuth, dieses kleine Persönchen hat mich ordentlich am Fädchen," sagte er. „Ich laste mir alles von der kleinen Hummel gefallen; Sie glau ben gar nicht, wie sie mir die Epistel verliest, und ich war eben dabei, wieder solch einen Vortrag zu hören, nicht wahr, Kleine?" Schmollend verzog die junge Dame das Mündchen, stellt« sich auf die Fußspitzen und sagte scheinbar empört: Verehr tester Herr Graf, die Bezeichnung „Kleine" ist für mich eine persönliche Beleidigung. Da ich in acht Wochen das stattliche Alter von sechszchn Jahren erreiche und^ eine erwachsene junge Dame mit dem ehrenwerten Namen Jeannette von Prillwitz bin, kann ich die Beschimpfung nicht auf mir sitzen lasten. Leider gehöre ich nicht dem starken Geschlecht an, das solche Sachen mit Blut abwaschen kann, sonst hätte ich schon längst losgeknallt. Darum, Herr Assessor, helfen Sie mir, eine Strafe ersinnen. Furchtbar in seiner Art muß sie aus das Haupt des Sünders fallen." (Fortsetzung folgt.) Da blühten die Rosen. Novellette von Annette Gleiß. us dem Hellhof war ein neuer Besitzer eingezogen. Er war ein stattlicher, breitschulteriger Mann, in mitt leren Jahren, ernst und schweigsam^ im energischen Gesicht, das der Griffel des Lebens mit Linien und Furchen gezeich- »A hatte, war ein unbeugsainer Wille deutlich zu lesen, die Augen hatten den scharfen Blick, den die Adler haben Und die Jäger, die immer ins Weite spähen, um das Wild zu eräugen. Seine Sache schien er zu verstehen, seine Anordnungen zeugten von Überlegung und Sachkenntnis, das merkten die Dienstboten auf dem Hofe bald und lernten sich danach zu richten. Unermüdlich war Eberhard Harmenig tätig von früh bis spät, und das heruntergewirtschaftete Gut, das er bei der Subhastation erstanden hatte, kam wieder in die Höhe. Die Eutsnachbarn sahen erst mit Neugierde dem Tun des neuen Hellhosers zü und mußten zugestehen, der Mann war tüchtig und der Richtige, um aus dem verlotterten Besitz, das der seitherige Gutsherr, der ein Trinker und Spieler ge wesen, hatte verkommen lasten, etwas zu machen. Der erste, der Pch mit ihm bekannt machte, war Baron Roschweg aus Roschwege, der reichste Grundbesitzer landauf und ab. Er traf ihn in der Kreisstadt und auf dem Pferdemarkt, wo der Baron staunend den sicheren „Pferdeverstehmich", den scharfen Blick, dem nicht der geringste Mangel des Kaufmaterials entging, anerkennen müßte. Der Hcllhofer verließ sich nur auf sein eigenes Urteil und wehrte die Pferdehändler kurz ab, er lasse sich nicht beschwatzen, er wolle sehen . . . sehen und wenn er gesunden habe, was ihn passe, dann kaufe er, eher nicht, trotz der schönsten Anpreisungen ... Da stellte sich ihm der Baron vor und zusammen kauften sic dann und „sein, nicht schlecht," wie Roschweg schmunzelnd zugab. Er lud dann Harmenig zum Mittagessen im ersten Hotel ein UHd der ernste Mann gefiel dem sonst so feudalen Herrn immer besser — das war mal ein prächtiger Mensch, der sich selbst seinen Wert gab. — Als sie sich trennten, war der Hell hofer im Besitz einer Einladung nach Roschwege. Damit war er ohne weiteres anerkannt im ganzen Landkreis und ein Verkehr würde sich anbahnen. Als Harmenig einer Abendgesellschaft auf Schloß Rosch wege beigewohnt hatte, war ihm eine Gutsnach-arüi, Frau Bartolf, vorgestellt worden, die einen großen Besitz ihr eigen nannte und ihn mit Hilfe eines Inspektors bewirtschaftete. Sie war Witwe; eine hochgewachsene, hübsche Frau, aber in dem regelmäßigen Gesicht stand um den Mund ein hämischer Zug und der kalte, abmestende Blick der blauen Augen war nicht besonders angenehm und ansprechend. Die Gutsherrin fand Gefallen an dem neuen Nachbarn und verhehlte nicht, daß sie sehnlich wieder einen Gatten wünsche. In der Gegend war sie nicht allzu gut angeschrieben; es gingen Gerüchte, die ihr kein günstiges Zeugnis über ihre Charaktereigenschaften ausstelltcn und ihr Herzlosigkeit und Unfeinheit nachsagten; daß sie dem Gatten das Leben recht