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1 !k <«nkun er sink» s b.'Gt Zsmme Stt mmeMWk LMW MM Memel, 22. März. Bei der Besprechung der litauischen Regierungserklärung stellten zunächst die MehrheUspar- ^eien de» memelländischen Landtag» nach längerer Legrün- >uag den Antrag, dem jetzigen Direktorium das Mißtrauen Luazvsprechen. Die litauische Fraktion sprach sich für die «etzlge Regierung aus. Danach erklärten sich noch dse Ver treter der Sozialdemokraten und der Arbeiterpartei eben falls gegen das Direktorium Slmaitis. 2n der Abstimmung wurde der Antrag der Mehrhelksparteien mit 22 gegen die S litauischen Stimmen angenommen. Darauf verlas Prä sident Simaiti» einen Akt de» Gouverneurs, wonach der memelläudische Landtag aufgelöst wird. * Berlin, 23. März. (Eigene Meldung.) Berliner Blät ter geben einen in der in Heidekrug erscheinenden Memel ländischen Rundschau veröffentlichten Aufruf wieder, der in dem litauischen Arbeiter-Organ Darbininki Dalfar erscheint. Darin heißt es u. a.: Litauische Arbeiter beeilt euch, die memelländische Bürgerschaft zu erwer ben. Wenn nicht, so werdet ihr nach den Wahlen Fremde im Memelland sein und die Deutschen werden über euch herrschen. Neues aus aller Welt. Schweres Branburrglück in Bayern. — Drei Todesopfer. s Viechtag (Niederbayern), SS. März. (Drahtb.) Eia schwer« BranduuFück, de» drei Meuschealebeu Opfer fiel«, ereignet« sich ln der Nacht zu« vieustag l, Mett«, bucht. Auf btchee ungeklärte Weiße entstaub la de« Wohn- hau» der Familien Biller uud wensauer eia Brand, der das -au» «iaäscherte. Dabei fanden der 30jährige Loh» und die Tochter der Familie Biller sowie das 7sährige Töchter chen der Familie wensauer den Tod in den Flam««. — Ein -aus aus Rache unter Wässer gesetzt. Au» Meuselwitz wird berichtet: In einem erst wenige Jähre alten Wohnhaus, das jetzt zur Zwangsversteigerung kam und zur Zeit unbewohnt ist, wurden nachts von unbekann ter Hand sämtliche Wasserlettungshähne aufgedreht. Als man — men bered durchweicht Wettere Uerdole nationalsozialisti- fcher Dettungen in der Rheirrproviur. Koblenz 22. März. Der Oberpräsident der Rheinpro- vinz hat weitere nationalsozialistische Zeitungen, und zwar das „Koblenzer Nationalblatt" in Koblenz, den „Westdeut schen Beobachter" in Köln, die „Volksparole" in Düsseldorf und denVOberbergischen Boten" in Waldbroel nebst Kopf blättern aus die Dauer von S Tagen verboten. In Kassel wurde die hessische „Volksmacht", in Heidel berg die dortige nationalsozialistische Zeitung verboten. sein, die braten i Kkrzarb« wäre zu ausfiiwic der Cent erstelle. VErtz Montag m« H-r geb. Fö» da» Fest im 77. ui mein gesi teil. Mt «in friedi behütet o Nr. 9, Wau Hohe i auf« Wird. tagP les ein istwie waag« vö^ich schwär? Richter dunkle» grau u einem Reichs» Avar Kreuzers Beisetzung. Stockholm, 22. März. Ivar Kreugers Beisetzung fand heute nachmittag 4 Mr, im Krematorium auf dem nördli chen Friedhof Stockhouns statt. Auf Wunsch der Angehöri gen wurde keine Trauerrede gehalten. Aus dein In- und Ausland« war «ine Füll« von Blumenspenden eingetroffen. — von politischen Gegnern in» Wasser geworfen. In der Nähe der Potsdamer Brücke in Berlin wurde haute nacht ein Angehöriger der NSDAP, von drei unbekannten Personen, vermutlich Angehörigen der KPD., in den Land- wehrkanal geworfen. Ein Polizeibeamter warf ihm einen Rettungsring zu und zog ihn an Land. /ei. Er werde kämpfen, wie er noch nie gekämpft hab«, lieber di« Gerüchte befragt, daß die Geldmittel der NGchLN stark erschöpft seien, sagte Hitler: ,Laßt st« ruhig redet». Unsere Propaganda finanziert sich selbst. Jeder Teilnehmer an meinen Versammlungen zahlt eine Eintrittsgebühr, und so erzielen wir einen Ge- winn, nicht «inen Verlust." Hitler sagte ferner, er sei ganz sichA, beim zwetten Wahlgang seine Stimmenzahl zu vermehren. Die Hauptüberraschung beim ersten Wahl gang sei die Abnahme der kommunistischen Stimmen und die bemerkenswerte Geschlossen heit der Sozialdemokratie gewesen. Er habe allein soviel Stimmen gewonnen, wie die Zentrumspartei seit vierzig Jahren unverändert erziele. Der Korrespondent des „Daily Expreß" schreibt schließ- lich, daß ihm einer der nächsten Berater Hitler» anschließend an die Unterredung mitgeteilt habe, die NSDAP, erwarte einen Aufruf mehrerer mächtiger nationaler Orga nisationen, in dem deren Mitglieder zur Unterstützung Hitlers im zweiten Wahlgang aufgefordert würden. Hitler darf nicht im Rundfunk spreche«. Berlin, 22. März. Wie an alle deutschen Sendeaesell- schasten hatte der Führer der Nationalsozialistischen Partei Adolf Hitler auch bei der Funkstunde Berlin beantragt, ihm den Rundfunk zu Ansprachen zur Verfügung zu stellen. In der Begründung hatte er ausgeführt, daß der Reichskanzler und der Reichspräsident ja auch sich durch den Rundfunk an die Bevölkerung gewendet hätten. Wie das Nachrichten büro de» vdz. meldet, hat der politische Ueberwachungsaus- schuß der Funkstunde Berlin am Dienstag den Antrag Hit lers abgelehnt. Zur Begründung wird u. a. gesägt, die ReichsreSerung halte daran fest, daß auch im zweiten Wahlgang zur Reichspräsidentschaftswahl der Rundfunk für parteipolitische Reden »richt zur Verfügung gestellt wer den könne. Die englisch-irische Krise. Loudon, 23. März. (Drahtb.) Die wegen der Haltung Irlands in der Frage des Treueids und der Landannuitä- ten entstandene Krisis, die so plötzlich eingetreten ist, und die Hoffnung auf ein ruhiges Osterfest zu zerstören droht, wird von der Presse mit echt englischer Gelassenheit erörtert. Times glaubt, daß die englische Regierung keine über stürzten Schritte tun wird. Sie werde den Standvunkt ver treten, daß bindende Abmachungen nicht durch einseitige Erklärungen außer Kraft gesetzt werden können. Daily Telegraph erklärt, daß die britische Regierung im Notfälle durch Sonderzölle auf die irische Einfuhr einen großen Teil der finanziellen Verluste wettmachen könnte, die ihr durch die Nichtbezahlung der irischen Landannuitä- »en erwachsen würden. Großbritannien nimmt ungefähr SV Proz. der irischen Ausfuhr auf. In parlamentarischen Kreisen wird geäußert, daß der irische Freistaat durch Be seitigung des Treueides aufhören würde, ein Mitglied des britischen Gemeinwesens zu sein. , De Balera hat gestern abend im irischen Senat erklärt, die Zahlung der Landannuitäten an Großbritannien würde unter allen Umständen eingestellt werden. treffey. bEsa nrs^ Komm« nieguär merad; . nachmit linge in der Pr dech Ob Meister selleMtü gekerW geteiltes Hergeste! Zeichen, bemüht die nöti der übli ..gut" z feierlich» g«n Ges Sesgmtz werbe!« UnSe SU Obenstei werk tr« diesen u des Bet Die kleb praktisch tin Schr stellt. Goli hoben u» ter» Bei > zur Zeit unbewohnt ist, wurden nachts von unbekann- Hand sämtliche Wasserlettungshähne aufgedreht. Als i» das Haus betrat, stand das Wasser ln sämtlichen Räu- . .—its fußhoch. Die Wassermassen haben alle L«ten durchweicht und sogar an den Außenmauern de» Hause» nasse Flecken verursacht. Man vermutet, baß e» sich um einen Racheakt gegen den Ersteher des Hause» handelt. — Die ganze Besatzung elae» Schiff« erfroren. Lus Konstantinovel wird gemeldet: Wie ein türkischer Dampfer hierher meldet, ist er im Schwarzen Meer einem russischen Schiff begegnet, dessen BeskHuyg, obwohl man mehrere Personen auf der Kommandobrücke bemerkte, kein« Antwort gab. Als man in einem Boot einige Mann an Bord chlckte, stellten diese fest, daß die Besatzung tot war. Di« Leute waren sämtlich erfroren. Mein an Deck bemerkte man sechs Personen. Die anderen lägen an verschiedenen Stellen im Innern des Schiffes ebenfalls mit allen Zeichen de» Frosttodes. Der Türke gab die Meldung sofort nach Konstanza weiter, vön wo aus ein Hilfsschifs ausgesandt wurde. Bis jetzt liegt von diesem Hilfsschifs noch kein!« Nach richt vor. Auch den russischen Bchörden ist von diesem fest- amen Fund Nachricht gegeben worden. Man kannslch den Vorfall meteorologisch nur so erklären, daß da» Schiff in eine Kaltluftströmung, wie sie in dieser Stärke sonst im Schwarzen Meer unbekannt ist, geriet. Man keimt der artige Vorfälle nur aus Alaska oder von kanadischen Seen, uw z. B. vor zwei Jahren ein gänzes Schiff in einem Kssturm einfror und später die Besatzung erstarrt und in Eis gehüllt tot aufgefunden wurde. Aus Odessa ist ein russischer Schlepper ausgefahren, um den Totendampfer cinzusMeppen und gleichzeitig einer russischen Regierungs- ämmission Gelegenheit zu geben, den Fall an Ort und Stelle zu untersuchen. Insgesamt haben elf Menschen ihr Leben auf diese grauenvolle Att verwren. Aus Sachsen. Der Arbeitsrnarkt in Sachse«. Dresden, 23. März. Dle Hoffnung, baß Anfang März der winterliche Höchststand der SlrheitplyMest ist Sachsen überschrit ten werdeu würde, Hal sich nicht erfüllt. Äerschtedeue ungünstige Einflüsse wirkten noch auf den Arbeitamarkt ein. Da» aMUleuoe Arostwetler hemmte die Einstellungen la den Antzeabetafm. Vie «nficheren lunerpolMschen Verhältnisse in DenWlanb verhinder ten den Eingang von Auslandsaufträgen la den Produktion»- nud Verbraach»gülerlndnstrlen. Schließlich lastete« dl« Zollmauern der Absatzlilader mit unverminderter Stärke auf bestiwwteu, für Sachsen sehr wichtigen Induftrtegrmrpea. An» allen diesen Grün den ist e» erklärlich, daß dle Zahl der Arbeiksuchendea von Ende Februar bl» Miste März noch nm rund 3800 ans 725 ASS an«7 liegen ist. Von der Steigerung wurde der männliche «nd wew- lche Arbeibemarkt l« gleicher weise betroffen. Wenn auch verschiedentlich Saisonbeginn, Messeaufträge'und Reichbahnaufträge leichte Belebungserschetnungen auf dem Ar beitsmarkt einiger Betriebszweigs hervorriefen, beispielsweise im Bekleidungsgewerbe, in der Holzindustrie und in der Industrie der Steine und Eiden, so überwogen doch im ganzen die Entlas sungen von Arbeitskräften über die Abgänge in Arbeit. Bor allem sind wieder die Berufsgruppen der Textil» und Metallindustrie, der kaufmännischen Angestellten und des Verkehrsgewerbes an der Neubelastung des Arbeitsmarktes während der.Berichtszeit beteiligt. In der Bewegung der Hauptunterstützungsempfänger ist in der Arbeitslosenversicherung ein. weiterer Rückgang von 185735 am 29. Februar auf 176564 äm 15. März eingetreten, der vor wiegend auf Aussteuerungen beruhen dürste. Durch fortschrei tende Ueberführungen in dle Krtsenunterstützung vollzog sich dort eine Zunahme derHauptunterstützungsempfänger während der Be richtszeit von 181177 auf 184324, so daß nunmehr die Zahl der Hauomnterstützungsempfänger in dsr Krtsenunterstützung wieder beachtlich Über dem Stande der Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung liegt. Bertreterverfarnrnlung Des Sächsischen Lehrervereins. -.2. Tag. ' ", " ' ' Zwickau, 22. März. Zu Beginn des zweiten Versammlungs tages begrüßte der Vorsitzende Trinks wieder eine Anzahl von Ehrengästen Die Borstandswahl ergäbe» diefaft einmütige WieLerwahl Les Borstandes und damit eine völlige Billigung der Veretnspolitik. Freiwillig scheidet aus dem Vorstand wegrn amtlicher Ueberlästung Webner, Leipzig, aus. Per Vorsitzende gab eine herzllch und ausführlich gehaltene Darstellung von Deh ners Wirken als Vorstandsmitglied. Die Letsammlung unter- strich diese Ausführungen durch stürmischen Betfast. Den Hcuwtvortrag des Tages hielt Pros. Lr. Her.mberg, Jena, über Wirtschaftskrise und Planwirtschaft. Di« Programm-- tischen Ausführungen des Vortragenden fanden bei der verswNm- luna lebhafte Zustimmung. Man nahm folgende Erklärung an: 1) Ziel aller wirtschaftlichen Betätigung ist das GesaMtwohl der menschlichen Gesellschaft, in der jedem ein menschenwürdig« Da- sein gewährleistet sein muß. 2) Di« privatkapttaufttsche Prvfitwirt- schast ist durch planvoll« Gemelnwirtschast zu ersetzen. Sie ist von den Staaten zu organisieren und zu lenen und hat sich auf all« Böller zu erstrecken. Hache, Dresden, sprach al» Junglehrer zur Not der Iunglehrerschaft. Er wie» auf ihre seelisch-berufliche Not und auf di« durch den Abbau «ingetretene soziologisch« Struttur- verändrrung Innerhalb der Lehrerschaft hin. Bisonoers drückend für dir Junglehrer sei dle Aussichtslosigkeit, lnnerhalb der nächsten zehn Jahre au» der pädagogischen Entwurzelung, wie da» Aus- Ufslehrertum bezeichnet werden klink«, hermwzukommen. S«In Antrag, den Dorstand de» Sächsischen Lehrerverein» zu beauf tragen, alle» zu unternehmen, um der Not der Lunglehrerschast zu steuern, fand allgemeine Zustimmung. Dle 57. Vertreterversammlung des Sächsischen Lehrerveretns war eine rein« Arbeitsversammlung. Außer ihr fanden noch Nebenversammlungen von Bereinsabteilungen, wie der Jugendschristenausschüff«, der Nadelarbeit»l«hrerinn«n u. a. statt. Der Mord in der George Vahr Strape vor Gericht. Im »v«tteren Verlauf der Verhandlung ging der Vertei dige Justizrat Dr. Knoll ausführlich auf die Vorgeschichte -er Tat ein und vertrat die Auffassung, daß der Angeklagte nach allem, wa» er erlitten habe, befürchten mußte, daß sich Frau Kriebel au» Gram und Schmerz das Leben nehmen könnte. Nachdem er in dieser Befürchtung durch mancherlei Andeutungen und Vorbereitungen der Frau bestärkt »borden war, habe er die ruhige Ueberleguna verloren und einen ' Plan zur Beseittaung Kriebel» und Fräulein Tardas ge faßt. Aber auch das vorherige Bestehen eines solchen Pla- ne» spreche nicht für ha» Bordandensein einer Ueberlegung. Menschlich habe sich der Angeklagte allgemeine Sympathien erworben. Dr. Knoll beantragte -um Schluß, den Ange klagten nicht «egen Morde», sondern nur wegen Totschlags zu verurteilen. In feinem Schlußwort versicherte der Angeklagte Pogaenlk, daß er die Tat aus innerer Erregung und Empörung über dap Verhalten Kriebel» begangen habe. Di« inneren Beweggründe, -ie ihn zur Tat geführt hätten? seien durch den Prozeß geklärt. Der Angeklagte erklärte nochmals, daß er zu Frau Kriebel in keinen näheren Le- Ziehungen gestanden h<ch«. Er hab« den Entschluß zur Tat zefaßt. Aber ob er Vabei mit Ueberlegung gehandelt habe, das könne weder da» Httchht/ noch er selbst entscheiden. VB» Urteil: kündig« Beratung verkündete der Vorsitzende, »irektor Otto, da, urteil. Der Angekl-qzt« Ott lt wird «egen vollendeten Word« zu« Tode, '«» und unbefugten waffeatragen» von fünf Jahren zwei Monaten Rach Landge u»ar B wegen versuchten Mai m einer Gesamtstrafe . Zuchthaus verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte «erden ihm lebeu»läagllch aberkannt. Dle Untersuchungshaft kommt voll in AnrechnWlg. Der Angeklagte und die im Saal anwesende Frau Kriebel nahmen das Urteil gefaßt entgegen. In der kurzen Urteilsbegründung kam zum Ausdruck; daß das Gericht anntzhmen mußte, daß der Angeklagte die Tat bereits längere Zett geplant und ohne Uebereilung» aber mit Ueberlegung, ausgeführt habe. Das Gericht ver tritt die Abfassung, daß es sich dem Angeklagten nicht wi derlegen lasse, daß er die Hat aus Mitleid mit Frau Kriebel begaben habe. Wie wir erfahren, hat Logamik sich dem Urteil bisher nicht unterworfen. VorausstcWch wird er aber auf. die Einlegung der Revision verzichten und «in Gnadengesuch einreichen, über da« dann die sächsische Regierung zu ent- cheiden haben wird. Vermutlich wird das Gnadengesuch durch das Schwurgericht, insbesondere durch die Geschwore nen, unterstützt werden. Verordnung über Senlstng der Bierpreise am gefirigenDienStagin Kraft «etreterr. W. T. B. meldet aus Berlin: Die Verordnung über die Biersteuer- und Bierpreis? senkung tritt am W. März in Kraft. Die gebuN-enen ünd nichtgöbundenen Preise der Brauereien für deutsches Bier mit mehr als 11 v. H. Stammwürzentzehalt werden gegenüber dem Stande yom 8. Dezember 1931 um 2,2S RM. pro Hektoliter gesenkt. Me Ausschaukpreise für deutsche» Bier werdLn in der Weise gesenkt, daß der durchschnitüiche Aus- chantzrets pro Hektoliter in den einzelnen Gaststätten für ede Bietsorte zu vermindern ist um den Betrag, um den ich der Einkaufspreis des Gastwirts pro Hektoliter gegen über dem: Stande ,vym 8. Dezember 1931 vermindert hat (Ermäßigung der Reichs- und Gemeindebiersteuer, sowie des Brauereipreises) um einen wetteren Betrag von 2,25 RM/pk» Hektoliter). Wo die Steuersenkung den Betrag von 7 RM. aus macht, soll der Ausschankpreis fyr wenigstens eines der am 8. 12. 31 in der Gaststätte vorhandenen Gemäße mit weni ger als 7/L Liter Inhalt um volle S Rpf. ermäßigt werden. Wer Bollbier ausschenkt, ist vechflichtet, yom 26. März 1932 ab in seinem Seschästslokäl eine PrÄplastl anzubringen, auf der die am 8, Dezeinber 1931 gültig ge- we men mid Vie jeweils geltenden Preise für jede in dun Se chSftrlokäl aüsgefchenkte Maßeinheit Dollbler ersichMch in». VetkaufchniÄse für Flaschenbier sind anteilig um du» Bettag zu ermäßigen, um den die Steuern stir das Hektoliter ermäßigt uwrden sind. Sowett der Ausschankpreis in Gaststätten in der Zeit vom 1. Oktober bis 7. Dezeinber 1931 einschließlich bereits gesenkt worden ist, kann die Anrechnung dieser Senkung auf Antrag gestattet werdtn. Der Verband Sachfischer Industrieller fordert Svritbreissenkuna. Drev-en, 23. März. Die schwere Lage des Sächsischen Spirituosenguoerbes und der Spiritus verarbeitenden In dustrie droht zu völligem Ruin zu sichren, wmn di« von Re- gierungssette m besmMntester Form zugesagte Spritpreis» enkunK nunmehr mcht vurchgefuhrt wird. Der Verein SSch- ischer Industrieller hat dringendste Vorstellungen in dieser stichtung erhoben und sie durch die Absendung des folgenden Telegramm» bei allen zuständigen Stellen unterstützt: „Trotz bestimmter amtlicher Zusage einer Spritpreissenkung hat die Reichsregierung diese nicht beschlossen. Die Lage: de» in Sachsen stark vertretenen Spirituosengewerbes und son- tiger Splritusverbraucher ist höchst bedenklich. Umsatz, der beretts durch falsche Regierungsmaßnahmen der letzten Sich re in schurerster Weise gedroffett wurde, ist setzt »nn ca. 80 Prozent zurückgegangen. Die widerspruchsvollen Reast- rungsmaßnahmen haben zum völligen Käuferstreik geführt. Betriebe vermögen in großer Zahl nicht mehr durchzuhal ten: sind zur Entlassung von Arbeitnehmern in großem Umfange gezwungen. Spritpreissenkung muß unverzüg lich erfolgen, wenn nicht völliger Zusammenbruch auch von besten Betrieben durch Regierung erzwungen werden soll.